Briefmarken für die Staatskasse
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21. November 1920 1840 ursprünglich als zweckgebundenes Mittel zur Vereinfachung der postalischen Beförderung erfunden, entwickelte sich die ‘Briefmarke‘ rasch zu einem populären Sammlerobjekt und emanzipierte sich darüber von der ihr eigentlich zugedachten Funktion. Das wiederum machte sie schon bald zu einem Gegenstand von haushaltspolitischem Interesse: Wo Millionen Philatelisten bereit waren, für Briefmarken Geld auszugeben, ohne die ihnen dafür zustehende Dienstleistung in Anspruch zu nehmen, entdeckten gerade kleinere Staaten sie zunehmend als lukrative Einnahmequelle zur Aufbesserung der Staatskasse. Die Berliner Börsen-Zeitung vom 21. November 1920 illustriert diese Politik zunächst am Beispiel Liechtensteins, um sich dann einigen in Folge des Ersten Weltkriegs neuentstandenen, ähnlich verfahrenden Sammelgebieten in Ostmitteleuropa zuzuwenden – und abschließend kurz das gleichermaßen ökonomische wie auch propagandistische Potential anzudeuten, das sich erst aus der regelmäßigen Ausgabe motivisch wechselnder Sonderbriefmarken ergäbe. Es liest Frank Riede.
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