Knut Hamsun zum Nobelpreis
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28. November 1920 In seiner Heimat Norwegen weckt Knut Hamsun bis heute, über 70 Jahre nach seinem Tod, zwiespältige Gefühle. Einerseits gilt er unbestritten als wichtigster norwegischer Beitrag zur Literatur der Moderne. Andererseits wird diese künstlerische Bedeutung massiv überschattet durch Hamsuns glühende Bewunderung für Adolf Hitler und den Nationalsozialismus, die ihn während der Zeit der Besatzung zum berühmtesten und vielleicht überzeugtesten Kollaborateur in Norwegen werden ließ. Hamsuns Sympathien für Deutschland reichen historisch indes deutlich weiter, nämlich bis in die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg zurück und korrespondieren mit einer intellektuellen Wertschätzung, die ihm vor allem hier früh zu Teil wurde. Als Hamsun 1920, insbesondere für seinen Roman Segen der Erde, mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet wurde, nahm man davon in seinem Sehnsuchtsland gleichwohl nur wenig Notiz. Ausführlichere Würdigungen sucht man in der Hauptstadtpresse jedenfalls weithin vergeblich. Das Berliner Tageblatt vom 28. November druckte aus diesem Anlass immerhin ein Gedicht aus seinem Zyklus Fiebergedichte ab. Es liest Frank Riede.
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