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Die Woche #153 – Der Pfefferminzia Podcast für Versicherungshelden

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Willkommen zu Folge 153 unseres Podcasts!

Moin aus Hamburg und herzlich Willkommen zu Folge 153 unseres Podcasts. Heute ist Freitag, der 13. Oktober 2023.

Und diese Themen haben wir heute für Sie: • Wir sprachen mit dem Geschäftsführer eines Berliner Rohstoffhändlers über technische Möglichkeiten, Betrug zu verhindern. • In den News der Woche geht es um das zerbrochene Aquarium Aquadom in Berlin. Die Versicherer beklagen sich darüber, dass der deutsche und europäische Gesetzgeber sie mit Regeln überfrachtet. Die Frauen in Deutschland tun zu wenig für ihre Altersvorsorge. Und die Deutsche Aktuarvereinigung erklärt mal so richtig, wie es mit dem Elementarschutz weitergehen sollte. • Und für unser Schwerpunktthema für den Monat Oktober, Gesundheit, sprachen wir mit Dr. Jochen Pimpertz vom Institut der deutschen Wirtschaft über Beitragsbemessungsgrenzen, Selbstbehalte in der GKV und die Bürgerversicherung.

Werbung Swiss Life ist eine führende Anbieterin von Finanz- und Vorsorgelösungen. Mit erstklassigen Produkten und Serviceleistungen, einfachen Antragsprozessen sowie persönlichen Ansprechpersonen, die Ihnen überall in Deutschland gerne zur Seite stehen. Immer nach dem Motto: „Sie mögen es einfach. Wir machen es leicht.“ Mehr darüber, wie Swiss Life Ihr Leben leicht macht finden Sie unter: swisslife.de/leicht

Im Gespräch Mit Andreas Kroll, Noble BC Ja, das ist schon vorgekommen: Anleger kaufen Gold und lassen es einlagern. Doch ein paar Jahre später stellt sich heraus, dass der Tresor leer ist. Nicht schön, aber teuer, denn das Geld ist dann futsch. Doch heutzutage gibt es Techniken, die genau solchen Betrug beim Edelmetallkauf verhindern können. Der Geschäftsführer von Noble BC, Andreas Kroll, erklärt uns in unserer Rubrik “Lass mal reden”, wie das funktioniert und warum es so sicher sein soll. Es ist ein Gespräch über Blockchain, das Element Hafnium und Tom Cruise.

Die News der Woche Wir erinnern uns: Am 16. Dezember 2022 zerbrach das Riesen-Aquarium Aquadom in Berlin. Rund 1.000 Kubikmeter Wasser schwappten durch das Radisson Collection Hotel in Berlin. Heute steht fest: Das Unglück ist offiziell ein Versicherungsfall. Das meldet der Besitzer, die Investmentgesellschaft Union Investment. Wobei wir hinzufügen müssen, dass das Objekt im Portfolio des offenen Immobilienfonds Uniimmo:Deutschland von Union Investment Real Estate steckt und somit eigentlich Anlegern gehört.

Die Schäden am Gebäude, der erforderliche Rückbau und die Reparaturen und Renovierungen der Mietflächen seien über eine Sachversicherungspolice durch ein Konsortium versichert gewesen, heißt es weiter. Und das habe jetzt reibungslos begonnen, die Schäden zu bezahlen. Welche Versicherer daran beteiligt sind, gibt Union Investment aber nicht bekannt.

Die Gesellschaft stellte jetzt ein Gutachten des Kunststoffexperten Christian Bonten vor. Der stuft darin das Unglück als ein „plötzliches und unerwartetes Ereignis“ ein. Es habe sich nicht im Vorfeld angekündigt, die Risiken seien weder von außen noch von innen erkennbar gewesen. Außerdem könne man auch trotz aufwendiger forensischer Untersuchung nicht eindeutig feststellen, was die konkrete Ursache war und nicht einmal, wo der erste Riss aufgetreten sei.

