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Tausend Fiktionen: Die verspätete Nullnummer | #35

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  • Michael Perkampus (Host, Editor)
  • Albera Anders (Fragen)

Hallo, Freunde, draußen an den Radiogeräten. Mein Name ist Michael Perkampus und ich führe euch in Tausend Fiktionen durch dieses Programm.

Durch welches Programm? Nun, das versuche ich euch kurz in dieser verspäteten Nullnummer darzulegen.

Verwendete Musik:

Hard Boiled by Kevin MacLeod
Link: https://incompetech.filmmusic.io/song/3857-hard-boiled
License: https://filmmusic.io/standard-license

Samba Isobel by Kevin MacLeod
Link: https://incompetech.filmmusic.io/song/4316-samba-isobel
License: https://filmmusic.io/standard-license

Transkript

Die Tausend Fiktionen

Lange Zeit war gar nicht klar, ob die Tausend Fiktionen bestand haben würden, ob Zeit und Enthusiasmus genügen, um ein langfristiges Angebot realisieren zu können. Oft genug scheiterte ich auch an der Technik selbst, denn es will doch so einiges bedacht werden, was zu Beginn noch gar nicht offensichtlich ist – und mir vielleicht auch heute noch nicht einleuchtet.

Was als Zusatzprogramm zu den Artikeln im Phantastikon einst ausprobiert werden sollte, hat sich nun verselbständigt und zu meiner Überraschung wird der Podcast gut angenommen. Da ich das alles nicht geplant hatte, fielen die ganzen notwendigen Änderungen an, als viele Episoden schon längst öffentlich waren, und das ein oder andere gilt es noch immer zu verbessern. Aber im Wesentlichen bleibt die Sendung jetzt so. Es ist also an der Zeit, eine kleine Nullnummer auf den Weg zu bringen, typischerweise verspätet. Aber was hat Zeit schon für eine Bedeutung?

Wie manche von euch wissen, ist es gar nicht so leicht zu durchschauen, was ich eigentlich mache. Bin ich jetzt Schriftsteller oder jemand, der über Literatur spricht? Man ist natürlich oft beides, aber in der öffentlichen Wahrnehmung hat es sich so eingebürgert, dass man entweder auf der einen oder auf der anderen Seite steht.

In diesem Podcast steht das Relevante vor dem Aktuellen, obwohl es natürlich immer mal wieder aktuelle Bücher gibt, über die ich hier sprechen werde. Hauptsächlich aber beschäftige ich mich mit Autoren und Zusammenhängen, die man leicht übersieht, weil wir doch heute sehr auf Genres fixiert sind.

Natürlich trefft ihr hier das Phantastische in der Literatur an, das aber nach meinem Dafürhalten viel weitreichender ist, als man das allgemein annimmt. Historische Kriminalromane gehören ebenso dazu wie großartige Fantasy, vom Feuilleton geschmäht wie fast alles, was nicht zum Mainstream gehört.

In den Tausend Fiktionen versuche ich, kurze Einblicke zu geben und es spiegelt natürlich meine subjektive Meinung wieder und betrifft – wen wundert es – das, was mich selbst an der Literatur interessiert und fasziniert. Der Podcast entstand ja auch deshalb aus dem ehemaligen Phantastikon heraus – also dem Magazin für Phantastik, das von 2014 bis 2019 mit über 100 Autoren im Netz zu finden war – weil ich den unterschiedlichen Artikeln einen Mehrwert mit auf den Weg geben wollte, und Geschriebenes allzu oft links liegen bleibt. Literaturpodcasts sind seltener als etwa Buchblogs oder auch Booktuber. Dort zählen die persönlichen Belange viel mehr als die eigentliche Information, die dann meistens über den Klappentext nicht hinaus kommt.

Ohne Frage sind die Tausend Fiktionen ein besonderer Literaturpodcast. Entertainment steht hier nicht an oberster Stelle, aber natürlich sollen die Inhalte interessant – und vor allem zeitlos sein. Denn eines ist gewiss: die ewige Jagd nach dem Neuen bedeutet in aller Regel, dass man sich der Jagd nach dem Belanglosen anschließt und das Bedeutsame auf der Strecke bleibt, weil morgen schon wieder ein anderer Tag mit anderen Veröffentlichungen ansteht.

