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STP018: DNS im Detail

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Nachdem wir das Thema in STP002 schon einmal gestreift haben, wollen wir in dieser Episode genauer darauf eingehen. Woher weiß unser Computer eigentlich, welche IP-Adresse er aufrufen muss, um uns all die schönen Katzenvideos zu zeigen?

Shownotes

Nicht die Desoxyribonukleinsäure, sondern das Domain Name System.

  • Rückbezüge

    • zu STP002 (Aufruf einer Webseite): Webserver haben Domain-Namen, die aufgelöst werden müssen
    • zu STP012 (Datenbanken): DNS ist eine globale, verteilte (aber nicht dezentrale!), hierarchische Datenbank
  • Grundaufgabe: Namensauflösung

    • menschenlesbare und stabile Server-Namen anstatt unlesbarer und möglicherweise wechselnder IP-Adressen
    • aber auch andere Abfragen möglich, siehe unten
    • historischer Vorgänger: /etc/hosts
  • Aufteilung des Internet in Domains (Domänen) und verschachtelte Subdomains (Unterdomänen)

    • Beispiel: Wurzeldomain "." enthält Domain "org" enthält Domain "wikipedia.org" enthält Domain "de.wikipedia.org" -> deswegen hierarchische Datenbank
    • wenn die Subdomain einer anderen Person oder Organisation gehört als die Domain darüber, hat man eine neue Zone
    • jeder Inhaber einer Zone hält auf einem (oder mehreren) Webserver(n) die Inhalte seiner Zone (also Domain-Daten und Zonenreferenzen) in einem Nameserver -> deswegen verteilte Datenbank
  • Wurzelzone ist unter der Kontrolle der ICANN -> deswegen nicht dezentrale Datenbank

    • Verteilung der Wurzelzone durch die Root-Nameserver
    • finanzieller Anreiz zum Erlauben von immer mehr Top-Level-Domains (TLD)
  • Einträge in einer DNS-Zone heißen Records (Datensätze), mehrere Record Types möglich:

    • A, AAAA: IP-Adresse zu einer Domain (A = IPv4, AAAA = IPv6)
    • CNAME: Domain-Alias (anstatt direkt eine IP zu erhalten, erhält man eine andere Domain, die man stattdessen nach der finalen IP fragen muss)
    • PTR: Rückwärtsabfrage, Domain zu einer IP-Adresse
    • MX: Mail-Server zu einer Domain
    • SRV: ähnlich wie MX, aber für beliebige Dienste (z.B. XMPP)
    • TXT: beliebige Textinformationen (wird zum Beispiel für Mail-Empfangsregeln verwendet)
    • NS: Zonendelegation, die entsprechende Domain ist der Ausgangspunkt einer Unterzone und der Record enthält den autoritativen Nameserver für diese Zone
  • Abfrage einer bestimmten Domain

    • Grundidee: zuerst Root-Nameserver fragen, der delegiert an den Nameserver der TLD, der delegiert an den Nameserver der Second-Level-Domain, etc.
    • Problem: absurd hohe Last auf die Root-Nameserver
    • Lösung 1: jeder Eintrag in einer Nameserver-Datenbank hat eine TTL ("Time to Live")
    • Lösung 2: Endnutzer reden nicht direkt mit den autoritativen Nameservern, sondern mit Vermittlern (Resolver), die sie sich mit anderen Endnutzern teilen
  • Komplexbeispiel: Abfrage von de.wikipedia.org über die Root-Nameserver mit dem Unix-Tool dig (Ausgaben stark gekürzt)