Immerhin hat man keinen Aufwand gescheut: Untersucht hat man das Material vor Ort im Dom Aquarée, in der Lagerhalle in der Nähe von Bad Belzig in Brandenburg und im Prüflabor des Instituts für Kunststofftechnik in Stuttgart. Das alles kostete insgesamt 1.100 Ingenieurstunden. Das Fraunhofer IAP in Potsdam untersuchte die Molekülkettenlängen der verschiedenen Acrylglas-Segmente und Klebnähte.

Jingle Die in Deutschland aktiven Versicherer schimpfen über zu viel Regulierung auf nationaler und europäischer Ebene. Beispiel Nachhaltigkeitsberichterstattung. Die Dichte und Fülle der Berichtsanforderungen überfordere die Unternehmen, warnt der Vorsitzende des GDV-Präsidialausschusses Unternehmenssteuerung und Regulierung, Christoph Jurecka. Er fordert, Zitat: „Bei der Berichterstattung sollten nur diejenigen Inhalte in den Fokus genommen werden, die nachweislich zu mehr Nachhaltigkeit führen, vor allem mit Blick auf den Klimawandel. Nachhaltigkeitsberichte sollten keine Datenfriedhöfe sein.“

Auch andere Regelwerke wie Solvency II oder die Richtlinie zur Sanierung und Abwicklung von Versicherern, leiden aus Sicht des Versichererverbands GDV unter Doppel- oder Überregulierung. Fehlende Ausnahmen für kleine und mittlere Unternehmen seien hier eher die Regel als die Ausnahme. „Es macht keinen Sinn, dass ein kleiner Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit mit einer Handvoll Beschäftigten die gleichen Anforderungen erfüllen muss wie ein Dax-Konzern“, kritisiert Jurecka.

Die Datenschutzgrundverordnung in ihrer jetzigen Form macht den Versicherern auch keine Freude. Sie schränke sie zum Beispiel dabei ein, Versicherungsanträge vollständig digital und ohne menschliches Eingreifen zu bearbeiten. Denn die DSGVO erlaube zwar die automatische Verarbeitung von Daten mit Zustimmung der Kunden. Datenschutzbehörden forderten aber eine zusätzliche Option zur Überprüfung durch Sachbearbeiter.

„Das lässt die Kunden warten und kostet alle Beteiligten unnötig Zeit“, so GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. Es sollte ausreichen, dass Versicherte eine menschliche Überprüfung verlangen können, wenn sie mit dem digitalen Ergebnis unzufrieden seien, findet er. Dazu müsse der europäische Gesetzgeber aber klarstellen, dass solche automatischen Entscheidungen laut DSGVO nicht verboten sind.

Jingle Sie wissen zu wenig darüber, also tun sie auch nichts. So in etwa lässt sich die Lage rund um die Altersvorsorge vieler Frauen hierzulande beschreiben. Denn fast jede zweite weiß eigentlich, dass sie sich mehr mit ihrer finanziellen Ruhestandsplanung beschäftigen müsste. Sie schiebt das Thema aber trotzdem vor sich her. Gerade junge Frauen unter 35 Jahren geben das zu. Bei den Männern haben nur 37 Prozent dieses Problem.

Das ist das Ergebnis einer Umfrage unter 2.013 Personen im Auftrag der Axa. Gerade bei den jungen Damen ist auch das Wissen zum Thema Altersvorsorge noch deutlich ausbaubar. 52 Prozent sagen von sich, dass sie nicht genug über die Altersvorsorge wissen – und deshalb auch nicht damit loslegen.

