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Wie revolutionierst du die Wissenschaft, Ijad Madisch?

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Heute starten wir in den Podcast nicht mit Smalltalk, sondern mit Real Talk. „Der Teil des Unternehmerseins, der normalerweise nicht besprochen wird“, sagt unser Gast, der nach 14 Jahren als digitaler Vorzeigeunternehmer, als Star der Berliner Startup-Szene, als Merkels Digitalberater und Revolutionär der Wissenschaft, zum ersten Mal Menschen entlassen muss.

Ijad Madisch, Gründer und CEO von Researchgate, hätte das Gespräch mit uns auch einfach absagen können - aber „wenn ich was zugesagt habe, dann halte ich es auch.“ Und so sprechen wir über die vergangenen Tage, warum er 10% seiner Mitarbeitenden kündigen muss und was vor ihm und uns liegt. „Der atomare Winter fängt jetzt erst an. Und die überleben werden, sind die, die jetzt handeln“, sagt Ijad. Mit dem harten Einschnitt reagiert er auf das Nachlassen der Anzeigendollars, die bis heute den Hauptumsatz von Researchgate bedeuten. „Das Advertising hat uns profitabel gemacht, aber langfristig wird es nicht unser Modell sein.“

Viel wichtiger wird laut Ijad die Zusammenarbeit mit denen, die ihn und seine Idee lange bekämpft und ihn verklagt haben, aber in letzter Zeit immer enger mit ihm zusammenarbeiten: wissenschaftliche Verlage aus der ganzen Welt. Researchgate, eine Plattform, die Wissenschaftler*innen vernetzt und dazu bringt, sich miteinander auszutauschen und Forschungsergebnisse online zu stellen, dreht viele etablierte Wertschöpfungsketten der Forschung auf den Kopf – aber wird von einigen der berühmtesten Tech-Investoren unterstützt: Bill Gates, Peter Thiel, Ashton Kutcher sind nur drei davon.

„Ich wollte nie Gründer sein”, sagt Ijad. “Ich wollte in der Forschung bleiben und in der Medizin, ich wollte HIV bekämpfen und den Nobelpreis gewinnen.“ Doch als junger Doktorand der Virologie bemerkt er, wie schwer es ist Kontakt mit anderen Forscher*innen aufzunehmen, wie kompliziert es ist zu veröffentlichen, und wie wenige seiner peers ihre Erfolge und Misserfolge miteinander teilen.

Ijad gründet also und versucht zunächst, Forschung und Startup zu kombinieren. Schließlich fragt er seinen deutschen Professor, ob er eine halbe Stelle bekommen könnte, um sich gleichzeitig um sein Startup zu kümmern. „Er hat mich angebrüllt: ‚Sie sind 27, Sie sind fast Professor, Sie könnten der jüngste Professor Deutschlands sein! Kriegen sie diesen Firlefanz aus dem Kopf!‘ Und dann hab ich gekündigt und in Harvard angerufen und mein Professor dort hat mir eine Stelle und ein Investment gegeben. Das Beispiel zeigt den Unterschied zwischen Deutschland und den USA im akademischen System.“ Mit Blick zurück ist Ijad sich sicher: “Meine Geschichte wäre in Deutschland nie passiert.”

Von Harvard führt ihn seine Reise als Gründer des "Facebook für die Wissenschaft", wie Researchgate häufig genannt wird, weiter nach San Francisco und schließlich nach Berlin Mitte, wo Researchgate heute zuhause ist. Bis heute wird Ijad auf Konferenzen als “Antichrist” angekündigt und sitzt auf millionenschweren Klagen. Aber es sind inzwischen auch rund 20 Millionen Nutzer auf seiner Plattform aktiv – darunter sein ehemaliger "Professor Firlefanz" und etwa neunzig Nobelpreisträger*innen mit "einem eigenen Nobel Laureate Icon”, auf die Ijad besonders stolz ist. Den Preis selbst will er inzwischen nicht mehr gewinnen. “Es ist mehr jetzt wichtiger anderen zu helfen, dass sie ihn schneller bekommen.”

Warum Ijad in seiner knappen Freizeit Apps programmiert, welche Weltregion sich in der Wissenschaft durchsetzen wird und was passiert wenn man einem Autobahnpolizisten sagt, dass man gerade mit Bill Gates telefoniert – all das und mehr gibt’s in der 57. Folge von Wunderbar Together.

IJAD MADISCH Wer mit Ijad in Kontakt treten möchte, kann ihm auf LinkedIn oder Twitter folgen. Und wer von Ijad noch nicht genug bekommen hat, der kann Ijad Madisch auch bei OMR hören.

