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#27 – Unions legendäre Saison 1985/86: FDGB- Pokal-Sensation, Torschützenkönig und Europapokal

1:00:21
 
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1985 erlebt Union als Aufsteiger eine legendäre Saison: FDGB-Pokalfinale nach einem legendären Sieg gegen Dynamo Dresden, Union stellt mit Ralf Sträßer zum einzigen Mal den Erstliga-Torschützenkönig und am Ende geht es nach Europa.

1985 erlebt Union als Aufsteiger eine legendäre Saison: FDGB-Pokalfinale nach einem legendären Sieg gegen Dynamo Dresden, Union stellt mit Ralf Sträßer zum einzigen Mal den Erstliga-Torschützenkönig und am Ende geht es nach Europa.

Skript:

Aufstieg, Pokalfinale und am Ende Europa, das kennen wir aus der Saison 2000/2001. Aber das gab es vorher schon. Lass uns mal über eine Ausnahme in der Geschichte des 1. FC Union in der DDR-Oberliga sprechen, nämlich über eine sportlich erfolgreiche Saison. Am Ende gab es zwar keinen Titel wie 1968 mit dem FDGB-Pokal. Und es von der Platzierung in der Tabelle war die Saison 1970/71 die beste gewesen. Aber trotzdem finde ich, dass die Spielzeit 1985/86 einen besonderen Platz einnimmt.

Denn Union holt einen internationalen Titel und es passieren so einige Dinge, die für die Verhältnisse des Klubs absolut unnormal sind. Dazu gehört mit dem FDGB-Pokal-Halbfinale in Dresden ein Spiel, das definitiv Legenden-Status hat.

Union war 1985 Aufsteiger in der DDR-Oberliga

Aber von vorne: Unter Trainer Karl Schäffner steigt Union 1985 wieder in die DDR-Oberliga auf. Dabei waren schon in der Liga Torhüter Ronny Teuber, Ingo Weniger, Olaf Seier und Ralf Sträßer. Der Angreifer kam vom BFC Dynamo II. Dazu kamen Routiniers wie Wolfgang Matthies (der dann wieder im Tor stand) und Karsten Heine wieder zurück.

Das Problem eines Aufsteigers ist neben der stabilen Defensive das Toreschießen und das macht diese Vorschau des DDR Fernsehens klar, in der Karl Schäffner zum Thema Toreschießen folgendes sagt:

Als Aufsteiger legte der 1. FC Union Berlin 1985/86 eine sehr abgefahrene Saison hin.

  • Zu Hause ungeschlagen. Und bis 5 Spieltage vor Schluss noch Tabellendritter mit nur 4 Punkten Abstand zum BFC Dynamo.
  • Gegen den BFC wurde ein 1:1 Unentschieden geholt, was der erste Punktgewinn seit fast zehn Jahren gegen den Stasi-Verein war (1976/77 gelangen zwei 1:0-Siege)
  • 12.692 Zuschauer sahen im Schnitt die Partien im Stadion an der Alten Försterei. Das klingt nicht nach viel aus heutiger Sicht, war aber der zweithöchste Schnitt in der DDR-Oberliga nach Dynamo Dresden
  • Torschützenkönig Ralf Sträßer erzielte zwar nur 14 Tore, aber das reichte. Das erste und einzige Mal, dass das einem Union-Spieler gelang
Union-Angreifer Ralf Sträßer im Oberligaspiel im April 1987 gegen den FC Karl-Marx-Stadt
Union-Angreifer Ralf Sträßer im Oberligaspiel im April 1987 gegen den FC Karl-Marx-Stadt, Foto: Bundesarchiv, Bild 183-1987-0411-019 / Oberst, Klaus / CC-BY-SA 3.0

Ich zitiere mal aus der Neuen Fußballwoche vom 22. April 1986 über das 3:2 im Heimspiel gegen den FC Karl-Marx-Stadt, in dem Union zur Pause völlig zurecht 0:1 zurücklag:

„Wenn die jungen FCK-Dachse indes geglaubt hatten, der Gastgeber würde im zweiten Abschnitt ähnlich fahrig, unpräzise und ohne Feuer spielen wie im ersten, so mussten sie sich rasch eines anderen belehren lassen. Sträßer war es in erster Linie, der nach der Pause ein Feuerwerk anzündete, in dem den Gästen für genau sieben Minuten Hören und Sehen verging. Das war die 1:0-Führung des FCK aber bereits in einen 1:3-Rückstand umgewandelt worden. Und Sträßer hatte sich dabei als dreifacher Torschütze ausgezeichnet, ein Treffer schöner als der andere.“

Exkurs Ralf Sträßer

Ralf Sträßer (1958 geboren) war 16 Jahre beim BFC Dynamo gewesen und dort auch Nationalspieler geworden. In Matze Kochs Buch „Immer weiter – ganz nach vorn“ sagte er über seinen Wechsel vom BFC zu Union:

„Als Jugendlicher habe ich den einen oder anderen Fehler gemacht. Meine Schwester hatte zudem einen Ausreiseantrag gestellt. Beim BFC wurde mir vom einen auf den anderen Tag mitgeteilt, dass ich kein Reisekader mehr bin. Deshalb wollte ich weg. Man ließ mir nur zwei Möglichkeiten: Nach Halle oder zu Union. Beide Vereine gehörten damals der DDR-Liga an. Ich sollte nicht sofort wieder in der Oberliga spielen. Nach einem längeren Gespräch mit Union-Trainer Karl Schäffner habe ich mich für Union entschieden. Zumal ich unbedingt in Berlin bleiben wollte.“

In seiner ersten Saison brauchte er etwas, um sich gegen Ressentiments wegen seiner BFC-Vergangenheit durchzusetzen. Aber 21 Tore und seine lauffreudige, kampfbetonte Spielweise brachten ihm den Titel „Unioner des Jahres“ ein. Bekannt war er durch seinen Übersteiger nach links. Über Union schaffte er auch die Rückkehr in die Nationalmannschaft.

Das Ende seiner Unionzeit wäre heutzutage ein kompletter Skandal. Doch damals erschien ja nichts in Medien, was nicht in die SED-Geschichte passte. Von Bernd Stange wurde ihm gesagt, dass er international spielen müsse, wenn er weiter in der Nationalmannschaft dabei sein will und deshalb war er in Gesprächen mit dem FC Carl Zeiss Jena.