Diese Situation verhagelt den Frauen auch die Vorfreude auf den Ruhestand. Während sich 46 Prozent der Männer darauf freuen, sind es nur 38 Prozent der Frauen. „Die Sorge der Frauen ist absolut berechtigt. Leider ist es in Deutschland so, dass Frauen im Schnitt rund ein Drittel weniger Alterseinkünfte beziehen. Dementsprechend ist die Mehrheit der Frauen rein rechnerisch dazu gezwungen, zusätzlich privat fürs Alter vorzusorgen. Die Realität sieht jedoch anders aus“, sagt Claudia Flues, Altersvorsorgeexpertin bei Axa.

Gerade Frauen, die in Teilzeit arbeiten, machen sich Sorgen um ihre Rente. Fast jede dritte hat Angst, im Ruhestand zu verarmen. Das kommt nicht von ungefähr, denn 40 Prozent unter ihnen sparen aktuell gar nicht für ihren Ruhestand. Rund jede Fünfte legt weniger als 100 Euro monatlich für die Altersvorsorge zurück.

Auf die Idee, dass der oft besserverdienende Mann bei der Altersvorsorge der Frauen mit anpackt, kommen laut der Axa-Umfrage gerade mal 31 Prozent der Familien. Wobei mehr Männer (34 Prozent) als Frauen (28 Prozent) das gut fänden. „Obwohl Frauen in deutschen Haushalten noch immer den überwiegenden Teil der Sorgearbeit übernehmen, fordert die Mehrheit dafür keinen finanziellen Ausgleich fürs Alter von ihren Partnern“, kritisiert Flues. Auch die Einstellung, der Mann müsse sich um die finanziellen Angelegenheiten der Familie kümmern, halte sich weiterhin hartnäckig.

Jingle Die Zahlenspezialisten von der Deutschen Aktuarvereinigung, kurz DAV, machen keinen Hehl daraus, was sie von einer Pflicht zur Elementarversicherung halten: nicht viel. Tatsächlich lässt sich ihr Standpunkt so übersetzen: Wenn also tatsächlich in diesem Herbst eine von Bundeskanzler Olaf Scholz höchstpersönlich eingesetzte Bund-Länder-Arbeitsgruppe loslegt, sollte sie nicht einfach nur mit der Pflichtkeule für Hausbesitzer zuschlagen. Stattdessen sollte sie sich überlegen, wie die Schäden für Versicherer bezahlbar bleiben, wie man Schäden vorbeugen kann und was der Staat vielleicht noch zusätzlich beisteuern kann.

Also mal ran mit einigen wichtigen Punkten. Wie schon der Branchenverband GDV regelmäßig bemängelt, wird noch immer reichlich oft in Überschwemmungsgebieten gebaut. Weshalb der Staat genau dort ansetzen und solche Bauvorhaben eindämmen soll. Zudem sollte er auch seine eigenen Hausaufgaben erledigen und vorbeugen: Deiche und Abwassersysteme gehören ausgebaut und fit für größere Wassermengen gemacht. Frühwarnsysteme müssen existieren und vor allem funktionieren. Und wenn Privatpersonen oder Unternehmen ihre Immobilien klimawandelgerecht umbauen wollen, sollten sie dafür vom Staat Infos und Zuschüsse erhalten. Was der Staat hingegen besser mal lassen sollte, ist Versicherungssteuer auf die Elementarschutzbeiträge.

Weitere Einzelaspekte sind: Elementarversicherungen sollten zum Pflichtbeiwerk von Immobilienkrediten werden. Auch um die Kreditgeber zu schützen. Die Beiträge, vor allem für risikoreiche Häuser, sollten nicht staatlich gedeckelt werden. Das müssten die Versicherer nämlich auf alle Versicherte umlegen. Und es sollte Tarife mit Selbstbehalt geben. Dann schützen sie zwar nicht vor allem, aber vor dem Schlimmsten.

