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Die Woche #130 – Der Pfefferminzia Podcast für Versicherungshelden

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Willkommen zu Folge 130 unseres Podcasts!

Moin aus Hamburg und herzlich Willkommen zu Folge 130 unseres Podcasts. Heute ist Karfreitag am 07. April 2023.

Und diese Themen haben wir heute für Sie: • Wir sprachen mit Stefan Schmitt von Inno Invest über seinen neu gegründeten Maklerpool. • In den News der Woche bekommen Eltern mehr Rabatt bei der Pflegeversicherung als gedacht, die Versicherungsbranche kassiert ihre Beitragsprognose für 2023, eine Umfrage zeigt, wo Maklern der Schuh drückt und eine aktuelle These besagt, dass ein Provisionsverbot zu massiver Altersarmut führen könnte. • Und für unser Schwerpunktthema für den Monat April, „Gewerbeversicherung“, haben wir uns Finanzchef24-Geschäftsführer Payam Rezvanian darüber unterhalten, was kleine und mittelständische Betriebe derzeit umtreibt.

Im Gespräch Mit Stefan Schmitt, Inno-Invest Es gibt immer wieder Nachrichten, die uns so ein bisschen vom Schemel hauen. Zum Beispiel die: Da gründet der Finanzdienstleister Inno-Invest aus Darmstadt einfach mal einen neuen Maklerpool. Warum machen die Macher das? Und wie wollen sie sich gegen die Konkurrenz durchsetzen? Darüber reden wir jetzt mit einem der beiden Geschäftsführer, nämlich Stefan Schmitt.

Die News der Woche Ehrlich gesagt, wissen wir nicht so richtig, woher der Zehntelprozentpunkt kommt. Und warum die Regierung oder deren Presseabteilung gar nicht damit angibt. Auf jeden Fall war er vor einem Monat noch nicht da, aber jetzt dürfte er Eltern sehr erfreuen. Denn sie sollen ab Jahresmitte niedrigere Beiträge zur sozialen Pflegeversicherung zahlen als noch ursprünglich vorgesehen.

So hieß es nämlich noch Ende Februar im „Referentenentwurf eines Gesetzes zur Unterstützung und Entlastung in der Pflege“: Eltern bekommen bei den neuen Pflegebeiträgen pro Kind 0,15 Prozentpunkte Nachlass. Im Entwurf, den das Bundeskabinett jetzt verabschiedet hat, sind es hingegen 0,25 Prozentpunkte. Für jedes Kind unter 25 Jahren. Für das erste Kind sind es sogar 0,60 Prozentpunkte, aber das war auch im Referentenentwurf schon so geplant.

Die anderen finanziellen Eckpunkte hat das Kabinett hingegen unverändert übernommen. Der allgemeine Beitragssatz soll zum 1. Juli in diesem Jahr um 0,35 Prozentpunkte steigen. Laut Regierung entspricht das Mehreinnahmen von 6,6 Milliarden Euro. Damit ergibt sich ab 1. Juli 2023 mit etwas Mathematik folgende Beitragsstaffel: ohne Kinder: 4,00 Prozent 1 Kind: 3,40 Prozent (lebenslang, also auch wenn die Kinder aus dem Haus sind) 2 Kinder: 3,15 Prozent 3 Kinder: 2,90 Prozent 4 Kinder: 2,65 Prozent 5 und mehr Kinder: 2,40 Prozent

Aber es stehen auch einige Dinge auf der Habenseite: Pflegegeld und Beträge für ambulante Sachleistungen (häusliche Pflege) sollen Anfang 2024 um 5 Prozent steigen. Und alle Leistungsbeträge Anfang 2025 ebenfalls um 5 Prozent. Wie die Dynamik langfristig aussehen soll, dafür will die Regierung noch in dieser Legislaturperiode Vorschläge präsentieren.

Hinauf geht es auch mit den Zuschüssen der Pflegekasse an Pflegebedürftige in vollstationären Pflegeeinrichtungen zum 1. Januar 2024 je nach Aufenthaltsdauer. Ab einem Jahr um je 5 Prozentpunkte. Und beim Heimaufenthalt unter einem Jahr steigt der Zuschuss von 5 auf 15 Prozent. Außerdem will man das Verfahren, nach dem man die Pflegebedürftigkeit feststellt, vereinfachen und übersichtlicher gestalten.