Sträßer erzählte in Matze Kochs Buch, was Union tat, um ihm zum Bleiben zu bewegen:

„Ich wurde im Haus von Karli Schäffner zum Gespräch gebeten. Pedro Brombacher, der für Union Verantwortliche der SED-Bezirksleitung war auch dabei. Dort wurde versucht, mir Union weiter schmackhaft zu machen. Mir wurde aufgezählt, was ich verdiene. Später habe ich bei der Verhandlung vor der Disziplinarkommission des DFV erfahren, dass Brombacher versteckte Tonband-Aufnahmen bei unserem Treffen gemacht hat. Man wollte mir schaden, wenn ich nicht bei Union bleibe. Letztlich wurde mir ein Strick daraus gedreht und ein Parteiverfahren angehängt. Ich bekam ein halbes Jahr Sperre, die 14 Tage später auf ein Vierteljahr reduziert wurde. Da haben andere Leute über meinen Kopf entschieden.“

Wie sauer man bei Union über diesen erzwungenen Wechsel nach Jena war, zeigt die Geschichte, dass die gesamte Auflage des Stadionhefts für den 7. Spieltag der Saison 1987/88, als es im Heimspiel gegen Wismut Aue ging, eingestampft wurde. Auf dem Titelbild soll im Hintergrund Ralf Sträßer zu sehen gewesen sein.

In Jena wurde Sträßer nicht glücklich, wechselte Ende 1989 für kurze Zeit zu den Jenaer Glaswerken (er absolvierte ein Spiel für den Klub) und ging nach der Grenzöffnung nach Franken, wo er für Vestenbergsgreuth und Schweinfurth spielte, aber sich vor allem der beruflichen Karriere widmete.

2007 gestand Ralf Sträßer im Berliner Kurier, das er bei Union positiv auf Doping getestet wurde:

„Ja, ich war gedopt. Und bin sogar erwischt worden! Den Tag und das Spiel bekomme ich nicht mehr zusammen. Ich wurde nur irgendwann informiert, dass man bei mir etwas gefunden hat. Ich bin aus allen Wolken gefallen, wusste von nichts.“

So erklärte er sich den Befund: „Unser Trainer Kalli Schäffner hatte ganz gute Kontakte zu einem Doktor aus dem Klinikum Buch. Und da haben wir vor allem in englischen Wochen zur schnelleren Erholung solche Infusionen bekommen.“

Und das war die Strafe: „Weil ich nichts bewusst zu mir genommen habe, wurde ich auch nicht gesperrt. Als Strafe musste sich unser Trainer aber verpflichten, den Kontakt zu diesem Arzt abzubrechen. Wahrscheinlich wäre an diesem Tag die halbe Mannschaft positiv gewesen.“

Halbfinale im FDGB-Pokal gegen Dynamo Dresden am 7.5.1985

Der FDGB-Pokal wurde ab dem Achtelfinale mit Hin- und Rückspiel ausgetragen. Über die Stationen BSG Motor Eberswalde, BSG Rotation Berlin, 1. FC Magdeburg und BSG Motor Nordhausen kam Union ins Halbfinale, wo mit Dynamo Dresden eine der absoluten Top-Mannschaften der DDR wartete.

Wie Union insgesamt als Aufsteiger in der Saison drauf war, wissen wir bereits. Aber was war mit Dresden? Denn das ist entscheidend für dieses Halbfinale. Ich zitiere aus dem Buch „Die Geschichte der DDR Oberliga“ von Andreas Baingo und Michael Horn.

„So stark wie in besten Zeiten starten die Elb-Florenzer in die Saison. Niemand scheint sie aufzuhalten. Nicht einmal der Meister. Der 5. Oktober 1985 bringt die Wachablösung. Die Berliner müssen im Dresdner Dynamo-Stadion zum Hit ran, sie sind Tabellenzweiter mit nur einem Verlustpunkt, die Schwarz-Gelben aber Spitzenreiter mit einer blütenweißen Weste. Die bleibt es auch nach den diesmal einseitigen 90 Minuten, denn der BFC scheint total von der Rolle zu sein. 1:4 geht er ein.“

Was jetzt kommt kennen wir ein bisschen von Borussia Dortmund, wenn von „Mentalitätsscheiße“ die Rede ist:

„Nur machen die Dresdner die Rechnung ohne den Kontrahenten, noch mehr aber ohne sich selbst. Denn: wie gewonnen, so zerronnen. Da ist sie wieder, die oft beobachtete Dresdner Nonchalance und Überheblichkeit. Das dicke Ende kommt nicht erst im Frühjahr, sondern ereilt die Männer von Klaus Sammer schon jetzt. Aus den restlichen sieben Spielen der Rückrunde krümeln sich Hans-Jürgen Dörner & Co. nur einen Sieg, vier Unentschieden und zwei Niederlagen.“

Dresden und der BFC befinden sich also in einer Art Schneckenrennen um die Meisterschaft. Und am 19. März passiert etwas, was jeder kennt. Dresden steht gegen Bayer Uerdingen im Europapokal der Pokalsieger im Prinzip schon im Halbfinale, nachdem das Team das Hinspiel 2:0 gewonnen hat und im Rückspiel zur Pause mit 3:1 führt. In der zweiten Halbzeit verlieren sie die Partie noch 3:7.

Das Halbfinal-Hinspiel gewann Dresden mit 2:1 in Berlin. Wenn ich mir den Spielbericht aus der Fußballwoche durchlese, muss ich davon ausgehen, dass Dynamo zur Halbzeit schon hätte hoch führen müssen, aber reihenweise Chancen vergab. „Gewünscht hätte man sich diese Sicherheit auch in Tornähe: hier sündigten die Dresdner nahezu sträflich (Gütschow, Pilz, Häfner, Stübner) jedoch muss ihnen auch zugute gehalten werden, dass bei Aktionen wie von Stübner und Minge erst Matthies und dann der Pfosten Torerfolgen im Wege standen.“

Union stellte nach dem 0:2 um, setzte die Spieler wie Weniger oder Koenen offensiver ein und Dresden, die Minge als Aufräumer nach hinten holten, verlor in der zweiten Halbzeit plötzlich die Sicherheit. Sträßer traf per Elfmeter. Doch alleine in den letzten 10 Minuten gab es 3 hochkarätige Chancen für Union auf den Ausgleich.

Das Rückspiel im Dynamo-Stadion gehört zu den Legenden-Spielen von Union, denn Union gewinnt die Partie in Dresden mit 4:3 nach zwischenzeitlichem 1:3-Rückstand. Hören wir aber erst einmal in ein paar O-Töne einer MDR-Reportage über die Partie rein:

Ich lese mal den kompletten Spielbericht aus dem Deutschen Sportecho vom 8. Mai 1986 vor:

„Wir wollen erst einmal sehen, was Dresden mit uns veranstaltet. Wenn wir einigermaßen die Situation überblicken, werden wir mit der gesamten Mannschaft Druck machen“, schätzte Union-Trainer Karl Schäffner die Ausgangsposition vor dem Anpfiff ein.

