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038 – Eliten, ein Gespräch mit Prof. Michael Hartmann

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In dieser Episode frage ich Prof. Michael Hartmann über die Rolle der Eliten in unserer Gesellschaft: wer sind die Machteliten, welche Rolle spielen sie für unsre Zukunft.

Prof. Hartmann gilt als einer der führenden Soziologen und Elite-Forscher Deutschlands, geboren 1952 und seit einigen Jahren pensioniert.

Er ist eher »zufällig« in die Elitenforschung gekommen: zunächst beschäftigte er sich mit Juristen, einer traditionell konservativen Berufsgruppe und stellt eine hohe Kohärenz in den dortigen Eliten fest. Er wechselte dann den Blick hin zu Informatikern – das war die jüngste und dynamischste Gruppe –, aber am Bild änderte sich nichts. Sein Interesse war geweckt und die systematische Elite-Forschung begann somit in den 1980er Jahren und streckt sich über die nächsten Jahrzehnte.

Wir sprechen über den Begriff der Elite, der zunächst als Widerstand der Leistungs-Eliten gegen den Adel zu verstehen war und die dann wechselhafte Verwendung des Begriffes über das 20. Jahrhundert hinweg. Mit 2008 (und der Finanzkrise) spricht man in der Öffentlichkeit nicht mehr so gerne von »Eliten«, wenngleich sich an deren Einfluss wenig verändert hat.

Wenn sich am Einfluss wenig verändert hat: ist Elite mit Demokratie vereinbar? Entscheidungen müssen ja in Gesellschaften und Unternehmen getroffen werden. Wie kann man das Selbstverständnis der Eliten beschreiben?

Provokant gefragt: was spricht gegen Eliten, die sich aus sich selbst heraus rekrutieren? Wenn sie gut gebildet, erzogen und erfolgreich sind, ist das doch gut für alle – eine Theorie, die in den 1980er und 1990er Jahren auch als Trickle Down Effekt bezeichnet wurde.

Interessant ist, dass die Jobs, die viel Geld verdienen und als Elite-Jobs gelten fast alle in die Kategorie von Bullshit Jobs (nach David Graeber) fallen, trifft dies zu?

Oft wird beobachtet, dass sich Eliten untereinander am Habitus erkennen. Was ist der Unterschied im Habitus zwischen Bürgerkindern und den »unteren« Schichten? Trägt der Manager den Anzug oder der Anzug den Manager?

Gelten die Führungspositionen in den Legacy-Medien auch als Elite? Welche Rolle spielen diese Medien in der Selektion, Stützung oder auch dem Sturz von Eliten?

Welche Rolle spielt Introvertiertheit gegenüber Extrovertiertheit? (Der Name, der uns beiden in der Episode nicht eingefallen ist war natürlich Steve Wozniack, der Apple-Gründungspartner von Steve Jobs.)

Interessant ist es auch, dass gesellschaftliche Ziele auch miteinander in Konflikt stehen können, so etwa das Bestreben eine höhere Chancengerechtigkeit für Frauen in Führungspositionen herzustellen gegenüber dem Ziel einer größeren Durchlässigkeit für untere gesellschaftliche Schichten.

Weiters sprechen wir über Eliten und die immer genormteren Lebensläufe in der Wissenschaft und welche Rolle das für Forschung und Innovation bedeutet.

In der Wissenschaft sind kosmopolitische Lebensläufe seit langem üblich, aber wie sieht es in der Wirtschaft und Politik aus? Oftmals wird ja die hohe internationale Konkurrenz als Grund für die Notwendigkeit extrem hoher Gehälter genannt. Wie sieht es in unterschiedlichen Sektoren aus? Wirtschaft, Politik, Verwaltung? Apropos Rechtfertigung hoher Gehälter: wie verhält es sich mit den vermeintlich großen persönlichen Risiken von Spitzenmanagern?

Wo stehen wir heute und wie sieht die Situation in die Zukunft gedacht aus? Beschädigen die (aktuellen) Eliten die Demokratie und damit auch unsere Chancen für die Zukunft?

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Prof. Hartmann gilt als einer der führenden Soziologen und Elite-Forscher Deutschlands, geboren 1952 und seit einigen Jahren pensioniert.

Er ist eher »zufällig« in die Elitenforschung gekommen: zunächst beschäftigte er sich mit Juristen, einer traditionell konservativen Berufsgruppe und stellt eine hohe Kohärenz in den dortigen Eliten fest. Er wechselte dann den Blick hin zu Informatikern – das war die jüngste und dynamischste Gruppe –, aber am Bild änderte sich nichts. Sein Interesse war geweckt und die systematische Elite-Forschung begann somit in den 1980er Jahren und streckt sich über die nächsten Jahrzehnte.

Wir sprechen über den Begriff der Elite, der zunächst als Widerstand der Leistungs-Eliten gegen den Adel zu verstehen war und die dann wechselhafte Verwendung des Begriffes über das 20. Jahrhundert hinweg. Mit 2008 (und der Finanzkrise) spricht man in der Öffentlichkeit nicht mehr so gerne von »Eliten«, wenngleich sich an deren Einfluss wenig verändert hat.

Wenn sich am Einfluss wenig verändert hat: ist Elite mit Demokratie vereinbar? Entscheidungen müssen ja in Gesellschaften und Unternehmen getroffen werden. Wie kann man das Selbstverständnis der Eliten beschreiben?

Provokant gefragt: was spricht gegen Eliten, die sich aus sich selbst heraus rekrutieren? Wenn sie gut gebildet, erzogen und erfolgreich sind, ist das doch gut für alle – eine Theorie, die in den 1980er und 1990er Jahren auch als Trickle Down Effekt bezeichnet wurde.

Interessant ist, dass die Jobs, die viel Geld verdienen und als Elite-Jobs gelten fast alle in die Kategorie von Bullshit Jobs (nach David Graeber) fallen, trifft dies zu?

Oft wird beobachtet, dass sich Eliten untereinander am Habitus erkennen. Was ist der Unterschied im Habitus zwischen Bürgerkindern und den »unteren« Schichten? Trägt der Manager den Anzug oder der Anzug den Manager?

Gelten die Führungspositionen in den Legacy-Medien auch als Elite? Welche Rolle spielen diese Medien in der Selektion, Stützung oder auch dem Sturz von Eliten?

Welche Rolle spielt Introvertiertheit gegenüber Extrovertiertheit? (Der Name, der uns beiden in der Episode nicht eingefallen ist war natürlich Steve Wozniack, der Apple-Gründungspartner von Steve Jobs.)

Interessant ist es auch, dass gesellschaftliche Ziele auch miteinander in Konflikt stehen können, so etwa das Bestreben eine höhere Chancengerechtigkeit für Frauen in Führungspositionen herzustellen gegenüber dem Ziel einer größeren Durchlässigkeit für untere gesellschaftliche Schichten.

Weiters sprechen wir über Eliten und die immer genormteren Lebensläufe in der Wissenschaft und welche Rolle das für Forschung und Innovation bedeutet.

In der Wissenschaft sind kosmopolitische Lebensläufe seit langem üblich, aber wie sieht es in der Wirtschaft und Politik aus? Oftmals wird ja die hohe internationale Konkurrenz als Grund für die Notwendigkeit extrem hoher Gehälter genannt. Wie sieht es in unterschiedlichen Sektoren aus? Wirtschaft, Politik, Verwaltung? Apropos Rechtfertigung hoher Gehälter: wie verhält es sich mit den vermeintlich großen persönlichen Risiken von Spitzenmanagern?

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