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Olive Kitteridge. Mit Blick aufs Meer: eine Miniserie
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Die US-amerikanische Autorin Elizabeth Strout, deren aktueller Roman mit dem Titel Lucy by the sea vor nicht allzu langer Zeit im Studio B rezensiert wurde, veröffentlichte bereits im Jahr 2007 ihren Roman Olive Kitteridge, der drei Jahre später unter dem einfallsreichen Titel Mit Blick aufs Meer im Luchterhand Verlag auf Deutsch erschien. 2009 brachte ihr ebendieses Werk den Pulitzer Preis für Romane ein. Ich selbst habe die Autorin Ende des letzten Jahres für mich entdeckt und mich seitdem durch ihr Oeuvre gelesen. Auch Mit Blick aufs Meer und der Folgeroman, der jedoch erst 2019 auf Englisch unter dem Titel Olive, again und ein Jahr später auch als deutsche Ausgabe unter Die langen Abende erhältlich waren, entgingen mir dabei nicht. Umso aufgeregter war ich, als ich entdeckte, dass Mit Blick aufs Meer bei Amazon als Miniserie erhältlich ist und die Hauptrolle zudem von der wunderbaren Frances McDormand gespielt wird.
Die aus vier Folgen bestehende, vom Fernsehsender HBO produzierte und 2014 veröffentlichte Miniserie dreht sich hauptsächlich um die titelgebende Person – Olive Kitteridge. Sie, ehemalige Mathelehrerin, die man zu Beginn der Serie auch noch in Ausübung ihres Berufes sieht, lebt zusammen mit ihrem Mann Henry, gespielt von Richard Jenkins, seines Zeichens Apotheker und seit Jahrzehnten Olives Ehemann. Sie haben außerdem einen Sohn namens Christopher und leben in der fiktiven Stadt Crosby in Maine.
Olive wirkt zunächst schroff und unnahbar. Auch gegenüber ihrer Familie schlägt sie mitunter einen harten Ton an und dass sie oft gerade heraus ihre Meinung sagt, auch wenn sie verletzend ist, lässt sie eher streng erscheinen. Ebenso schnell wird aber auch deutlich, dass sie eine sehr gutherzige Person ist, die stets dazu bereit ist, anderen zu helfen, auch ohne dass man sie um Hilfe bitten muss. Ihr Wesen ist das Tagende sowohl der Serie als auch des Romans, wobei ihr Charakter im Roman auch dadurch deutlich wird, dass sie oftmals eher als Randfigur im Leben der anderen Bewohner erscheint, wohingegen sie in der Serie im Mittelpunkt steht. Und Frances McDormand gelingt es perfekt, diese Rolle auszufüllen. Sie führt den Zuschauerinnen und Zuschauern eine Olive Kitteridge vor Augen, deren Leben geprägt ist von Gram und unerfüllter Liebe, Zerrissenheit, Depressionen und Selbstmordgedanken. Aber auch das Altern und der Umgang mit selbigem, sowie der Kampf, trotz aller Widrigkeiten ein glückliches Leben führen zu wollen, sind maßgeblich für sie. Es ist die perfekte Verbindung aus Drama und Komödie und die Entwicklung bzw. das Streben Olives mitzuverfolgen, machen die Serie so sehenswert. Aber auch die Gefühlswelten der übrigen Figuren werden sehr eindrücklich dargestellt, was vor allem am großartigen Ensemble liegt, welches völlig zu Recht etliche Auszeichnungen für seine Leistung erhielt.