Erst einmal veranstaltete Union mit sich selbst etwas. Bekanntlich ist Berlins Torsteher Matthies einer der besten Strafstoß-„Töter“ in der Oberliga. Das kann indes kein Grund sein, Strafstöße selbst zu produzieren. In der vierten Minute geschah das noch mit der Assistenz von Probst, Minge schob sich dazwischen, Matthies hielt den Dresdner Mittelstürmer fest. Aber dann machte er seinen Fehler wieder gut, indem er Häfners Strafstoß mit dem Fuß abwehrte. Sechs Minuten später hob Dörner einen langen Pass zu Pilz. Der Ball wäre wohl nur im Aus gelandet, aber Matthies machte sich lang, holte den Dresdner Mittelfeldspieler von den Beinen, und diesmal ließ sich Döschner die Chance vom Punkt nicht entgehen.

Jetzt endlich war Union an der Reihe. Seier, der sehr offensive Sattler, Unglaube vor allem als sprintschnelle Spitze setzten die Dresdner nicht nur sporadisch unter Druck. Als Roßdeutscher sich dann im langen Dribbling aus der Abwehr löste, bugsierte Dörner dessen scharfe Eingabe ins eigene Tor (37.). Matthies unterlief dann jedoch ein weiterer Fehler. Dörners Flanke von der rechten Seite köpfte Sammer nicht einmal platziert aufs Tor. Matthies schien das Leder schon sicher in den Händen zu halten, ließ es dann aber doch ins Tor gleiten.

Eine Vorentscheidung schien gefallen, als der Gastgeber mit einem schönen Angriffszug über Leonhardt, Stübner und Kirsten durch den überlegt abschließenden Döschner das 3:1 erzielte. Welch folgenschwerer Irrtum für die Schwarz-Gelben, die den Kampfgeist der Berliner maßlos unterschätzten. Die entschlossen sich nämlich angesichts des schier aussichtslosen Rückstandes, total auf Offensive umzuschalten. Entgegen kam Union die totale Konfusion in der Dresdner Deckung, die beispielsweise bei Sträßers Kopfball-Treffer augenscheinlich wurde. Probst, überragen auf der Seite des Siegers, schmetterte schließlich das Leder zum 3:3 ins Tor. Und um der desolaten Abwehrarbeit der Sammer-Schützlinge die Krone aufzusetzen, köpfte Unglaube nach einem großartigen Solo von Sträßer zum alles entscheidenden vierten Treffer ein.

Im Finale am 31. Mai treffen die Berliner auf den 1. FC Lok Leipzig. Die Messestädter bezwangen bereits am Dienstag den BFC Dynamo mit 3:1 und machten so die 2:4-Hinspielniederlage noch wett.

So berichtete das Deutsche Sportecho vom Rückspiel des FDGB-Pokals zwischen Dresden und Union Berlin
So berichtete das Deutsche Sportecho vom Rückspiel des FDGB-Pokals zwischen Dresden und Union Berlin

Das Finale im Stadion der Weltjugend in Berlin verlor Union deutlich mit 1:5. So klar war die Niederlage aber nicht vorherzusehen, denn im Ligaspiel 2 Wochen zuvor spielten beide noch 1:1 gegeneinander.

Aus heutiger Sicht etwas kurios: Auf der Titelseite der neuen Fußballwoche vom 3. Juni, in der Leipzig als souveräner Sieger des FDGB-Pokals gefeiert wurde, fand auch Union statt. Allerdings nicht so, wie man sich das vielleicht aus Spielersicht gewünscht hatte. Unter der Überschrift „Für unsere Zukunft“ und mit einem Spieler-Porträt von sich neben dem Kalenderblatt, auf dem der 8. Juni als Wahltag zu sehen ist, wird Ralf Sträßer vor der Volkskammerwahl zitiert: „Ralf Sträßer, der 27-jährige Auswahlspieler und Kapitän des Pokalfinalisten 1. FC Union Berlin, hat bereits gewählt. „Ich habe mich für Frieden und Sicherheit, für eine glückliche Zukunft meines fünfjährigen Sohnes Carsten und meiner dreijährigen Tochter Andrea entschieden.“

Saisonfazit von Union-Trainer Karl Schäffner

In der Trainer-Umfrage nach der Saison zog Karl Schäffner in der neuen Fußballwoche folgendes Fazit:

„Wir können insgesamt recht zufrieden sein, hatten uns als Aufsteiger den Klassenerhalt zum Ziel gesetzt, sind nie in Abstiegsgefahr geraten, haben am Ende einen guten siebenten Platz belegt und das FDGB-Pokalfinale erreicht. Diese Position wollen wir nun festigen und ausbauen. Dass unsere spielerischen Leistungen zum Saisonende etwas nachgelassen haben, lag daran, dass viele junge Spieler die hohen Anforderungen noch nicht verkraftet haben. Roßdeutscher, Unglaube, Sattler un Lahn beispielsweise haben ja vor nicht allzulanger Zeit noch in der Bezirksliga gespielt.“

Das Fazit der Fuwo zur Saison von Union fällt positiv aus, auch wenn die sehr schwache Oberliga (das wurde für DDR-Medien-Verhältnisse sehr ausgiebig diskutiert, auch durch das schwache internationale Abschneiden und die verpatzte WM-Qualifikation) als Grund für die Over Performance genannt werden. Andererseits wurde auch erwähnt, dass Union zwischendurch 9 Spiele am Stück ungeschlagen erlebte und insgesamt 9 Mal kein Gegentor zuließ.

„Im Gegensatz zu 83/84 verfügten die Köpenicker diesmal mit Matthies über einen Klassetorwart, zerfielen sie nicht in Harmlosigkeit, sondern agierten sie torgefährlich (Sträßer als Torjäger Nummer 1). Lediglich in 6 Spielen gelangen ihnen keine Tore, die viertbeste Abwehr verhinderte 9 Mal Gegentore. Der Saisonclou war zweifellos der Einzug in das Pokalfinale. Seit 1950 setzte sich der Klub 440 Mal in Oberliga-Meisterschaftsspielen in Szene: mal recht, mal schlecht. Für den verbindlichen Trend muss 86/87 der Beweis geführt werden.“

Union gewinnt 1986 den Intertoto-Cup

Der siebte Platz berechtigte Union zu Spielen im Intertoto-Cup mit Spielen gegen Bayer Uerdingen (gegen die Dresden in der Saison 7:3 verloren hatte), Lausanne Sports und Standard Lüttich

Das war nicht Unions erster Auftritt im Häufig als Uefa-Cup für Arme bezeichneten Wettbewerb. 1967 ging es gegen GK Katowice, Union Teplice und Kjobenhavns Boldklub.

Exkurs: Was war der Intertoto-Cup?

