Tim Cortinovis öffentlich
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Vorsichtig öffnete er die Tür und setzte sich neben sie auf die Bettkante. Luisa schlief. Er fasste ihre Schulter an. Sie wachte auf und sah ihn erschrocken an. „Wo bin ich?“ „Keine Sorge, wir sind in Franciscos Haus. Hier ist eine Karaffe mit Wasser.“ Er stellte Glas und Karaffe neben ihrem Bett ab. „Geht es Dir besser?“ „Es tut gut zu schlafen, m…
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„Señorita“ sagte die Schwester und legte eine Hand auf ihre Schulter, „wachen Sie auf!“ Luisa öffnete die Augen und drehte sich zu ihr. „Es tut mir leid, dass ich Sie wecken muss. Aber es gibt einen Befehl vom Vorsitzenden des Kriegsrates, Mayor Nuñez, dass Sie in ein Militärgefängnis verlegt werden sollen, wo Ihnen dann auch vor dem Militärtribuna…
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Ein Sanitäter und ein Arzt betraten den Raum. Sie sahen sie an. „Wieso haben Sie denn nicht geklingelt?“ „Wir dachten, dass Sie bestimmt nur kurz um die Ecke sind, da will man doch nicht stören!“ antwortete Ramón. „Wo fehlt es denn bei Ihnen?“ fragte der Mann in dem Arztkittel. Paco fasste Ramón um die Taille. „Mein Bruder ist eben gestürzt und kan…
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Ramón saß am Küchentisch und ließ immer wieder eine Orange von der einen in die andere Hand fallen. Immer wieder gab es ein leichtes Plopp, wenn die Orange auftraf. Paco sah ihn an. „Kannst Du damit nicht aufhören? Ich bin auch nervös, mache aber nichts, um meine Mitmenschen noch nervöser zu machen.“ Einen kurzen Augenblick legte Ramón beide Hände …
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Ihr Magen tat weh. Die Schmerzen schienen sie fast zu zerreißen. Sie lag auf der Pritsche unter der groben Wolldecke, unter der es ihr viel zu warm wurde. Wenn sie die Decke aber zur Seite legte, fror sie gleich. Vorsichtig beugte sie sich vor und nahm einen Schluck Wasser. Luisa sah auf den leeren Topf und verfluchte, dass sie alles aufgegessen ha…
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Am nächsten Morgen nahmen sie alle ihr Frühstück schweigsam ein. Niemand sagte etwas und es stand ihnen ins Gesicht geschrieben, dass sie am liebsten gar nicht hier wären. Paco ging kurz der Gedanke durch den Kopf, was er täte, wenn sie ihn jetzt alle verließen. Zumindest sein Bruder würde wohl bleiben. File Download (5:43 min / 2.7 MB)…
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Ignacio schrie auf. „Du spinnst, du bist völlig verrückt geworden. So etwas schafft in diesem Land nicht einmal die ETA. Weißt du, wie sie die politischen Gefangenen bewachen? Da kommen wir niemals durch, nicht einmal, wenn wir gute deutsche Waffen hätten, die wir im Übrigen nicht haben.“ Aber Ramón dreht sich zu Paco um. File Download (4:18 min / …
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Nachdem eine lange Zeit niemand etwas gesagt hatte, sah Jordi von einem zum anderen. „Sie wird uns nicht verraten, da bin ich sicher.“ „Du und dein Optimismus, Jordi. Sie ist ein Stadtmädchen, die hält nicht lange durch, sage ich Euch.“ Ignacio nickte, um sich selbst noch einmal zu bestätigen. „Und dann“, fragte Ramón, „was machen wir dann?“ File D…
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Es wurde allmählich dunkel. Im Hintergrund lief das Radio, Jordi stellte es etwas lauter. „Radio Nacional mit dem Bericht vom Tage“, „Mist“, sagte Jordi, „es ist schon halb zehn. Wo bleibt sie denn bloß, dass Treffen mit diesem Typen war heute nachmittag um vier.“ Er sah Ignacio unruhig an. File Download (5:24 min / 2.5 MB)…
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Eigentlich wollte sie sich nicht umdrehen, aber der Impuls war stärker als sie. „Ja?“ fragte sie zurück. „Deine Tasche, du hast deine Tasche hier liegengelassen.“ Sie ging zurück, nahm die Tasche vom Barhocker, bedankte sich knapp und eilte zum Ausgang. Draußen war der Wind stärker geworden, dicke Wolken trieben über den Himmel. File Download (4:43…
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Luisa ging die Dorfstrasse hinunter. Über die Schulter trug sie ihre kleine Handtasche, die sie auf dem Land eigentlich nicht mehr brauchte, die in der Stadt aber immer eine Menge hergemacht hatte. Sie dachte über den Abend beim Dorffest nach. Während des Tanzens hatte sie den Unterschied zwischen beiden Brüdern physisch gespürt. Ramón hatte kein P…
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Es klopfte kurz, dann ging die Tür auf und Luisa kam herein. Paco drehte die Flamme aus, nahm die sprudelnde Kaffeekanne vom Herd, stellte sie auf den Tisch. Dann ging er auf sie zu und begrüßte sie. Sie erwiderte die Umarmung, aber nur kurz. Dann schob sie ihn sanft von sich weg. „Hallo Paco, ich muss Euch eine große Neuigkeit erzählen. File Downl…
