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Die Debatte um die Bundesliga

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Dass das 50 Seiten lange Sicherheitskonzept der Deutschen Fußball Liga (DFL) zur Fortsetzung des Spielbetriebs des Bundesligafußballs während der Coronavirus-Pandemie so schnell bei seiner Umsetzung geprüft werden würde, hatten die Initiatoren und Verantwortlichen wohl nicht gedacht. Aber am Montag zeigte sich: Ein Konzept ist eben nur gut, wenn sich die Beteiligten auch wirklich daran halten. Bei Hertha BSC zumindest ist das wohl noch nicht ganz durchgesickert: Handschlag mit den Kollegen, kein großer Abstand beim Corona-Test - all diese Verstöße gegen die strengen Hygienevorschriften für die Fußball-Bundesligisten zeigt ein am Montag veröffentlichtes Video von Salomon Kalou.

Bestärkt dürften sich nun all jene sehen, die den Fußball ohnehin schon dafür kritisiert haben, dass er zu unrecht eine Sonderrolle einnimmt und weitermachen will, obwohl das Leben anderswo noch weit weg ist von einer Rückkehr zu einer Form des früheren Alltags. Denn fehlen die Tests, die der Profibetrieb bräuchte, nicht an anderen, für die Gesellschaft relevanteren Stellen? Und ist das Unterfangen der Fußballklubs nicht ohnehin unverantwortlich? Die aber argumentieren unter anderem, dass nur so alle 36 DFL-Vereine der ersten und zweiten Liga eine Chance haben, die Krise zu überstehen, und sonst Traditions-Institutionen verloren gehen könnten. Auch hier hängt schließlich ein Wirtschaftszweig dahinter.

Doch auch Spieler haben sich schon kritisch geäußert. Birger Verstraete vom 1. FC Köln beispielsweise äußerte Zweifel an den Corona-Maßnahmen der Rheinländer. Corona-Tests hatten ergeben, dass zwei Spieler und ein Physiotherapeut mit dem Virus infiziert sind. Verstraete hatte Kontakt zu ihnen, musste selbst jedoch nicht in Quarantäne. Die Pläne der DFL, die Bundesliga im Mai fortzusetzen, bezeichnete er daraufhin "naiv", dass teils so getan werde, als sei nichts geschehen als "unverantwortlich." Und der deutsche Nationalspieler Antonio Rüdiger vom FC Chelsea findet: "Weiterzuspielen und zum Alltag überzugehen, wenn du weißt, dass andere Menschen auf der Welt irgendwo sterben: Mit meinem Gewissen könnte ich das nicht vereinbaren. Ich will, dass alle gesund bleiben."

Innenminister Horst Seehofer sagte der Bild am Sonntag, er wolle "kein Fußball-Spielverderber sein, aber was für alle gilt, gilt auch für Fußballprofis". Ist das wirklich so?

Die Situation ist kompliziert, die Debatte groß - und Thema in der neuen Folge von "Und nun zum Sport" mit Anna Dreher, Johannes Aumüller und Philipp Selldorf.

Moderation, Redaktion: Anna Dreher

Produktion: Justin Patchett

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Dass das 50 Seiten lange Sicherheitskonzept der Deutschen Fußball Liga (DFL) zur Fortsetzung des Spielbetriebs des Bundesligafußballs während der Coronavirus-Pandemie so schnell bei seiner Umsetzung geprüft werden würde, hatten die Initiatoren und Verantwortlichen wohl nicht gedacht. Aber am Montag zeigte sich: Ein Konzept ist eben nur gut, wenn sich die Beteiligten auch wirklich daran halten. Bei Hertha BSC zumindest ist das wohl noch nicht ganz durchgesickert: Handschlag mit den Kollegen, kein großer Abstand beim Corona-Test - all diese Verstöße gegen die strengen Hygienevorschriften für die Fußball-Bundesligisten zeigt ein am Montag veröffentlichtes Video von Salomon Kalou.

Bestärkt dürften sich nun all jene sehen, die den Fußball ohnehin schon dafür kritisiert haben, dass er zu unrecht eine Sonderrolle einnimmt und weitermachen will, obwohl das Leben anderswo noch weit weg ist von einer Rückkehr zu einer Form des früheren Alltags. Denn fehlen die Tests, die der Profibetrieb bräuchte, nicht an anderen, für die Gesellschaft relevanteren Stellen? Und ist das Unterfangen der Fußballklubs nicht ohnehin unverantwortlich? Die aber argumentieren unter anderem, dass nur so alle 36 DFL-Vereine der ersten und zweiten Liga eine Chance haben, die Krise zu überstehen, und sonst Traditions-Institutionen verloren gehen könnten. Auch hier hängt schließlich ein Wirtschaftszweig dahinter.

Doch auch Spieler haben sich schon kritisch geäußert. Birger Verstraete vom 1. FC Köln beispielsweise äußerte Zweifel an den Corona-Maßnahmen der Rheinländer. Corona-Tests hatten ergeben, dass zwei Spieler und ein Physiotherapeut mit dem Virus infiziert sind. Verstraete hatte Kontakt zu ihnen, musste selbst jedoch nicht in Quarantäne. Die Pläne der DFL, die Bundesliga im Mai fortzusetzen, bezeichnete er daraufhin "naiv", dass teils so getan werde, als sei nichts geschehen als "unverantwortlich." Und der deutsche Nationalspieler Antonio Rüdiger vom FC Chelsea findet: "Weiterzuspielen und zum Alltag überzugehen, wenn du weißt, dass andere Menschen auf der Welt irgendwo sterben: Mit meinem Gewissen könnte ich das nicht vereinbaren. Ich will, dass alle gesund bleiben."

Innenminister Horst Seehofer sagte der Bild am Sonntag, er wolle "kein Fußball-Spielverderber sein, aber was für alle gilt, gilt auch für Fußballprofis". Ist das wirklich so?

Die Situation ist kompliziert, die Debatte groß - und Thema in der neuen Folge von "Und nun zum Sport" mit Anna Dreher, Johannes Aumüller und Philipp Selldorf.

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