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Pflanzen wir einen Apfel
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Apfelbaum pflanzen
Mehr Infos zum naturgemäßen Gärtnern gibt es unter www.neudorff.de
Und eine direkte Nachricht könnt Ihr gern senden an s.klingelhoefer@neudorff.de
Und wenn ich wüsste, dass morgen die Welt untergeht, würde ich heute noch einen Apfelbaum pflanzen.
Lass uns heute darüber sprechen, was es zu beachten gilt, wenn man einen Apfelbaum pflanzen will. Irgendwie gehört in meiner Vorstellung zumindest einer in einen Naturgarten.
- Einen Apfelbaum pflanzen ist eine fantastische Idee!
- Blüte im Frühjahr, Schatten im Sommer, Ernte im Herbst, Struktur im Winter.
- Magnet für viele Tiere -> fördert Biodiversität, Wildbienen
- Einmal angewachsen, macht ein Apfelbaum wenig Arbeit
Ich bin gespannt! Wie geht man das Projekt an, dass es auch Früchte trägt?
- Den richtigen Standort aussuchen und am besten gleich zwei Bäume pflanzen
- Apfelbäume brauchen viel Sonne (mind. 6 Stunden pro Tag)
- durchlässiger, humus- und nährstoffreicher Boden
- in kühlen Regionen Sorten wählen, die später blühen (Spätfrost)
- Platzbedarf hängt von Baumform ab, von der Sorte und der Unterlage, auf die veredelt wurde
Welche Baumformen gibt es denn?
- Hochstamm: Äste beginnen über Kopfhöhe; Platzbedarf: 60 bis 80 qm
- Vorteil: große Ernte, viel Schatten, Lebensraum für viele Tiere, langlebig
- Nachteil: braucht richtig viel Platz, schwierig bei der Pflege
- Halbstamm: Äste fangen in Schulterhöhe an; Platzbedarf: ca. 30 qm
- Vorteil: leichter zu pflegen, leichte Ernte, trotzdem Schatten
Geht es nicht auch etwas handlicher?
- Buschbaum (Niederstamm): Äste ab Hüfthöhe; Platzbedarf: ca. 10 qm
- Spindelbaum/Säulenbaum/Zwergbusch o.ä.: ca. 1 qm. Ist auch gut fürs Spalier geeignet
Die passen ja sogar auf den Balkon!
- In der Tat. Mit Spindeln (schwachwachsende Veredelungen) kannst du sogar im Kübel auf dem Balkon Äpfel ernten.
- wachsen extrem schmal mit sehr kurzen Ästen
- bringen für die Größe sehr viel Ertrag, weil die Äste fast nur aus Fruchtholz bestehen.
- Manche brauchen ihr Leben lang eine Stütze.
- Faustregel: Je größer der Baum wird, den du pflanzt, desto später trägt er die ersten Früchte.
Hängt die Größe auch von der Sorte ab?
- Nein. Apfelbäume sind veredelte Obstgehölze. Die Größe hängt von der Unterlage ab.
- In der Baumschule fragen! Achtung: Größenbeschreibungen und Benennungen sind im Handel uneinheitlich. Genau erkundigen, welche Wuchseigenschaften der Baum mitbringt
Was bitte ist denn eine Veredelung beim Apfelbaum?!
- Beim Veredeln kombiniert man zwei verschiedene Pflanzen miteinander
- Ziel: bessere Früchte, Widerstandfähigkeit gegen Krankheiten oder eben bestimmte Wuchseigenschaften
- Die Unterlage ist der untere Teil des Baums, der im Boden wurzelt
- Das Edelreis ist ein Zweig von einem anderen Baum, der z.B. die leckeren Früchte trägt
- Beide werden so zugeschnitten, dass sie genau aufeinanderpassen und dann eng verbunden, damit sie zusammenwachsen
- Gründe sind
- Manche Stecklinge wachsen nur zögerlich an. Man gewinnt 1 Kulturjahr, weil die Bäume schneller verkaufsfähig sind.
- Über die „Unterlage“ kann ich Wuchsstärke des Baums regulieren. M9 ist die bekannteste bei Äpfeln.
- Fun-fact: Kopulation mit Gegenzunge
Warum empfiehlst du, am besten gleich zwei Bäume zu pflanzen?
