Wie Freiwillige in Brasilien Hunger begegnen
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Elena Reichl forschte von Januar 2022 bis März 2023 in São Paulo und Curitiba in Brasilien, unter anderem während der Präsidentschaftswahl, die der linke Politiker Luis Inácio Lula da Silva (Lula) knapp gegen den bis dahin regierenden Rechtspopulisten Jair Bolsonaro gewann. Soziale Ungleichheiten wurden durch die gekürzte Sozialpolitik Bolsonaros und die anhaltende pandemische Situation zusätzlich verschärft. Ernährungssicherheit und Hungerbekämpfung sind für die Agenda Lulas wie für zivilgesellschaftliche Unterstützungsinitiativen zentral.
Verschiedene politische Bewegungen, aber auch Nachbarschaftsinitiativen und Kirchengemeinden geben Nahrungsmittel und warme Mahlzeiten aus. Manchen geht es dabei um Solidarität, anderen um ihren Glauben. Dabei kommt auch die Politik ins Spiel und auch der Wahlkampf wird in die Gemeinschaftsküchen getragen.
00:00:00 – Intro
00:01:09 – Nahrungsmittelhilfe in Brasilien
00:02:08 – Wie kann man sich die Arbeit in Suppenküchen vorstellen?
00:04:50 – Wie funktioniert ethnologische Forschung?
00:12:00 – Warum engagieren Menschen sich in Suppenküchen?
00:15:50 – Wie werden Menschen als hilfsbedürftig klassifiziert?
00:20:00 – Welche Rolle spielen Frauen in den Bewegungen?
00:22:50 – Kann man klar zwischen denen unterscheiden, die helfen und denen geholfen wird?
00:28:06 – Warum gerade dieses Thema?
00:31:40 – Warum hungern viele Menschen in Brasilien?
00:34:20 – Das Movimento dos Trabalhadores sem Teto
00:42:16 – Fragen von Hörer:innen
Elena Reichl promoviert in Ethnologie und arbeitet im Projekt „Mit Sorge (Care) Sortieren. Humandifferenzierung in Kontaktzonen der Unterstützung“. Für ihre Forschung arbeitete sie unter Anderem bei einer sozialen Bewegung, Nachbarschaftsinitiativen und einer evangelikalen Kirche mit und stellte sich in Nahrungsverteilschlangen an. Zudem nahm sie an politischen Veranstaltungen und Aktionen teil, besuchte urbane Landbesetzungen, begleitete einen Wohnungslosen durch die Stadt und führte zahlreiche Interviews.
Über ihre Arbeit hat sie auch einen Beitrag im Focaal Blog geschrieben.
Mehr über sie und ihre Forschung findet Ihr auch auf unserer Website.
Über uns und unsere Arbeit bleibt ihr bei Instagram, Threads und Mastodon auf dem Laufenden.
Host: Friederike Brinker (Sonderforschungsbereich 1482 Humandifferenzierung)
Producer: Marco Mazur (Zentrum für audiovisuelle Produktion)
Studentische Hilfskraft: Julia Wollmann und Tamara Vitzthum (Sonderforschungsbereich 1482 Humandifferenzierung)
Der SFB 1482 Humandifferenzierung ist an der Johannes Gutenberg-Universität und dem Institut für Europäische Geschichte in Mainz angesiedelt.
Für Feedback, Fragen und Vorschläge schreibt mir gern eine Mail: sfb1482.kommunikation@uni-mainz.de
Foto: Stephanie Füssenich
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