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„Aktivismus ist radikaler Optimismus“ – Autorin Sharon Dodua Otoo bei Carolin Emcke über Schwarzsein in Deutschland

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Was bedeutet es, in Deutschland, in einer mehrheitlich weißen Gesellschaft, Schwarz zu sein? Und: Warum ist alles aktivistisch, was den Status Quo herausfordert? Während alles, was den Status Quo stützt, als „neutral“ wahrgenommen wird? Darum und um die Rolle von Literatur geht es in der neuen Folge von „In aller Ruhe“ mit Carolin Emcke.

Zu Gast ist Sharon Dodua Otoo, 1972 in London geboren. Otoo ist Schriftstellerin, politische Aktivistin und Herausgeberin der englischsprachigen Buchreihe Witnessed. Mit dem Text „Herr Gröttrup setzt sich hin“ gewann Otoo 2016 den Ingeborg-Bachmann-Preis. 2020 hielt sie die Klagenfurter Rede zur Literatur „Dürfen Schwarze Blumen Malen?“, die im Verlag Heyn erschien. Politisch aktiv ist Otoo bei der Initiative „Schwarze Menschen in Deutschland e.V., Phoenix e.V.“ und sie ist verbunden mit dem Schwarzen queerfeministischen Verein ADEFRA. Ihr erster Roman Adas Raum, ist 2021 im S. Fischer Verlag erschienen.

„Schwarz ist nicht eine vermeintliche Hautfarbe, sondern beschreibt eine politische Position innerhalb einer Gesellschaft, die Weißsein zur Norm setzt.“

Otoo sagt: „Ich nehme mich selbst als Aktivistin wahr und ich bezeichne mich und positioniere mich als Aktivistin.“ Aber: „Ich finde es schade, wenn meine Literatur dann ausschließlich so gelesen wird. Denn ich glaube, es ist möglich, Schriftstellerin und Aktivistin zu sein und dass die Kunst auch aus einem künstlerischen Anspruch gelesen werden kann.“

Otoo kam Mitte der 90er Jahre für eine Zeit nach Deutschland, nach Berlin. „Da habe ich das erste Mal Schwarze Mädchen aus Deutschland kennengelernt, die politisch aktiv waren und organisiert waren. Und tatsächlich: Das war so eine Art Black Coming Out.“ Davor habe sie zwar gewusst, „dass ich Schwarz bin, aber ich hatte keinen Zugang zu diesen politischen Identitäten.“ Denn „Schwarz ist nicht eine vermeintliche Hautfarbe, sondern beschreibt eine politische Position innerhalb einer Gesellschaft, die Weißsein zur Norm setzt.“ Und dass alles, was diese Norm, diese weiße Dominanzgesellschaft stütze, als neutral wahrgenommen werde. „Und alles, was jenseits davon passiert, ist dann parteiisch. Und da würde ich gerne daran rütteln, an diesem Selbstverständnis.“

Darüber und die politische Dimension von Haaren, das Schreiben über marginalisierte Gruppen und ihre Liebe zu Schriftstellern wie Friedrich Dürrenmatt oder Bertolt Brecht spricht Autorin Sharon Dodua Otoo in dieser Folge von „In aller Ruhe“.

Empfehlung von Sharon Dodua Otoo

Sharon Dodua Otoo empfiehlt: Vatermal von Necati Öziri. Der Roman erscheint am 27. Juli im Uhlstein-Verlag Claassen. Der Verlag kündigt den Roman so an: „Necati Öziri schreibt eine Familiengeschichte über einen Sohn, eine Mutter und eine Schwester, deren Leben und Körper gezeichnet sind von sozialen und politischen Umständen. Und er schreibt über einen abwesenden Vater.“ Otoo sagt: „Das ist wirklich ein umwerfend tolles, schönes Stück Literatur.“

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Zu Gast ist Sharon Dodua Otoo, 1972 in London geboren. Otoo ist Schriftstellerin, politische Aktivistin und Herausgeberin der englischsprachigen Buchreihe Witnessed. Mit dem Text „Herr Gröttrup setzt sich hin“ gewann Otoo 2016 den Ingeborg-Bachmann-Preis. 2020 hielt sie die Klagenfurter Rede zur Literatur „Dürfen Schwarze Blumen Malen?“, die im Verlag Heyn erschien. Politisch aktiv ist Otoo bei der Initiative „Schwarze Menschen in Deutschland e.V., Phoenix e.V.“ und sie ist verbunden mit dem Schwarzen queerfeministischen Verein ADEFRA. Ihr erster Roman Adas Raum, ist 2021 im S. Fischer Verlag erschienen.

„Schwarz ist nicht eine vermeintliche Hautfarbe, sondern beschreibt eine politische Position innerhalb einer Gesellschaft, die Weißsein zur Norm setzt.“

Otoo sagt: „Ich nehme mich selbst als Aktivistin wahr und ich bezeichne mich und positioniere mich als Aktivistin.“ Aber: „Ich finde es schade, wenn meine Literatur dann ausschließlich so gelesen wird. Denn ich glaube, es ist möglich, Schriftstellerin und Aktivistin zu sein und dass die Kunst auch aus einem künstlerischen Anspruch gelesen werden kann.“

Otoo kam Mitte der 90er Jahre für eine Zeit nach Deutschland, nach Berlin. „Da habe ich das erste Mal Schwarze Mädchen aus Deutschland kennengelernt, die politisch aktiv waren und organisiert waren. Und tatsächlich: Das war so eine Art Black Coming Out.“ Davor habe sie zwar gewusst, „dass ich Schwarz bin, aber ich hatte keinen Zugang zu diesen politischen Identitäten.“ Denn „Schwarz ist nicht eine vermeintliche Hautfarbe, sondern beschreibt eine politische Position innerhalb einer Gesellschaft, die Weißsein zur Norm setzt.“ Und dass alles, was diese Norm, diese weiße Dominanzgesellschaft stütze, als neutral wahrgenommen werde. „Und alles, was jenseits davon passiert, ist dann parteiisch. Und da würde ich gerne daran rütteln, an diesem Selbstverständnis.“

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