  • Den Wettbewerb gab es von 1967 bis 2008. Ursprünglich wurde er eingeführt, um auch in der fußballfreien Zeit Toto-Wetten anbieten zu können.
  • Ab 1995 gab es für die jeweiligen Sieger auch einen Startplatz im Uefa-Cup, weshalb der Wettbewerb auch Strohhalm-Cup oder ähnlich verspottet wurde. Ab dann hieß er Uefa-Intertoto-Cup, besser bekannt als UI-Cup
  • Ab 1998 wurden die Gruppenspiele komplett abgeschafft und es wurde mit Hin- und Rückspiel gearbeitet.
  • Bis 1995 galten alle Gruppensieger als Sieger des Intertoto-Cups
  • In der DDR wurde der Wettbewerb übrigens als IFC (Internationaler Fußballcup) bezeichnet. Wahrscheinlich wegen der Sportwetten-Nennung im Namen.

Das erste Spiel gewann Union im ausverkauften Stadion an der Alten Försterei gegen Uerdingen mit 3:2. Das war nach 2 Wochen Saisonvorbereitung. Auch gegen Lausanne und Lüttich gab es zu Hause Siege. Auswärts setzte es ein 0:3 in Uerdingen.

Die Reise in die Bundesrepublik war natürlich pikant. Die Stasi hatte Aufpasser auf den Raststätten im Westen, damit sich niemand absetzen konnte. Beim bereits erwähnten Spiel von Dresden in Uerdingen floh Dynamo-Spieler Frank Lippmann, was auf keinen Fall ein zweites Mal passieren sollte.

Ralf Sträßer sagte dagegen, dass keinem Unionspieler die Reise in den Westen verwehrt wurde: „Vermutlich konnte in der Kürze der Zeit die Mannschaft nicht richtig durchleuchtet werden. Wir haben das ausgiebig genutzt. Jeder konnte sich frei bewegen. Man hatte aber auch Angst, dass ein Spieler der Mannschaft den Rücken kehren könnte.“

In Lausanne spielte Union unentschieden und in Lüttich gewannen sie die letzte Partie, weshalb sich der 1. FC Union Berlin wie 11 andere Vereine im Jahr 1986 Intertoto-Cup-Sieger nennen darf. Das waren auch: Rot-Weiß Erfurt, FC Carl Zeiss Jena, Fortuna Düsseldorf, Malmö FF, Sigma Olomouc, Újpesti Dózsa, Bröndby IF, Lyngby BK, Lech Poznan, IFK Göteburg und Slavia Prag

Fußballer des Jahres 1986

Das ist es fast mit der Saison 1985/86 des 1. FC Union Berlin. Aber es gibt natürlich ein paar Auszeichnungen. Nämlich die zum Fußballer des Jahres und die Bestenliste der Fuwo.

Fußballer des Jahres: Diese Wahl führte die Neue Fußballwoche in 50 Sport-Redaktionen in der DDR durch. Da landete Ralf Sträßer auf Rang 3 hinter René Müller (Torwart, Lok Leipzig) und Andreas Thom (BFC Dynamo). Die Medien hatten dabei freie Wahl, aber ihre Wahl wurde auch veröffentlicht. So hat beispielsweise der Vorläufer des Berliner Kuriers, die BZ am Abend, wie folgt abgestimmt: 1. Thom, 2. Müller, 3. Sträßer

Auch die Armeerundschau oder Volksarmee durften abstimmen. Besonders witzig finde ich, dass auch vom Eulenspiegel mit „Thom, Müller, Rohde“ ernstgemeinte Stimmen abgegeben wurden. Stell dir vor, die Titanic dürfte bei der Wahl zum Fußballer des Jahres mitmachen …

Aber es klappte nicht alles, wie die Anmerkung unter den einzelnen Entscheidungen der Medien erkennen lässt: „Das Sächsische Tageblatt beteiligte sich nicht an der Umfrage. Die Thüringische Landeszeitung Weimar kam nicht in die Wertung, da die Plätze 1 und 2 nicht benannt wurden.“

Weißt du übrigens, wie die Trophäe für die Fußballer des Jahres hieß? Sie wurde „Silberner Fußballschuh“ genannt.

Bestenliste der Fuwo: Die funktioniert ein bisschen so wie die Rangliste des Kickers. Es gibt je Position einen Sieger und mehrere weitere gute Spieler, die man im Kicker-Deutsch als „Im weiteren Kreis“ bezeichnen. Dazu hat die Fuwo noch die Rubrik „Im Gespräch“, was vielleicht dem Kicker-Rang „Blickfeld“ entspricht.

Auf der Position „linke Angriffsspitze“ gewinnt mit Ralf Sträßer tatsächlich ein Union-Spieler und verweist Spieler wie Thomas Doll, Rainer Ernst oder Ralf Minge auf die Plätze. Weitere Unionspieler, die als hervorragend auf ihren Positionen auftauchen, sie aber nicht gewinnen, sind:

  • Torsteher Wolfgang Matthies
  • Rechtsverteidiger Ralph Probst
  • Linksverteidiger Olaf Reinhold
  • Linkes Mittelfeld Olaf Seier
Bestenliste der Neuen Fußballwoche für die Saison 1985/86
Bestenliste der Neuen Fußballwoche für die Saison 1985/86

Kein Union-Spieler findet sich in der Rubrik „Im Gespräch“ und sehr ernüchternd ist, dass bei Vorstopper, rechtes Mittelfeld, zentrales linkes Mittelfeld und linkes Mittelfeld bei „Im Gespräch“ nur steht: keiner. Aber das Thema Qualität der DDR-Oberliga zu der Zeit ist nicht das Thema der heutigen Sendung.

Sendungspate

Dieses Mal gibt es einen Sendungspaten. Das ist Till, der mir schrieb: „In der Folge „Menze ist schuld‘ wurde ich an einen sehr schmerzhaften Teil der Uniongeschichte erinnert. In diesem Zusammenhang kam mir der Gedanke, euch eine Union-Sternstunde als Thema vorzuschlagen. Nämlich die Saison 85/86, in der ich selbst Unioner wurde. Union erreichte das DDR-Pokalfinale. Ich erinnere mich an dramatische Spiele gegen Dresden. Diese tolle Saison endete mit der erfolgreichen Teilnahme am sogenannten Intertotocup mit internationalen Spielen z.B. gegen Uerdingen. Eine Würdigung hat diese Saison immer verdient, finde ich.“

Quellen:

On Air:

Die Musik wurde von David erstellt und die Logos von Steffi entworfen. Der Podcast beruht auf dem Konzept des famosen Geschichts-Podcasts Zeitsprung von Daniel Meßner und Richard Hemmer. Danke für alles!

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Kapitel

1. Intro (00:00:00)

2. Begrüßung (00:00:54)

3. Unions legendäre Saison 1985/86 (00:02:52)

4. Ralf Sträßers Karriere (00:11:21)

5. Das Pokal-Halbfinale gegen Dresden (00:20:29)

6. Saisonfazit (00:34:18)

7. Union gewinnte den Intertoto-Cup (00:37:52)

8. Wahl zum Fußballer des Jahres und Fuwo-Bestenliste (00:44:16)

9. Sendungspate (00:55:03)

10. Feedback (00:58:27)

11. Outro (01:00:03)

39 Episoden

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1985 erlebt Union als Aufsteiger eine legendäre Saison: FDGB-Pokalfinale nach einem legendären Sieg gegen Dynamo Dresden, Union stellt mit Ralf Sträßer zum einzigen Mal den Erstliga-Torschützenkönig und am Ende geht es nach Europa.

