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Tiere im Einsatz - Supernasen und Adleraugen

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Sie holen Drohnen vom Himmel, erschnüffeln gefährliche Landminen und unterstützen Kranke und Behinderte - Tiere sind in einigen Jobs besser als wir Menschen. Deshalb sind sie zu unverzichtbaren Helfern geworden. Autorin: Maike Brzoska (BR 2020)

Credits
Autorin dieser Folge: Maike Brzoska
Regie: Anja Scheifinger
Es sprachen: Katja Schild
Technik: Roland Böhm
Redaktion: Bernhard Kastner

Im Interview:
Lena Fiebig, Tierärztin, Epidemiologin und Mitarbeiterin der Organisation Apopo;
Stefan Schulz, Professor an der TU Braunschweig;
Kathrin Wachholz, Krankenschwester an der Berliner Klinik für Psychiatrie und Neurologie des Theodor Wenzel Werks und Fachkraft für Tiergestützte Intervention;
Sandra Wesenberg, Sozialpädagogin und Professorin an der Alice-Salomon-Hochschule Berlin; Herbert Boger, Falkner

Wir freuen uns über Feedback und Anregungen zur Sendung per Mail an radiowissen@br.de.
RadioWissen finden Sie auch in der ARD Audiothek:
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Das vollständige Manuskript gibt es HIER.

Lesen Sie einen Ausschnitt aus dem Manuskript:

01 ATMO (Rattentraining)

Vogelgezwitscher, exotische Naturgeräusche

SPRECHERIN

Eine hügelige, etwas trockene Landschaft in Tansania. Auf einer Wiese groß wie ein Fußballfeld sind mehrere längliche Rechtecke abgesteckt. Am Rand eine Trainerin in blauer Arbeitskleidung und mit einer langen Leine in der Hand. Am anderen Ende der Leine – eine Ratte.

ATMO kurz hochziehen

… Stück für Stück sucht die Ratte den Boden ab. Die Nase mit den langen Härchen schnuppert mal hierhin, mal dorthin. Dann stoppt die Ratte und gräbt mit ihren kleinen Vorderpfoten in der Erde. Sie hat die Sprengstoffattrappe gefunden. Test bestanden! Zur Belohnung bekommt sie von ihrer Trainerin ein Stück Banane.

02 O-TON (Fiebig)_NEU

Dieses ganze Training findet in Tansania statt in Kooperation mit der dortigen Universität, der Sokoine Universität für Agriculture, und dort schließen wir das Traninig mit ner internen Prüfung ab, und dann sind die Ratten fertig für den Einsatz.

SPRECHERIN

Lena Fiebig ist Tierärztin und Epidemiologin. Sie arbeitet für ‚Apopo‘; die belgische Organisation nutzt Ratten für humanitäre Zwecke und hat auf ihrer Homepage Videos vom Rattentraining veröffentlicht. Die Tiere werden etwa darauf konditioniert, Landminen aufzuspüren. Denn die sind für die Bevölkerung in Afrika und Teilen Asiens ein großes Problem. Immer wieder kommt es zu Verletzungen und auch zu Todesfällen:

03 O-TON (Fiebig)_NEU

Und neben dieser Explosionsgefahr ist es auch ganz besonders weitreichend, dass die Bevölkerung ja häufig um diese Minen weiß oder Gerüchte weiß und deswegen diese Gebiete natürlich meidet. Und dadurch ist der Zugang zu Wasser versperrt, Felder werden nicht bewirtschaftet und Verkehrswege können nicht genutzt werden, also Kinder zum Beispiel müssen viel weitere Wege zur Schule wählen. Und das bremst natürlich die ganze wirtschaftliche Entwicklung.

Marking time M0010622003 unter folgendem: (Dauer: 1´03´´)

SPRECHERIN

Mindestens neun Monate werden die Ratten für diese Aufgabe trainiert. Zum Einsatz kommt die in Afrika heimische Riesenhamsterratte. Bis zu anderthalb Kilo kann sie auf die Waage bringen – ein echtes Schwergewicht im Vergleich zu unseren Ratten. Aber immer noch leicht genug, dass der Sprengstoff im Boden nicht detoniert, wenn sie drauftritt. Das macht die Riesenhamsterratte zum idealen Spürtier:

04 O-TON (Schulz)

Sie können also Gerüche sehr gut wahrnehmen. Und bei diesen afrikanischen Ratten hat sich halt herausgestellt, dass es da besonders gut ist.

SPRECHERIN

Der Chemiker Stefan Schulz. Er ist Professor am Institut für Organische Chemie der Technischen Universität Braunschweig. Die Ratten sind auf den Sprengstoff konditioniert und damit sehr viel effektiver als Metalldetektoren, die bei jedem Stück Blech im Boden Alarm schlagen. Ist die Ratte fündig geworden, kommt ein Räumungsteam zum Einsatz. Die Mine wird kontrolliert gesprengt.

M Marking time weg

05 ATMO (Explosion)

Mann zählt laut in fremder Sprache, Mine explodiert.

SPRECHERIN

Mehr als 100.000 Landminen sind auf diese Weise in afrikanischen, asiatischen und südamerikanischen Ländern seit den 1990ern beseitigt worden. Der große Erfolg rührt auch daher, dass Sprengstoffe für die Ratten relativ leicht zu erschnüffeln sind:

06 O-TON (Schulz)

Sie haben verschiedene Minenhersteller, die verschiedene Sprengstoffe benutzen, aber das ist ein überschaubares Gebiet, darauf kann man sie relativ gut trainieren.

M Marking time M0010622003 unter folgendem: (Dauer: 0´27´´)

SPRECHERIN

Anders ist das bei Krankheiten wie der Tuberkulose. Aber auch dafür nutzt man die Apopo-Ratten inzwischen mit Erfolg. Die Ratten können anhand des ausgehusteten Auswurfs erschnüffeln, ob ein Patient mit Tuberkulose-Bakterien infiziert ist oder nicht. Das ist schwieriger als Minen zu finden, weil jeder Patient anders riecht und auch etwas Anderes gegessen hat:

M Marking time weg

07 O-TON (Schulz)

Die Variation zwischen den Proben ist erheblich höher als zwischen diesen Sprengstoffproben.

SPRECHERIN

Schulz ist eigentlich Grundlagenforscher, arbeitet bei diesem Thema aber mit Apopo zusammen. Die Frage, die sein Team interessiert, ist: Was macht den Geruch der Tuberkulose-infizierten Proben genau aus?

08 O-TON (Schulz)

Welche Stoffe das eigentlich sind, die die Ratten erkennen? Wir sind also an der chemischen Natur dieser Duftstoffe interessiert.

