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Blattläuse, was nun?

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Läuse an der Pflanze, was tun?

Blattläuse – was tun?

Noch mehr über Blattläuse findet ihr hier.

Die hilfreiche Pflanzendoktor-App hilft beim Erkennen von Schädlingen.

Um Ameisen abzuwehren, die Läuse fördern, hilft an Obstgehölzen der Raupen- und AmeisenLeimring.

Nützliche CC-Florfliegen gegen Blattläuse helfen drinnen und draußen.

Naturgemäße Pflanzenschutzmittel wirken nachhaltig gegen Läuse.

Ein SchädlingsschutzNetz hält die Läuse von den Pflanzen ab. Und Behandlungen im Februar mit einem Austriebsspritzmittel töten die Blattlauseier ab.

Warum gibt’s überhaupt Blattläuse?

Falsche Frage: Blattläuse gehören zum natürlichen Kreislauf einfach dazu! Ohne Blattläuse gäbe es keine Marienkäfer, die Vögel würden hungern…

Wie erkenne ich Blattläuse?

Blattläuse gibt’s in Grün, Schwarz, Rosa etc. Bei uns kommen etwa 800 verschiedene Arten vor! Häufig rollen sich die Blätter zusammen oder sind gekräuselt. Darin sitzen die Blattläuse. Im Zimmer bemerkt man oft einen klebrigen Belag auf den Blattoberseiten der Pflanzen oder auf der Fensterbank. In der Folge ist manchmal die Blattoberseite von grauen Rußtau-Pilzen überzogen. Das schwächt die Pflanze, weil dieser Pilz, der sich vom süßen Honigtau ernährt, die Photosynthese der Pflanzen einschränkt.

Manchmal finden sich auf der Blattoberseite kleine weiße Gebilde. Die sind leere Hüllen der Blattläuse. Sie bleiben zurück, wenn sich die Blattläuse – ähnlich wie Schlangen – häuten. Diese weißen Hüllen kann man leicht mit der Weißen Fliege verwechseln.

In der Folge von Blattlausbefall treten manchmal Viruskrankheiten auf, die sich durch Verkrüppelungen oder Verfärbungen zeigen. Dazu zählen Tabakmosaikviren an Tomaten, Gurken und Paprika und das Scharka-Virus an Steinobst.

Die kostenlose Pflanzendoktor-App hilft weiter beim Erkennen.

Wie leben Blattläuse

Sie schlüpfen im Frühjahr aus Eiern, die im Vorjahr meist an Gehölzen abgelegt wurden. Bei den schlüpfenden Tieren handelt es sich nur um Weibchen, die wiederum nach etwa zehn Tagen – ohne Befruchtung – lebende Junge gebären.

Läuse saugen Pflanzensaft mit ihrem Saugrüssel. Mit dem machen sie erst viele Probestiche, um die beste Saugstelle zu finden. Dabei können sie schon Viruskrankheiten übertragen. Sie wollen an die zuckerhaltigen Leitungsbahnen der Pflanzen gelangen, die meist an der Blattunterseite liegen. Es dauert bis zu 20 min, bis sie durchs Gewebe gestochen haben!

Haben sie aber die richtige Stelle gefunden, brauchen sie nur noch den Mund öffnen. Durch den Druck in der Pflanze strömt Pflanzensaft geradezu in sie hinein. Da sie nicht den ganzen Zucker darin brauchen, scheiden sie den Überschuss als klebrigen Honigtau aus.

Wenn zu viele Läuse an einer Stelle sitzen, entwickelt sich eine hohe Konzentration eines Pheromons, eines Duftstoffs von den Blattläusen, in der Luft. Wird ein kritischer Wert überschritten, erscheinen geflügelte Weibchen. Die lassen sich vom Wind auf andere Pflanzen wehen. Dort bringen sie wieder ungeflügelte Weibchen zur Welt.

Erst zum Herbst bringen die Weibchen, gesteuert durch die kürzeren Tage, Männchen zur Welt. Diese befruchten die Weibchen, die daraufhin Ei ablegen, und zwar an Gehölzen. Dort überwintern die Eier durch einen Glyzerin-ähnlichen Stoff, den sie einlagern. Im nächsten Frühjahr schlüpfen daraus die Blattlaus-Weibchen, und alles beginnt von vorn.

Funfact: ein kalter Winter killt KEINE Schädlinge. Sie sind seit Jahrtausenden an unser Klima angepasst!

Was haben Blattläuse mit Ameisen zu tun?

Ameisen lieben den süßen Honigtau der Blattläuse. Daher verteidigen sie die Läuse gegen Nützlinge. So beißen sie auch mal einen Marienkäfer tot! Außerdem klopfen sie mit ihren Antennen auf den Hinterleib der Blattläuse, um sie zu stärkerer Saugtätigkeit anzuregen. Dadurch schädigen diese die Pflanzen noch mehr.