Jingle Die Versicherungsbranche dämpft ihre Beitragsprognose fürs laufende Jahr. Vor einigen Monaten hatte sie noch damit gerechnet, dass die Beiträge 2023 spartenübergreifend um 2,9 Prozent steigen. Das ist erst einmal vom Tisch. Man gehe nunmehr davon aus, dass es lediglich plus 0,4 Prozent werden, meldet der Branchenverband GDV.

Doch deren Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen zeigt sich auch damit zufrieden und ordnet ein: „Mit Blick auf die hohe Inflation und die anhaltenden geopolitischen Unsicherheiten wäre das ein achtbares Ergebnis.“ Immerhin ging es 2022 mit den Beiträgen noch um 0,6 Prozent auf dann 224 Milliarden Euro abwärts.

Grund für die neue Korrektur sind die Lebensversicherungen. Dort – vor allem getrieben durch die Einmalbeiträge – erwartet die Branche, dass die Beiträge in diesem Jahr um 5,5 Prozent sinken. Schuld dran sind laut GDV die durch die hohe Inflation real gesunkenen Einkommen und hohe Unsicherheit. Beides belaste das Geschäft.

Hinauf soll es in diesem Jahr hingegen im Schaden- und Unfallgeschäft gehen, und zwar um 5,7 Prozent. Auch hier ist die Inflation einer der Hauptgründe. Denn die steigenden Preise für Material und Arbeitsleistung führen dazu, dass die Versicherer auch die Prämien erhöhen … müssen. Im Herbst hatte die Branche noch mit einem Beitragsplus von 6,1 Prozent für 2023 gerechnet. Dass es nun wohl weniger wird, liegt am schwachen Start der KFZ-Versicherer ins neue Jahr.

Jingle Man hat’s nicht leicht, aber leicht hat’s ein! Ausnahmsweise ist dieser Kalauer hier mal angebracht, finden wir, denn es stimmt ja: Viele Makler fühlen sich gegängelt und ausgelaugt von den unzähligen Regeln, die ihnen von der Politik auferlegt wurden und werden. Diese – zugegeben – nicht ganz neue Wahrnehmung wird nun von einer knackfrischen Umfrage des Lebensversicherers Dela bestätigt. Dela wollte von 200 Maklern und Vermittlern wissen, was die Vertriebsprofis täglich beschäftigt, und wo sie Chancen oder Gefahren sehen. Das Analyse- und Beratungshaus Assekurata führte die Umfrage durch.

Dabei erwiesen sich drei Punkte beziehungsweise Umstände als besonders einflussreich auf Geschäft und Vertrieb mit und von Versicherungen. Als erstes zu nennen sind hier: gesamtwirtschaftliche Veränderungen wie Zinsumfeld und Inflation. Diese Faktoren gaben 48 Prozent der Befragten an. Fast genauso viele (47 Prozent) erachteten gesellschaftliche Veränderungen wie demografischer Wandel und Kundenverhalten als bedeutsam für ihr Alltagsgeschäft. An dritter Stelle folgen technische Veränderungen wie Digitalisierung und neue Kommunikationsmedien mit einer Zustimmung von 40 Prozent.

Neben diesen Aspekten bewerteten die Befragten auch, was für ihr Geschäft gut und was schlecht ist. Die größte Gefahr sehen 57 Prozent in der Regulatorik. Weiterhin empfinden 45 Prozent die bereits erwähnte Inflation als gefährlich. Bei den Zinsen hingegen sind es nur 24 Prozent. Knapp jeder zweite Befragte (45 Prozent) steht der Sache neutral gegenüber. Eher wohlwollend betrachten die Makler und Vermittler hingegen den technischen Fortschritt. 49 Prozent betrachten Digitaltechnik und ihren Einfluss auf Abläufe zwischen ihnen und den Versicherern als Chance. Gefahr sehen dadurch nur 7 Prozent herannahen.

Jingle „Ein Provisionsverbot würde zu einem absoluten Mangel an Beratung führen – und dazu, dass ein Großteil der Bevölkerung in 20 bis 30 Jahren massiv in Altersarmut abrutscht.“ Oha, das ist mal ne These! Rausgehauen hat sie Dirk Schmidt-Gallas, Versicherungsexperte von der Unternehmensberatung Simon-Kucher. In einem Gastkommentar für Pfefferminzia legte Schmidt-Gallas diese Woche dar, warum sich ein Provisionsverbot als „Bärendienst“ für die Verbraucher erweisen würde.