SPRECHERIN

Tuberkulose ist eine bakterielle Infektionskrankheit, die vor allem in Entwicklungs- und Schwellenländern immer noch viele Todesopfer fordert:

09 O-TON (Fiebig)_NEU

Tuberkulose gilt als die tödlichste Infektionskrankheit weltweit. Das ist die Weltgesundheitsorganisation, die diese Zahlen bereitstellt, und die schätzt, dass jedes Jahr etwa 10 Millionen Menschen an Tuberkulose erkranken und 1,5 Millionen Menschen sterben jedes Jahr. Und das sind etwa 4000 Menschen pro Tag.

M Marking time M0010622003 unter folgendem: (Dauer: 0´52´´)

SPRECHERIN

Eigentlich ist Tuberkulose gut behandelbar – aber man muss die Krankheit erkennen, und zwar möglichst in einem frühen Stadium. In Deutschland würde man eine genetische Analyse des Auswurfs eines Patienten machen. Diese sehr zuverlässige, aber auch sehr kostspielige Methode steht in Afrika vielerorts nicht zur Verfügung. Deshalb hat Apopo mehrere Labore eingerichtet, in denen sie die Auswurf-Proben von Patienten mithilfe der Ratten zweitchecken. Auf diese Weise werden etwa 40 Prozent mehr Tuberkulose-Infektionen entdeckt. Im Vergleich zu den anderen Diagnostiken erschnüffelt eine Ratte die Krankheit relativ zuverlässig, kostengünstig – und äußerst schnell:

M Marking time weg

10 O-TON (Fiebig)_NEU

Die schafft ohne Weiteres 200 oder mehr Proben pro Tag.

M Besides C1570290102 als Trenner – mit Tiergeräuschen (Dauer: 0´05´´)

SPRECHERIN

Die Mitarbeiter von Apopo nennen ihre Tiere inzwischen liebevoll ‚HeroRats‘ – ‚Heldenratten‘. Weil sie schon vielen Menschen das Leben gerettet haben. So wie auch andere Tiere, die für uns im Einsatz sind. Hunde finden Verletzte unter den Trümmern eingestürzter Häuser oder unter Massen von Schnee. Pferde oder Esel tragen Lasten in unwegsames Gelände. Vögel sichern den Luftraum an Flughäfen oder vertreiben Krähen, die Saatkörner von den Feldern picken.

M All you got C1595050114 unter folgendem: (Dauer: 0´51´´)

Und zunehmend helfen Tiere auch Menschen, die in schweren Krisen stecken:

11 O-TON (Luca)

Ich war am Anfang auf der Geschlossenen Station, hatte ziemlich harte Depressionen unter anderem, ich hab sofort ne Panikattacke bekommen, sobald es irgendwie aus den Türen der Station rausging.

SPRECHERIN

Mehrere Wochen hat die Patientin, nennen wir sie Luca, ihr Zimmer kaum verlassen. Sie wollte niemanden sehen, nicht mit Ärzten sprechen – und vor allem nichts erklären müssen:

12 O-TON (Luca)

Ich bin halt hierher gekommen nach nem Suizidversuch und ja, hatte halt so ein bisschen abgeschlossen mit der Welt, sag ich mal so. Ich wollte einfach nicht mit Menschen drüber reden, weil ich erstens wusste, dass sie mich nicht wirklich verstehen werden können. Und ich halt auch gar niemanden mehr etwas erklären wollte, ich war halt einfach so, ich will halt einfach nicht mehr, ich wollte nichts mehr verbessern.

M All you got weg

SPRECHERIN

Deshalb hat sie sich anfangs auch den Therapien verweigert, zumindest den herkömmlichen, wie der Gesprächs- oder Ergotherapie.

In der Berliner Klinik für Psychiatrie und Neurologie des Theodor Wenzel Werks gibt es aber noch ein besonderes Angebot – die Hundetherapie:

13 ATMO (Interaktion Milka und Luca)

Milka, nicht ganz so weit, da komm ich nicht mit. Milka, schau mal hier, schau mal hier.

SPRECHERIN

Milka hat ein braunes Fell und wackelt mit dem ganzen Körper, wenn sie sich freut. Um die Labradordame kennenzulernen, hat Luca sogar ihre Angst, die Station zu verlassen, überwunden:

14 O-TON (Luca)

Quasi meine ersten Gänge außerhalb der Station waren dann, dass ich gesagt hab; Ich probier erst mal von der Station zum Büro zu laufen, weil ich halt dann wusste, okay, ich sehe Milka. Und das war das Erste, worauf ich mich auch so ein bisschen wieder freuen konnte, in einer Zeit, wo ich dachte, ist eh alles egal und ich freu mich auf gar nichts eigentlich mehr.

M All you got C1595050114 unter folgendem: (Dauer: 0´44´´)

SPRECHERIN

Von der Station zum Büro von Kathrin Wachholz – die ersten Schritte waren gemacht. Wachholz ist Krankenschwester und Fachkraft für Tiergestützte Intervention. Sie bietet die Hunde-Therapie in der Klinik an. Ein bis zwei Mal pro Woche trifft sie mit Milka ihre Patientinnen und Patienten. Oft sind das junge Menschen, die in einer schweren depressiven Krise stecken, manchmal auch noch Angst- oder Panikstörungen haben, zum Beispiel Angst haben vor Leuten zu sprechen oder in den Supermarkt zu gehen. Manche sind so niedergeschlagen, dass sie kaum aus dem Bett kommen. Aber Milka schafft es oft, sie für einen Moment aus ihrer Lethargie zu holen:

M All you got C1595050114 weg

15 O-TON (Wachholz)

Es geht schon los, dass wir jemandem, der morgens überhaupt nicht hochkommt, sagen; Okay, wir treffen uns morgen um neun mit Milka, bis dahin haben Sie sich bitte angezogen, gefrühstückt, Zähne geputzt und dann gehen wir mit ihr raus. Und das ist für viele ne Motivation, diese Schritte zu machen.

SPRECHERIN

In der Hunde-Therapie geht es vor allem darum, die positiven Ressourcen zu fördern, erklärt Wachholz:

16 O-TON (Wachholz)

Ich weiß in der Regel vom Arzt die Diagnose Depression, und wir sprechen aber nicht über die Symptome und die vielen kranken Seiten, sondern eher über die gesunden Anteile. Was bist du für ein Mensch, gehst du viel raus oder bist du eher introvertiert, spielst du gern Schach mit deinem Freund? Oder bist du gerne in der Gruppe unterwegs? Und dann gucken wir, dass wir über Milka da drankommen. Das ist bei den Patienten ganz unterschiedlich, ganz individuell, weil jeder hat auch einen anderen Bezug zum Hund.

SPRECHERIN

Manche fangen an, sich mit Milka wieder mehr zu bewegen oder sie treffen beim Spaziergang mit ihr andere Patienten. Auch Luca hat so schon einige Leute auf dem Klinikgelände kennengelernt. Sie ist auch deshalb so gern mit Milka unterwegs, weil man einem Hund nichts erklären muss:

17 O-TON (Luca)

Das ist eben das Besondere an Tieren, man muss denen nicht irgendwie seine Lebensgeschichte erzählen oder man wird nicht verurteilt, je nachdem, ob man jetzt ein sehr ängstlicher, introvertierter Mensch ist oder nicht. Die kommen mit so einer Ehrlichkeit auf einen zu, dass man denen einfach glaubt, wenn sie einem zeigen, dass sie einen gern dahaben.