Treten viele Ameisen an den Obstbäumen auf, hilft ein Raupen- und AmeisenLeimring, auf dem die Ameisen haften bleiben.

Was tun gegen Läuse?

Regel Nummer 1: Keep cool! Wer viele Nützlinge im Garten hat kann erstmal abwarten, ob nicht die Nützlinge die Arbeit erledigen. Bei starkem Befall solltet ihr allerdings eingreifen.

· Mit der Hand die Blattläuse zu entfernen hilft nur kurz, auch ein Wasserstrahl bringt nicht viel, weil die Läuse das gut überleben und schnell wieder da sind.

· In Haus, auf Balkon, wenn man wenig befallene Pflanzen hat, kann man nützliche CC-Florfliegenlarven kaufen. Bekommt ihr über Bestell-Sets im Fachhandel. Ihr gebt online eure Kontaktdaten ein und bekommt wenige Tage später den wattierten Briefumschlag, der in jeden Briefkasten passt.

· Pflanzenschutzmittel auf Basis von Wirkstoffen, die auch in der Natur vorkommen, sind hilfreich. Z.B. Spruzit Neem Gemüseschädlingsfrei aus dem Neem-Baum. Oder Spruzit Schädlingsfrei aus Natur-Pyrethrum. Wichtig: achtet darauf, dass die Mittel die ihr anwendet Bienen schonen.

Blattläusen vorbeugen – geht das?

Ein bisschen geht das schon.

· Es fängt mit dem passenden Standort für die Pflanze an, damit sie sich gut wohlfühlt.

· Versorgt eure Pflanzen gut mit Nährstoffen. Organische Dünger sind aus unserer Sicht besser als mineralisch Dünger, sie werden nicht so schnell ausgewaschen. Zu viel Stickstoff im Dünger macht das Pflanzengewebe weich – dann können die Läuse leichter in die Pflanze stechen!

· Mischkultur hilft etwas: Bohnen + Bohnenkraut ist gute Kombi, Kohl + Kerbel, Obstgehölze + Kapuzinerkresse. Auch Minze und Zwiebeln mögen Läuse nicht.

· Ein SchädlingsschutzNetz hält Läuse fern, lässt aber Licht und Wasser hindurch.

· Wenn ihr Mitte bis Ende Februar mit einem ölhaltigen Mittel wie Promanal Austriebsspritzmittel spritzen, tötet das die überwinternden Blattlauseier ab.

Habt Ihr noch Fragen? Meldet euch gern bei mir unter s.klingelhoefer@neudorff.de

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Einfach natürlich Gärtnern

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Läuse an der Pflanze, was tun?

Blattläuse – was tun?

Noch mehr über Blattläuse findet ihr hier.

Die hilfreiche Pflanzendoktor-App hilft beim Erkennen von Schädlingen.

Um Ameisen abzuwehren, die Läuse fördern, hilft an Obstgehölzen der Raupen- und AmeisenLeimring.

Nützliche CC-Florfliegen gegen Blattläuse helfen drinnen und draußen.

Naturgemäße Pflanzenschutzmittel wirken nachhaltig gegen Läuse.

Ein SchädlingsschutzNetz hält die Läuse von den Pflanzen ab. Und Behandlungen im Februar mit einem Austriebsspritzmittel töten die Blattlauseier ab.

Warum gibt’s überhaupt Blattläuse?

Falsche Frage: Blattläuse gehören zum natürlichen Kreislauf einfach dazu! Ohne Blattläuse gäbe es keine Marienkäfer, die Vögel würden hungern…

Wie erkenne ich Blattläuse?

Blattläuse gibt’s in Grün, Schwarz, Rosa etc. Bei uns kommen etwa 800 verschiedene Arten vor! Häufig rollen sich die Blätter zusammen oder sind gekräuselt. Darin sitzen die Blattläuse. Im Zimmer bemerkt man oft einen klebrigen Belag auf den Blattoberseiten der Pflanzen oder auf der Fensterbank. In der Folge ist manchmal die Blattoberseite von grauen Rußtau-Pilzen überzogen. Das schwächt die Pflanze, weil dieser Pilz, der sich vom süßen Honigtau ernährt, die Photosynthese der Pflanzen einschränkt.

Manchmal finden sich auf der Blattoberseite kleine weiße Gebilde. Die sind leere Hüllen der Blattläuse. Sie bleiben zurück, wenn sich die Blattläuse – ähnlich wie Schlangen – häuten. Diese weißen Hüllen kann man leicht mit der Weißen Fliege verwechseln.

In der Folge von Blattlausbefall treten manchmal Viruskrankheiten auf, die sich durch Verkrüppelungen oder Verfärbungen zeigen. Dazu zählen Tabakmosaikviren an Tomaten, Gurken und Paprika und das Scharka-Virus an Steinobst.

Die kostenlose Pflanzendoktor-App hilft weiter beim Erkennen.