- Apfelbäume sind Fremdbefruchter. Ohne zweiten Baum einer anderen Sorte, die zur gleichen Zeit blüht, keine befruchteten Blüten -> keine Früchte
- Nützliche Insekten braucht’s natürlich auch
- Wenn viele Blüten ein paar Wochen nach der Blüte samt Stiel abfallen, hat es mit der Bestäubung nicht geklappt.
- Gibt auch Bäume, auf die gleich mehrere Sorten veredelt sind
Wo du es sagst: Apfelsorten gibt es reichlich, zumindest auf dem Wochenmarkt.
- Dabei findet man im Handel nur die Spitze des Eisbergs.
- Es gibt unendlich viele verschiedene Sorten mit unterschiedlicher Reifezeit, unterschiedlichem Geschmack, verschiedenen Lagereigenschaften (allein in Deutschland ca. 2.000 Sorten).
- Manche Sorten haben mittlerweile sogar rotes Fruchtfleisch
Wie findet man bei der großen Auswahl die richtige Sorte?
- Es gibt Sorten, die sich besser für den Hausgarten eigenen als Supermarktsorten wie Gala, Braeburn und Elstar (empfindlich gegen Pilzkrankheiten)
- Empfehlenswerte robuste Sorten: „
- Re“-Sorten (Retina, Rewena, Resista), „Pi“-Sorten (Pinova, Piros), Santana, Rubinola, Topaz, …
- Möglichst Sorten aussuchen, die sich gegenseitig befruchten (steht oft auf dem Etikett)
- Kurz lagerfähig: Santana, Rubinola
- Lagerfähig: Topaz, Resista
- Empfehlung: Beraten lassen und mehrere sich ergänzende Bäume pflanzen mit gestaffelter Reifezeit
Nicht jeder verträgt Äpfel. Gibt es Hoffnung für Allergiker?
- Alte Sorten sind oft besser für Allergiker: Alkmene, Roter Boskoop, Goldparmäne, ….
- besitzen weniger vom Allergie- Protein Mal d1
- Allergiker sollten trotzdem einen Test machen und ihren Arzt fragen!
Wie pflanze ich einen Apfelbaum?
- Bäume ohne Ballen („wurzelnackt“): November bis April
- Die Wurzeln schon Stunden vorher in einen Eimer Wasser stellen
- Rasen an der Pflanzstelle großzügig abstechen (beseitigt Wasser- und Nährstoffkonkurrenz), Unkraut entfernen, Steine rauslesen
- Spoiler: ein junger Apfelbaum wird früher Äpfel tragen als ein größerer, der schon einen kräftigen Stamm hat
Und wie geht es weiter?
- Großes Loch graben, doppelt so breit und tief wie die Wurzeln; mindestens zwei Spaten tief
- Den Boden unten im Pflanzloch lockern, damit’s die Wurzeln leichter haben
- Stützpfahl (2 Meter lang) auf der Seite, von der meistens der Wind kommt, tief in den Boden schlagen
Das hört sich anstrengend an. Wie geht es weiter?
- Azet Beeren- & ObstDünger ins Loch geben
- Aushub mit NeudoHum PflanzErdev (1:2) mischen
- Baum reinhalten, so dass am Schluss die Veredelungsstelle (Knubbel) handbreit über dem Boden liegt
- Und gleich den Pfahl mit einstellen und noch reinhauen in den Boden
- Grube mit der Erdmischung auffüllen. Dabei am Stamm rütteln, damit die Erde zwischen die Wurzeln rieselt
- Erde festtreten, Gießrand formen
- mit richtig viel Wasser gießen, damit die Erde sich in jede Ritze setzt
Ist man dann fertig?
- Stamm in Form einer Acht am Pfahl befestigen (Kokosstrick)
- Pflanzbereich mit Mulchkompost abdecken (Abstand zum Stamm lassen)
- die nächsten Monate viel und regelmäßig gießen, auch im Herbst und Winter
Wie geht es mit der Pflege weiter?
- Kontinuierlich wässern im ersten Jahr und in Trockenperioden
- Im März düngen mit Azet Beeren- & ObstDünger
- Baumscheibe mulchen mit Kompost, 2x pro Jahr (nicht direkt an den Stamm)
- Über den Juni-Fruchtfall, Alternanz, Apfelwickler, und den Schnitt vom Apfelbaum machen wir besser mal eigene Episoden
3 Tipps
- Apfelbäume pflanzen!