Doch eines der größten Probleme mit Elementarschäden ist, dass sie gehäuft auftreten und dann auch besonders teuer werden. Totalschäden an Häusern sind dann keine Seltenheit. Zugleich suchen die Geschädigten händeringend nach Handwerks- und Baubetrieben und Material, was die Reparaturkosten in die Höhe treibt. Frei nach Fußballlegende Andi Brehme: Haste Scheiße am Fuß, haste Scheiße am Fuß. Sollten Versicherer also zu Elementarversicherungsverträgen gezwungen werden, müssten sie diese Haufenrisiken irgendwie anders in den Griff bekommen. Drei dafür geeignete Instrumente wären laut DAV: • Rückversicherer • Kapitalmärkte (über Katastrophenanleihen, die Risiken an Anleger auslagern) • Staatlich organisiertes Pooling Diese Mittel kämen dann zum Einsatz, wenn eine vorher zu bestimmende Schadensumme überschritten würde.

Das Schwerpunktthema Im Oktober: Gesundheit „Eine nachhaltige Gesundheitspolitik sollte darauf abstellen, das Ausgabenwachstum dauerhaft zu bremsen, anstatt auf stetig steigende Beiträge zu schielen, um die Ausgaben weiter zu alimentieren.“ Das fordert Dr. Jochen Pimpertz, beim Institut der deutschen Wirtschaft Leiter des Clusters Staat, Steuern und soziale Sicherung. Es passiert aber genau das Gegenteil. Und das wird auf Dauer eben nicht funktionieren, um das Gesundheitssystem hierzulande zu stabilisieren, glaubt der Ökonom. Über fehlenden Preiswettbewerb, Selbstbehalte, Bürgerversicherung und mehr geht es jetzt im Gespräch. Bleiben Sie dran.

Und das war es mit dieser Podcast-Folge. Verpassen Sie keine weitere und abonnieren Sie „Die Woche“ überall dort, wo es Podcasts gibt. Und hinterlassen Sie gerne auch gleich eine Bewertung.

Dann hören wir uns auch garantiert am kommenden Freitag wieder! Bis dahin gilt wie immer: Bleiben Sie optimistisch, genießen Sie das Wochenende und kommen Sie gut in die neue Woche.

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Moin aus Hamburg und herzlich Willkommen zu Folge 153 unseres Podcasts. Heute ist Freitag, der 13. Oktober 2023.

Und diese Themen haben wir heute für Sie: • Wir sprachen mit dem Geschäftsführer eines Berliner Rohstoffhändlers über technische Möglichkeiten, Betrug zu verhindern. • In den News der Woche geht es um das zerbrochene Aquarium Aquadom in Berlin. Die Versicherer beklagen sich darüber, dass der deutsche und europäische Gesetzgeber sie mit Regeln überfrachtet. Die Frauen in Deutschland tun zu wenig für ihre Altersvorsorge. Und die Deutsche Aktuarvereinigung erklärt mal so richtig, wie es mit dem Elementarschutz weitergehen sollte. • Und für unser Schwerpunktthema für den Monat Oktober, Gesundheit, sprachen wir mit Dr. Jochen Pimpertz vom Institut der deutschen Wirtschaft über Beitragsbemessungsgrenzen, Selbstbehalte in der GKV und die Bürgerversicherung.

Werbung Swiss Life ist eine führende Anbieterin von Finanz- und Vorsorgelösungen. Mit erstklassigen Produkten und Serviceleistungen, einfachen Antragsprozessen sowie persönlichen Ansprechpersonen, die Ihnen überall in Deutschland gerne zur Seite stehen. Immer nach dem Motto: „Sie mögen es einfach. Wir machen es leicht.“ Mehr darüber, wie Swiss Life Ihr Leben leicht macht finden Sie unter: swisslife.de/leicht

Im Gespräch Mit Andreas Kroll, Noble BC Ja, das ist schon vorgekommen: Anleger kaufen Gold und lassen es einlagern. Doch ein paar Jahre später stellt sich heraus, dass der Tresor leer ist. Nicht schön, aber teuer, denn das Geld ist dann futsch. Doch heutzutage gibt es Techniken, die genau solchen Betrug beim Edelmetallkauf verhindern können. Der Geschäftsführer von Noble BC, Andreas Kroll, erklärt uns in unserer Rubrik “Lass mal reden”, wie das funktioniert und warum es so sicher sein soll. Es ist ein Gespräch über Blockchain, das Element Hafnium und Tom Cruise.