Tatsächlich kommen mit jedem neuen Jahr immer mehr Bücher heraus als im vorigen. Diese Schwemme bedeutet aber keineswegs, dass auch mehr gute Bücher erscheinen. Ganz im Gegenteil hat sich diese Zahl mit den Jahrzehnte kaum verändert. Man findet sie nur nicht mehr so leicht wie früher, weil der Morast immer tiefer wird und weil viele davon nur noch antiquarisch zu ermitteln sind. Das hindert mich allerdings nicht im Geringsten daran, sie zu preisen als wären sie jetzt erst erschienen.

Oder, wie Arno Schmid sich einst ausdrückte: Sobald ein neues Buch erscheint, lies du ein altes.

Neben Buchbesprechungen gibt es auch die Rubrik der Helden, Versager und anderer Ikonen – ein Überblick über die bekanntesten fiktiven Figuren der westlichen Welt. Ein Unternehmen, das allein schon erschöpfend wäre. Aber ich versuche auch, die Rechte für ausgewählte Geschichten zu bekommen, die ich als Hörbuch anbiete. Und wer weiß, was sich noch alles machen lässt.

Natürlich lebt nicht nur ein Blog, sondern auch ein Podcast von Interaktion. Fühlt euch also so frei und teilt mir mit, wie ihr die einzelnen Themen seht. Das könnt ihr natürlich auch auf den unterschiedlichsten Plattformen tun. Die Tausend Fiktionen sind auf verschiedenen Verteilern vertreten. Eine stets aktuelle Liste findet ihr auf der Hauptseite phantastikon.de, wo ihr auch die Transkripte zu den Sendungen nachlesen könnt.

Zum Schluss bleibt mir noch, ein paar grundlegende Fragen zu beantworten, die teilweise von dem Literaturkritiker Stefan Mesch stammen. Entworfen wurden sie für Buchblogger, aber einige von ihnen lassen sich auch auf andere Medien übertragen.

AA: Was war das Lieblingsbuch deiner Mutter?

MEP: Da ich meine Mutter nur acht Jahre lang kennen lernen durfte, ist das keine Frage, die ich wirklich beantworten kann. Da sie Lyrikerin war, gehe ich aber davon aus, dass es irgendein Gedichtband gewesen sein könnte. Möglicherweise Eichendorff oder sogar Goethe.

AA: Was war das Lieblingsbuch deines Vaters?

MEP: Mein Vater war ein Jerry Cotton-Leser, also das genaue Gegenteil von allem, was sich in unserem literarischen Haushalt, inklusive dem meines Großvaters so abspielte. Er wollte vor allem schnell durch die Lektüre kommen, ansonsten habe ich ihn nie mit einem Buch gesehen.

AA: Warum betreibst du überhaupt einen Literaturpodcast?

MEP: Die Tausend Fiktionen waren im Grunde ein Zusatzangebot zu einigen Artikeln, die es im alten Phantastikon zu lesen gab. Aber die Leute lesen natürlich kaum Artikel im Netz, die sich um Literatur drehen, außer natürlich jene, die von Freunden geschrieben wurden und sich durch eine einfache, naiven Sicht hervortun. Ich bin für den Mainstream zu komplex, also habe ich das Phantastikon eingestellt, obwohl ich mich natürlich weiter mit Literatur beschäftige. Da kam mir die Idee, ein spezifischeres Publikum zu suchen. Literatur und Radio gingen ja schon immer gut zusammen, und ich bin der Meinung, dass jene, die sich für ein bisschen Tiefe interessieren, auch gute Zuhörer sind.

AA: Was machen die Tausend Fiktionen anders als andere Podcasts?

MEP: Es gibt nicht so viele Literaturpodcasts. Daher ist es nicht besonders schwer, nahezu alles anders zu machen. Bei vielen steht das Entertainment an erster Stelle, was natürlich kein Fehler ist, aber man hört schon gleich, dass in den Tauend Fiktionen der Fokus ganz wo anders liegt. Und das ist ja erst der Anfang. Da gibt es noch einiges zu verbessern und auszuprobieren.