SPRECHERIN

Vielen Patientinnen und Patienten in schweren Krisen fällt es zunächst leichter, sich auf ein Tier einzulassen als auf einen Menschen. Das hat Wachholz immer wieder festgestellt:

18 O-TON (Wachholz)

Viele Menschen, die bei uns Hilfe suchen, haben in frühester Kindheit so ne Bindungs- und Beziehungsstörung erlebt zu den Eltern. Und die haben grundsätzlich auch Probleme mit anderen Menschen, Bindungen und Beziehungen zu anderen Menschen aufzubauen, aus Angst, dass die abgebrochen werden könnten. Mit dem Hund ist das was Anderes, da haben die weniger Probleme. Wahrscheinlich weil sie weniger Angst haben enttäuscht zu werden.

SPRECHERIN

Je nach Problemen arbeitet Wachholz in der Hunde-Therapie mit Nah- und Fernzielen:

19 O-TON (Wachholz)

Nahziel wäre zum Beispiel: erst mal pünktlich zum Termin kommen. Aufstehen, anziehen, sich pflegen. Fällt vielen Depressiven schwer. Und ein Fernziel wäre dann – mit Angsterkrankung – dass man zusammen bei Edeka einkaufen geht.

SPRECHERIN

Milka begleitet manche auch zu schwierigen Gesprächen. Luca beispielsweise hatte anfangs große Angst vor der Oberarzt-Visite. Aber mit der Labradorhündin an ihrer Seite ging es:

20 O-TON (Luca)

Dass ich halt nicht immer diese Menschen, diese Riesenschar von Menschen anschauen muss, die mich dann anstarrt und mir irgendwelche Fragen stellt, dass ich halt einfach sie angucken kann und während ich sie streichel, ich meine Bedürfnisse äußere und die Fragen beantworte und das ging dann halt viel, viel leichter, weil die Konzentration dann nicht nur komplett auf mich war und das macht jedes Setting einfach ein bisschen lustiger, wenn da ein Hund mit dabei ist, da ist die Konzentration nicht ganz so krass auf einen, man fühlt sich nicht so, als ob man vor einer Jury aussagt irgendwie.

M All you got C1595050114 unter folgendem: (Dauer: 0´28´´)

SPRECHERIN

Luca hat seit ihrer Einlieferung in der Klinik große Fortschritte gemacht, auch dank Milka. Mittlerweile nimmt die junge Frau auch an anderen Therapien teil:

21 O-TON (Wachholz)

Die Tiergestützte Intervention kann niemals für sich alleinstehen, also die bewirkt keine Wunder, aber sie kann Brücken bauen, Türen öffnen, sie kann begleiten, Mut machen und Menschen durchaus auch mal zeigen, wie es ist, wieder Freude zu spüren.

M All you got weg

M Besides C1570290102 als Trenner – mit Tiergeräuschen (Dauer: 0´05´´)

SPRECHERIN

Tiere kommen in der Arbeit mit Menschen immer häufiger zum Einsatz. Gleichzeitig wird die Mensch-Tier-Beziehung immer mehr erforscht. Etwa seit der Jahrtausendwende kann man diesen Trend beobachten, sagt die Sozialpädagogin Sandra Wesenberg. Sie ist Professorin an der Alice-Salomon-Hochschule in Berlin und Autorin des Buches „Tiere in der Sozialen Arbeit“:

22 O-TON (Wesenberg)

In Jugendwohngruppen, also im Bereich von stationärer Kinder- und Jugendhilfe, aber auch in Kitas, in Schulen, in Seniorenheimen, in Gefängnissen, in Psychiatrien. Überall da quasi, wo auch Sozialarbeiter tätig sind, sind heute auch Tiere anzutreffen.

SPRECHERIN

Wobei mit „tiergestützt“ vor allem Hunde, Pferde und Kleintiere wie Hamster oder Meerschweinchen gemeint sind:

23 O-TON (Wesenberg)

Es sind sehr häufig Hunde, die eingesetzt werden. Es gibt einzelne Studien auch zum Bereich der Arbeit mit Kleintieren. Es gibt ein paar pädagogische Angebote, die sich im Nutztierbereich bewegen, also die beispielsweise auf Bauernhöfen angesiedelt sind. Und es gibt noch den breiten Bereich von pferdegestützten Interventionen.

SPRECHERIN

Allerdings eignet sich nicht jedes Tier für die Arbeit mit Menschen. Robust sollte es auf jeden Fall sein, wenn es zum Beispiel in Kitas oder Seniorenheimen auf viele streichelwütige Menschen trifft:

24 O-TON (Wachholz)

Ein Tier, das in der TGI arbeitet, sollte Merkmale mitbringen wie: Relativ dickes Fell, ne gute Angstfreiheit und Aggressionsfreiheit, ne Menschenfreude, also mit nem scheuen Tier oder mit nem Tier, das Angst hat, brauchst du nicht anfangen zu arbeiten.

SPRECHERIN

Zu überdreht darf das Tier auch nicht sein. …:

Fortsetzung O-TON 24 (Wachholz)

… Und das sind eben auch Persönlichkeitsmerkmale, die kannst du auch in der Hundetherapie-Ausbildung nicht anerziehen.

M Besides C1570290102 als Trenner – mit Tiergeräuschen (Dauer: 0´05´´)

M Macro Molecular M0010586009 unter folgendem: (Dauer: 0´24´´)

SPRECHERIN

Milka wurde als Welpe gezielt für die Arbeit in der Psychiatrie ausgewählt. Wir Menschen können in vielerlei Hinsicht von dem Zusammensein mit Tieren profitieren. Eine der ersten und zugleich eindrücklichsten Studien, die das belegt hat, stammt aus den 1980er Jahren von einem Forscherteam um die US-Wissenschaftlerin Erika Friedman:

M Macro Molecular weg

25 O-TON (Wesenberg)

Die untersucht haben, inwiefern Patientinnen, Patienten im Krankenhaus nach nem Herzinfarkt überleben oder nicht? Was beeinflusst, ob Patientinnen, Patienten das kommende Jahr überleben? Und haben festgestellt, dass es neben ner guten sozialen Integration, also, dass jemand in nem sozialen Umfeld lebt, von Angehörigen beispielsweise unterstützt wird, dass neben diesem Faktor die Haltung von Haustieren, insbesondere von Hunden und Katzen, mit ner erhöhten Überlebenswahrscheinlichkeit verknüpft war.

