ERF Plus - Anstoß Gutes tun ist besser als Schlechtes lassen
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Gutes tun ist noch ein bisschen besser als Schlechtes lassen. Sonst droht so etwas wie „Gesetzlichkeit“, und die ist selten hilfreich fürs Zusammenleben. Ein Beispiel aus der Bibel: Jesus geht – wie es sich gehört – am Sabbat in die Synagoge. Da wird er aufmerksam auf einen Mann mit einer verkrüppelten Hand. What!?? Feiertags darf man nicht arbeiten! Er wird sich doch nicht etwa JETZT um die Hand dieses Mannes kümmern, das ist gegen die Regeln!
Ist es gar nicht. Es gibt im jüdischen Recht das Prinzip „Pikuach Nefesch“, das erlaubt, die Sabbatgebote zu brechen, um Leben zu retten. Darauf weist Jesus die Gesetzestreuen hin, als er sagt: „Wenn ihr nur ein einziges Schaf hättet, und es fiele am Sabbat in einen Brunnen, würdet ihr nicht alles daransetzen, es herauszuziehen? Ganz bestimmt. Wie viel mehr ist ein Mensch wert als ein Schaf?“ (Matthäus 12,11 NLB)
Die Sittenwächter und Hüter der frommen Lebensvorschriften regen sich künstlich auf, weil es einer mit der Auslegung anders hält, als sie es vorgeben. Jesus erklärt die Heilung des Mannes zur Lebensrettung: Auch feiertags ist es erlaubt, barmherzig zu sein und Gutes zu tun.
Manchmal scheint es mir, dass vielen frommen Leuten die Konventionen heiliger sind als alles andere. Fördert meine religiöse Praxis das Leben? Oder vernichtet sie, was nach Leben hungert? Das fände ich wichtig zu wissen …
Autor: Miri Langenbach
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