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Bürgerspital
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Der Inhalt:
Armenfürsorge und Wohlfahrt spielten schon im mittelalterlichen Wien eine wichtige Rolle. So gab es neben dem von der Kirche unterstützten Heiligengeistspital auch das vom städtischen Bürgertum geförderte Bürgerspital seit dem 13.Jahrhundert. Das Spital lag bis zu seiner Zerstörung während der ersten osmanischen Belagerung von 1529 vor den Stadttoren und wurde später innerhalb dieser aufgebaut. Das Bürgerspital finanzierte sich über Spenden und wirtschaftliche Eigenaktivitäten. Armut wurde bis Ende des 18.Jahrhunderts nicht unbedingt als persönliche Schuld gesehen und deren Bekämpfung fiel unter religiöse Verpflichtung. Mit Beginn des 19.Jahrhunderts begannen aber die Kämpfe für die Errichtung eines staatlichen Wohlfahrtssystem, das auch nach Ende des Ersten Weltkriegs eingeführt wurde. Seitdem existieren staatliche gesetzlich festgelegte Unterstützung für Arbeitslose und Hilfsbedürftige. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde dieses System in der uns heute bekannten Form weiter ausgebaut. Mit den Wirtschaftskrisen Beginn der 1980er Jahre wurde aber verstärkt auf die aktive Arbeitsmarktpolitik gesetzt. Dies hieß Arbeitslosen und anderen Bezugsberechtigten die Möglichkeit für Weiterbildung und Eigeninitiativen zu anzubieten. Eines dieser Projekte ist der „Würfel“, der Langzeitarbeitslosen die Möglichkeit gibt, sich in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Ein weiterer Schritt ist die Diskussion um das bedingungslose Grundeinkommen, dessen Ausformung und Wirksamkeit im Mittelpunkt gesellschaftlicher Diskurse steht.
Der Ort:
Das Wiener Bürgerspital wurde Mitte des 13.Jahrhunderts außerhalb der Stadtmauern vor dem Kärtner Tor errichtet. Nachdem es 1529 während der ersten osmanischen Belagerung zerstört wurde, wurde es innerhalb der Stadtmauern am Lobkowitz-Platz neu errichtet. Das ursprüngliche Gebäude befand sich ungefähr auf der Fläche, wo jetzt das Künstlerhaus und der Wiener Musikverein stehen.
Die Gäste:
Dr. Sarah Pichlkastner ist Historikerin und Kuratorin am Wien Museum. Ihr Forschungsschwerpunkt ist Geschichte der institutionellen Fürsorge und Stadtgeschichte der Frühen Neuzeit Andreas Thienel ist Obmann bei „Der Würfel - Verein zur Unterstützung von arbeits-und erwerbslosen Menschen“ und war jahrelanger Mitarbeiter bei der Caritas Mag. Winfried Göschl ist Landesgeschäftsführer des AMS Wien und ausgewiesener Fachmann für Arbeitsmarktpolitik
Kapitel
1. Die Anfänge der sozialen Fürsorge in Wien (00:00:00)
2. Wohlfahrt und soziale Sicherheit im Wandel der Zeit (00:03:10)
3. Das Bürgerspital: Ein Modell der Selbstfinanzierung (00:05:53)
4. Würdige und unwürdige Arme: Ein historischer Diskurs (00:09:07)
5. Die Rolle der Religion in der Armenfürsorge (00:11:52)
6. Der Aufstieg des modernen Sozialstaates (00:15:08)
7. Die Herausforderungen der Arbeitsmarktpolitik (00:18:13)
8. Der Strukturwandel und seine Auswirkungen auf die Arbeitslosigkeit (00:21:06)
9. Der Weg zur Selbsthilfe und Integration (00:23:21)
10. Bildung als Schlüssel zur Beschäftigung (00:28:23)
11. Herausforderungen im Arbeitsmarkt und Integration (00:35:42)
12. Gesellschaftliche Verantwortung und bedingungsloses Grundeinkommen (00:39:21)
13. Vorurteile und gesellschaftliche Wahrnehmung von Bedürftigen (00:44:00)