M Macro Molecular M0010586009 unter folgendem: (Dauer: 0´30´´)

SPRECHERIN

Die Studie hat auch deshalb für so viel Aufsehen gesorgt, weil die Tierhaltung gar nicht im Fokus der breit angelegten Studie stand. Vielmehr wurden viele unterschiedliche Faktoren abgefragt. Das Ergebnis hat damals viele überrascht. Es gab seitdem viele Folgestudien, die genauer wissen wollten, wie der positive Effekt zustande kommt. Hundehalter bewegen sich mehr, lernen schnell andere Hundebesitzer kennen – das ist klar. Aber auch schon das bloße Zusammensein mit einem Haustier kann das Stresslevel senken:

M Macro Molecular weg

26 O-TON (Wesenberg)

Das heißt, es gibt im physiologischen Bereich Hinweise darauf, dass sich bestimmte Stressparameter im Zusammensein mit Tieren reduzieren, also das sind Herzfrequenz, aber auch so was wie Cortisol-Spiegel, der vermindert wird im Zusammensein mit Tieren. Es sind andere Parameter, die man gemessen hat in den letzten Jahren, das sind Oxytocin, also Oxytocin ist ein klassisches Bindungshormon, was vor allem in der Mutter-Kind-Bindung ausgeschüttet wird und was verknüpft ist mit Entspannungseffekten, mit Effekten von Wohlbefinden, dass dieses Hormon auch im Zusammensein mit Tieren ausgeschüttet werden kann. Insbesondere wenn es eigene vertraute Haustiere sind.

M Besides C1570290102 als Trenner – mit Tiergeräuschen (Dauer: 0´05´´)

SPRECHERIN

Voraussetzung für die positiven Effekte ist, dass man eine gewisse Affinität zu Tieren hat. Wer Hunde oder Katzen nicht besonders mag, wird vermutlich auch nicht von ihnen profitieren. Das ist anders bei den Tieren von Herbert Boger. Von ihnen profitieren sehr viele Menschen – meist ohne es zu wissen:

27 ATMO (Falkenlaut)

SPRECHERIN

Flughafen Hamburg. Hoch oben in der Luft zieht ein großer Falke seine Kreise. Er ist in Lauerstellung, hält Ausschau nach geeigneter Beute, bevor er zur Jagd ansetzt. „Anwarter“ heißt diese Technik:

28 O-TON (Boger)

Das heißt, der Vogel steigt so auf 100, 150, vielleicht auch 200 Meter und dadurch können die Möwen und Krähen ihn relativ weit sehen und können das auch nicht kalkulieren, ab wann er dann einen Jagdflug macht. Und das verunsichert sie und deswegen nehmen sie dann schon mal Reißaus vorher.

SPRECHERIN

Zwei bis drei Mal pro Woche ist der Falkner Herbert Boger mit seinen großen Greifvögeln auf dem Flughafengelände. Etwas abseits der Start- und Landebahnen lässt er sie während des regulären Flugverkehrs fliegen. Zum Einsatz kommen Falken und ‚Harris`s Hawks‘, das sind Wüstenbussarde. Die Vögel nutzen unterschiedliche Techniken, um Beute zu machen:

29 O-TON (Boger)

Der eine ist dann so der reine Verfolgungsflieger, der dann immer so den Krähen oder Möwen hinterher fliegt. Oder eben der Anwarter, der nur in die Luft steigt und von oben eben einen Jagdflug macht. Oder eben der Harris`s Hawk, der über ne kurze Distanz jagt.

SPRECHERIN

Durch die Kombination der Jagdtechniken vertreibt er Möwen, Krähen und andere ungebetene Gäste auf dem Flughafengelände besonders effektiv. Das ist wichtig, denn wenn Vögel mit Flugzeugen zusammenstoßen, kann das übel enden. Der sogenannte Vogelschlag ist allgemein gefürchtet:

30 O-TON (Boger)

Vogelschlag heißt immer, irgendwie nen Kontakt mit dem Flugzeug an irgendeiner Stelle.

SPRECHERIN

Vor allem Triebwerke und Sensoren sind störanfällig. Ein Vogelschlag kann sogar zum Absturz einer Maschine führen. (Einen tödlichen Unfall gab es zuletzt 2012 in Mecklenburg-Vorpommern. Da war ein Fischadler mit einer Maschine der Bundeswehr zusammengestoßen. Zwei Menschen starben.)* Allerdings sind solche Unglücke extrem selten.

31 O-TON (Boger)

Aber es kann dann schon sein, dass es zu einem Startabbruch kommt oder die Maschine dann so beschädigt ist, dass man eigentlich letztendlich sagen kann; Okay, sie muss den nächsten Flughafen anfliegen, um dann zur Reparatur zu kommen, also das kann schon passieren.

M Echomotion Z8021443115 unter: (Dauer: 1´00´´)

SPRECHERIN

Anderthalb bis zweitausend Vogelschläge werden dem Verband für biologische Flugsicherheit pro Jahr gemeldet. (Aber nur gut ein Dutzend Flugabbrüche gab es in den vergangenen Jahren.)* Bei den Millionen Starts und Landungen ist das sehr wenig. Das liegt auch daran, dass die Vertreibung von Möwen und Krähen mithilfe ihrer natürlichen Fressfeinde sehr erfolgreich ist. Hamburg war deutschlandweit der erste Flughafen, der auf die biologische Vogelvergrämung gesetzt hat. Inzwischen nutzen etwa 30 Prozent der Verkehrsflughäfen und fast alle militärischen Flugplätze hierzulande diese Technik.

32 ATMO (Falkengeschrei)

SPRECHERIN

Bis zu 200 Stundenkilometer schnell sind Falken im Sturzflug. Beute machen sie am Hamburger Flughafen trotzdem selten. Weil Boger ihre Jagd immer schnell beendet. Seinen Falken lockt er mit einem Federspiel zu sich zurück:

M Echomotion weg

33 O-TON (Boger)

Das ist so ne Beuteattrappe, und da landet der Falke dann drauf, und da nehm ich ihn dann wieder ab und dann geht’s wieder weiter.

SPRECHERIN

Boger muss darauf achten, dass seine Vögel nicht zu lange an einem Ort sind. Sonst verlieren Möwen und Krähen den Respekt vor ihren vermeintlichen Fressfeinden:

34 O-TON (Boger)

Also wenn der Vogel erst mal ne Stunde oder so auf dem Flughafen rumsteht und nicht seine Technik im Prinzip ausnutzen kann, dann werden die Krähen mutig und sagen: Ja, was will der hier? Den vertreiben wir mal, weil die Krähen sind da meinetwegen mit hundert Stück, und da hat der einzelne Vogel kaum ne Chance. Dann treiben die den aus dem Flughafengelände raus, und dann sind sie die Sieger. Das heißt, es ist ein kurzer Überraschungsflug und dadurch ist dieser Effekt der Vergrämung viel größer.

SPRECHERIN

Beute machen darf Bogers Vogel also nicht. Aber ein Stück Taubenfleisch bekommt sein Falke trotzdem:

35 O-TON (Boger)

Die kleine Belohnung muss im Prinzip auch sein, auch wenn der keine Beute gemacht hat, die Beute wäre ja sonst seine Belohnung. Wenn er keine Beute gemacht hat, holt der sich die Belohnung quasi bei mir ab.

