Aktuelles vom Tag aus der Sicht der Religionen - vom Stand der Kopftuchdebatte in Europa bis zur Analyse des Asylrechts aus kirchlicher Sicht; immer montags bis freitags.
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Z00206 Die Liebe befreit aus jeglichem Bildnis (Sesshin 13.01.2024)
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Wer sich selbst vergisst, wird von allen Dingen erleuchtet, sagt Dogen. Doch wie gelingt es, alle Selbstbilder loszulassen? Christoph Rei Ho Hatlapa verweist in diesem Teisho mit einem Zitat von Max Frisch, auf unsere bemerkenswerte Fähigkeit zu lieben: Denn gerade von dem Menschen, den wir lieben, können wir am mindesten aussagen, wie er sei. Wir lieben ihn einfach. Eben darin besteht ja die Liebe, das Wunderbare an der Liebe, dass sie uns in der Schwebe des Lebendigen hält, in der Bereitschaft einem Menschen zu folgen in allen seinen möglichen Entfaltungen. Wir wissen, dass jeder Mensch, wenn man ihn liebt, sich wie verwandelt fühlt, wie entfaltet und dass auch dem Liebenden sich alles entfaltet, das Nächste, das lange Bekannte. Vieles sieht er wie zum ersten Male. Die Liebe befreit es aus jeglichem Bildnis. In eben diesem Sinne liegt der wesentliche Segen eines Sesshin darin, dass wir fähig werden, bedingungslos zu lieben und damit konzeptlos wahrzunehmen. Dann hören wir endlich auf, etwas erreichen zu wollen. Weil wir sowieso immer das große Leben ausdrücken und immer vom großen Leben ausgedrückt werden. Wenn wir auf diese Weise vertrauen, dann ist das Einzige, was uns übrigbleibt, dankbar zu sein. Literatur: Max Frisch: Tagebuch 1946-1949, Suhrkamp-Verlag, 17. Auflage 2023, ISBN: 978-3-518-37648-5 Um für junge Erwachsene den Aufenthalt im ToGenJi zu ermöglichen, bitten wir um eine Spende: Sie finden die Kontodaten/Paypal auf unserer Website https://choka-sangha.de/spenden/ Herzlichen Dank
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