Wie leben Blattläuse

Sie schlüpfen im Frühjahr aus Eiern, die im Vorjahr meist an Gehölzen abgelegt wurden. Bei den schlüpfenden Tieren handelt es sich nur um Weibchen, die wiederum nach etwa zehn Tagen – ohne Befruchtung – lebende Junge gebären.

Läuse saugen Pflanzensaft mit ihrem Saugrüssel. Mit dem machen sie erst viele Probestiche, um die beste Saugstelle zu finden. Dabei können sie schon Viruskrankheiten übertragen. Sie wollen an die zuckerhaltigen Leitungsbahnen der Pflanzen gelangen, die meist an der Blattunterseite liegen. Es dauert bis zu 20 min, bis sie durchs Gewebe gestochen haben!

Haben sie aber die richtige Stelle gefunden, brauchen sie nur noch den Mund öffnen. Durch den Druck in der Pflanze strömt Pflanzensaft geradezu in sie hinein. Da sie nicht den ganzen Zucker darin brauchen, scheiden sie den Überschuss als klebrigen Honigtau aus.

Wenn zu viele Läuse an einer Stelle sitzen, entwickelt sich eine hohe Konzentration eines Pheromons, eines Duftstoffs von den Blattläusen, in der Luft. Wird ein kritischer Wert überschritten, erscheinen geflügelte Weibchen. Die lassen sich vom Wind auf andere Pflanzen wehen. Dort bringen sie wieder ungeflügelte Weibchen zur Welt.

Erst zum Herbst bringen die Weibchen, gesteuert durch die kürzeren Tage, Männchen zur Welt. Diese befruchten die Weibchen, die daraufhin Ei ablegen, und zwar an Gehölzen. Dort überwintern die Eier durch einen Glyzerin-ähnlichen Stoff, den sie einlagern. Im nächsten Frühjahr schlüpfen daraus die Blattlaus-Weibchen, und alles beginnt von vorn.

Funfact: ein kalter Winter killt KEINE Schädlinge. Sie sind seit Jahrtausenden an unser Klima angepasst!

Was haben Blattläuse mit Ameisen zu tun?

Ameisen lieben den süßen Honigtau der Blattläuse. Daher verteidigen sie die Läuse gegen Nützlinge. So beißen sie auch mal einen Marienkäfer tot! Außerdem klopfen sie mit ihren Antennen auf den Hinterleib der Blattläuse, um sie zu stärkerer Saugtätigkeit anzuregen. Dadurch schädigen diese die Pflanzen noch mehr.

Treten viele Ameisen an den Obstbäumen auf, hilft ein Raupen- und AmeisenLeimring, auf dem die Ameisen haften bleiben.

Was tun gegen Läuse?

Regel Nummer 1: Keep cool! Wer viele Nützlinge im Garten hat kann erstmal abwarten, ob nicht die Nützlinge die Arbeit erledigen. Bei starkem Befall solltet ihr allerdings eingreifen.

· Mit der Hand die Blattläuse zu entfernen hilft nur kurz, auch ein Wasserstrahl bringt nicht viel, weil die Läuse das gut überleben und schnell wieder da sind.

· In Haus, auf Balkon, wenn man wenig befallene Pflanzen hat, kann man nützliche CC-Florfliegenlarven kaufen. Bekommt ihr über Bestell-Sets im Fachhandel. Ihr gebt online eure Kontaktdaten ein und bekommt wenige Tage später den wattierten Briefumschlag, der in jeden Briefkasten passt.

· Pflanzenschutzmittel auf Basis von Wirkstoffen, die auch in der Natur vorkommen, sind hilfreich. Z.B. Spruzit Neem Gemüseschädlingsfrei aus dem Neem-Baum. Oder Spruzit Schädlingsfrei aus Natur-Pyrethrum. Wichtig: achtet darauf, dass die Mittel die ihr anwendet Bienen schonen.

Blattläusen vorbeugen – geht das?

Ein bisschen geht das schon.

· Es fängt mit dem passenden Standort für die Pflanze an, damit sie sich gut wohlfühlt.

· Versorgt eure Pflanzen gut mit Nährstoffen. Organische Dünger sind aus unserer Sicht besser als mineralisch Dünger, sie werden nicht so schnell ausgewaschen. Zu viel Stickstoff im Dünger macht das Pflanzengewebe weich – dann können die Läuse leichter in die Pflanze stechen!

· Mischkultur hilft etwas: Bohnen + Bohnenkraut ist gute Kombi, Kohl + Kerbel, Obstgehölze + Kapuzinerkresse. Auch Minze und Zwiebeln mögen Läuse nicht.

· Ein SchädlingsschutzNetz hält Läuse fern, lässt aber Licht und Wasser hindurch.

· Wenn ihr Mitte bis Ende Februar mit einem ölhaltigen Mittel wie Promanal Austriebsspritzmittel spritzen, tötet das die überwinternden Blattlauseier ab.

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