Das Kalenderblatt: Erstaunliches und Skurriles für jeden Tag – so informativ wie ein Lexikon, so bunt wie das Leben. Wie pflanzt man Spaghetti an? Und warum war Einstein auf dem Oktoberfest?
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FG027 - Johanna Haarer und die geknechteten Seelen
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Manage episode 378162973 series 3337482
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Gerne hätten wir noch länger an den Küsten Siziliens verweilt, doch es wird Zeit für ein völlig anderes Thema. Solveig hat kürzlich eine Dokumentation über Jürgen Bartsch gesehen. Bartsch war ein Serienmörder, der in den 1960er Jahren mehrere Jungen misshandelt und ermordet hat. Freimütig erzählte er Ermittlern und Psychologen über seine eigenen Kindheitserfahrungen in der Familie und im Kinderheim. Bei der Berufung zu Bartschs Urteil wurden diese Erfahrungen beim Strafmaß berücksichtigt.
Mag die Kindheit des Serienmörders auch ein Extremfall sein, begann zu dieser Zeit auch eine Auseinandersetzung mit überkommenen Erziehungsmethoden. Noch bis 1987 erhielt manche werdende Mutter in Deutschland einen Ratgeber geschenkt, dessen Autorin dem Nationalsozialismus verhaftet war. "Die deutsche Mutter und ihr erstes Kind" war das bekannteste Buch der Ärztin Johanna Haarer und 1934 erschienen. Darin warnt sie davor, Kinder zu verzärteln und durch zu viel Zuwendung zu Tyrannen zu erziehen. Ihre Ratschläge würden in Auflagen von insgesamt 1,2 Millionen Exemplaren verbreitet und nicht nur von Müttern, sondern auch Erzieher*innen rezipiert.
Aus Sicht von Johanna Haarer wurde die Kindeserziehung durch Theorien der vergangenen Jahrhunderte verhunzt. Solveig hat daher nochmal nachgeschaut, welche Vorstellungen sich zum Beispiel in Rousseaus Erziehungsroman "Émile oder über die Erziehung" oder in den Werken des deutschen Pädagogen Johann Ludwig Ewald finden.
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#Neuere_und_neueste_Geschichte #Deutschland #Nationalsozialismus #Aufklärung #Erziehung
Kapitel
1. Solveig ist doch da! (00:00:00)
2. Serienmörder Jürgen Bartsch (00:06:49)
3. Welche Rolle spielt Erziehung? (00:10:32)
4. Die deutsche Mutter und ihr erstes Kind (00:14:42)
5. Entnazifizierung (00:29:38)
6. Aufgeklärtes Erziehungsideal (00:35:56)
7. Führerprinzip in der Erziehung (00:52:54)
8. Verabschiedung (01:02:26)
45 Episoden
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Gerne hätten wir noch länger an den Küsten Siziliens verweilt, doch es wird Zeit für ein völlig anderes Thema. Solveig hat kürzlich eine Dokumentation über Jürgen Bartsch gesehen. Bartsch war ein Serienmörder, der in den 1960er Jahren mehrere Jungen misshandelt und ermordet hat. Freimütig erzählte er Ermittlern und Psychologen über seine eigenen Kindheitserfahrungen in der Familie und im Kinderheim. Bei der Berufung zu Bartschs Urteil wurden diese Erfahrungen beim Strafmaß berücksichtigt.
Mag die Kindheit des Serienmörders auch ein Extremfall sein, begann zu dieser Zeit auch eine Auseinandersetzung mit überkommenen Erziehungsmethoden. Noch bis 1987 erhielt manche werdende Mutter in Deutschland einen Ratgeber geschenkt, dessen Autorin dem Nationalsozialismus verhaftet war. "Die deutsche Mutter und ihr erstes Kind" war das bekannteste Buch der Ärztin Johanna Haarer und 1934 erschienen. Darin warnt sie davor, Kinder zu verzärteln und durch zu viel Zuwendung zu Tyrannen zu erziehen. Ihre Ratschläge würden in Auflagen von insgesamt 1,2 Millionen Exemplaren verbreitet und nicht nur von Müttern, sondern auch Erzieher*innen rezipiert.
Aus Sicht von Johanna Haarer wurde die Kindeserziehung durch Theorien der vergangenen Jahrhunderte verhunzt. Solveig hat daher nochmal nachgeschaut, welche Vorstellungen sich zum Beispiel in Rousseaus Erziehungsroman "Émile oder über die Erziehung" oder in den Werken des deutschen Pädagogen Johann Ludwig Ewald finden.
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2. Serienmörder Jürgen Bartsch (00:06:49)
3. Welche Rolle spielt Erziehung? (00:10:32)
4. Die deutsche Mutter und ihr erstes Kind (00:14:42)
5. Entnazifizierung (00:29:38)
6. Aufgeklärtes Erziehungsideal (00:35:56)
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