M All you got C1595050114 unter folgendem: (Dauer: 0´26´´)

SPRECHERIN

Am Ende zahlt sich ihr Einsatz also nicht nur für uns Menschen aus, sondern auch für die Tiere: Der Falke und die Minen-schnüffelnde Hamsterratte werden mit Leckereien belohnt und Therapiehund Milka genießt die Streicheleinheiten und Zuwendung ihrer menschlichen Patienten.

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Autorin dieser Folge: Maike Brzoska
Regie: Anja Scheifinger
Es sprachen: Katja Schild
Technik: Roland Böhm
Redaktion: Bernhard Kastner

Im Interview:
Lena Fiebig, Tierärztin, Epidemiologin und Mitarbeiterin der Organisation Apopo;
Stefan Schulz, Professor an der TU Braunschweig;
Kathrin Wachholz, Krankenschwester an der Berliner Klinik für Psychiatrie und Neurologie des Theodor Wenzel Werks und Fachkraft für Tiergestützte Intervention;
Sandra Wesenberg, Sozialpädagogin und Professorin an der Alice-Salomon-Hochschule Berlin; Herbert Boger, Falkner

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01 ATMO (Rattentraining)

Vogelgezwitscher, exotische Naturgeräusche

SPRECHERIN

Eine hügelige, etwas trockene Landschaft in Tansania. Auf einer Wiese groß wie ein Fußballfeld sind mehrere längliche Rechtecke abgesteckt. Am Rand eine Trainerin in blauer Arbeitskleidung und mit einer langen Leine in der Hand. Am anderen Ende der Leine – eine Ratte.

ATMO kurz hochziehen

… Stück für Stück sucht die Ratte den Boden ab. Die Nase mit den langen Härchen schnuppert mal hierhin, mal dorthin. Dann stoppt die Ratte und gräbt mit ihren kleinen Vorderpfoten in der Erde. Sie hat die Sprengstoffattrappe gefunden. Test bestanden! Zur Belohnung bekommt sie von ihrer Trainerin ein Stück Banane.

02 O-TON (Fiebig)_NEU

Dieses ganze Training findet in Tansania statt in Kooperation mit der dortigen Universität, der Sokoine Universität für Agriculture, und dort schließen wir das Traninig mit ner internen Prüfung ab, und dann sind die Ratten fertig für den Einsatz.

SPRECHERIN

Lena Fiebig ist Tierärztin und Epidemiologin. Sie arbeitet für ‚Apopo‘; die belgische Organisation nutzt Ratten für humanitäre Zwecke und hat auf ihrer Homepage Videos vom Rattentraining veröffentlicht. Die Tiere werden etwa darauf konditioniert, Landminen aufzuspüren. Denn die sind für die Bevölkerung in Afrika und Teilen Asiens ein großes Problem. Immer wieder kommt es zu Verletzungen und auch zu Todesfällen:

03 O-TON (Fiebig)_NEU

Und neben dieser Explosionsgefahr ist es auch ganz besonders weitreichend, dass die Bevölkerung ja häufig um diese Minen weiß oder Gerüchte weiß und deswegen diese Gebiete natürlich meidet. Und dadurch ist der Zugang zu Wasser versperrt, Felder werden nicht bewirtschaftet und Verkehrswege können nicht genutzt werden, also Kinder zum Beispiel müssen viel weitere Wege zur Schule wählen. Und das bremst natürlich die ganze wirtschaftliche Entwicklung.

Marking time M0010622003 unter folgendem: (Dauer: 1´03´´)

SPRECHERIN

Mindestens neun Monate werden die Ratten für diese Aufgabe trainiert. Zum Einsatz kommt die in Afrika heimische Riesenhamsterratte. Bis zu anderthalb Kilo kann sie auf die Waage bringen – ein echtes Schwergewicht im Vergleich zu unseren Ratten. Aber immer noch leicht genug, dass der Sprengstoff im Boden nicht detoniert, wenn sie drauftritt. Das macht die Riesenhamsterratte zum idealen Spürtier:

04 O-TON (Schulz)

Sie können also Gerüche sehr gut wahrnehmen. Und bei diesen afrikanischen Ratten hat sich halt herausgestellt, dass es da besonders gut ist.

SPRECHERIN

Der Chemiker Stefan Schulz. Er ist Professor am Institut für Organische Chemie der Technischen Universität Braunschweig. Die Ratten sind auf den Sprengstoff konditioniert und damit sehr viel effektiver als Metalldetektoren, die bei jedem Stück Blech im Boden Alarm schlagen. Ist die Ratte fündig geworden, kommt ein Räumungsteam zum Einsatz. Die Mine wird kontrolliert gesprengt.

M Marking time weg

05 ATMO (Explosion)

Mann zählt laut in fremder Sprache, Mine explodiert.

SPRECHERIN

Mehr als 100.000 Landminen sind auf diese Weise in afrikanischen, asiatischen und südamerikanischen Ländern seit den 1990ern beseitigt worden. Der große Erfolg rührt auch daher, dass Sprengstoffe für die Ratten relativ leicht zu erschnüffeln sind:

06 O-TON (Schulz)

Sie haben verschiedene Minenhersteller, die verschiedene Sprengstoffe benutzen, aber das ist ein überschaubares Gebiet, darauf kann man sie relativ gut trainieren.

M Marking time M0010622003 unter folgendem: (Dauer: 0´27´´)

SPRECHERIN

Anders ist das bei Krankheiten wie der Tuberkulose. Aber auch dafür nutzt man die Apopo-Ratten inzwischen mit Erfolg. Die Ratten können anhand des ausgehusteten Auswurfs erschnüffeln, ob ein Patient mit Tuberkulose-Bakterien infiziert ist oder nicht. Das ist schwieriger als Minen zu finden, weil jeder Patient anders riecht und auch etwas Anderes gegessen hat:

M Marking time weg

07 O-TON (Schulz)

Die Variation zwischen den Proben ist erheblich höher als zwischen diesen Sprengstoffproben.

SPRECHERIN

Schulz ist eigentlich Grundlagenforscher, arbeitet bei diesem Thema aber mit Apopo zusammen. Die Frage, die sein Team interessiert, ist: Was macht den Geruch der Tuberkulose-infizierten Proben genau aus?

08 O-TON (Schulz)

Welche Stoffe das eigentlich sind, die die Ratten erkennen? Wir sind also an der chemischen Natur dieser Duftstoffe interessiert.

SPRECHERIN

Tuberkulose ist eine bakterielle Infektionskrankheit, die vor allem in Entwicklungs- und Schwellenländern immer noch viele Todesopfer fordert:

09 O-TON (Fiebig)_NEU

Tuberkulose gilt als die tödlichste Infektionskrankheit weltweit. Das ist die Weltgesundheitsorganisation, die diese Zahlen bereitstellt, und die schätzt, dass jedes Jahr etwa 10 Millionen Menschen an Tuberkulose erkranken und 1,5 Millionen Menschen sterben jedes Jahr. Und das sind etwa 4000 Menschen pro Tag.