- Passende Baumform und richtige Sorte wählen
- Es den Wurzeln im Pflanzloch gemütlich machen
91 Episoden
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Apfelbaum pflanzen
Mehr Infos zum naturgemäßen Gärtnern gibt es unter www.neudorff.de
Und eine direkte Nachricht könnt Ihr gern senden an s.klingelhoefer@neudorff.de
Und wenn ich wüsste, dass morgen die Welt untergeht, würde ich heute noch einen Apfelbaum pflanzen.
Lass uns heute darüber sprechen, was es zu beachten gilt, wenn man einen Apfelbaum pflanzen will. Irgendwie gehört in meiner Vorstellung zumindest einer in einen Naturgarten.
- Einen Apfelbaum pflanzen ist eine fantastische Idee!
- Blüte im Frühjahr, Schatten im Sommer, Ernte im Herbst, Struktur im Winter.
- Magnet für viele Tiere -> fördert Biodiversität, Wildbienen
- Einmal angewachsen, macht ein Apfelbaum wenig Arbeit
Ich bin gespannt! Wie geht man das Projekt an, dass es auch Früchte trägt?
- Den richtigen Standort aussuchen und am besten gleich zwei Bäume pflanzen
- Apfelbäume brauchen viel Sonne (mind. 6 Stunden pro Tag)
- durchlässiger, humus- und nährstoffreicher Boden
- in kühlen Regionen Sorten wählen, die später blühen (Spätfrost)
- Platzbedarf hängt von Baumform ab, von der Sorte und der Unterlage, auf die veredelt wurde
Welche Baumformen gibt es denn?
- Hochstamm: Äste beginnen über Kopfhöhe; Platzbedarf: 60 bis 80 qm
- Vorteil: große Ernte, viel Schatten, Lebensraum für viele Tiere, langlebig
- Nachteil: braucht richtig viel Platz, schwierig bei der Pflege
- Halbstamm: Äste fangen in Schulterhöhe an; Platzbedarf: ca. 30 qm
- Vorteil: leichter zu pflegen, leichte Ernte, trotzdem Schatten
Geht es nicht auch etwas handlicher?
- Buschbaum (Niederstamm): Äste ab Hüfthöhe; Platzbedarf: ca. 10 qm
- Spindelbaum/Säulenbaum/Zwergbusch o.ä.: ca. 1 qm. Ist auch gut fürs Spalier geeignet
Die passen ja sogar auf den Balkon!
- In der Tat. Mit Spindeln (schwachwachsende Veredelungen) kannst du sogar im Kübel auf dem Balkon Äpfel ernten.
- wachsen extrem schmal mit sehr kurzen Ästen
- bringen für die Größe sehr viel Ertrag, weil die Äste fast nur aus Fruchtholz bestehen.
- Manche brauchen ihr Leben lang eine Stütze.
- Faustregel: Je größer der Baum wird, den du pflanzt, desto später trägt er die ersten Früchte.
Hängt die Größe auch von der Sorte ab?
- Nein. Apfelbäume sind veredelte Obstgehölze. Die Größe hängt von der Unterlage ab.
- In der Baumschule fragen! Achtung: Größenbeschreibungen und Benennungen sind im Handel uneinheitlich. Genau erkundigen, welche Wuchseigenschaften der Baum mitbringt
Was bitte ist denn eine Veredelung beim Apfelbaum?!
- Beim Veredeln kombiniert man zwei verschiedene Pflanzen miteinander
- Ziel: bessere Früchte, Widerstandfähigkeit gegen Krankheiten oder eben bestimmte Wuchseigenschaften
- Die Unterlage ist der untere Teil des Baums, der im Boden wurzelt
- Das Edelreis ist ein Zweig von einem anderen Baum, der z.B. die leckeren Früchte trägt
- Beide werden so zugeschnitten, dass sie genau aufeinanderpassen und dann eng verbunden, damit sie zusammenwachsen
- Gründe sind
- Manche Stecklinge wachsen nur zögerlich an. Man gewinnt 1 Kulturjahr, weil die Bäume schneller verkaufsfähig sind.
- Über die „Unterlage“ kann ich Wuchsstärke des Baums regulieren. M9 ist die bekannteste bei Äpfeln.
- Fun-fact: Kopulation mit Gegenzunge
Warum empfiehlst du, am besten gleich zwei Bäume zu pflanzen?