1985 erlebt Union als Aufsteiger eine legendäre Saison: FDGB-Pokalfinale nach einem legendären Sieg gegen Dynamo Dresden, Union stellt mit Ralf Sträßer zum einzigen Mal den Erstliga-Torschützenkönig und am Ende geht es nach Europa.

Skript:

Aufstieg, Pokalfinale und am Ende Europa, das kennen wir aus der Saison 2000/2001. Aber das gab es vorher schon. Lass uns mal über eine Ausnahme in der Geschichte des 1. FC Union in der DDR-Oberliga sprechen, nämlich über eine sportlich erfolgreiche Saison. Am Ende gab es zwar keinen Titel wie 1968 mit dem FDGB-Pokal. Und es von der Platzierung in der Tabelle war die Saison 1970/71 die beste gewesen. Aber trotzdem finde ich, dass die Spielzeit 1985/86 einen besonderen Platz einnimmt.

Denn Union holt einen internationalen Titel und es passieren so einige Dinge, die für die Verhältnisse des Klubs absolut unnormal sind. Dazu gehört mit dem FDGB-Pokal-Halbfinale in Dresden ein Spiel, das definitiv Legenden-Status hat.

Union war 1985 Aufsteiger in der DDR-Oberliga

Aber von vorne: Unter Trainer Karl Schäffner steigt Union 1985 wieder in die DDR-Oberliga auf. Dabei waren schon in der Liga Torhüter Ronny Teuber, Ingo Weniger, Olaf Seier und Ralf Sträßer. Der Angreifer kam vom BFC Dynamo II. Dazu kamen Routiniers wie Wolfgang Matthies (der dann wieder im Tor stand) und Karsten Heine wieder zurück.

Das Problem eines Aufsteigers ist neben der stabilen Defensive das Toreschießen und das macht diese Vorschau des DDR Fernsehens klar, in der Karl Schäffner zum Thema Toreschießen folgendes sagt:

Als Aufsteiger legte der 1. FC Union Berlin 1985/86 eine sehr abgefahrene Saison hin.

  • Zu Hause ungeschlagen. Und bis 5 Spieltage vor Schluss noch Tabellendritter mit nur 4 Punkten Abstand zum BFC Dynamo.
  • Gegen den BFC wurde ein 1:1 Unentschieden geholt, was der erste Punktgewinn seit fast zehn Jahren gegen den Stasi-Verein war (1976/77 gelangen zwei 1:0-Siege)
  • 12.692 Zuschauer sahen im Schnitt die Partien im Stadion an der Alten Försterei. Das klingt nicht nach viel aus heutiger Sicht, war aber der zweithöchste Schnitt in der DDR-Oberliga nach Dynamo Dresden
  • Torschützenkönig Ralf Sträßer erzielte zwar nur 14 Tore, aber das reichte. Das erste und einzige Mal, dass das einem Union-Spieler gelang
Union-Angreifer Ralf Sträßer im Oberligaspiel im April 1987 gegen den FC Karl-Marx-Stadt
Union-Angreifer Ralf Sträßer im Oberligaspiel im April 1987 gegen den FC Karl-Marx-Stadt, Foto: Bundesarchiv, Bild 183-1987-0411-019 / Oberst, Klaus / CC-BY-SA 3.0

Ich zitiere mal aus der Neuen Fußballwoche vom 22. April 1986 über das 3:2 im Heimspiel gegen den FC Karl-Marx-Stadt, in dem Union zur Pause völlig zurecht 0:1 zurücklag:

„Wenn die jungen FCK-Dachse indes geglaubt hatten, der Gastgeber würde im zweiten Abschnitt ähnlich fahrig, unpräzise und ohne Feuer spielen wie im ersten, so mussten sie sich rasch eines anderen belehren lassen. Sträßer war es in erster Linie, der nach der Pause ein Feuerwerk anzündete, in dem den Gästen für genau sieben Minuten Hören und Sehen verging. Das war die 1:0-Führung des FCK aber bereits in einen 1:3-Rückstand umgewandelt worden. Und Sträßer hatte sich dabei als dreifacher Torschütze ausgezeichnet, ein Treffer schöner als der andere.“

Exkurs Ralf Sträßer

Ralf Sträßer (1958 geboren) war 16 Jahre beim BFC Dynamo gewesen und dort auch Nationalspieler geworden. In Matze Kochs Buch „Immer weiter – ganz nach vorn“ sagte er über seinen Wechsel vom BFC zu Union:

„Als Jugendlicher habe ich den einen oder anderen Fehler gemacht. Meine Schwester hatte zudem einen Ausreiseantrag gestellt. Beim BFC wurde mir vom einen auf den anderen Tag mitgeteilt, dass ich kein Reisekader mehr bin. Deshalb wollte ich weg. Man ließ mir nur zwei Möglichkeiten: Nach Halle oder zu Union. Beide Vereine gehörten damals der DDR-Liga an. Ich sollte nicht sofort wieder in der Oberliga spielen. Nach einem längeren Gespräch mit Union-Trainer Karl Schäffner habe ich mich für Union entschieden. Zumal ich unbedingt in Berlin bleiben wollte.“

In seiner ersten Saison brauchte er etwas, um sich gegen Ressentiments wegen seiner BFC-Vergangenheit durchzusetzen. Aber 21 Tore und seine lauffreudige, kampfbetonte Spielweise brachten ihm den Titel „Unioner des Jahres“ ein. Bekannt war er durch seinen Übersteiger nach links. Über Union schaffte er auch die Rückkehr in die Nationalmannschaft.

Das Ende seiner Unionzeit wäre heutzutage ein kompletter Skandal. Doch damals erschien ja nichts in Medien, was nicht in die SED-Geschichte passte. Von Bernd Stange wurde ihm gesagt, dass er international spielen müsse, wenn er weiter in der Nationalmannschaft dabei sein will und deshalb war er in Gesprächen mit dem FC Carl Zeiss Jena.