AA: Wahr oder falsch: „Ich podcaste vor allem, weil ich mich über Bücher austauschen will und im persönlichen Umfeld nicht genug Menschen habe, mit denen ich das könnte.“

MEP: Es ist ein Irrglaube, dass man sich im Netz über Bücher austauschen könnte, zumindest so, wie ich mir das wünschen würde. Aber im privaten Umfeld ist es wahrscheinlich noch schlimmer. Ich podcaste vor allem, weil ich jenen, die es interessiert, einiges zu geben habe, was sie sonst nirgendwo bekommen. Das sind wenige, aber die gibt es.

AA: Was ist dein persönlicher Geschmack und was sind deine Prinzipien beim Lesen und bewerten?

MEP: Ein Buch führt zum nächsten Buch. Das ist eigentlich das einzige Prinzip, das ich habe. Gegenwartsliteratur interessiert mich zum Beispiel überhaupt nicht, vor allem nicht von deutschen Autoren. Im Bereich der Phantastik haben wir aber mittlerweile ebenfalls eine Handvoll, die international mithalten kann. Im Grunde verweigere ich mich der Zeitlinie und Aktualität, dem ganzen Modekram. Ein Bewertungssystem habe ich nicht. Man merkt sehr schnell, was ich von einem Buch halte, wenn man ein wenig Aufmerksam zuhört.

AA: Wer hört dich? Hast du eine Zielgruppe?

MEP: Der Podcast ist noch zu frisch, um sagen zu können, wer da zuhört. Dass es da aber bereits einen festen kleinen Stamm gibt, sehe ich ja an den Statistiken der Downloads, wobei die Dunkelziffer der Zuhörerschaft noch weitaus höher sein dürfte. Für große Podcasts wahrscheinlich lächerlich, aber eine große Community würde mich ohnehin skeptisch machen. Bei Youtube ist ja alles darauf angelegt, beim Podcasten funktioniert das alles etwas anders.

AA: Werden dir von Verlagen Bücher angeboten?

MEP: Im Phantastikon war das so und anfangs habe ich auch Exemplare angefordert, aber irgendwann habe ich das sein lassen. Es ist ziemlich klar, dass die Verlage die kleinen Dummerchen auf den Buchblogs oder Booktuber relativ günstig damit abspeisen, dass sie ihre Begeisterung zeigen. Denen geht es nicht um ehrliche Auseinandersetzung. Und ein Marketingtool bin ich ja nun wirklich nicht. Ich kann mir meinen Kram schon selber kaufen.

Das wars von mir, ich hoffe, wir hören voneinander.

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Durch welches Programm? Nun, das versuche ich euch kurz in dieser verspäteten Nullnummer darzulegen.

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Die Tausend Fiktionen

Lange Zeit war gar nicht klar, ob die Tausend Fiktionen bestand haben würden, ob Zeit und Enthusiasmus genügen, um ein langfristiges Angebot realisieren zu können. Oft genug scheiterte ich auch an der Technik selbst, denn es will doch so einiges bedacht werden, was zu Beginn noch gar nicht offensichtlich ist – und mir vielleicht auch heute noch nicht einleuchtet.

Was als Zusatzprogramm zu den Artikeln im Phantastikon einst ausprobiert werden sollte, hat sich nun verselbständigt und zu meiner Überraschung wird der Podcast gut angenommen. Da ich das alles nicht geplant hatte, fielen die ganzen notwendigen Änderungen an, als viele Episoden schon längst öffentlich waren, und das ein oder andere gilt es noch immer zu verbessern. Aber im Wesentlichen bleibt die Sendung jetzt so. Es ist also an der Zeit, eine kleine Nullnummer auf den Weg zu bringen, typischerweise verspätet. Aber was hat Zeit schon für eine Bedeutung?

Wie manche von euch wissen, ist es gar nicht so leicht zu durchschauen, was ich eigentlich mache. Bin ich jetzt Schriftsteller oder jemand, der über Literatur spricht? Man ist natürlich oft beides, aber in der öffentlichen Wahrnehmung hat es sich so eingebürgert, dass man entweder auf der einen oder auf der anderen Seite steht.