„Wir brauchen eine gute Beratung, die dem Kunden vergegenwärtigt, dass er Vorsorgeprodukte überhaupt braucht – und dann natürlich die Produkte auswählt, die am besten für den Kunden sind“, schreibt Schmidt-Gallas zunächst. Ein provisionsgestütztes Modell sei dabei wichtig, denn viele Menschen befassten sich nicht von sich aus mit Vorsorgeprodukten – sie müssten „getriggert“ werden, so der Unternehmensberater, der übrigens im Januar hier im Podcast zu Gast war. Man könnte statt getriggert auch animiert sagen.

Es sei ein Mangel an Beratung zu befürchten, falls die Politik künftig einseitig auf die Honorarberatung setzen würde, so Schmidt-Gallas weiter. „Eine gute Beratung hat einen hohen monetären Wert – und die Provisionen dafür sind aus meiner Sicht nicht überzogen, wenn man bedenkt, welcher zusätzliche Wert im Laufe des Lebens durch die Vorsorgeprodukte für die Menschen generiert wird.“ Studien von Simon-Kucher zeigten allerdings, dass die Kundinnen und Kunden eine viel zu geringe und inadäquate Zahlungsbereitschaft hätten, wenn es um das Thema Beratung bei Finanzdienstleistungen gehe. Daran würde sich auch durch Offenlegungspflichten nichts ändern.

Sein Fazit lautet entsprechend so: „Ich hoffe, dass die aktuelle Diskussion auf einem vernünftigen Weg zu einer sinnvollen Lösung führt und nicht in einem Provisionsverbot endet.“ Denn das wäre „völlig kontraproduktiv“.

Das Schwerpunktthema Im April: Gewerbeversicherungen Auf kleine und mittelständische Unternehmen prasselt derzeit allerhand ein. Inflation, Energiekrise, gestörte Lieferketten – um nur einige Punkte zu nennen. Wie gehen die Firmenlenker damit um und passt der Versicherungsschutz der Unternehmen eigentlich zu den eingegangenen Risiken? Das fragten wir Payam Rezvanian, Geschäftsführer des Münchener Insurtechs Finanzchef24.

Musikalischer Übergangsjingle Und das war es mit dieser Podcast-Folge. Verpassen Sie keine weitere und abonnieren Sie „Die Woche“ überall dort, wo es Podcasts gibt. Und hinterlassen Sie dort auch gerne eine Bewertung.

Dann hören wir uns auch garantiert am kommenden Freitag wieder. Bis dahin gilt: Bleiben Sie optimistisch, genießen Sie das Wochenende und kommen Sie gut in die neue Woche.

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Moin aus Hamburg und herzlich Willkommen zu Folge 130 unseres Podcasts. Heute ist Karfreitag am 07. April 2023.

Und diese Themen haben wir heute für Sie: • Wir sprachen mit Stefan Schmitt von Inno Invest über seinen neu gegründeten Maklerpool. • In den News der Woche bekommen Eltern mehr Rabatt bei der Pflegeversicherung als gedacht, die Versicherungsbranche kassiert ihre Beitragsprognose für 2023, eine Umfrage zeigt, wo Maklern der Schuh drückt und eine aktuelle These besagt, dass ein Provisionsverbot zu massiver Altersarmut führen könnte. • Und für unser Schwerpunktthema für den Monat April, „Gewerbeversicherung“, haben wir uns Finanzchef24-Geschäftsführer Payam Rezvanian darüber unterhalten, was kleine und mittelständische Betriebe derzeit umtreibt.

Im Gespräch Mit Stefan Schmitt, Inno-Invest Es gibt immer wieder Nachrichten, die uns so ein bisschen vom Schemel hauen. Zum Beispiel die: Da gründet der Finanzdienstleister Inno-Invest aus Darmstadt einfach mal einen neuen Maklerpool. Warum machen die Macher das? Und wie wollen sie sich gegen die Konkurrenz durchsetzen? Darüber reden wir jetzt mit einem der beiden Geschäftsführer, nämlich Stefan Schmitt.

Die News der Woche Ehrlich gesagt, wissen wir nicht so richtig, woher der Zehntelprozentpunkt kommt. Und warum die Regierung oder deren Presseabteilung gar nicht damit angibt. Auf jeden Fall war er vor einem Monat noch nicht da, aber jetzt dürfte er Eltern sehr erfreuen. Denn sie sollen ab Jahresmitte niedrigere Beiträge zur sozialen Pflegeversicherung zahlen als noch ursprünglich vorgesehen.