Sträßer erzählte in Matze Kochs Buch, was Union tat, um ihm zum Bleiben zu bewegen:

„Ich wurde im Haus von Karli Schäffner zum Gespräch gebeten. Pedro Brombacher, der für Union Verantwortliche der SED-Bezirksleitung war auch dabei. Dort wurde versucht, mir Union weiter schmackhaft zu machen. Mir wurde aufgezählt, was ich verdiene. Später habe ich bei der Verhandlung vor der Disziplinarkommission des DFV erfahren, dass Brombacher versteckte Tonband-Aufnahmen bei unserem Treffen gemacht hat. Man wollte mir schaden, wenn ich nicht bei Union bleibe. Letztlich wurde mir ein Strick daraus gedreht und ein Parteiverfahren angehängt. Ich bekam ein halbes Jahr Sperre, die 14 Tage später auf ein Vierteljahr reduziert wurde. Da haben andere Leute über meinen Kopf entschieden.“

Wie sauer man bei Union über diesen erzwungenen Wechsel nach Jena war, zeigt die Geschichte, dass die gesamte Auflage des Stadionhefts für den 7. Spieltag der Saison 1987/88, als es im Heimspiel gegen Wismut Aue ging, eingestampft wurde. Auf dem Titelbild soll im Hintergrund Ralf Sträßer zu sehen gewesen sein.

In Jena wurde Sträßer nicht glücklich, wechselte Ende 1989 für kurze Zeit zu den Jenaer Glaswerken (er absolvierte ein Spiel für den Klub) und ging nach der Grenzöffnung nach Franken, wo er für Vestenbergsgreuth und Schweinfurth spielte, aber sich vor allem der beruflichen Karriere widmete.

2007 gestand Ralf Sträßer im Berliner Kurier, das er bei Union positiv auf Doping getestet wurde:

„Ja, ich war gedopt. Und bin sogar erwischt worden! Den Tag und das Spiel bekomme ich nicht mehr zusammen. Ich wurde nur irgendwann informiert, dass man bei mir etwas gefunden hat. Ich bin aus allen Wolken gefallen, wusste von nichts.“

So erklärte er sich den Befund: „Unser Trainer Kalli Schäffner hatte ganz gute Kontakte zu einem Doktor aus dem Klinikum Buch. Und da haben wir vor allem in englischen Wochen zur schnelleren Erholung solche Infusionen bekommen.“

Und das war die Strafe: „Weil ich nichts bewusst zu mir genommen habe, wurde ich auch nicht gesperrt. Als Strafe musste sich unser Trainer aber verpflichten, den Kontakt zu diesem Arzt abzubrechen. Wahrscheinlich wäre an diesem Tag die halbe Mannschaft positiv gewesen.“

Halbfinale im FDGB-Pokal gegen Dynamo Dresden am 7.5.1985

Der FDGB-Pokal wurde ab dem Achtelfinale mit Hin- und Rückspiel ausgetragen. Über die Stationen BSG Motor Eberswalde, BSG Rotation Berlin, 1. FC Magdeburg und BSG Motor Nordhausen kam Union ins Halbfinale, wo mit Dynamo Dresden eine der absoluten Top-Mannschaften der DDR wartete.

Wie Union insgesamt als Aufsteiger in der Saison drauf war, wissen wir bereits. Aber was war mit Dresden? Denn das ist entscheidend für dieses Halbfinale. Ich zitiere aus dem Buch „Die Geschichte der DDR Oberliga“ von Andreas Baingo und Michael Horn.

„So stark wie in besten Zeiten starten die Elb-Florenzer in die Saison. Niemand scheint sie aufzuhalten. Nicht einmal der Meister. Der 5. Oktober 1985 bringt die Wachablösung. Die Berliner müssen im Dresdner Dynamo-Stadion zum Hit ran, sie sind Tabellenzweiter mit nur einem Verlustpunkt, die Schwarz-Gelben aber Spitzenreiter mit einer blütenweißen Weste. Die bleibt es auch nach den diesmal einseitigen 90 Minuten, denn der BFC scheint total von der Rolle zu sein. 1:4 geht er ein.“

Was jetzt kommt kennen wir ein bisschen von Borussia Dortmund, wenn von „Mentalitätsscheiße“ die Rede ist:

„Nur machen die Dresdner die Rechnung ohne den Kontrahenten, noch mehr aber ohne sich selbst. Denn: wie gewonnen, so zerronnen. Da ist sie wieder, die oft beobachtete Dresdner Nonchalance und Überheblichkeit. Das dicke Ende kommt nicht erst im Frühjahr, sondern ereilt die Männer von Klaus Sammer schon jetzt. Aus den restlichen sieben Spielen der Rückrunde krümeln sich Hans-Jürgen Dörner & Co. nur einen Sieg, vier Unentschieden und zwei Niederlagen.“

Dresden und der BFC befinden sich also in einer Art Schneckenrennen um die Meisterschaft. Und am 19. März passiert etwas, was jeder kennt. Dresden steht gegen Bayer Uerdingen im Europapokal der Pokalsieger im Prinzip schon im Halbfinale, nachdem das Team das Hinspiel 2:0 gewonnen hat und im Rückspiel zur Pause mit 3:1 führt. In der zweiten Halbzeit verlieren sie die Partie noch 3:7.

Das Halbfinal-Hinspiel gewann Dresden mit 2:1 in Berlin. Wenn ich mir den Spielbericht aus der Fußballwoche durchlese, muss ich davon ausgehen, dass Dynamo zur Halbzeit schon hätte hoch führen müssen, aber reihenweise Chancen vergab. „Gewünscht hätte man sich diese Sicherheit auch in Tornähe: hier sündigten die Dresdner nahezu sträflich (Gütschow, Pilz, Häfner, Stübner) jedoch muss ihnen auch zugute gehalten werden, dass bei Aktionen wie von Stübner und Minge erst Matthies und dann der Pfosten Torerfolgen im Wege standen.“

Union stellte nach dem 0:2 um, setzte die Spieler wie Weniger oder Koenen offensiver ein und Dresden, die Minge als Aufräumer nach hinten holten, verlor in der zweiten Halbzeit plötzlich die Sicherheit. Sträßer traf per Elfmeter. Doch alleine in den letzten 10 Minuten gab es 3 hochkarätige Chancen für Union auf den Ausgleich.

Das Rückspiel im Dynamo-Stadion gehört zu den Legenden-Spielen von Union, denn Union gewinnt die Partie in Dresden mit 4:3 nach zwischenzeitlichem 1:3-Rückstand. Hören wir aber erst einmal in ein paar O-Töne einer MDR-Reportage über die Partie rein:

Ich lese mal den kompletten Spielbericht aus dem Deutschen Sportecho vom 8. Mai 1986 vor:

„Wir wollen erst einmal sehen, was Dresden mit uns veranstaltet. Wenn wir einigermaßen die Situation überblicken, werden wir mit der gesamten Mannschaft Druck machen“, schätzte Union-Trainer Karl Schäffner die Ausgangsposition vor dem Anpfiff ein.