M Marking time M0010622003 unter folgendem: (Dauer: 0´52´´)

SPRECHERIN

Eigentlich ist Tuberkulose gut behandelbar – aber man muss die Krankheit erkennen, und zwar möglichst in einem frühen Stadium. In Deutschland würde man eine genetische Analyse des Auswurfs eines Patienten machen. Diese sehr zuverlässige, aber auch sehr kostspielige Methode steht in Afrika vielerorts nicht zur Verfügung. Deshalb hat Apopo mehrere Labore eingerichtet, in denen sie die Auswurf-Proben von Patienten mithilfe der Ratten zweitchecken. Auf diese Weise werden etwa 40 Prozent mehr Tuberkulose-Infektionen entdeckt. Im Vergleich zu den anderen Diagnostiken erschnüffelt eine Ratte die Krankheit relativ zuverlässig, kostengünstig – und äußerst schnell:

M Marking time weg

10 O-TON (Fiebig)_NEU

Die schafft ohne Weiteres 200 oder mehr Proben pro Tag.

M Besides C1570290102 als Trenner – mit Tiergeräuschen (Dauer: 0´05´´)

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Die Mitarbeiter von Apopo nennen ihre Tiere inzwischen liebevoll ‚HeroRats‘ – ‚Heldenratten‘. Weil sie schon vielen Menschen das Leben gerettet haben. So wie auch andere Tiere, die für uns im Einsatz sind. Hunde finden Verletzte unter den Trümmern eingestürzter Häuser oder unter Massen von Schnee. Pferde oder Esel tragen Lasten in unwegsames Gelände. Vögel sichern den Luftraum an Flughäfen oder vertreiben Krähen, die Saatkörner von den Feldern picken.

M All you got C1595050114 unter folgendem: (Dauer: 0´51´´)

Und zunehmend helfen Tiere auch Menschen, die in schweren Krisen stecken:

11 O-TON (Luca)

Ich war am Anfang auf der Geschlossenen Station, hatte ziemlich harte Depressionen unter anderem, ich hab sofort ne Panikattacke bekommen, sobald es irgendwie aus den Türen der Station rausging.

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Mehrere Wochen hat die Patientin, nennen wir sie Luca, ihr Zimmer kaum verlassen. Sie wollte niemanden sehen, nicht mit Ärzten sprechen – und vor allem nichts erklären müssen:

12 O-TON (Luca)

Ich bin halt hierher gekommen nach nem Suizidversuch und ja, hatte halt so ein bisschen abgeschlossen mit der Welt, sag ich mal so. Ich wollte einfach nicht mit Menschen drüber reden, weil ich erstens wusste, dass sie mich nicht wirklich verstehen werden können. Und ich halt auch gar niemanden mehr etwas erklären wollte, ich war halt einfach so, ich will halt einfach nicht mehr, ich wollte nichts mehr verbessern.

M All you got weg

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Deshalb hat sie sich anfangs auch den Therapien verweigert, zumindest den herkömmlichen, wie der Gesprächs- oder Ergotherapie.

In der Berliner Klinik für Psychiatrie und Neurologie des Theodor Wenzel Werks gibt es aber noch ein besonderes Angebot – die Hundetherapie:

13 ATMO (Interaktion Milka und Luca)

Milka, nicht ganz so weit, da komm ich nicht mit. Milka, schau mal hier, schau mal hier.

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Milka hat ein braunes Fell und wackelt mit dem ganzen Körper, wenn sie sich freut. Um die Labradordame kennenzulernen, hat Luca sogar ihre Angst, die Station zu verlassen, überwunden:

14 O-TON (Luca)

Quasi meine ersten Gänge außerhalb der Station waren dann, dass ich gesagt hab; Ich probier erst mal von der Station zum Büro zu laufen, weil ich halt dann wusste, okay, ich sehe Milka. Und das war das Erste, worauf ich mich auch so ein bisschen wieder freuen konnte, in einer Zeit, wo ich dachte, ist eh alles egal und ich freu mich auf gar nichts eigentlich mehr.

M All you got C1595050114 unter folgendem: (Dauer: 0´44´´)

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Von der Station zum Büro von Kathrin Wachholz – die ersten Schritte waren gemacht. Wachholz ist Krankenschwester und Fachkraft für Tiergestützte Intervention. Sie bietet die Hunde-Therapie in der Klinik an. Ein bis zwei Mal pro Woche trifft sie mit Milka ihre Patientinnen und Patienten. Oft sind das junge Menschen, die in einer schweren depressiven Krise stecken, manchmal auch noch Angst- oder Panikstörungen haben, zum Beispiel Angst haben vor Leuten zu sprechen oder in den Supermarkt zu gehen. Manche sind so niedergeschlagen, dass sie kaum aus dem Bett kommen. Aber Milka schafft es oft, sie für einen Moment aus ihrer Lethargie zu holen:

M All you got C1595050114 weg

15 O-TON (Wachholz)

Es geht schon los, dass wir jemandem, der morgens überhaupt nicht hochkommt, sagen; Okay, wir treffen uns morgen um neun mit Milka, bis dahin haben Sie sich bitte angezogen, gefrühstückt, Zähne geputzt und dann gehen wir mit ihr raus. Und das ist für viele ne Motivation, diese Schritte zu machen.

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In der Hunde-Therapie geht es vor allem darum, die positiven Ressourcen zu fördern, erklärt Wachholz:

16 O-TON (Wachholz)

Ich weiß in der Regel vom Arzt die Diagnose Depression, und wir sprechen aber nicht über die Symptome und die vielen kranken Seiten, sondern eher über die gesunden Anteile. Was bist du für ein Mensch, gehst du viel raus oder bist du eher introvertiert, spielst du gern Schach mit deinem Freund? Oder bist du gerne in der Gruppe unterwegs? Und dann gucken wir, dass wir über Milka da drankommen. Das ist bei den Patienten ganz unterschiedlich, ganz individuell, weil jeder hat auch einen anderen Bezug zum Hund.

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Manche fangen an, sich mit Milka wieder mehr zu bewegen oder sie treffen beim Spaziergang mit ihr andere Patienten. Auch Luca hat so schon einige Leute auf dem Klinikgelände kennengelernt. Sie ist auch deshalb so gern mit Milka unterwegs, weil man einem Hund nichts erklären muss:

17 O-TON (Luca)

Das ist eben das Besondere an Tieren, man muss denen nicht irgendwie seine Lebensgeschichte erzählen oder man wird nicht verurteilt, je nachdem, ob man jetzt ein sehr ängstlicher, introvertierter Mensch ist oder nicht. Die kommen mit so einer Ehrlichkeit auf einen zu, dass man denen einfach glaubt, wenn sie einem zeigen, dass sie einen gern dahaben.