- Apfelbäume sind Fremdbefruchter. Ohne zweiten Baum einer anderen Sorte, die zur gleichen Zeit blüht, keine befruchteten Blüten -> keine Früchte
- Nützliche Insekten braucht’s natürlich auch
- Wenn viele Blüten ein paar Wochen nach der Blüte samt Stiel abfallen, hat es mit der Bestäubung nicht geklappt.
- Gibt auch Bäume, auf die gleich mehrere Sorten veredelt sind
Wo du es sagst: Apfelsorten gibt es reichlich, zumindest auf dem Wochenmarkt.
- Dabei findet man im Handel nur die Spitze des Eisbergs.
- Es gibt unendlich viele verschiedene Sorten mit unterschiedlicher Reifezeit, unterschiedlichem Geschmack, verschiedenen Lagereigenschaften (allein in Deutschland ca. 2.000 Sorten).
- Manche Sorten haben mittlerweile sogar rotes Fruchtfleisch
Wie findet man bei der großen Auswahl die richtige Sorte?
- Es gibt Sorten, die sich besser für den Hausgarten eigenen als Supermarktsorten wie Gala, Braeburn und Elstar (empfindlich gegen Pilzkrankheiten)
- Empfehlenswerte robuste Sorten: „
- Re“-Sorten (Retina, Rewena, Resista), „Pi“-Sorten (Pinova, Piros), Santana, Rubinola, Topaz, …
- Möglichst Sorten aussuchen, die sich gegenseitig befruchten (steht oft auf dem Etikett)
- Kurz lagerfähig: Santana, Rubinola
- Lagerfähig: Topaz, Resista
- Empfehlung: Beraten lassen und mehrere sich ergänzende Bäume pflanzen mit gestaffelter Reifezeit
Nicht jeder verträgt Äpfel. Gibt es Hoffnung für Allergiker?
- Alte Sorten sind oft besser für Allergiker: Alkmene, Roter Boskoop, Goldparmäne, ….
- besitzen weniger vom Allergie- Protein Mal d1
- Allergiker sollten trotzdem einen Test machen und ihren Arzt fragen!
Wie pflanze ich einen Apfelbaum?
- Bäume ohne Ballen („wurzelnackt“): November bis April
- Die Wurzeln schon Stunden vorher in einen Eimer Wasser stellen
- Rasen an der Pflanzstelle großzügig abstechen (beseitigt Wasser- und Nährstoffkonkurrenz), Unkraut entfernen, Steine rauslesen
- Spoiler: ein junger Apfelbaum wird früher Äpfel tragen als ein größerer, der schon einen kräftigen Stamm hat
Und wie geht es weiter?
- Großes Loch graben, doppelt so breit und tief wie die Wurzeln; mindestens zwei Spaten tief
- Den Boden unten im Pflanzloch lockern, damit’s die Wurzeln leichter haben
- Stützpfahl (2 Meter lang) auf der Seite, von der meistens der Wind kommt, tief in den Boden schlagen
Das hört sich anstrengend an. Wie geht es weiter?
- Azet Beeren- & ObstDünger ins Loch geben
- Aushub mit NeudoHum PflanzErdev (1:2) mischen
- Baum reinhalten, so dass am Schluss die Veredelungsstelle (Knubbel) handbreit über dem Boden liegt
- Und gleich den Pfahl mit einstellen und noch reinhauen in den Boden
- Grube mit der Erdmischung auffüllen. Dabei am Stamm rütteln, damit die Erde zwischen die Wurzeln rieselt
- Erde festtreten, Gießrand formen
- mit richtig viel Wasser gießen, damit die Erde sich in jede Ritze setzt
Ist man dann fertig?
- Stamm in Form einer Acht am Pfahl befestigen (Kokosstrick)
- Pflanzbereich mit Mulchkompost abdecken (Abstand zum Stamm lassen)
- die nächsten Monate viel und regelmäßig gießen, auch im Herbst und Winter
Wie geht es mit der Pflege weiter?
- Kontinuierlich wässern im ersten Jahr und in Trockenperioden
- Im März düngen mit Azet Beeren- & ObstDünger
- Baumscheibe mulchen mit Kompost, 2x pro Jahr (nicht direkt an den Stamm)
- Über den Juni-Fruchtfall, Alternanz, Apfelwickler, und den Schnitt vom Apfelbaum machen wir besser mal eigene Episoden
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- Apfelbäume pflanzen!
- Passende Baumform und richtige Sorte wählen
- Es den Wurzeln im Pflanzloch gemütlich machen
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