Erst einmal veranstaltete Union mit sich selbst etwas. Bekanntlich ist Berlins Torsteher Matthies einer der besten Strafstoß-„Töter“ in der Oberliga. Das kann indes kein Grund sein, Strafstöße selbst zu produzieren. In der vierten Minute geschah das noch mit der Assistenz von Probst, Minge schob sich dazwischen, Matthies hielt den Dresdner Mittelstürmer fest. Aber dann machte er seinen Fehler wieder gut, indem er Häfners Strafstoß mit dem Fuß abwehrte. Sechs Minuten später hob Dörner einen langen Pass zu Pilz. Der Ball wäre wohl nur im Aus gelandet, aber Matthies machte sich lang, holte den Dresdner Mittelfeldspieler von den Beinen, und diesmal ließ sich Döschner die Chance vom Punkt nicht entgehen.

Jetzt endlich war Union an der Reihe. Seier, der sehr offensive Sattler, Unglaube vor allem als sprintschnelle Spitze setzten die Dresdner nicht nur sporadisch unter Druck. Als Roßdeutscher sich dann im langen Dribbling aus der Abwehr löste, bugsierte Dörner dessen scharfe Eingabe ins eigene Tor (37.). Matthies unterlief dann jedoch ein weiterer Fehler. Dörners Flanke von der rechten Seite köpfte Sammer nicht einmal platziert aufs Tor. Matthies schien das Leder schon sicher in den Händen zu halten, ließ es dann aber doch ins Tor gleiten.

Eine Vorentscheidung schien gefallen, als der Gastgeber mit einem schönen Angriffszug über Leonhardt, Stübner und Kirsten durch den überlegt abschließenden Döschner das 3:1 erzielte. Welch folgenschwerer Irrtum für die Schwarz-Gelben, die den Kampfgeist der Berliner maßlos unterschätzten. Die entschlossen sich nämlich angesichts des schier aussichtslosen Rückstandes, total auf Offensive umzuschalten. Entgegen kam Union die totale Konfusion in der Dresdner Deckung, die beispielsweise bei Sträßers Kopfball-Treffer augenscheinlich wurde. Probst, überragen auf der Seite des Siegers, schmetterte schließlich das Leder zum 3:3 ins Tor. Und um der desolaten Abwehrarbeit der Sammer-Schützlinge die Krone aufzusetzen, köpfte Unglaube nach einem großartigen Solo von Sträßer zum alles entscheidenden vierten Treffer ein.

Im Finale am 31. Mai treffen die Berliner auf den 1. FC Lok Leipzig. Die Messestädter bezwangen bereits am Dienstag den BFC Dynamo mit 3:1 und machten so die 2:4-Hinspielniederlage noch wett.

So berichtete das Deutsche Sportecho vom Rückspiel des FDGB-Pokals zwischen Dresden und Union Berlin
So berichtete das Deutsche Sportecho vom Rückspiel des FDGB-Pokals zwischen Dresden und Union Berlin

Das Finale im Stadion der Weltjugend in Berlin verlor Union deutlich mit 1:5. So klar war die Niederlage aber nicht vorherzusehen, denn im Ligaspiel 2 Wochen zuvor spielten beide noch 1:1 gegeneinander.

Aus heutiger Sicht etwas kurios: Auf der Titelseite der neuen Fußballwoche vom 3. Juni, in der Leipzig als souveräner Sieger des FDGB-Pokals gefeiert wurde, fand auch Union statt. Allerdings nicht so, wie man sich das vielleicht aus Spielersicht gewünscht hatte. Unter der Überschrift „Für unsere Zukunft“ und mit einem Spieler-Porträt von sich neben dem Kalenderblatt, auf dem der 8. Juni als Wahltag zu sehen ist, wird Ralf Sträßer vor der Volkskammerwahl zitiert: „Ralf Sträßer, der 27-jährige Auswahlspieler und Kapitän des Pokalfinalisten 1. FC Union Berlin, hat bereits gewählt. „Ich habe mich für Frieden und Sicherheit, für eine glückliche Zukunft meines fünfjährigen Sohnes Carsten und meiner dreijährigen Tochter Andrea entschieden.“

Saisonfazit von Union-Trainer Karl Schäffner

In der Trainer-Umfrage nach der Saison zog Karl Schäffner in der neuen Fußballwoche folgendes Fazit:

„Wir können insgesamt recht zufrieden sein, hatten uns als Aufsteiger den Klassenerhalt zum Ziel gesetzt, sind nie in Abstiegsgefahr geraten, haben am Ende einen guten siebenten Platz belegt und das FDGB-Pokalfinale erreicht. Diese Position wollen wir nun festigen und ausbauen. Dass unsere spielerischen Leistungen zum Saisonende etwas nachgelassen haben, lag daran, dass viele junge Spieler die hohen Anforderungen noch nicht verkraftet haben. Roßdeutscher, Unglaube, Sattler un Lahn beispielsweise haben ja vor nicht allzulanger Zeit noch in der Bezirksliga gespielt.“

Das Fazit der Fuwo zur Saison von Union fällt positiv aus, auch wenn die sehr schwache Oberliga (das wurde für DDR-Medien-Verhältnisse sehr ausgiebig diskutiert, auch durch das schwache internationale Abschneiden und die verpatzte WM-Qualifikation) als Grund für die Over Performance genannt werden. Andererseits wurde auch erwähnt, dass Union zwischendurch 9 Spiele am Stück ungeschlagen erlebte und insgesamt 9 Mal kein Gegentor zuließ.

„Im Gegensatz zu 83/84 verfügten die Köpenicker diesmal mit Matthies über einen Klassetorwart, zerfielen sie nicht in Harmlosigkeit, sondern agierten sie torgefährlich (Sträßer als Torjäger Nummer 1). Lediglich in 6 Spielen gelangen ihnen keine Tore, die viertbeste Abwehr verhinderte 9 Mal Gegentore. Der Saisonclou war zweifellos der Einzug in das Pokalfinale. Seit 1950 setzte sich der Klub 440 Mal in Oberliga-Meisterschaftsspielen in Szene: mal recht, mal schlecht. Für den verbindlichen Trend muss 86/87 der Beweis geführt werden.“

Union gewinnt 1986 den Intertoto-Cup

Der siebte Platz berechtigte Union zu Spielen im Intertoto-Cup mit Spielen gegen Bayer Uerdingen (gegen die Dresden in der Saison 7:3 verloren hatte), Lausanne Sports und Standard Lüttich

Das war nicht Unions erster Auftritt im Häufig als Uefa-Cup für Arme bezeichneten Wettbewerb. 1967 ging es gegen GK Katowice, Union Teplice und Kjobenhavns Boldklub.

Exkurs: Was war der Intertoto-Cup?

  • Den Wettbewerb gab es von 1967 bis 2008. Ursprünglich wurde er eingeführt, um auch in der fußballfreien Zeit Toto-Wetten anbieten zu können.
  • Ab 1995 gab es für die jeweiligen Sieger auch einen Startplatz im Uefa-Cup, weshalb der Wettbewerb auch Strohhalm-Cup oder ähnlich verspottet wurde. Ab dann hieß er Uefa-Intertoto-Cup, besser bekannt als UI-Cup
  • Ab 1998 wurden die Gruppenspiele komplett abgeschafft und es wurde mit Hin- und Rückspiel gearbeitet.
  • Bis 1995 galten alle Gruppensieger als Sieger des Intertoto-Cups
  • In der DDR wurde der Wettbewerb übrigens als IFC (Internationaler Fußballcup) bezeichnet. Wahrscheinlich wegen der Sportwetten-Nennung im Namen.