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Beide versuchten ruhig weiter zu tanzen und vor allem nicht in Richtung Ramóns zu sehen. „Ich glaube jetzt gehen sie!“, sagte Luisa. Sie wollten gerade an den Tisch zurückgehen, als einer der Guardia Civil Männer sich noch einmal umdrehte, einen Schritt auf Ramón zumachte und etwas zu ihm sagte. File Download (4:34 min / 2.2 MB)…
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Zwei Tage später gab es im Dorf ein Fest zu Ehren der Schutzheiligen des Ortes, der Virgen del Rosario. Paco und Ramón fuhren schon am Nachmittag ins Dorf, um dem Arzt den versprochenen Schinken vorbeizubringen. Am Abend wollten sie mit Luisa vor allem zu dem Flamenco-Konzert, das auf dem Schulhof stattfinden sollte. File Download (4:34 min / 2.2 M…
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Paco wollte gerade schreien, als er sich umdrehte und sah, dass auch Ignacio den Zug bemerkt hatte. Er stand mitten auf den Gleisen und versuchte, zur Seite zu springen. Aber er konnte sich nicht bewegen. „Hilfe, ich hänge fest, mein Schuh ist eingeklemmt.“ schrie Ignacio. Paco lief auf ihn zu, sah aber schon die Lichter des Zuges. File Download (8…
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Er mußte das Auto überhört haben, weil er so konzentriert die Gegend um die Gleise beobachtet hatte. Nun versuchte er verzweifelt zu hören, ob der Motor angelassen wurde. Aber es geschah nichts. Er hatte Angst sich zu rühren, um nur ja nicht aufzufallen zwischen den Bäumen. File Download (4:26 min / 2.1 MB)…
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Ein paar Tage später kam Paco morgens in die Küche. Jordi und Ignacio standen über eine Landkarte gebeugt, Ramón und Mariano machten Notizen. Er konnte spüren, dass es sie verunsicherte, dass plötzlich jemand dazu kam. Jordi schob ein Blatt Papier so, dass es etwas anderes verdeckte. File Download (7:56 min / 3.7 MB)…
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„Du bist in Gedanken bei dieser Frau, stimmt es?“ „Natürlich gefällst du mir! Und wenn ich es nicht mit dir machen wollte, warum sollte ich dann hier sein?“ „Du könntest dich ja anders entschieden haben. Wie heißt sie denn überhaupt?“ „Luisa.“ „Schöner Name! Kennt ihr euch schon lange?“ „Nein wir haben uns erst vor ein paar Monaten kennengelernt.“ …
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Paco hatte sich ein Zimmer in einer kleinen Pension im Zentrum der Stadt genommen. Am nächsten Tag würde er früh aufstehen müssen, um zum Liegenschaftsgericht zu gehen und die Dokumente in Ordnung zu bringen. Nachdem er seinen Anzug und das Hemd für den nächsten Tag zurechtgelegt und sich in dem kleinen Bad am Ende des Flures etwas frisch gemacht h…
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Er hatte es tatsächlich geschafft, mit ihr zu sprechen. Und sogar so lange. Eigentlich war sie ja gekommen, um seinen Bruder zu sehen. Und jetzt hatte sie nur mit ihm geredet. Paco kletterte wieder über die Leiter auf das Dach, das jetzt fast fertig war. Er würde noch ein bis zwei Stunden brauchen, dann wäre es wieder dicht genug für den starken Re…
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Luisa war völlig verschwitzt als sie sich dem Hof näherte. Da sie möglichst viel Zeit dort haben wollte, war sie die Strecke mit ihrem Fahrrad so schnell wie möglich gefahren. Schon von dem kleinen Plateau, das als Parkplatz diente, konnte sie Paco auf dem Dach eines der Schuppen erkennen. Sie hielt einen Moment an, um ihn zu betrachten. Seinen lan…
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Als Paco am nächsten Morgen die Küche betrat, saß Ramón rauchend am Küchentisch. „Guten Morgen Bruder“, sagte Ramón. Paco ging zum Herd und setzte Kaffee auf. „Guten Morgen Ramón.“ „Du bist heute Morgen aber wieder schlecht gelaunt. Stimmt irgendetwas nicht?“ „Hast du schon mit Francisco gesprochen?“, sagte Paco. Zugleich schämte er sich, so kleinm…
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Schon wenige Tage später bemerkte Paco, dass die Abgelegenheit und friedliche Stille auf Los Robles einen beruhigenden Einfluss auf alle aus der Gruppe hatten. Er hingegen war gereizt und konnte nur noch an Luisa und seinen Bruder denken. So sehr er sich auch gefreut hatte, als Ramón auf dem Hof aufgetaucht war, so sehr wünschte er sich jetzt, dass…