UNSER SPONSOR: Wir haben jetzt auch endlich Zugang zu einem Podcast-Studio in New York – und zwar bei NeueHouse. Lieben Dank an unseren Gast Yoram Roth, der an Wunderbar Together glaubt und uns dies ermöglicht.

UNSERE WEBSITE: www.wunderbartogetherpodcast.de. Vielen Dank unseren lieben Kollegen Gregor Schermuly und Rafael Bolte von OSK Berlin für die Umsetzung der Website. Wer innerhalb von ein paar Tagen eine schicke eigene Podcast-Seite braucht, soll sich bei Gregor melden. Kontakt gibt's über Olli.

IHR HABT IDEEN FÜR SPANNENDE GÄSTE ODER GENERELLES FEEDBACK? Dann schreibt einen Kommentar als Bewertung bei Apple Podcast oder schickt uns eine Mail an felix@wunderbartogetherpodcast.de. Wir freuen uns über jede Nachricht und beantworten jede Mail.

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Ijad Madisch, Gründer und CEO von Researchgate, hätte das Gespräch mit uns auch einfach absagen können - aber „wenn ich was zugesagt habe, dann halte ich es auch.“ Und so sprechen wir über die vergangenen Tage, warum er 10% seiner Mitarbeitenden kündigen muss und was vor ihm und uns liegt. „Der atomare Winter fängt jetzt erst an. Und die überleben werden, sind die, die jetzt handeln“, sagt Ijad. Mit dem harten Einschnitt reagiert er auf das Nachlassen der Anzeigendollars, die bis heute den Hauptumsatz von Researchgate bedeuten. „Das Advertising hat uns profitabel gemacht, aber langfristig wird es nicht unser Modell sein.“

Viel wichtiger wird laut Ijad die Zusammenarbeit mit denen, die ihn und seine Idee lange bekämpft und ihn verklagt haben, aber in letzter Zeit immer enger mit ihm zusammenarbeiten: wissenschaftliche Verlage aus der ganzen Welt. Researchgate, eine Plattform, die Wissenschaftler*innen vernetzt und dazu bringt, sich miteinander auszutauschen und Forschungsergebnisse online zu stellen, dreht viele etablierte Wertschöpfungsketten der Forschung auf den Kopf – aber wird von einigen der berühmtesten Tech-Investoren unterstützt: Bill Gates, Peter Thiel, Ashton Kutcher sind nur drei davon.

„Ich wollte nie Gründer sein”, sagt Ijad. “Ich wollte in der Forschung bleiben und in der Medizin, ich wollte HIV bekämpfen und den Nobelpreis gewinnen.“ Doch als junger Doktorand der Virologie bemerkt er, wie schwer es ist Kontakt mit anderen Forscher*innen aufzunehmen, wie kompliziert es ist zu veröffentlichen, und wie wenige seiner peers ihre Erfolge und Misserfolge miteinander teilen.

Ijad gründet also und versucht zunächst, Forschung und Startup zu kombinieren. Schließlich fragt er seinen deutschen Professor, ob er eine halbe Stelle bekommen könnte, um sich gleichzeitig um sein Startup zu kümmern. „Er hat mich angebrüllt: ‚Sie sind 27, Sie sind fast Professor, Sie könnten der jüngste Professor Deutschlands sein! Kriegen sie diesen Firlefanz aus dem Kopf!‘ Und dann hab ich gekündigt und in Harvard angerufen und mein Professor dort hat mir eine Stelle und ein Investment gegeben. Das Beispiel zeigt den Unterschied zwischen Deutschland und den USA im akademischen System.“ Mit Blick zurück ist Ijad sich sicher: “Meine Geschichte wäre in Deutschland nie passiert.”

Von Harvard führt ihn seine Reise als Gründer des "Facebook für die Wissenschaft", wie Researchgate häufig genannt wird, weiter nach San Francisco und schließlich nach Berlin Mitte, wo Researchgate heute zuhause ist. Bis heute wird Ijad auf Konferenzen als “Antichrist” angekündigt und sitzt auf millionenschweren Klagen. Aber es sind inzwischen auch rund 20 Millionen Nutzer auf seiner Plattform aktiv – darunter sein ehemaliger "Professor Firlefanz" und etwa neunzig Nobelpreisträger*innen mit "einem eigenen Nobel Laureate Icon”, auf die Ijad besonders stolz ist. Den Preis selbst will er inzwischen nicht mehr gewinnen. “Es ist mehr jetzt wichtiger anderen zu helfen, dass sie ihn schneller bekommen.”

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