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ERF Plus - Bibel heute Gegen die bösen Hirten

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Unheil verkünden will keiner freiwillig. Denn oft schon wurde den Boten schlechter Nachrichten übel mitgespielt. Das ging bis Totschlag. In der Antike war man da nicht zimperlich. Und wie ist es heute? Da werden Verkünder von Unheil eher ausgelacht oder -schlimmer noch - als Lügner abgestempelt. Für Fanatiker kein Problem. Sie verstehen es perfekt, alles abzustreiten und die Wahrheit umzudrehen. Denn: diese darf um keinen Preis heraus! Das „Volk soll weiter im Finstern wandeln”! Ja, damit man es umso besser lenken kann!

Jeremias Auftrag

Eigentlich keine völlig neue Idee. Schon 627 v. Chr. hatte Jeremia damit zu kämpfen. Wie also Wahrheit verbreiten.? Nach dem gerechten König Josia kamen schwache Nachfolger und unruhige Zeiten. Jeremia durfte nicht schweigen. Er sollte dem Volk die Wahrheit verkünden. Was schon immer Gottes Auftrag an seine Propheten war. Nun also: Klartext ohne Umschweife!

“Weh euch Hirten, die ihr die Herde meiner Weide umkommen lasst und zerstreut!” (Jeremia 23,1) In Gottes Auftrag verkündet Jeremia seine Warnung wohl an König Zedekia und dessen Regierung. Zedekia lebte damals in Saus und Braus, während das Volk verarmte. Vorbild sieht anders aus. Jeremia erkennt hellsichtig die Gefahr eines möglichen Volksaufstandes. Hungerproteste waren und sind im Orient keine Seltenheit. So warnt der Prophet rechtzeitig den König. Der Staat Juda ist dabei, eingekreist zu werden. Im Süden stehen die Heere von König Nebukadnezar, dem Herrscher von Babylon, im Norden rasselt Ägypten mit dem Säbel. Und zu allem Übel herrscht Unfrieden im eigenen Land. Dem schwachen König Zedekia scheinen die Fäden zu entgleiten. Jeremia wird unruhig. Er ahnt, wohin das Nichtstun der Regierung führt. Da muss er schon laut werden und seine Botschaft verkünden. „Ihr habt meine Herde zerstreut und verstoßen und nicht nach ihr gesehen.” (Vers 2) Das Volk wird nicht mehr angeführt. Seine Sitten verlottern.

Das Königshaus gibt ein denkbar schlechtes Beispiel ab. Wen kümmern noch die Tagelöhner und Hungernden? Wer gibt ihnen Lohn und Brot? Oder gerechten Lohn? Wer schützt das Volk vor Feinden? Sind die Juden noch kampfbereit? Würden sie für diesen unfähigen König in die Schlacht ziehen? Höchst fraglich. König und Regierung sind verunsichert. Was könnte man tun? Wahrscheinlich erst mal abwarten und die Gefahr ausblenden.

Jeremia rauft sich die Haare. So versucht er, König und Regierung im Namen Gottes wachzurütteln. Er wählt starke Worte. „Und ich will Hirten über sie setzen, die sie weiden sollen, dass sie sich nicht mehr fürchten noch erschrecken noch heimgesucht werden.” (Vers 4) Das mag ja sein. Aber schockt das König und Regierung? Sie nehmen Jeremias Worte eher als tröstliche Vision, die sie eher beruhigt. Jeremia ist verzweifelt. Er will sie anstoßen, damit sie vorbereitet sind, wenn es ernst wird. In Spannungszeiten muss jeder wissen, was zu tun ist, wenn der Krieg kommt. Hat die Regierung von König Zedekia einen Verteidigungsplan? Sind die Männer für den Kampf bereit? Sind genug Rüstungen, Schwerter, Schilde und Kampfwagen vorhanden? Natürlich auch ausreichende Nahrungsvorräte im Falle einer Belagerung? Brennende Fragen. Doch keine Antworten. Dabei läuft dem König die Zeit davon.