Das erste Spiel gewann Union im ausverkauften Stadion an der Alten Försterei gegen Uerdingen mit 3:2. Das war nach 2 Wochen Saisonvorbereitung. Auch gegen Lausanne und Lüttich gab es zu Hause Siege. Auswärts setzte es ein 0:3 in Uerdingen.

Die Reise in die Bundesrepublik war natürlich pikant. Die Stasi hatte Aufpasser auf den Raststätten im Westen, damit sich niemand absetzen konnte. Beim bereits erwähnten Spiel von Dresden in Uerdingen floh Dynamo-Spieler Frank Lippmann, was auf keinen Fall ein zweites Mal passieren sollte.

Ralf Sträßer sagte dagegen, dass keinem Unionspieler die Reise in den Westen verwehrt wurde: „Vermutlich konnte in der Kürze der Zeit die Mannschaft nicht richtig durchleuchtet werden. Wir haben das ausgiebig genutzt. Jeder konnte sich frei bewegen. Man hatte aber auch Angst, dass ein Spieler der Mannschaft den Rücken kehren könnte.“

In Lausanne spielte Union unentschieden und in Lüttich gewannen sie die letzte Partie, weshalb sich der 1. FC Union Berlin wie 11 andere Vereine im Jahr 1986 Intertoto-Cup-Sieger nennen darf. Das waren auch: Rot-Weiß Erfurt, FC Carl Zeiss Jena, Fortuna Düsseldorf, Malmö FF, Sigma Olomouc, Újpesti Dózsa, Bröndby IF, Lyngby BK, Lech Poznan, IFK Göteburg und Slavia Prag

Fußballer des Jahres 1986

Das ist es fast mit der Saison 1985/86 des 1. FC Union Berlin. Aber es gibt natürlich ein paar Auszeichnungen. Nämlich die zum Fußballer des Jahres und die Bestenliste der Fuwo.

Fußballer des Jahres: Diese Wahl führte die Neue Fußballwoche in 50 Sport-Redaktionen in der DDR durch. Da landete Ralf Sträßer auf Rang 3 hinter René Müller (Torwart, Lok Leipzig) und Andreas Thom (BFC Dynamo). Die Medien hatten dabei freie Wahl, aber ihre Wahl wurde auch veröffentlicht. So hat beispielsweise der Vorläufer des Berliner Kuriers, die BZ am Abend, wie folgt abgestimmt: 1. Thom, 2. Müller, 3. Sträßer

Auch die Armeerundschau oder Volksarmee durften abstimmen. Besonders witzig finde ich, dass auch vom Eulenspiegel mit „Thom, Müller, Rohde“ ernstgemeinte Stimmen abgegeben wurden. Stell dir vor, die Titanic dürfte bei der Wahl zum Fußballer des Jahres mitmachen …

Aber es klappte nicht alles, wie die Anmerkung unter den einzelnen Entscheidungen der Medien erkennen lässt: „Das Sächsische Tageblatt beteiligte sich nicht an der Umfrage. Die Thüringische Landeszeitung Weimar kam nicht in die Wertung, da die Plätze 1 und 2 nicht benannt wurden.“

Weißt du übrigens, wie die Trophäe für die Fußballer des Jahres hieß? Sie wurde „Silberner Fußballschuh“ genannt.

Bestenliste der Fuwo: Die funktioniert ein bisschen so wie die Rangliste des Kickers. Es gibt je Position einen Sieger und mehrere weitere gute Spieler, die man im Kicker-Deutsch als „Im weiteren Kreis“ bezeichnen. Dazu hat die Fuwo noch die Rubrik „Im Gespräch“, was vielleicht dem Kicker-Rang „Blickfeld“ entspricht.

Auf der Position „linke Angriffsspitze“ gewinnt mit Ralf Sträßer tatsächlich ein Union-Spieler und verweist Spieler wie Thomas Doll, Rainer Ernst oder Ralf Minge auf die Plätze. Weitere Unionspieler, die als hervorragend auf ihren Positionen auftauchen, sie aber nicht gewinnen, sind:

  • Torsteher Wolfgang Matthies
  • Rechtsverteidiger Ralph Probst
  • Linksverteidiger Olaf Reinhold
  • Linkes Mittelfeld Olaf Seier
Bestenliste der Neuen Fußballwoche für die Saison 1985/86
Bestenliste der Neuen Fußballwoche für die Saison 1985/86

Kein Union-Spieler findet sich in der Rubrik „Im Gespräch“ und sehr ernüchternd ist, dass bei Vorstopper, rechtes Mittelfeld, zentrales linkes Mittelfeld und linkes Mittelfeld bei „Im Gespräch“ nur steht: keiner. Aber das Thema Qualität der DDR-Oberliga zu der Zeit ist nicht das Thema der heutigen Sendung.

Sendungspate

Dieses Mal gibt es einen Sendungspaten. Das ist Till, der mir schrieb: „In der Folge „Menze ist schuld‘ wurde ich an einen sehr schmerzhaften Teil der Uniongeschichte erinnert. In diesem Zusammenhang kam mir der Gedanke, euch eine Union-Sternstunde als Thema vorzuschlagen. Nämlich die Saison 85/86, in der ich selbst Unioner wurde. Union erreichte das DDR-Pokalfinale. Ich erinnere mich an dramatische Spiele gegen Dresden. Diese tolle Saison endete mit der erfolgreichen Teilnahme am sogenannten Intertotocup mit internationalen Spielen z.B. gegen Uerdingen. Eine Würdigung hat diese Saison immer verdient, finde ich.“

Quellen:

On Air:

Die Musik wurde von David erstellt und die Logos von Steffi entworfen. Der Podcast beruht auf dem Konzept des famosen Geschichts-Podcasts Zeitsprung von Daniel Meßner und Richard Hemmer. Danke für alles!

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Kapitel

1. Intro (00:00:00)

2. Begrüßung (00:00:54)

3. Unions legendäre Saison 1985/86 (00:02:52)

4. Ralf Sträßers Karriere (00:11:21)

5. Das Pokal-Halbfinale gegen Dresden (00:20:29)

6. Saisonfazit (00:34:18)

7. Union gewinnte den Intertoto-Cup (00:37:52)

8. Wahl zum Fußballer des Jahres und Fuwo-Bestenliste (00:44:16)

9. Sendungspate (00:55:03)

10. Feedback (00:58:27)

11. Outro (01:00:03)

39 Episoden

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