Die Handlung selbst wird, wie im Roman auch, anhand von verschiedenen Ereignissen entwickelt. Das kann beispielsweise ein Todesfall, eine Hochzeit oder ein Überfall sein, durch die letztlich das Innenleben und die Motivationen der handelnden Personen offen gelegt werden. Zentrale Aspekte sind dabei vor allem immer wieder die Ehe zwischen Olive und Henry, deren starke Dynamik vor allem auf ihren extrem unterschiedlichen Charakteren fußt, aber auch die Mutter-Sohn-Beziehung zwischen Olive und Christopher, die eher als Mutter-Sohn-Konflikt beschrieben werden kann. Der Fortgang der Geschichte erstreckt sich dabei sowohl im Buch als auch in der Serie über einen Zeitraum von mehreren Jahrzehnten, wodurch Auslassungen unvermeidlich sind, die sich dem Zuschauenden jedoch erschließen oder erklärt werden.
Aber auch die Bildwelt, in die die Handlung eingebettet ist, ist beeindruckend in Szene gesetzt. Die raue Küste Maines wirkt dabei auch als ständiger optischer Verstärker des rauen Lebens und der persönlichen Konflikte, der einzelnen Personen. Die vier Stunden, die diese Miniserie umfasst, haben ihr für mich weniger den Charakter einer Serie, sondern mehr den eines Films gegeben, wobei die klassische Buchverfilmung im Allgemeinen natürlich durchaus kürzer ist. Daher wirkt sie auch auf mich eher wie ein eigenständiges Kunstwerk, denn wie die übliche Serie oder ein Film. Auch die Art wie sich die Handlung entfaltet und sich die Geschichten der einzelnen Personen entwickeln, habe ich trotz der teilweise dramatischen Umstände, als sehr ruhig empfunden.
Diese Serie ist zu Recht hochgelobt worden und ein absolutes Must-See, egal ob man bereits Elizabeth Strouts Roman kennt oder nicht. Ein bisschen schade finde ich, dass es bisher keine Fortsetzung gibt, was aber daran liegen mag, dass der zweite Roman über Olive Kitteridge, Olive, again oder Die langen Abende, wie er auf Deutsch heißt, erst vor wenigen Jahren erschienen ist. Wer also dennoch wissen will, wie es mit Olive und ihrem Leben weitergeht, für den gibt es die einfache Möglichkeit, sich Strouts Roman zu kaufen und einfach weiter zu lesen. Meine Empfehlung.
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Die US-amerikanische Autorin Elizabeth Strout, deren aktueller Roman mit dem Titel Lucy by the sea vor nicht allzu langer Zeit im Studio B rezensiert wurde, veröffentlichte bereits im Jahr 2007 ihren Roman Olive Kitteridge, der drei Jahre später unter dem einfallsreichen Titel Mit Blick aufs Meer im Luchterhand Verlag auf Deutsch erschien. 2009 brachte ihr ebendieses Werk den Pulitzer Preis für Romane ein. Ich selbst habe die Autorin Ende des letzten Jahres für mich entdeckt und mich seitdem durch ihr Oeuvre gelesen. Auch Mit Blick aufs Meer und der Folgeroman, der jedoch erst 2019 auf Englisch unter dem Titel Olive, again und ein Jahr später auch als deutsche Ausgabe unter Die langen Abende erhältlich waren, entgingen mir dabei nicht. Umso aufgeregter war ich, als ich entdeckte, dass Mit Blick aufs Meer bei Amazon als Miniserie erhältlich ist und die Hauptrolle zudem von der wunderbaren Frances McDormand gespielt wird.
Die aus vier Folgen bestehende, vom Fernsehsender HBO produzierte und 2014 veröffentlichte Miniserie dreht sich hauptsächlich um die titelgebende Person – Olive Kitteridge. Sie, ehemalige Mathelehrerin, die man zu Beginn der Serie auch noch in Ausübung ihres Berufes sieht, lebt zusammen mit ihrem Mann Henry, gespielt von Richard Jenkins, seines Zeichens Apotheker und seit Jahrzehnten Olives Ehemann. Sie haben außerdem einen Sohn namens Christopher und leben in der fiktiven Stadt Crosby in Maine.