So hieß es nämlich noch Ende Februar im „Referentenentwurf eines Gesetzes zur Unterstützung und Entlastung in der Pflege“: Eltern bekommen bei den neuen Pflegebeiträgen pro Kind 0,15 Prozentpunkte Nachlass. Im Entwurf, den das Bundeskabinett jetzt verabschiedet hat, sind es hingegen 0,25 Prozentpunkte. Für jedes Kind unter 25 Jahren. Für das erste Kind sind es sogar 0,60 Prozentpunkte, aber das war auch im Referentenentwurf schon so geplant.

Die anderen finanziellen Eckpunkte hat das Kabinett hingegen unverändert übernommen. Der allgemeine Beitragssatz soll zum 1. Juli in diesem Jahr um 0,35 Prozentpunkte steigen. Laut Regierung entspricht das Mehreinnahmen von 6,6 Milliarden Euro. Damit ergibt sich ab 1. Juli 2023 mit etwas Mathematik folgende Beitragsstaffel: ohne Kinder: 4,00 Prozent 1 Kind: 3,40 Prozent (lebenslang, also auch wenn die Kinder aus dem Haus sind) 2 Kinder: 3,15 Prozent 3 Kinder: 2,90 Prozent 4 Kinder: 2,65 Prozent 5 und mehr Kinder: 2,40 Prozent

Aber es stehen auch einige Dinge auf der Habenseite: Pflegegeld und Beträge für ambulante Sachleistungen (häusliche Pflege) sollen Anfang 2024 um 5 Prozent steigen. Und alle Leistungsbeträge Anfang 2025 ebenfalls um 5 Prozent. Wie die Dynamik langfristig aussehen soll, dafür will die Regierung noch in dieser Legislaturperiode Vorschläge präsentieren.

Hinauf geht es auch mit den Zuschüssen der Pflegekasse an Pflegebedürftige in vollstationären Pflegeeinrichtungen zum 1. Januar 2024 je nach Aufenthaltsdauer. Ab einem Jahr um je 5 Prozentpunkte. Und beim Heimaufenthalt unter einem Jahr steigt der Zuschuss von 5 auf 15 Prozent. Außerdem will man das Verfahren, nach dem man die Pflegebedürftigkeit feststellt, vereinfachen und übersichtlicher gestalten.

Jingle Die Versicherungsbranche dämpft ihre Beitragsprognose fürs laufende Jahr. Vor einigen Monaten hatte sie noch damit gerechnet, dass die Beiträge 2023 spartenübergreifend um 2,9 Prozent steigen. Das ist erst einmal vom Tisch. Man gehe nunmehr davon aus, dass es lediglich plus 0,4 Prozent werden, meldet der Branchenverband GDV.

Doch deren Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen zeigt sich auch damit zufrieden und ordnet ein: „Mit Blick auf die hohe Inflation und die anhaltenden geopolitischen Unsicherheiten wäre das ein achtbares Ergebnis.“ Immerhin ging es 2022 mit den Beiträgen noch um 0,6 Prozent auf dann 224 Milliarden Euro abwärts.

Grund für die neue Korrektur sind die Lebensversicherungen. Dort – vor allem getrieben durch die Einmalbeiträge – erwartet die Branche, dass die Beiträge in diesem Jahr um 5,5 Prozent sinken. Schuld dran sind laut GDV die durch die hohe Inflation real gesunkenen Einkommen und hohe Unsicherheit. Beides belaste das Geschäft.

Hinauf soll es in diesem Jahr hingegen im Schaden- und Unfallgeschäft gehen, und zwar um 5,7 Prozent. Auch hier ist die Inflation einer der Hauptgründe. Denn die steigenden Preise für Material und Arbeitsleistung führen dazu, dass die Versicherer auch die Prämien erhöhen … müssen. Im Herbst hatte die Branche noch mit einem Beitragsplus von 6,1 Prozent für 2023 gerechnet. Dass es nun wohl weniger wird, liegt am schwachen Start der KFZ-Versicherer ins neue Jahr.

Jingle Man hat’s nicht leicht, aber leicht hat’s ein! Ausnahmsweise ist dieser Kalauer hier mal angebracht, finden wir, denn es stimmt ja: Viele Makler fühlen sich gegängelt und ausgelaugt von den unzähligen Regeln, die ihnen von der Politik auferlegt wurden und werden. Diese – zugegeben – nicht ganz neue Wahrnehmung wird nun von einer knackfrischen Umfrage des Lebensversicherers Dela bestätigt. Dela wollte von 200 Maklern und Vermittlern wissen, was die Vertriebsprofis täglich beschäftigt, und wo sie Chancen oder Gefahren sehen. Das Analyse- und Beratungshaus Assekurata führte die Umfrage durch.

