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ERF Plus - Wort zum Tag Gedanken zur Tageslosung

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„Hunger ist der beste Koch“, hörte ich in meiner Kindheit hin und wieder von meinen Eltern, wenn ich mit langem Gesicht am Tisch saß und das Essen bemäkelte. Für die tiefe Wahrheit dieses Satzes war ich damals sicher noch zu jung. Auf jeden Fall gehören Essen und Trinken zu den Grundbedürfnissen des Menschseins. Mein Körper ermahnt mich, ihn nicht zu vergessen.

Im Bibeltext für heute ist nun ein besonderer Hunger und Durst thematisiert. Ein Grundbedürfnis jedes Menschseins, jenseits von Hunger und Durst. In seiner berühmt gewordenen Bergpredigt formuliert Jesus: „Zu beglückwünschen sind die, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit, denn sie sollen satt werden.“ Matth.5,6

Ich habe schon erlebt, dass sich mein Gesprächsgegenüber frustriert abwendet mit den Worten: “Wenn es einen Gott gäbe, dem Gerechtigkeit lieb ist, sollte er doch wohl dafür sorgen, dass es in der Welt ein wenig gerechter werden würde, oder?“ Wer so argumentiert, dem muss der Satz von Jesus grade zu zynisch klingen. Nach dem Motto “Es gibt zwar keine Gerechtigkeit, aber wenn ihr Hunger danach habt, wäre das ja schon mal ein beglückwünschenswerter, erster Schritt. Irgendwann werdet ihr schon satt!“ Das wäre eine ärgerliche Vertröstungstheorie. Sie löst die Frage aus: “Ja wann, wann, lieber Gott, machst du die Hungernden und Dürstenden satt? Wirklich erst im Himmel? Ist es das, was dein Sohn Jesus meinte? Wer den größten Hunger hat, wird später mal am ehesten satt? Wieso kann hungrig sein und durstig sein glücklich machen?“

Jesus kannte den bohrenden Hunger. Er hat selbst unter beißendem Durst gelitten. Er wusste, wovon er redet. Er hat zu seiner Zeit einmal dafür gesorgt, dass tausende Menschen in seiner nächsten Umgebung nicht hungrig blieben, sondern satt wurden. Jesus zeigte auch großes Verständnis für Durst. Fässerweise besorgte er Getränke, als einer Hochzeitgesellschaft die Getränke ausgegangen waren. Aber anscheinend geht es hier gar nicht zuerst um eine trockene Kehle und einen leeren Magen. Jesus redet vom Hunger und Durst, weil das jeder kennt, und nutzt das als Metapher. Hungrig sein und nach etwas dürsten, sind Ausdrücke für eine innere Antriebskraft. Ich war noch nie dabei, vor Hunger zu sterben, oder vor Durst nicht mehr auf die Beine zu kommen. Doch ich weiß, dass mich Hunger sehr energisch werden lassen kann und das ich bei Durst sicher bereit wäre, bis zum Äußersten zu gehen. Die Menschheit kennt erschreckende Geschichten, die erzählen, wozu die fähig sind, die vor Hunger und Durst nicht ein noch aus wissen.

“Mit jedem Schluck Wasser, den du trinkst, erinnere dich, dass auch deine Seele durstig ist.“ Wie viel würde ich tun, um meinen Hunger und Durst zu stillen. Und wie nachlässig bin ich darin, für meine Seele zu sorgen? Die Worte aus dem Mund Jesu sind nicht zynische Vertröstung. Ich spüre Ansporn darin. Ermutigung, mich nach der Gerechtigkeit auszustrecken, die Jesus meint. Sie zu erkennen, zu wollen, mich dafür einzusetzen. Die Gerechtigkeit, die Jesus meint, will keine Hungernden und Dürstenden. Seine Gerechtigkeit schafft Freiheit und schützt sie. Gerechtigkeit eröffnet radikale Akzeptanz des Nächsten. Gerechtigkeit ermöglicht verlässliche Regeln für alle. Gerechtigkeit hilft, mit Grenzen zu leben. Vielleicht werde ich zu meinen Lebzeiten solche Gerechtigkeit im Weltmaßstab nicht mehr erleben. Soll mich das davon abhalten, sie zu suchen, mich dafür einzusetzen? Es ist Gottes Plan, dass er mich für eine gerechtere Welt einsetzt. Viel zu oft wünsche ich, Gott wäre für Gerechtigkeit zuständig, damit ich mich nur noch bemühen muss, genügend davon abzubekommen. Jesus meint es anders: Er nennt die glücklich, die nicht aufhören, in ihrer Umgebung und nach ihren Möglichkeiten danach zu trachten. Das wird mich auf zwei Arten erfüllen und sättigen.

1. Mit meinem Bemühen um Gerechtigkeit, wird Stärke und Weisheit in mir wachsen.

2. Indem ich Gott für eine gerechtere Welt zur Hand gehen darf, bekomme ich Freude und Mut im Blick auf die Zukunft. Im Blick auf seine Herrschaft. Es lohnt sich.

