Pater Marek Pučalík: Rektor und Hausherr der offenen Karlskirche
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Die SONNTAGs-Jause führt in die Karlskirche zum Prager Jesulein. Rektor Pater Marek serviert dazu Mährische Golatschen.
Die Kreuzherren mit dem Roten Stern sind ein kleines böhmisches Zentrum in Wien. Pater Marek Pucalik leitet als Rektor die Gemeinschaft und betreut die berühmte Karlskirche und kocht in „Karls Küche“, der Essensausgabe der Gemeinschaft für bedürftige Menschen.
Als Kunsthistoriker hat der gebürtige Brünner ein Buch über die Karlskirche als Heilsort im Wiener Domverlag geschrieben. Warum die die barocke Designerkirche ein Heilsort ist, an dem man sich wohl fühlt, erklärt Pater Marek genauso wie seine Liebe zu Pflanzen und dass Johannes Nepomuk, der zu Unrecht in die Moldau geworfen wurde, sein Lieblingsheiliger ist.
Außerdem geht es um böhmische Mehlspeisen, um Untergrundpriester in der ehemals kommunistischen Tschechoslowakei und um die heilige Agnes, ohne die es den Kreuzherrenorden gar nicht gebe.
Gerade zu Weihnachten gibt es die Einladung in die Karlskirche, um an der Krippe und beim Prager Jesulein zu beten. Die weltberühmte Gnadenbild hat sogar ein von Kaiserin Maria Theresia in Handarbeit besticktes Kleid.
Hinweis: Die Aufnahme und Produktion dieser Folge war vor dem Attentat an der Karls-Universität in Prag. Daher wird im Gespräch der Anschlag nicht thematisiert. Selbstverständlich ist Pater Marek als Tscheche und Lehrernder an der Universität besonders betroffen. In der Karlskirche liegt daher ein Kondolenzschreiben der Kreuzherren auf. RIP!
Das Rezept zur SONNTAGs-Jause
Mährische Golatschen
Geschichte
Die duftenden, gefüllten Golatschen mit Topfen, Powidl und knusprigen Streuseln sind ein Klassiker der tschechischen Mehlspeisküche. Sie wurden auch zur Primiz von Pater Marek und zur Hochzeit seines Bruders gebacken.
Die "Omas" von Pater Marek haben nach eigenen Familienrezepten Golatschen zubereitet. Jede Köchin hat aber ihre Geheimnisse in der Zubereitung. So soll die Größe der Eier eine Rolle spielen.
Zutaten
Für den Teig
300 ml lauwarme Milch
1 Packung Vanillin-Zucker
3/4 Würfel (frische) Germ
500 Gramm gesiebtes Mehl
2,5 Esslöffel Kristallzucker
2 Eigelb
100 Gramm weiche Butter
1/4 TL Salz
Für die Fülle
250 g Bröseltopfen
2 Packungen Vanillin-Zucker
2 Eigelb
2 EL Rosinen
1 TL geriebene Zitronenschale
Streusel 50 Gramm Kristallzucker
80 Gramm griffiges Mehl
50 Gramm weiche Butter
Außerdem
Powidl
1 Ei zum Bestreichen
Zubereitung
Vanillin-Zucker und Germ in 200 ml warmer Milch vermischen und ggf. noch 1 EL Mehl dazugeben. Abdecken und die Germ etwas aufgehen lassen (etwa 10 Minuten).
Mehl, Zucker, Eigelb, Salz in eine Schüssel geben, die Germ und die restliche Milch hinzugeben und verrühren. Nach etwa der Hälfte des Knetvorgangs weiche Butter unter den Teig rühren und kneten, bis der Teig glatt ist. Mit einem Handtuch abdecken und an einem warmen Ort etwa 30-45 Minuten aufgehen lassen.
Rosinen in ein wenig Wasser einweichen. Danach abseihen und mit den anderen Zutaten für die Topfenfülle zusammenmischen.
Alle Zutaten für die Streusel zusammenmischen.
Den aufgegangenen Teig auf ein bemehltes Brett geben und ca. 0,5 cm dick ausrollen und Kreise mit einem Durchmesser von 8-10 cm ausstechen. Die Topfenfülle auf die Teigkreise geben und sie darin einschließen. Die Golatschen auf mit Backpapier ausgelegte Backbleche legen. In jeder Golatsche ein Loch formen, in das etwas Powidl hineingegeben wird. Die Golatschen mit verquirltem Ei bestreichen und mit Streuseln bestreuen.
Die Golatschen im auf 180 °C vorgeheizten Backrohr für etwa 20-25 Minuten backen.
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