41 Episoden
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Der Inhalt:
Armenfürsorge und Wohlfahrt spielten schon im mittelalterlichen Wien eine wichtige Rolle. So gab es neben dem von der Kirche unterstützten Heiligengeistspital auch das vom städtischen Bürgertum geförderte Bürgerspital seit dem 13.Jahrhundert. Das Spital lag bis zu seiner Zerstörung während der ersten osmanischen Belagerung von 1529 vor den Stadttoren und wurde später innerhalb dieser aufgebaut. Das Bürgerspital finanzierte sich über Spenden und wirtschaftliche Eigenaktivitäten. Armut wurde bis Ende des 18.Jahrhunderts nicht unbedingt als persönliche Schuld gesehen und deren Bekämpfung fiel unter religiöse Verpflichtung. Mit Beginn des 19.Jahrhunderts begannen aber die Kämpfe für die Errichtung eines staatlichen Wohlfahrtssystem, das auch nach Ende des Ersten Weltkriegs eingeführt wurde. Seitdem existieren staatliche gesetzlich festgelegte Unterstützung für Arbeitslose und Hilfsbedürftige. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde dieses System in der uns heute bekannten Form weiter ausgebaut. Mit den Wirtschaftskrisen Beginn der 1980er Jahre wurde aber verstärkt auf die aktive Arbeitsmarktpolitik gesetzt. Dies hieß Arbeitslosen und anderen Bezugsberechtigten die Möglichkeit für Weiterbildung und Eigeninitiativen zu anzubieten. Eines dieser Projekte ist der „Würfel“, der Langzeitarbeitslosen die Möglichkeit gibt, sich in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Ein weiterer Schritt ist die Diskussion um das bedingungslose Grundeinkommen, dessen Ausformung und Wirksamkeit im Mittelpunkt gesellschaftlicher Diskurse steht.
Der Ort:
Das Wiener Bürgerspital wurde Mitte des 13.Jahrhunderts außerhalb der Stadtmauern vor dem Kärtner Tor errichtet. Nachdem es 1529 während der ersten osmanischen Belagerung zerstört wurde, wurde es innerhalb der Stadtmauern am Lobkowitz-Platz neu errichtet. Das ursprüngliche Gebäude befand sich ungefähr auf der Fläche, wo jetzt das Künstlerhaus und der Wiener Musikverein stehen.
Die Gäste:
Dr. Sarah Pichlkastner ist Historikerin und Kuratorin am Wien Museum. Ihr Forschungsschwerpunkt ist Geschichte der institutionellen Fürsorge und Stadtgeschichte der Frühen Neuzeit Andreas Thienel ist Obmann bei „Der Würfel - Verein zur Unterstützung von arbeits-und erwerbslosen Menschen“ und war jahrelanger Mitarbeiter bei der Caritas Mag. Winfried Göschl ist Landesgeschäftsführer des AMS Wien und ausgewiesener Fachmann für Arbeitsmarktpolitik
Kapitel
1. Die Anfänge der sozialen Fürsorge in Wien (00:00:00)
2. Wohlfahrt und soziale Sicherheit im Wandel der Zeit (00:03:10)
3. Das Bürgerspital: Ein Modell der Selbstfinanzierung (00:05:53)
4. Würdige und unwürdige Arme: Ein historischer Diskurs (00:09:07)
5. Die Rolle der Religion in der Armenfürsorge (00:11:52)
6. Der Aufstieg des modernen Sozialstaates (00:15:08)
7. Die Herausforderungen der Arbeitsmarktpolitik (00:18:13)
8. Der Strukturwandel und seine Auswirkungen auf die Arbeitslosigkeit (00:21:06)
9. Der Weg zur Selbsthilfe und Integration (00:23:21)
10. Bildung als Schlüssel zur Beschäftigung (00:28:23)
11. Herausforderungen im Arbeitsmarkt und Integration (00:35:42)
12. Gesellschaftliche Verantwortung und bedingungsloses Grundeinkommen (00:39:21)
13. Vorurteile und gesellschaftliche Wahrnehmung von Bedürftigen (00:44:00)
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