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Vielen Patientinnen und Patienten in schweren Krisen fällt es zunächst leichter, sich auf ein Tier einzulassen als auf einen Menschen. Das hat Wachholz immer wieder festgestellt:

18 O-TON (Wachholz)

Viele Menschen, die bei uns Hilfe suchen, haben in frühester Kindheit so ne Bindungs- und Beziehungsstörung erlebt zu den Eltern. Und die haben grundsätzlich auch Probleme mit anderen Menschen, Bindungen und Beziehungen zu anderen Menschen aufzubauen, aus Angst, dass die abgebrochen werden könnten. Mit dem Hund ist das was Anderes, da haben die weniger Probleme. Wahrscheinlich weil sie weniger Angst haben enttäuscht zu werden.

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Je nach Problemen arbeitet Wachholz in der Hunde-Therapie mit Nah- und Fernzielen:

19 O-TON (Wachholz)

Nahziel wäre zum Beispiel: erst mal pünktlich zum Termin kommen. Aufstehen, anziehen, sich pflegen. Fällt vielen Depressiven schwer. Und ein Fernziel wäre dann – mit Angsterkrankung – dass man zusammen bei Edeka einkaufen geht.

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Milka begleitet manche auch zu schwierigen Gesprächen. Luca beispielsweise hatte anfangs große Angst vor der Oberarzt-Visite. Aber mit der Labradorhündin an ihrer Seite ging es:

20 O-TON (Luca)

Dass ich halt nicht immer diese Menschen, diese Riesenschar von Menschen anschauen muss, die mich dann anstarrt und mir irgendwelche Fragen stellt, dass ich halt einfach sie angucken kann und während ich sie streichel, ich meine Bedürfnisse äußere und die Fragen beantworte und das ging dann halt viel, viel leichter, weil die Konzentration dann nicht nur komplett auf mich war und das macht jedes Setting einfach ein bisschen lustiger, wenn da ein Hund mit dabei ist, da ist die Konzentration nicht ganz so krass auf einen, man fühlt sich nicht so, als ob man vor einer Jury aussagt irgendwie.

M All you got C1595050114 unter folgendem: (Dauer: 0´28´´)

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Luca hat seit ihrer Einlieferung in der Klinik große Fortschritte gemacht, auch dank Milka. Mittlerweile nimmt die junge Frau auch an anderen Therapien teil:

21 O-TON (Wachholz)

Die Tiergestützte Intervention kann niemals für sich alleinstehen, also die bewirkt keine Wunder, aber sie kann Brücken bauen, Türen öffnen, sie kann begleiten, Mut machen und Menschen durchaus auch mal zeigen, wie es ist, wieder Freude zu spüren.

M All you got weg

M Besides C1570290102 als Trenner – mit Tiergeräuschen (Dauer: 0´05´´)

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Tiere kommen in der Arbeit mit Menschen immer häufiger zum Einsatz. Gleichzeitig wird die Mensch-Tier-Beziehung immer mehr erforscht. Etwa seit der Jahrtausendwende kann man diesen Trend beobachten, sagt die Sozialpädagogin Sandra Wesenberg. Sie ist Professorin an der Alice-Salomon-Hochschule in Berlin und Autorin des Buches „Tiere in der Sozialen Arbeit“:

22 O-TON (Wesenberg)

In Jugendwohngruppen, also im Bereich von stationärer Kinder- und Jugendhilfe, aber auch in Kitas, in Schulen, in Seniorenheimen, in Gefängnissen, in Psychiatrien. Überall da quasi, wo auch Sozialarbeiter tätig sind, sind heute auch Tiere anzutreffen.

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Wobei mit „tiergestützt“ vor allem Hunde, Pferde und Kleintiere wie Hamster oder Meerschweinchen gemeint sind:

23 O-TON (Wesenberg)

Es sind sehr häufig Hunde, die eingesetzt werden. Es gibt einzelne Studien auch zum Bereich der Arbeit mit Kleintieren. Es gibt ein paar pädagogische Angebote, die sich im Nutztierbereich bewegen, also die beispielsweise auf Bauernhöfen angesiedelt sind. Und es gibt noch den breiten Bereich von pferdegestützten Interventionen.

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Allerdings eignet sich nicht jedes Tier für die Arbeit mit Menschen. Robust sollte es auf jeden Fall sein, wenn es zum Beispiel in Kitas oder Seniorenheimen auf viele streichelwütige Menschen trifft:

24 O-TON (Wachholz)

Ein Tier, das in der TGI arbeitet, sollte Merkmale mitbringen wie: Relativ dickes Fell, ne gute Angstfreiheit und Aggressionsfreiheit, ne Menschenfreude, also mit nem scheuen Tier oder mit nem Tier, das Angst hat, brauchst du nicht anfangen zu arbeiten.

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Zu überdreht darf das Tier auch nicht sein. …:

Fortsetzung O-TON 24 (Wachholz)

… Und das sind eben auch Persönlichkeitsmerkmale, die kannst du auch in der Hundetherapie-Ausbildung nicht anerziehen.

M Besides C1570290102 als Trenner – mit Tiergeräuschen (Dauer: 0´05´´)

M Macro Molecular M0010586009 unter folgendem: (Dauer: 0´24´´)

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Milka wurde als Welpe gezielt für die Arbeit in der Psychiatrie ausgewählt. Wir Menschen können in vielerlei Hinsicht von dem Zusammensein mit Tieren profitieren. Eine der ersten und zugleich eindrücklichsten Studien, die das belegt hat, stammt aus den 1980er Jahren von einem Forscherteam um die US-Wissenschaftlerin Erika Friedman:

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25 O-TON (Wesenberg)

Die untersucht haben, inwiefern Patientinnen, Patienten im Krankenhaus nach nem Herzinfarkt überleben oder nicht? Was beeinflusst, ob Patientinnen, Patienten das kommende Jahr überleben? Und haben festgestellt, dass es neben ner guten sozialen Integration, also, dass jemand in nem sozialen Umfeld lebt, von Angehörigen beispielsweise unterstützt wird, dass neben diesem Faktor die Haltung von Haustieren, insbesondere von Hunden und Katzen, mit ner erhöhten Überlebenswahrscheinlichkeit verknüpft war.