Die News der Woche Wir erinnern uns: Am 16. Dezember 2022 zerbrach das Riesen-Aquarium Aquadom in Berlin. Rund 1.000 Kubikmeter Wasser schwappten durch das Radisson Collection Hotel in Berlin. Heute steht fest: Das Unglück ist offiziell ein Versicherungsfall. Das meldet der Besitzer, die Investmentgesellschaft Union Investment. Wobei wir hinzufügen müssen, dass das Objekt im Portfolio des offenen Immobilienfonds Uniimmo:Deutschland von Union Investment Real Estate steckt und somit eigentlich Anlegern gehört.

Die Schäden am Gebäude, der erforderliche Rückbau und die Reparaturen und Renovierungen der Mietflächen seien über eine Sachversicherungspolice durch ein Konsortium versichert gewesen, heißt es weiter. Und das habe jetzt reibungslos begonnen, die Schäden zu bezahlen. Welche Versicherer daran beteiligt sind, gibt Union Investment aber nicht bekannt.

Die Gesellschaft stellte jetzt ein Gutachten des Kunststoffexperten Christian Bonten vor. Der stuft darin das Unglück als ein „plötzliches und unerwartetes Ereignis“ ein. Es habe sich nicht im Vorfeld angekündigt, die Risiken seien weder von außen noch von innen erkennbar gewesen. Außerdem könne man auch trotz aufwendiger forensischer Untersuchung nicht eindeutig feststellen, was die konkrete Ursache war und nicht einmal, wo der erste Riss aufgetreten sei.

Immerhin hat man keinen Aufwand gescheut: Untersucht hat man das Material vor Ort im Dom Aquarée, in der Lagerhalle in der Nähe von Bad Belzig in Brandenburg und im Prüflabor des Instituts für Kunststofftechnik in Stuttgart. Das alles kostete insgesamt 1.100 Ingenieurstunden. Das Fraunhofer IAP in Potsdam untersuchte die Molekülkettenlängen der verschiedenen Acrylglas-Segmente und Klebnähte.

Jingle Die in Deutschland aktiven Versicherer schimpfen über zu viel Regulierung auf nationaler und europäischer Ebene. Beispiel Nachhaltigkeitsberichterstattung. Die Dichte und Fülle der Berichtsanforderungen überfordere die Unternehmen, warnt der Vorsitzende des GDV-Präsidialausschusses Unternehmenssteuerung und Regulierung, Christoph Jurecka. Er fordert, Zitat: „Bei der Berichterstattung sollten nur diejenigen Inhalte in den Fokus genommen werden, die nachweislich zu mehr Nachhaltigkeit führen, vor allem mit Blick auf den Klimawandel. Nachhaltigkeitsberichte sollten keine Datenfriedhöfe sein.“

Auch andere Regelwerke wie Solvency II oder die Richtlinie zur Sanierung und Abwicklung von Versicherern, leiden aus Sicht des Versichererverbands GDV unter Doppel- oder Überregulierung. Fehlende Ausnahmen für kleine und mittlere Unternehmen seien hier eher die Regel als die Ausnahme. „Es macht keinen Sinn, dass ein kleiner Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit mit einer Handvoll Beschäftigten die gleichen Anforderungen erfüllen muss wie ein Dax-Konzern“, kritisiert Jurecka.