Und was hört man vom König? Besitzt er noch das Vertrauen des Volkes? Wäre er im Kriegsfall der Anführer, der Mutmacher oder der Feigling? Man weiß es nicht. Ob Jeremia ihn noch ertüchtigen kann, den Schwächling?

Die Rolle des Königs

Denn jetzt kommt es entscheidend auf ihn an. Das Volk erwartet einen König, der wie in alten Heeren üblich, als Erster in die Schlacht reitet. Leider liefert König Zedekia kein Beispiel wie einst König David. Das weiß auch Jeremia. Darum ist er ja so verzweifelt. Er muss hilflos zusehen, wie das jüdische Volk dabei ist, ins Unglück zu rennen. Führungslos und ahnungslos.

Dabei gilt es zu bedenken, dass Israel sich immerfort seiner Haut wehren musste. Vom Einzug Josuas ins gelobte Land Kanaan bis zum heutigen Tag! Seit 3000 Jahren gibt es keinen sicheren Frieden. Kein Nachbarland duldete einen jüdischen Staat und das bis heute.

Gott selbst macht Jeremia Mut, wenn Jeremia in die Zukunft seines Landes schaut: „Siehe, es kommt die Zeit, spricht der Herr, dass ich dem David einen gerechten Spross erwecken will. Der soll ein König sein, der wohl regieren und Recht und Gerechtigkeit im Lande üben wird.” (Vers 5)

Ein König, der nicht nur Gerechtigkeit heißt, wie Zedekia, sondern gerecht ist. Es klingt fast wie die Eidesformel des deutschen Bundeskanzlers. Die da lautet: „Gerechtigkeit gegen jedermann zu üben, so wahr mir Gott helfe.” Ja, Gerechtigkeit war immer das Anliegen einer Regierung. Heute erst recht. Oder wie es Jeremia verkündet: „So wahr der Herr lebt, der die Israeliten aus Ägyptenland geführt hat.” (Vers 7) Mit dem starken Zusatz: „Und sie sollen in ihrem Land wohnen.” (Vers 8)

Mehr kann man einem immer verfolgten Volk nicht wünschen. Damals wie heute.

Autor: Hans-Jürgen Lieber


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Jeremias Auftrag

Eigentlich keine völlig neue Idee. Schon 627 v. Chr. hatte Jeremia damit zu kämpfen. Wie also Wahrheit verbreiten.? Nach dem gerechten König Josia kamen schwache Nachfolger und unruhige Zeiten. Jeremia durfte nicht schweigen. Er sollte dem Volk die Wahrheit verkünden. Was schon immer Gottes Auftrag an seine Propheten war. Nun also: Klartext ohne Umschweife!

“Weh euch Hirten, die ihr die Herde meiner Weide umkommen lasst und zerstreut!” (Jeremia 23,1) In Gottes Auftrag verkündet Jeremia seine Warnung wohl an König Zedekia und dessen Regierung. Zedekia lebte damals in Saus und Braus, während das Volk verarmte. Vorbild sieht anders aus. Jeremia erkennt hellsichtig die Gefahr eines möglichen Volksaufstandes. Hungerproteste waren und sind im Orient keine Seltenheit. So warnt der Prophet rechtzeitig den König. Der Staat Juda ist dabei, eingekreist zu werden. Im Süden stehen die Heere von König Nebukadnezar, dem Herrscher von Babylon, im Norden rasselt Ägypten mit dem Säbel. Und zu allem Übel herrscht Unfrieden im eigenen Land. Dem schwachen König Zedekia scheinen die Fäden zu entgleiten. Jeremia wird unruhig. Er ahnt, wohin das Nichtstun der Regierung führt. Da muss er schon laut werden und seine Botschaft verkünden. „Ihr habt meine Herde zerstreut und verstoßen und nicht nach ihr gesehen.” (Vers 2) Das Volk wird nicht mehr angeführt. Seine Sitten verlottern.

