Die Hexe - #12
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In dieser Folge geht es um die Hexe. Mit der Sozialwissenschaftlerin und Kräuterexpertin Dinah spreche ich über diese urfeministische und oft eindimensional negativ dargestelle Kategorie.
Alle Frauen, die sich abweichend von den engen patriachalen kirchlichen Weiblichkeitsvorstellungen bewegt haben, wurden im Grunde als Hexen bezeichnet und/oder angeklagt. Diese systematische Vernichtung von wissenden Frauen ist eine der größten Katastrophen der Europäischen Geschichte. Für die 400 (!) Jahre lange Verfolgung von weiblicher Macht war das Werk „der Hexenhammer“ von Heinrich Krämer maßgeblich verantwortlich, er ist auch einer der ersten bekannten Incel. Magie als Projektionsfläche, Ereignisse wie die Pest, die Tensions der Reformation und die wachsende Macht männlicher Institutionen zeichnen den historischen Rahmen der Zeit vom 14. bis zum 18. Jhd aus. Nicht nur wurden tausende Hexenprozesse bis in die „humanistische“ Neuzeit und in frühindustriellen Gesellschaften durchgeführt, ihre Spuren sind bis heute im christlichen Frauen- und Männerbild, sowie auch in den "männlichen Domänen" wie der Medizin und Religion erkennbar.
Diese Folge bespricht welche essentiellen Rollen Frauen und sogenannte Hexen vor der christlichen Inquisition in ihren heidnischen Gesellschaften hatten, inwiefern wirtschaftliche und soziale Kontrolle durch Ehe und Enteigenung damit zusammenhängt sowie, dass es höchste Zeit für den Vatikan wäre seine Archive zu öffnen und Verantwortung zu übernehmen.
#schwankveiber #podcast #feminist #hexe #witches #patriachry #christianity
Referenzen:
- Der Hexenhammer (Malleus maleficarum) von fucking Heinrich Krämer
- Für Pflanzen- & Kräuterwissen folgt @dinah_mosa_pflanzenwissen :)
- Buch über Homophilie in der Katholischen Kirche: „In the Closet of the Vatican: Power, Homosexuality, Hypocrisy” von Frederic Martel
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