Jesus sagt: “Zu beglückwünschen, sind die, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit, denn sie sollen satt werden.“ Matth. 5,6

Er will es, er kann es und er tut es.

Autor: Pfarrer Martin Hüfken


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Im Bibeltext für heute ist nun ein besonderer Hunger und Durst thematisiert. Ein Grundbedürfnis jedes Menschseins, jenseits von Hunger und Durst. In seiner berühmt gewordenen Bergpredigt formuliert Jesus: „Zu beglückwünschen sind die, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit, denn sie sollen satt werden.“ Matth.5,6

Ich habe schon erlebt, dass sich mein Gesprächsgegenüber frustriert abwendet mit den Worten: “Wenn es einen Gott gäbe, dem Gerechtigkeit lieb ist, sollte er doch wohl dafür sorgen, dass es in der Welt ein wenig gerechter werden würde, oder?“ Wer so argumentiert, dem muss der Satz von Jesus grade zu zynisch klingen. Nach dem Motto “Es gibt zwar keine Gerechtigkeit, aber wenn ihr Hunger danach habt, wäre das ja schon mal ein beglückwünschenswerter, erster Schritt. Irgendwann werdet ihr schon satt!“ Das wäre eine ärgerliche Vertröstungstheorie. Sie löst die Frage aus: “Ja wann, wann, lieber Gott, machst du die Hungernden und Dürstenden satt? Wirklich erst im Himmel? Ist es das, was dein Sohn Jesus meinte? Wer den größten Hunger hat, wird später mal am ehesten satt? Wieso kann hungrig sein und durstig sein glücklich machen?“

Jesus kannte den bohrenden Hunger. Er hat selbst unter beißendem Durst gelitten. Er wusste, wovon er redet. Er hat zu seiner Zeit einmal dafür gesorgt, dass tausende Menschen in seiner nächsten Umgebung nicht hungrig blieben, sondern satt wurden. Jesus zeigte auch großes Verständnis für Durst. Fässerweise besorgte er Getränke, als einer Hochzeitgesellschaft die Getränke ausgegangen waren. Aber anscheinend geht es hier gar nicht zuerst um eine trockene Kehle und einen leeren Magen. Jesus redet vom Hunger und Durst, weil das jeder kennt, und nutzt das als Metapher. Hungrig sein und nach etwas dürsten, sind Ausdrücke für eine innere Antriebskraft. Ich war noch nie dabei, vor Hunger zu sterben, oder vor Durst nicht mehr auf die Beine zu kommen. Doch ich weiß, dass mich Hunger sehr energisch werden lassen kann und das ich bei Durst sicher bereit wäre, bis zum Äußersten zu gehen. Die Menschheit kennt erschreckende Geschichten, die erzählen, wozu die fähig sind, die vor Hunger und Durst nicht ein noch aus wissen.

“Mit jedem Schluck Wasser, den du trinkst, erinnere dich, dass auch deine Seele durstig ist.“ Wie viel würde ich tun, um meinen Hunger und Durst zu stillen. Und wie nachlässig bin ich darin, für meine Seele zu sorgen? Die Worte aus dem Mund Jesu sind nicht zynische Vertröstung. Ich spüre Ansporn darin. Ermutigung, mich nach der Gerechtigkeit auszustrecken, die Jesus meint. Sie zu erkennen, zu wollen, mich dafür einzusetzen. Die Gerechtigkeit, die Jesus meint, will keine Hungernden und Dürstenden. Seine Gerechtigkeit schafft Freiheit und schützt sie. Gerechtigkeit eröffnet radikale Akzeptanz des Nächsten. Gerechtigkeit ermöglicht verlässliche Regeln für alle. Gerechtigkeit hilft, mit Grenzen zu leben. Vielleicht werde ich zu meinen Lebzeiten solche Gerechtigkeit im Weltmaßstab nicht mehr erleben. Soll mich das davon abhalten, sie zu suchen, mich dafür einzusetzen? Es ist Gottes Plan, dass er mich für eine gerechtere Welt einsetzt. Viel zu oft wünsche ich, Gott wäre für Gerechtigkeit zuständig, damit ich mich nur noch bemühen muss, genügend davon abzubekommen. Jesus meint es anders: Er nennt die glücklich, die nicht aufhören, in ihrer Umgebung und nach ihren Möglichkeiten danach zu trachten. Das wird mich auf zwei Arten erfüllen und sättigen.

1. Mit meinem Bemühen um Gerechtigkeit, wird Stärke und Weisheit in mir wachsen.

2. Indem ich Gott für eine gerechtere Welt zur Hand gehen darf, bekomme ich Freude und Mut im Blick auf die Zukunft. Im Blick auf seine Herrschaft. Es lohnt sich.

Jesus sagt: “Zu beglückwünschen, sind die, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit, denn sie sollen satt werden.“ Matth. 5,6

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