Das Königshaus gibt ein denkbar schlechtes Beispiel ab. Wen kümmern noch die Tagelöhner und Hungernden? Wer gibt ihnen Lohn und Brot? Oder gerechten Lohn? Wer schützt das Volk vor Feinden? Sind die Juden noch kampfbereit? Würden sie für diesen unfähigen König in die Schlacht ziehen? Höchst fraglich. König und Regierung sind verunsichert. Was könnte man tun? Wahrscheinlich erst mal abwarten und die Gefahr ausblenden.

Jeremia rauft sich die Haare. So versucht er, König und Regierung im Namen Gottes wachzurütteln. Er wählt starke Worte. „Und ich will Hirten über sie setzen, die sie weiden sollen, dass sie sich nicht mehr fürchten noch erschrecken noch heimgesucht werden.” (Vers 4) Das mag ja sein. Aber schockt das König und Regierung? Sie nehmen Jeremias Worte eher als tröstliche Vision, die sie eher beruhigt. Jeremia ist verzweifelt. Er will sie anstoßen, damit sie vorbereitet sind, wenn es ernst wird. In Spannungszeiten muss jeder wissen, was zu tun ist, wenn der Krieg kommt. Hat die Regierung von König Zedekia einen Verteidigungsplan? Sind die Männer für den Kampf bereit? Sind genug Rüstungen, Schwerter, Schilde und Kampfwagen vorhanden? Natürlich auch ausreichende Nahrungsvorräte im Falle einer Belagerung? Brennende Fragen. Doch keine Antworten. Dabei läuft dem König die Zeit davon.

Und was hört man vom König? Besitzt er noch das Vertrauen des Volkes? Wäre er im Kriegsfall der Anführer, der Mutmacher oder der Feigling? Man weiß es nicht. Ob Jeremia ihn noch ertüchtigen kann, den Schwächling?

Die Rolle des Königs

Denn jetzt kommt es entscheidend auf ihn an. Das Volk erwartet einen König, der wie in alten Heeren üblich, als Erster in die Schlacht reitet. Leider liefert König Zedekia kein Beispiel wie einst König David. Das weiß auch Jeremia. Darum ist er ja so verzweifelt. Er muss hilflos zusehen, wie das jüdische Volk dabei ist, ins Unglück zu rennen. Führungslos und ahnungslos.

Dabei gilt es zu bedenken, dass Israel sich immerfort seiner Haut wehren musste. Vom Einzug Josuas ins gelobte Land Kanaan bis zum heutigen Tag! Seit 3000 Jahren gibt es keinen sicheren Frieden. Kein Nachbarland duldete einen jüdischen Staat und das bis heute.

Gott selbst macht Jeremia Mut, wenn Jeremia in die Zukunft seines Landes schaut: „Siehe, es kommt die Zeit, spricht der Herr, dass ich dem David einen gerechten Spross erwecken will. Der soll ein König sein, der wohl regieren und Recht und Gerechtigkeit im Lande üben wird.” (Vers 5)

Ein König, der nicht nur Gerechtigkeit heißt, wie Zedekia, sondern gerecht ist. Es klingt fast wie die Eidesformel des deutschen Bundeskanzlers. Die da lautet: „Gerechtigkeit gegen jedermann zu üben, so wahr mir Gott helfe.” Ja, Gerechtigkeit war immer das Anliegen einer Regierung. Heute erst recht. Oder wie es Jeremia verkündet: „So wahr der Herr lebt, der die Israeliten aus Ägyptenland geführt hat.” (Vers 7) Mit dem starken Zusatz: „Und sie sollen in ihrem Land wohnen.” (Vers 8)

Mehr kann man einem immer verfolgten Volk nicht wünschen. Damals wie heute.

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