Die Datenschutzgrundverordnung in ihrer jetzigen Form macht den Versicherern auch keine Freude. Sie schränke sie zum Beispiel dabei ein, Versicherungsanträge vollständig digital und ohne menschliches Eingreifen zu bearbeiten. Denn die DSGVO erlaube zwar die automatische Verarbeitung von Daten mit Zustimmung der Kunden. Datenschutzbehörden forderten aber eine zusätzliche Option zur Überprüfung durch Sachbearbeiter.

„Das lässt die Kunden warten und kostet alle Beteiligten unnötig Zeit“, so GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. Es sollte ausreichen, dass Versicherte eine menschliche Überprüfung verlangen können, wenn sie mit dem digitalen Ergebnis unzufrieden seien, findet er. Dazu müsse der europäische Gesetzgeber aber klarstellen, dass solche automatischen Entscheidungen laut DSGVO nicht verboten sind.

Jingle Sie wissen zu wenig darüber, also tun sie auch nichts. So in etwa lässt sich die Lage rund um die Altersvorsorge vieler Frauen hierzulande beschreiben. Denn fast jede zweite weiß eigentlich, dass sie sich mehr mit ihrer finanziellen Ruhestandsplanung beschäftigen müsste. Sie schiebt das Thema aber trotzdem vor sich her. Gerade junge Frauen unter 35 Jahren geben das zu. Bei den Männern haben nur 37 Prozent dieses Problem.

Das ist das Ergebnis einer Umfrage unter 2.013 Personen im Auftrag der Axa. Gerade bei den jungen Damen ist auch das Wissen zum Thema Altersvorsorge noch deutlich ausbaubar. 52 Prozent sagen von sich, dass sie nicht genug über die Altersvorsorge wissen – und deshalb auch nicht damit loslegen.

Diese Situation verhagelt den Frauen auch die Vorfreude auf den Ruhestand. Während sich 46 Prozent der Männer darauf freuen, sind es nur 38 Prozent der Frauen. „Die Sorge der Frauen ist absolut berechtigt. Leider ist es in Deutschland so, dass Frauen im Schnitt rund ein Drittel weniger Alterseinkünfte beziehen. Dementsprechend ist die Mehrheit der Frauen rein rechnerisch dazu gezwungen, zusätzlich privat fürs Alter vorzusorgen. Die Realität sieht jedoch anders aus“, sagt Claudia Flues, Altersvorsorgeexpertin bei Axa.

Gerade Frauen, die in Teilzeit arbeiten, machen sich Sorgen um ihre Rente. Fast jede dritte hat Angst, im Ruhestand zu verarmen. Das kommt nicht von ungefähr, denn 40 Prozent unter ihnen sparen aktuell gar nicht für ihren Ruhestand. Rund jede Fünfte legt weniger als 100 Euro monatlich für die Altersvorsorge zurück.

Auf die Idee, dass der oft besserverdienende Mann bei der Altersvorsorge der Frauen mit anpackt, kommen laut der Axa-Umfrage gerade mal 31 Prozent der Familien. Wobei mehr Männer (34 Prozent) als Frauen (28 Prozent) das gut fänden. „Obwohl Frauen in deutschen Haushalten noch immer den überwiegenden Teil der Sorgearbeit übernehmen, fordert die Mehrheit dafür keinen finanziellen Ausgleich fürs Alter von ihren Partnern“, kritisiert Flues. Auch die Einstellung, der Mann müsse sich um die finanziellen Angelegenheiten der Familie kümmern, halte sich weiterhin hartnäckig.

Jingle Die Zahlenspezialisten von der Deutschen Aktuarvereinigung, kurz DAV, machen keinen Hehl daraus, was sie von einer Pflicht zur Elementarversicherung halten: nicht viel. Tatsächlich lässt sich ihr Standpunkt so übersetzen: Wenn also tatsächlich in diesem Herbst eine von Bundeskanzler Olaf Scholz höchstpersönlich eingesetzte Bund-Länder-Arbeitsgruppe loslegt, sollte sie nicht einfach nur mit der Pflichtkeule für Hausbesitzer zuschlagen. Stattdessen sollte sie sich überlegen, wie die Schäden für Versicherer bezahlbar bleiben, wie man Schäden vorbeugen kann und was der Staat vielleicht noch zusätzlich beisteuern kann.

