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Warum wird in den USA nicht immer der Kandidat mit den meisten Stimmen Präsident?

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Der Grund liegt im Wahlmännersystem in den USA. Denn in Amerika wird der Präsident nicht direkt vom Volk gewählt, sondern vom sogenannten Electoral College. Das findet erst 41 Tage nach dem offiziellen Wahltag statt. Die sogenannten Wahlmänner oder Wahlfrauen werden an diesem Tag von den jeweiligen Bundesstaaten nach Washington geschickt, um den Präsidenten zu wählen. Wie viele Wahlmänner der Bundesstaat zu Verfügung hat, hängt davon ab, wie viele Bürger dort leben. In Kalifornien leben fast 40 Millionen Amerikaner*innen und dieser Bundesstaat hat deshalb auch 55 Wahlleute. Wyoming aber zum Beispiel hat nur knapp 600.000 Einwohner*innen und deshalb auch nur 3 Wahlleute.

Das heißt, die großen Staaten sind wichtiger?

Ja, in den meisten Staaten gehen alle Stimmen der Wahlleute nur an einen Kandidaten. Nämlich den Kandidaten, der im jeweiligen Bundesstaat die meisten Stimmen bekommen hat. Im Fall von Kalifornien wären es also 55 Stimmen. Es ist dementsprechend auch nicht wichtig, ob ein Kandidat den Bundesstaat nur knapp gewonnen hat oder – rein fiktiv – 99 Prozent der Stimmen bekommt. Der Kandidat bekommt alle Stimmen aus dem Bundesstaat – nach dem The-winner-takes-it-all-Prinzip.

Wie kann es rechnerisch sein, dass jemand weniger Stimmen hat und trotzdem Präsident wird?

Weil alle Stimmen der Wahlleute nur an einen Kandidaten gehen, fallen ja ganz viele Wählerstimmen praktisch weg, die eigentlich den anderen Kandidaten gewählt haben. Zum Beispiel würde es ausreichen, wenn ein Kandidat mit nur 51 Prozent der Wählerstimmen die elf bevölkerungsreichsten Bundesstaaten gewinnt. Dann ist er trotzdem Präsident und es kommt nicht mehr darauf an, wie in den anderen 39 Bundesstaaten gewählt wurde.

Wann ist dieses Wahlsystem entstanden?

Das geht zurück bis ins Jahr 1787 – auf die Verfassung der USA. George Washington, Benjamin Franklin und Alexander Hamilton, die Gründungväter der Verfassung, haben damals nur weißen Männern mit protestantischem Glauben das Wahlrecht zugesprochen. Das waren damals nur rund 10 Prozent der Bevölkerung. Sie waren aber nicht überzeugt von dem Bildungsgrad und der Integrität der Bürger. Deshalb haben sie eine Art Absicherungsmechanismus in das Wahlsystem eingebaut – das Electoral College. Damit sich der Wille des Volkes zumindest nicht direkt auf die Politik auswirken kann. Mittlerweile dürfen zwar deutlich mehr Menschen in den USA wählen, aber das Electoral College ist geblieben.

Wie oft ist es passiert, dass der Kandidat mit weniger Wählerstimmen Präsident geworden ist?

Insgesamt ist das in der Geschichte der USA schon fünf Mal passiert. Das letzte Mal 2016, als Donald Trump zum Präsidenten gewählt wurde. SWR 2020
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Der Grund liegt im Wahlmännersystem in den USA. Denn in Amerika wird der Präsident nicht direkt vom Volk gewählt, sondern vom sogenannten Electoral College. Das findet erst 41 Tage nach dem offiziellen Wahltag statt. Die sogenannten Wahlmänner oder Wahlfrauen werden an diesem Tag von den jeweiligen Bundesstaaten nach Washington geschickt, um den Präsidenten zu wählen. Wie viele Wahlmänner der Bundesstaat zu Verfügung hat, hängt davon ab, wie viele Bürger dort leben. In Kalifornien leben fast 40 Millionen Amerikaner*innen und dieser Bundesstaat hat deshalb auch 55 Wahlleute. Wyoming aber zum Beispiel hat nur knapp 600.000 Einwohner*innen und deshalb auch nur 3 Wahlleute.

Das heißt, die großen Staaten sind wichtiger?

Ja, in den meisten Staaten gehen alle Stimmen der Wahlleute nur an einen Kandidaten. Nämlich den Kandidaten, der im jeweiligen Bundesstaat die meisten Stimmen bekommen hat. Im Fall von Kalifornien wären es also 55 Stimmen. Es ist dementsprechend auch nicht wichtig, ob ein Kandidat den Bundesstaat nur knapp gewonnen hat oder – rein fiktiv – 99 Prozent der Stimmen bekommt. Der Kandidat bekommt alle Stimmen aus dem Bundesstaat – nach dem The-winner-takes-it-all-Prinzip.

Wie kann es rechnerisch sein, dass jemand weniger Stimmen hat und trotzdem Präsident wird?

Weil alle Stimmen der Wahlleute nur an einen Kandidaten gehen, fallen ja ganz viele Wählerstimmen praktisch weg, die eigentlich den anderen Kandidaten gewählt haben. Zum Beispiel würde es ausreichen, wenn ein Kandidat mit nur 51 Prozent der Wählerstimmen die elf bevölkerungsreichsten Bundesstaaten gewinnt. Dann ist er trotzdem Präsident und es kommt nicht mehr darauf an, wie in den anderen 39 Bundesstaaten gewählt wurde.

Wann ist dieses Wahlsystem entstanden?

Das geht zurück bis ins Jahr 1787 – auf die Verfassung der USA. George Washington, Benjamin Franklin und Alexander Hamilton, die Gründungväter der Verfassung, haben damals nur weißen Männern mit protestantischem Glauben das Wahlrecht zugesprochen. Das waren damals nur rund 10 Prozent der Bevölkerung. Sie waren aber nicht überzeugt von dem Bildungsgrad und der Integrität der Bürger. Deshalb haben sie eine Art Absicherungsmechanismus in das Wahlsystem eingebaut – das Electoral College. Damit sich der Wille des Volkes zumindest nicht direkt auf die Politik auswirken kann. Mittlerweile dürfen zwar deutlich mehr Menschen in den USA wählen, aber das Electoral College ist geblieben.

Wie oft ist es passiert, dass der Kandidat mit weniger Wählerstimmen Präsident geworden ist?

Insgesamt ist das in der Geschichte der USA schon fünf Mal passiert. Das letzte Mal 2016, als Donald Trump zum Präsidenten gewählt wurde. SWR 2020
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