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Seit Paco die junge Studentin aus Madrid kennengelernt hatt, schlief er schlecht. Er musste sie unbedingt wieder sehen. Er war schon zweimal ohne Grund nach Arroyo Alto gefahren, in der Hoffnung, sie dort zufällig wiederzusehen. Beide Besuche im Ort hatten damit geendet, dass er in der Bar einige Biere zu fiel getrunken hatte. File Download (8:24 m…
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Luisa war sich nicht ganz klar, ob sie wollte, dass Ramón tatsächlich auf sie wartete. Wie würde sie darauf reagieren, wenn sie alleine waren? Das letzte Mal, oben bei der Ermita, als sie sein Knie an ihrem spürte, hatte sie sich gewünscht, mit ihm um jeden Preis alleine zu sein. Aber die Aussicht, dass ihr Wunsch jetzt so einfach in Erfüllung ging…
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Als sie die Tür aufschloß, war Tante Eugénia schon da. Eigentlich hatte sie sich darauf gefreut, bevor die Tante kam, noch ein wenig in Ruhe vor dem Fernseher zu sitzen, die brasilianische Telenovela zu sehen und die Kühle im Haus zu genießen. Wenn ihre Tante zu Hause war, erlaubte sie dies nicht, denn der Fernseher war ganz neu, ein Geschenk ihres…
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„Weißt Du eigentlich Paco, warum ich dies hier alles aufgebaut habe?“ Der Tag war lang gewesen. Der Tierarzt war da gewesen und Paco hatte sich darum gekümmert, dass alle Tiere, die sie im Augenblick hatten, geimpft wurden. Jetzt verspürte er keine Lust, mit seinem Onkel über längst vergangene Dinge zu reden. Eher noch über die Frau, die er neulich…
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Einige Tage später ging Luisa zum Postamt, um Briefe an ihre Eltern nach Madrid zu senden. Vor dem Schalter wartete nur ein einzelner Mann. Als sie den Raum betrat, drehte er sich zu ihr um und sie erkannte Mariano wieder, den sie einige Tage zuvor kennengelernt hatte. Hastig drehte er den Brief, den er in der Hand hielt um, so dass sie die Adresse…
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Paco, die Batterien von unserem Küchenradio sind alle. Könntest du aus dem Dorf neue holen? Zur Zeit ist es nicht ratsam, nicht auf dem Laufenden zu sein.“ „Klar, mache ich Francisco. Ich fahre gleich los“, antwortete Paco. Im Dorf gab es einen Kramladen, der außer etwas Obst und Gemüse noch alle möglichen Kurzwaren führte. File Download (4:44 min …
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Luisa nahm ihre Tasche und begleitete ihn an den Tisch der Jungen, die sogleich beiseite rückten, um für einen weiteren Stuhl Platz zu machen. „Wie heisst du eigentlich?“, fragte sie ihn. „Jordi und dass hier sind Ramón, Ignacio und Mariano.“ Die drei anderen begrüßten sie ohne viel Elan. Bis auf einen, der den Jordi ihr als Ramón vorgestellt hatte…
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Luisa dachte daran, dass sie noch auf den Markt gehen mußte. Sie hatte ihrer Tante versprochen, frische Tomaten und Gurken für den Gazpacho am Mittag mitzubringen. Nicht nur, dass sie die Zutaten dafür einkaufen musste, Tante Eugenia wollte ihr auch noch erklären, wie man die Suppe zubereitete. File Download (6:03 min / 2.8 MB)…
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Wie konnte er das seiner Mutter sagen? Er hatte alles versucht und nichts erreicht. Sie würde sich noch mehr Sorgen machen. Auf dem Weg zurück nach Los Robles dachte Paco darüber nach, wie er ihr erzählen konnte, dass er zwar in der Kaserne gewesen war, es ihm aber dennoch nicht gelungen war, herauszufinden, wohin sie seinen Bruder gebracht hatten.…
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Die nächsten Tage verbrachte Paco damit, sich in alles einzugewöhnen. Der Onkel erklärte ihm, wann die Schweine gefüttert werden mussten, wann Eicheln unter das Futter gemischt werden mussten, wie schwer ein Schwein bis zur Schlachtung sein sollte. Er nannte ihm die Namen der Abnehmer, zeigte ihm die Buchhaltung. File Download (5:15 min / 2.5 MB)…
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Paco hatte nicht sehr viele Sachen zu packen, einen Anzug für den Sonntag, ein paar Leinenhemden und zwei Hosen. Dazu eine Ausgabe des Quijote, die er zur ersten Kommunion geschenkt bekommen hatte. Er hatte sie schon so häufig gelesen, dass einzelne Seiten im Laufe der Zeit heraus gefallen waren. File Download (4:22 min / 2.1 MB)…
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Der Tag hatte bereits windstill und sehr warm begonnen. Kurz vor Mittag war es beinahe unerträglich heiß. Zu dritt standen sie im Staub vor dem massiven Backsteinbau. Zwölf Uhr hatte der verantwortliche Offizier ihnen gesagt, aber jetzt war es schon fast Eins und nichts war passiert. File Download (8:01 min / 3.7 MB)…
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