Also mal ran mit einigen wichtigen Punkten. Wie schon der Branchenverband GDV regelmäßig bemängelt, wird noch immer reichlich oft in Überschwemmungsgebieten gebaut. Weshalb der Staat genau dort ansetzen und solche Bauvorhaben eindämmen soll. Zudem sollte er auch seine eigenen Hausaufgaben erledigen und vorbeugen: Deiche und Abwassersysteme gehören ausgebaut und fit für größere Wassermengen gemacht. Frühwarnsysteme müssen existieren und vor allem funktionieren. Und wenn Privatpersonen oder Unternehmen ihre Immobilien klimawandelgerecht umbauen wollen, sollten sie dafür vom Staat Infos und Zuschüsse erhalten. Was der Staat hingegen besser mal lassen sollte, ist Versicherungssteuer auf die Elementarschutzbeiträge.

Weitere Einzelaspekte sind: Elementarversicherungen sollten zum Pflichtbeiwerk von Immobilienkrediten werden. Auch um die Kreditgeber zu schützen. Die Beiträge, vor allem für risikoreiche Häuser, sollten nicht staatlich gedeckelt werden. Das müssten die Versicherer nämlich auf alle Versicherte umlegen. Und es sollte Tarife mit Selbstbehalt geben. Dann schützen sie zwar nicht vor allem, aber vor dem Schlimmsten.

Doch eines der größten Probleme mit Elementarschäden ist, dass sie gehäuft auftreten und dann auch besonders teuer werden. Totalschäden an Häusern sind dann keine Seltenheit. Zugleich suchen die Geschädigten händeringend nach Handwerks- und Baubetrieben und Material, was die Reparaturkosten in die Höhe treibt. Frei nach Fußballlegende Andi Brehme: Haste Scheiße am Fuß, haste Scheiße am Fuß. Sollten Versicherer also zu Elementarversicherungsverträgen gezwungen werden, müssten sie diese Haufenrisiken irgendwie anders in den Griff bekommen. Drei dafür geeignete Instrumente wären laut DAV: • Rückversicherer • Kapitalmärkte (über Katastrophenanleihen, die Risiken an Anleger auslagern) • Staatlich organisiertes Pooling Diese Mittel kämen dann zum Einsatz, wenn eine vorher zu bestimmende Schadensumme überschritten würde.

Das Schwerpunktthema Im Oktober: Gesundheit „Eine nachhaltige Gesundheitspolitik sollte darauf abstellen, das Ausgabenwachstum dauerhaft zu bremsen, anstatt auf stetig steigende Beiträge zu schielen, um die Ausgaben weiter zu alimentieren.“ Das fordert Dr. Jochen Pimpertz, beim Institut der deutschen Wirtschaft Leiter des Clusters Staat, Steuern und soziale Sicherung. Es passiert aber genau das Gegenteil. Und das wird auf Dauer eben nicht funktionieren, um das Gesundheitssystem hierzulande zu stabilisieren, glaubt der Ökonom. Über fehlenden Preiswettbewerb, Selbstbehalte, Bürgerversicherung und mehr geht es jetzt im Gespräch. Bleiben Sie dran.

Und das war es mit dieser Podcast-Folge. Verpassen Sie keine weitere und abonnieren Sie „Die Woche“ überall dort, wo es Podcasts gibt. Und hinterlassen Sie gerne auch gleich eine Bewertung.

Dann hören wir uns auch garantiert am kommenden Freitag wieder! Bis dahin gilt wie immer: Bleiben Sie optimistisch, genießen Sie das Wochenende und kommen Sie gut in die neue Woche.

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