In diesem Podcast steht das Relevante vor dem Aktuellen, obwohl es natürlich immer mal wieder aktuelle Bücher gibt, über die ich hier sprechen werde. Hauptsächlich aber beschäftige ich mich mit Autoren und Zusammenhängen, die man leicht übersieht, weil wir doch heute sehr auf Genres fixiert sind.

Natürlich trefft ihr hier das Phantastische in der Literatur an, das aber nach meinem Dafürhalten viel weitreichender ist, als man das allgemein annimmt. Historische Kriminalromane gehören ebenso dazu wie großartige Fantasy, vom Feuilleton geschmäht wie fast alles, was nicht zum Mainstream gehört.

In den Tausend Fiktionen versuche ich, kurze Einblicke zu geben und es spiegelt natürlich meine subjektive Meinung wieder und betrifft – wen wundert es – das, was mich selbst an der Literatur interessiert und fasziniert. Der Podcast entstand ja auch deshalb aus dem ehemaligen Phantastikon heraus – also dem Magazin für Phantastik, das von 2014 bis 2019 mit über 100 Autoren im Netz zu finden war – weil ich den unterschiedlichen Artikeln einen Mehrwert mit auf den Weg geben wollte, und Geschriebenes allzu oft links liegen bleibt. Literaturpodcasts sind seltener als etwa Buchblogs oder auch Booktuber. Dort zählen die persönlichen Belange viel mehr als die eigentliche Information, die dann meistens über den Klappentext nicht hinaus kommt.

Ohne Frage sind die Tausend Fiktionen ein besonderer Literaturpodcast. Entertainment steht hier nicht an oberster Stelle, aber natürlich sollen die Inhalte interessant – und vor allem zeitlos sein. Denn eines ist gewiss: die ewige Jagd nach dem Neuen bedeutet in aller Regel, dass man sich der Jagd nach dem Belanglosen anschließt und das Bedeutsame auf der Strecke bleibt, weil morgen schon wieder ein anderer Tag mit anderen Veröffentlichungen ansteht.

Tatsächlich kommen mit jedem neuen Jahr immer mehr Bücher heraus als im vorigen. Diese Schwemme bedeutet aber keineswegs, dass auch mehr gute Bücher erscheinen. Ganz im Gegenteil hat sich diese Zahl mit den Jahrzehnte kaum verändert. Man findet sie nur nicht mehr so leicht wie früher, weil der Morast immer tiefer wird und weil viele davon nur noch antiquarisch zu ermitteln sind. Das hindert mich allerdings nicht im Geringsten daran, sie zu preisen als wären sie jetzt erst erschienen.

Oder, wie Arno Schmid sich einst ausdrückte: Sobald ein neues Buch erscheint, lies du ein altes.

Neben Buchbesprechungen gibt es auch die Rubrik der Helden, Versager und anderer Ikonen – ein Überblick über die bekanntesten fiktiven Figuren der westlichen Welt. Ein Unternehmen, das allein schon erschöpfend wäre. Aber ich versuche auch, die Rechte für ausgewählte Geschichten zu bekommen, die ich als Hörbuch anbiete. Und wer weiß, was sich noch alles machen lässt.

Natürlich lebt nicht nur ein Blog, sondern auch ein Podcast von Interaktion. Fühlt euch also so frei und teilt mir mit, wie ihr die einzelnen Themen seht. Das könnt ihr natürlich auch auf den unterschiedlichsten Plattformen tun. Die Tausend Fiktionen sind auf verschiedenen Verteilern vertreten. Eine stets aktuelle Liste findet ihr auf der Hauptseite phantastikon.de, wo ihr auch die Transkripte zu den Sendungen nachlesen könnt.

Zum Schluss bleibt mir noch, ein paar grundlegende Fragen zu beantworten, die teilweise von dem Literaturkritiker Stefan Mesch stammen. Entworfen wurden sie für Buchblogger, aber einige von ihnen lassen sich auch auf andere Medien übertragen.

AA: Was war das Lieblingsbuch deiner Mutter?

MEP: Da ich meine Mutter nur acht Jahre lang kennen lernen durfte, ist das keine Frage, die ich wirklich beantworten kann. Da sie Lyrikerin war, gehe ich aber davon aus, dass es irgendein Gedichtband gewesen sein könnte. Möglicherweise Eichendorff oder sogar Goethe.