Olive wirkt zunächst schroff und unnahbar. Auch gegenüber ihrer Familie schlägt sie mitunter einen harten Ton an und dass sie oft gerade heraus ihre Meinung sagt, auch wenn sie verletzend ist, lässt sie eher streng erscheinen. Ebenso schnell wird aber auch deutlich, dass sie eine sehr gutherzige Person ist, die stets dazu bereit ist, anderen zu helfen, auch ohne dass man sie um Hilfe bitten muss. Ihr Wesen ist das Tagende sowohl der Serie als auch des Romans, wobei ihr Charakter im Roman auch dadurch deutlich wird, dass sie oftmals eher als Randfigur im Leben der anderen Bewohner erscheint, wohingegen sie in der Serie im Mittelpunkt steht. Und Frances McDormand gelingt es perfekt, diese Rolle auszufüllen. Sie führt den Zuschauerinnen und Zuschauern eine Olive Kitteridge vor Augen, deren Leben geprägt ist von Gram und unerfüllter Liebe, Zerrissenheit, Depressionen und Selbstmordgedanken. Aber auch das Altern und der Umgang mit selbigem, sowie der Kampf, trotz aller Widrigkeiten ein glückliches Leben führen zu wollen, sind maßgeblich für sie. Es ist die perfekte Verbindung aus Drama und Komödie und die Entwicklung bzw. das Streben Olives mitzuverfolgen, machen die Serie so sehenswert. Aber auch die Gefühlswelten der übrigen Figuren werden sehr eindrücklich dargestellt, was vor allem am großartigen Ensemble liegt, welches völlig zu Recht etliche Auszeichnungen für seine Leistung erhielt.
Die Handlung selbst wird, wie im Roman auch, anhand von verschiedenen Ereignissen entwickelt. Das kann beispielsweise ein Todesfall, eine Hochzeit oder ein Überfall sein, durch die letztlich das Innenleben und die Motivationen der handelnden Personen offen gelegt werden. Zentrale Aspekte sind dabei vor allem immer wieder die Ehe zwischen Olive und Henry, deren starke Dynamik vor allem auf ihren extrem unterschiedlichen Charakteren fußt, aber auch die Mutter-Sohn-Beziehung zwischen Olive und Christopher, die eher als Mutter-Sohn-Konflikt beschrieben werden kann. Der Fortgang der Geschichte erstreckt sich dabei sowohl im Buch als auch in der Serie über einen Zeitraum von mehreren Jahrzehnten, wodurch Auslassungen unvermeidlich sind, die sich dem Zuschauenden jedoch erschließen oder erklärt werden.
Aber auch die Bildwelt, in die die Handlung eingebettet ist, ist beeindruckend in Szene gesetzt. Die raue Küste Maines wirkt dabei auch als ständiger optischer Verstärker des rauen Lebens und der persönlichen Konflikte, der einzelnen Personen. Die vier Stunden, die diese Miniserie umfasst, haben ihr für mich weniger den Charakter einer Serie, sondern mehr den eines Films gegeben, wobei die klassische Buchverfilmung im Allgemeinen natürlich durchaus kürzer ist. Daher wirkt sie auch auf mich eher wie ein eigenständiges Kunstwerk, denn wie die übliche Serie oder ein Film. Auch die Art wie sich die Handlung entfaltet und sich die Geschichten der einzelnen Personen entwickeln, habe ich trotz der teilweise dramatischen Umstände, als sehr ruhig empfunden.
Diese Serie ist zu Recht hochgelobt worden und ein absolutes Must-See, egal ob man bereits Elizabeth Strouts Roman kennt oder nicht. Ein bisschen schade finde ich, dass es bisher keine Fortsetzung gibt, was aber daran liegen mag, dass der zweite Roman über Olive Kitteridge, Olive, again oder Die langen Abende, wie er auf Deutsch heißt, erst vor wenigen Jahren erschienen ist. Wer also dennoch wissen will, wie es mit Olive und ihrem Leben weitergeht, für den gibt es die einfache Möglichkeit, sich Strouts Roman zu kaufen und einfach weiter zu lesen. Meine Empfehlung.
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