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Warum sind die Blumen bunt?

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Im Anfang – war alles grün, grün, grün

Die wichtigste Funktion der bunten Blätter ist, dass die Pflanzen mit diesen auffallenden Farben Insekten anlocken. Sie brauchen die Insekten zur Befruchtung, also um den Pollen von einer Pflanze zur nächsten zu transportieren. Das ist nicht so selbstverständlich, wie man vielleicht zunächst denkt. Denn wenn man die Evolution, die Geschichte des Lebens betrachtet, ist es noch gar nicht so lange her, dass die Pflanzen bunt geworden sind. Zur Zeit der ersten Dinosaurier zum Beispiel war alles grün, grün, grün. Blätter mit anderen Farben gab es gar nicht. Grün ist ja die Farbe des Chlorophylls, mit dem die Pflanzen ihre Energie erzeugen. Aber Blütenpflanzen mit bunten Blättern, die gab’s damals eben nicht.

Fortpflanzung lange Zeit über Sporen und Zapfen

Es gab Nadelbäume, Farne und auch Schachtelhalmgewächse. Die haben sich zum Teil über Sporen verbreitet, zum Teil über Zapfen. Dann, zur Zeit der Dinosaurier, hat die Evolution einen völlig neuen Pflanzentyp erfunden, nämlich die sogenannten Bedecktsamer. Dazu gehören praktisch alle Pflanzen, die wir heute essen. Obst, Gemüse, Getreide.

Vorteil Bedecktsamer: Schutz vor Trockenheit und Kälte

Diese Bedecktsamer hatten gegenüber den älteren Pflanzen eine völlig neue Art der Fortpflanzung: Sie haben ihren Samen besonders gut geschützt. Wenn wir an das typische Obst denken, Apfel oder Nektarine – da ist der Samen in einem Kern und der Kern ist umgeben von Fruchtfleisch. Damit ist er auch gut geschützt gegen Trockenheit und Kälte. Das hat verschiedene Vorteile mit sich: Es geht alles schneller. Die Bedecktsamer – also die Blütenpflanzen – können jedes Jahr neuen Samen produzieren und vor allem kann sich der Pollen schnell recht weit ausbreiten. Das funktioniert nur dann, wenn die Pflanzen ihre Pollen auch loswerden. Hierzu haben sich viele von ihnen mit den Insekten zusammengetan: Sie lassen die Insekten an sich naschen, dafür transportieren die Insekten die Pollen zu anderen Blüten und befruchten sie auf diese Weise. Ein raffinierter Trick. Die Pflanzen müssen also nur einen "Wegweiser" aufstellen, damit die Insekten wissen, wo sie hinfliegen müssen.

Duft und Farbe als Wegweiser für Insekten: Hier geht's lang zum süßen Nektar!

Am Anfang ging das noch ohne bunte Blätter. Da haben sich die Insekten wohl hauptsächlich am Geruch orientiert. Die ersten Blüten muss man sich also farblich eher blass vorstellen. Geduftet haben sie aber schon, und erst im Laufe der Jahrmillionen wurden die Blüten immer bunter – vielleicht, weil sie mit den Farben die Insekten noch genauer zu den Blüten locken konnten als mit den Duftmolekülen, die sich ja eher diffus im Raum ausbreiten. Wichtig ist natürlich dabei, dass die Blütenblätter eine Farbe haben, die sich vom allgemeinen Pflanzengrün deutlich abheben. Deshalb finden wir in der Natur alle möglichen Blütenfarben, aber so gut wie keine grünen Blütenblätter – die würden zu wenig auffallen.
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Fortpflanzung lange Zeit über Sporen und Zapfen

Es gab Nadelbäume, Farne und auch Schachtelhalmgewächse. Die haben sich zum Teil über Sporen verbreitet, zum Teil über Zapfen. Dann, zur Zeit der Dinosaurier, hat die Evolution einen völlig neuen Pflanzentyp erfunden, nämlich die sogenannten Bedecktsamer. Dazu gehören praktisch alle Pflanzen, die wir heute essen. Obst, Gemüse, Getreide.

Vorteil Bedecktsamer: Schutz vor Trockenheit und Kälte

Diese Bedecktsamer hatten gegenüber den älteren Pflanzen eine völlig neue Art der Fortpflanzung: Sie haben ihren Samen besonders gut geschützt. Wenn wir an das typische Obst denken, Apfel oder Nektarine – da ist der Samen in einem Kern und der Kern ist umgeben von Fruchtfleisch. Damit ist er auch gut geschützt gegen Trockenheit und Kälte. Das hat verschiedene Vorteile mit sich: Es geht alles schneller. Die Bedecktsamer – also die Blütenpflanzen – können jedes Jahr neuen Samen produzieren und vor allem kann sich der Pollen schnell recht weit ausbreiten. Das funktioniert nur dann, wenn die Pflanzen ihre Pollen auch loswerden. Hierzu haben sich viele von ihnen mit den Insekten zusammengetan: Sie lassen die Insekten an sich naschen, dafür transportieren die Insekten die Pollen zu anderen Blüten und befruchten sie auf diese Weise. Ein raffinierter Trick. Die Pflanzen müssen also nur einen "Wegweiser" aufstellen, damit die Insekten wissen, wo sie hinfliegen müssen.

Duft und Farbe als Wegweiser für Insekten: Hier geht's lang zum süßen Nektar!

Am Anfang ging das noch ohne bunte Blätter. Da haben sich die Insekten wohl hauptsächlich am Geruch orientiert. Die ersten Blüten muss man sich also farblich eher blass vorstellen. Geduftet haben sie aber schon, und erst im Laufe der Jahrmillionen wurden die Blüten immer bunter – vielleicht, weil sie mit den Farben die Insekten noch genauer zu den Blüten locken konnten als mit den Duftmolekülen, die sich ja eher diffus im Raum ausbreiten. Wichtig ist natürlich dabei, dass die Blütenblätter eine Farbe haben, die sich vom allgemeinen Pflanzengrün deutlich abheben. Deshalb finden wir in der Natur alle möglichen Blütenfarben, aber so gut wie keine grünen Blütenblätter – die würden zu wenig auffallen.
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