M Macro Molecular M0010586009 unter folgendem: (Dauer: 0´30´´)

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Die Studie hat auch deshalb für so viel Aufsehen gesorgt, weil die Tierhaltung gar nicht im Fokus der breit angelegten Studie stand. Vielmehr wurden viele unterschiedliche Faktoren abgefragt. Das Ergebnis hat damals viele überrascht. Es gab seitdem viele Folgestudien, die genauer wissen wollten, wie der positive Effekt zustande kommt. Hundehalter bewegen sich mehr, lernen schnell andere Hundebesitzer kennen – das ist klar. Aber auch schon das bloße Zusammensein mit einem Haustier kann das Stresslevel senken:

M Macro Molecular weg

26 O-TON (Wesenberg)

Das heißt, es gibt im physiologischen Bereich Hinweise darauf, dass sich bestimmte Stressparameter im Zusammensein mit Tieren reduzieren, also das sind Herzfrequenz, aber auch so was wie Cortisol-Spiegel, der vermindert wird im Zusammensein mit Tieren. Es sind andere Parameter, die man gemessen hat in den letzten Jahren, das sind Oxytocin, also Oxytocin ist ein klassisches Bindungshormon, was vor allem in der Mutter-Kind-Bindung ausgeschüttet wird und was verknüpft ist mit Entspannungseffekten, mit Effekten von Wohlbefinden, dass dieses Hormon auch im Zusammensein mit Tieren ausgeschüttet werden kann. Insbesondere wenn es eigene vertraute Haustiere sind.

M Besides C1570290102 als Trenner – mit Tiergeräuschen (Dauer: 0´05´´)

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Voraussetzung für die positiven Effekte ist, dass man eine gewisse Affinität zu Tieren hat. Wer Hunde oder Katzen nicht besonders mag, wird vermutlich auch nicht von ihnen profitieren. Das ist anders bei den Tieren von Herbert Boger. Von ihnen profitieren sehr viele Menschen – meist ohne es zu wissen:

27 ATMO (Falkenlaut)

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Flughafen Hamburg. Hoch oben in der Luft zieht ein großer Falke seine Kreise. Er ist in Lauerstellung, hält Ausschau nach geeigneter Beute, bevor er zur Jagd ansetzt. „Anwarter“ heißt diese Technik:

28 O-TON (Boger)

Das heißt, der Vogel steigt so auf 100, 150, vielleicht auch 200 Meter und dadurch können die Möwen und Krähen ihn relativ weit sehen und können das auch nicht kalkulieren, ab wann er dann einen Jagdflug macht. Und das verunsichert sie und deswegen nehmen sie dann schon mal Reißaus vorher.

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Zwei bis drei Mal pro Woche ist der Falkner Herbert Boger mit seinen großen Greifvögeln auf dem Flughafengelände. Etwas abseits der Start- und Landebahnen lässt er sie während des regulären Flugverkehrs fliegen. Zum Einsatz kommen Falken und ‚Harris`s Hawks‘, das sind Wüstenbussarde. Die Vögel nutzen unterschiedliche Techniken, um Beute zu machen:

29 O-TON (Boger)

Der eine ist dann so der reine Verfolgungsflieger, der dann immer so den Krähen oder Möwen hinterher fliegt. Oder eben der Anwarter, der nur in die Luft steigt und von oben eben einen Jagdflug macht. Oder eben der Harris`s Hawk, der über ne kurze Distanz jagt.

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Durch die Kombination der Jagdtechniken vertreibt er Möwen, Krähen und andere ungebetene Gäste auf dem Flughafengelände besonders effektiv. Das ist wichtig, denn wenn Vögel mit Flugzeugen zusammenstoßen, kann das übel enden. Der sogenannte Vogelschlag ist allgemein gefürchtet:

30 O-TON (Boger)

Vogelschlag heißt immer, irgendwie nen Kontakt mit dem Flugzeug an irgendeiner Stelle.

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Vor allem Triebwerke und Sensoren sind störanfällig. Ein Vogelschlag kann sogar zum Absturz einer Maschine führen. (Einen tödlichen Unfall gab es zuletzt 2012 in Mecklenburg-Vorpommern. Da war ein Fischadler mit einer Maschine der Bundeswehr zusammengestoßen. Zwei Menschen starben.)* Allerdings sind solche Unglücke extrem selten.

31 O-TON (Boger)

Aber es kann dann schon sein, dass es zu einem Startabbruch kommt oder die Maschine dann so beschädigt ist, dass man eigentlich letztendlich sagen kann; Okay, sie muss den nächsten Flughafen anfliegen, um dann zur Reparatur zu kommen, also das kann schon passieren.

M Echomotion Z8021443115 unter: (Dauer: 1´00´´)

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Anderthalb bis zweitausend Vogelschläge werden dem Verband für biologische Flugsicherheit pro Jahr gemeldet. (Aber nur gut ein Dutzend Flugabbrüche gab es in den vergangenen Jahren.)* Bei den Millionen Starts und Landungen ist das sehr wenig. Das liegt auch daran, dass die Vertreibung von Möwen und Krähen mithilfe ihrer natürlichen Fressfeinde sehr erfolgreich ist. Hamburg war deutschlandweit der erste Flughafen, der auf die biologische Vogelvergrämung gesetzt hat. Inzwischen nutzen etwa 30 Prozent der Verkehrsflughäfen und fast alle militärischen Flugplätze hierzulande diese Technik.

32 ATMO (Falkengeschrei)

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Bis zu 200 Stundenkilometer schnell sind Falken im Sturzflug. Beute machen sie am Hamburger Flughafen trotzdem selten. Weil Boger ihre Jagd immer schnell beendet. Seinen Falken lockt er mit einem Federspiel zu sich zurück:

M Echomotion weg

33 O-TON (Boger)

Das ist so ne Beuteattrappe, und da landet der Falke dann drauf, und da nehm ich ihn dann wieder ab und dann geht’s wieder weiter.

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Boger muss darauf achten, dass seine Vögel nicht zu lange an einem Ort sind. Sonst verlieren Möwen und Krähen den Respekt vor ihren vermeintlichen Fressfeinden:

34 O-TON (Boger)

Also wenn der Vogel erst mal ne Stunde oder so auf dem Flughafen rumsteht und nicht seine Technik im Prinzip ausnutzen kann, dann werden die Krähen mutig und sagen: Ja, was will der hier? Den vertreiben wir mal, weil die Krähen sind da meinetwegen mit hundert Stück, und da hat der einzelne Vogel kaum ne Chance. Dann treiben die den aus dem Flughafengelände raus, und dann sind sie die Sieger. Das heißt, es ist ein kurzer Überraschungsflug und dadurch ist dieser Effekt der Vergrämung viel größer.

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Beute machen darf Bogers Vogel also nicht. Aber ein Stück Taubenfleisch bekommt sein Falke trotzdem:

35 O-TON (Boger)

Die kleine Belohnung muss im Prinzip auch sein, auch wenn der keine Beute gemacht hat, die Beute wäre ja sonst seine Belohnung. Wenn er keine Beute gemacht hat, holt der sich die Belohnung quasi bei mir ab.

M All you got C1595050114 unter folgendem: (Dauer: 0´26´´)

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Am Ende zahlt sich ihr Einsatz also nicht nur für uns Menschen aus, sondern auch für die Tiere: Der Falke und die Minen-schnüffelnde Hamsterratte werden mit Leckereien belohnt und Therapiehund Milka genießt die Streicheleinheiten und Zuwendung ihrer menschlichen Patienten.

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