AA: Was war das Lieblingsbuch deines Vaters?

MEP: Mein Vater war ein Jerry Cotton-Leser, also das genaue Gegenteil von allem, was sich in unserem literarischen Haushalt, inklusive dem meines Großvaters so abspielte. Er wollte vor allem schnell durch die Lektüre kommen, ansonsten habe ich ihn nie mit einem Buch gesehen.

AA: Warum betreibst du überhaupt einen Literaturpodcast?

MEP: Die Tausend Fiktionen waren im Grunde ein Zusatzangebot zu einigen Artikeln, die es im alten Phantastikon zu lesen gab. Aber die Leute lesen natürlich kaum Artikel im Netz, die sich um Literatur drehen, außer natürlich jene, die von Freunden geschrieben wurden und sich durch eine einfache, naiven Sicht hervortun. Ich bin für den Mainstream zu komplex, also habe ich das Phantastikon eingestellt, obwohl ich mich natürlich weiter mit Literatur beschäftige. Da kam mir die Idee, ein spezifischeres Publikum zu suchen. Literatur und Radio gingen ja schon immer gut zusammen, und ich bin der Meinung, dass jene, die sich für ein bisschen Tiefe interessieren, auch gute Zuhörer sind.

AA: Was machen die Tausend Fiktionen anders als andere Podcasts?

MEP: Es gibt nicht so viele Literaturpodcasts. Daher ist es nicht besonders schwer, nahezu alles anders zu machen. Bei vielen steht das Entertainment an erster Stelle, was natürlich kein Fehler ist, aber man hört schon gleich, dass in den Tauend Fiktionen der Fokus ganz wo anders liegt. Und das ist ja erst der Anfang. Da gibt es noch einiges zu verbessern und auszuprobieren.

AA: Wahr oder falsch: „Ich podcaste vor allem, weil ich mich über Bücher austauschen will und im persönlichen Umfeld nicht genug Menschen habe, mit denen ich das könnte.“

MEP: Es ist ein Irrglaube, dass man sich im Netz über Bücher austauschen könnte, zumindest so, wie ich mir das wünschen würde. Aber im privaten Umfeld ist es wahrscheinlich noch schlimmer. Ich podcaste vor allem, weil ich jenen, die es interessiert, einiges zu geben habe, was sie sonst nirgendwo bekommen. Das sind wenige, aber die gibt es.

AA: Was ist dein persönlicher Geschmack und was sind deine Prinzipien beim Lesen und bewerten?

MEP: Ein Buch führt zum nächsten Buch. Das ist eigentlich das einzige Prinzip, das ich habe. Gegenwartsliteratur interessiert mich zum Beispiel überhaupt nicht, vor allem nicht von deutschen Autoren. Im Bereich der Phantastik haben wir aber mittlerweile ebenfalls eine Handvoll, die international mithalten kann. Im Grunde verweigere ich mich der Zeitlinie und Aktualität, dem ganzen Modekram. Ein Bewertungssystem habe ich nicht. Man merkt sehr schnell, was ich von einem Buch halte, wenn man ein wenig Aufmerksam zuhört.

AA: Wer hört dich? Hast du eine Zielgruppe?

MEP: Der Podcast ist noch zu frisch, um sagen zu können, wer da zuhört. Dass es da aber bereits einen festen kleinen Stamm gibt, sehe ich ja an den Statistiken der Downloads, wobei die Dunkelziffer der Zuhörerschaft noch weitaus höher sein dürfte. Für große Podcasts wahrscheinlich lächerlich, aber eine große Community würde mich ohnehin skeptisch machen. Bei Youtube ist ja alles darauf angelegt, beim Podcasten funktioniert das alles etwas anders.

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MEP: Im Phantastikon war das so und anfangs habe ich auch Exemplare angefordert, aber irgendwann habe ich das sein lassen. Es ist ziemlich klar, dass die Verlage die kleinen Dummerchen auf den Buchblogs oder Booktuber relativ günstig damit abspeisen, dass sie ihre Begeisterung zeigen. Denen geht es nicht um ehrliche Auseinandersetzung. Und ein Marketingtool bin ich ja nun wirklich nicht. Ich kann mir meinen Kram schon selber kaufen.

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