Dabei erwiesen sich drei Punkte beziehungsweise Umstände als besonders einflussreich auf Geschäft und Vertrieb mit und von Versicherungen. Als erstes zu nennen sind hier: gesamtwirtschaftliche Veränderungen wie Zinsumfeld und Inflation. Diese Faktoren gaben 48 Prozent der Befragten an. Fast genauso viele (47 Prozent) erachteten gesellschaftliche Veränderungen wie demografischer Wandel und Kundenverhalten als bedeutsam für ihr Alltagsgeschäft. An dritter Stelle folgen technische Veränderungen wie Digitalisierung und neue Kommunikationsmedien mit einer Zustimmung von 40 Prozent.

Neben diesen Aspekten bewerteten die Befragten auch, was für ihr Geschäft gut und was schlecht ist. Die größte Gefahr sehen 57 Prozent in der Regulatorik. Weiterhin empfinden 45 Prozent die bereits erwähnte Inflation als gefährlich. Bei den Zinsen hingegen sind es nur 24 Prozent. Knapp jeder zweite Befragte (45 Prozent) steht der Sache neutral gegenüber. Eher wohlwollend betrachten die Makler und Vermittler hingegen den technischen Fortschritt. 49 Prozent betrachten Digitaltechnik und ihren Einfluss auf Abläufe zwischen ihnen und den Versicherern als Chance. Gefahr sehen dadurch nur 7 Prozent herannahen.

Jingle „Ein Provisionsverbot würde zu einem absoluten Mangel an Beratung führen – und dazu, dass ein Großteil der Bevölkerung in 20 bis 30 Jahren massiv in Altersarmut abrutscht.“ Oha, das ist mal ne These! Rausgehauen hat sie Dirk Schmidt-Gallas, Versicherungsexperte von der Unternehmensberatung Simon-Kucher. In einem Gastkommentar für Pfefferminzia legte Schmidt-Gallas diese Woche dar, warum sich ein Provisionsverbot als „Bärendienst“ für die Verbraucher erweisen würde.

„Wir brauchen eine gute Beratung, die dem Kunden vergegenwärtigt, dass er Vorsorgeprodukte überhaupt braucht – und dann natürlich die Produkte auswählt, die am besten für den Kunden sind“, schreibt Schmidt-Gallas zunächst. Ein provisionsgestütztes Modell sei dabei wichtig, denn viele Menschen befassten sich nicht von sich aus mit Vorsorgeprodukten – sie müssten „getriggert“ werden, so der Unternehmensberater, der übrigens im Januar hier im Podcast zu Gast war. Man könnte statt getriggert auch animiert sagen.

Es sei ein Mangel an Beratung zu befürchten, falls die Politik künftig einseitig auf die Honorarberatung setzen würde, so Schmidt-Gallas weiter. „Eine gute Beratung hat einen hohen monetären Wert – und die Provisionen dafür sind aus meiner Sicht nicht überzogen, wenn man bedenkt, welcher zusätzliche Wert im Laufe des Lebens durch die Vorsorgeprodukte für die Menschen generiert wird.“ Studien von Simon-Kucher zeigten allerdings, dass die Kundinnen und Kunden eine viel zu geringe und inadäquate Zahlungsbereitschaft hätten, wenn es um das Thema Beratung bei Finanzdienstleistungen gehe. Daran würde sich auch durch Offenlegungspflichten nichts ändern.

Sein Fazit lautet entsprechend so: „Ich hoffe, dass die aktuelle Diskussion auf einem vernünftigen Weg zu einer sinnvollen Lösung führt und nicht in einem Provisionsverbot endet.“ Denn das wäre „völlig kontraproduktiv“.

Das Schwerpunktthema Im April: Gewerbeversicherungen Auf kleine und mittelständische Unternehmen prasselt derzeit allerhand ein. Inflation, Energiekrise, gestörte Lieferketten – um nur einige Punkte zu nennen. Wie gehen die Firmenlenker damit um und passt der Versicherungsschutz der Unternehmen eigentlich zu den eingegangenen Risiken? Das fragten wir Payam Rezvanian, Geschäftsführer des Münchener Insurtechs Finanzchef24.

Musikalischer Übergangsjingle Und das war es mit dieser Podcast-Folge. Verpassen Sie keine weitere und abonnieren Sie „Die Woche“ überall dort, wo es Podcasts gibt. Und hinterlassen Sie dort auch gerne eine Bewertung.

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