$ dig A de.wikipedia.org @m.root-servers.net ;; QUESTION SECTION: ;de.wikipedia.org. IN A ;; AUTHORITY SECTION: org. 172800 IN NS a0.org.afilias-nst.info. ... ;; ADDITIONAL SECTION: a0.org.afilias-nst.info. 172800 IN A 199.19.56.1 ... $ dig A de.wikipedia.org @199.19.56.1 ;; QUESTION SECTION: ;de.wikipedia.org. IN A ;; AUTHORITY SECTION: wikipedia.org. 86400 IN NS ns0.wikimedia.org. ... ;; ADDITIONAL SECTION: ns0.wikimedia.org. 86400 IN A 208.80.154.238 ... $ dig A de.wikipedia.org @208.80.154.238 ;; QUESTION SECTION: ;de.wikipedia.org. IN A ;; ANSWER SECTION: de.wikipedia.org. 86400 IN CNAME dyna.wikimedia.org. $ dig A dyna.wikimedia.org @199.19.56.1 ;; QUESTION SECTION: ;dyna.wikimedia.org. IN A ;; AUTHORITY SECTION: wikimedia.org. 86400 IN NS ns0.wikimedia.org. ... ;; ADDITIONAL SECTION: ns0.wikimedia.org. 86400 IN A 208.80.154.238 ... $ dig A dyna.wikimedia.org @208.80.154.238 ;; QUESTION SECTION: ;dyna.wikimedia.org. IN A ;; ANSWER SECTION: dyna.wikimedia.org. 600 IN A 91.198.174.192 
  • zum Vergleich: Abfrage von de.wikipedia.org über einen öffentlichen Resolver (beachte die unterschiedlichen TTL-Werte)
$ dig A de.wikipedia.org @9.9.9.9 ;; QUESTION SECTION: ;de.wikipedia.org. IN A ;; ANSWER SECTION: de.wikipedia.org. 32533 IN CNAME dyna.wikimedia.org. dyna.wikimedia.org. 227 IN A 91.198.174.192 
  • Beispiel: Rückwärtsabfrage der so erhaltenen IP mittels PTR-Record unter der Pseudo-Domain in-addr.arpa
dig PTR 192.174.198.91.in-addr.arpa ;; QUESTION SECTION: ;192.174.198.91.in-addr.arpa. IN PTR ;; ANSWER SECTION: 192.174.198.91.in-addr.arpa. 1104 IN PTR text-lb.esams.wikimedia.org. 
  • Woher kommt der Resolver?

    • normalerweise über DHCP (auf demselben Wege, über den das eigene Gerät eine IP-Adresse vom Router bekommt; oder über den der Router eine IP-Adresse vom ISP bekommt), unter Unix siehe /etc/resolv.conf
    • somit meist ein Resolver unter Kontrolle des ISP
    • alternative Resolver: z.B. 1.1.1.1 (Cloudflare), 8.8.8.8 (Google), 9.9.9.{9,10,11} (Quad9), 5.9.164.112 (Digitalcourage)
    • Resolverwahl: Implikationen für Privatsphäre und für Vertrauenswürdigkeit
  • DNS selbst ist unverschlüsselt -> neuere Entwicklung: DNS-over-TLS und DNS-over-HTTP

    • eigentlich würde DNS-over-TLS reichen, aber kann dann vom ISP geblockt werden; HTTP hingegen ist aus praktischen Gründen quasi unblockbar
    • Unterstützung in Betriebssystemen noch lückenhaft, aber Browser können DoT und DoH am Betriebssystem vorbei machen (Browsereinstellungen prüfen!)
  • alternative DNS-Roots: meist in privaten Netzen (z.B. Firmen-Intranet mit .corp-Domains), aber es gibt auch alternative Roots mit globalem Anspruch (z.B. Namecoin)

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Nicht die Desoxyribonukleinsäure, sondern das Domain Name System.

  • Rückbezüge

    • zu STP002 (Aufruf einer Webseite): Webserver haben Domain-Namen, die aufgelöst werden müssen
    • zu STP012 (Datenbanken): DNS ist eine globale, verteilte (aber nicht dezentrale!), hierarchische Datenbank
  • Grundaufgabe: Namensauflösung

    • menschenlesbare und stabile Server-Namen anstatt unlesbarer und möglicherweise wechselnder IP-Adressen
    • aber auch andere Abfragen möglich, siehe unten
    • historischer Vorgänger: /etc/hosts
  • Aufteilung des Internet in Domains (Domänen) und verschachtelte Subdomains (Unterdomänen)

    • Beispiel: Wurzeldomain "." enthält Domain "org" enthält Domain "wikipedia.org" enthält Domain "de.wikipedia.org" -> deswegen hierarchische Datenbank
    • wenn die Subdomain einer anderen Person oder Organisation gehört als die Domain darüber, hat man eine neue Zone
    • jeder Inhaber einer Zone hält auf einem (oder mehreren) Webserver(n) die Inhalte seiner Zone (also Domain-Daten und Zonenreferenzen) in einem Nameserver -> deswegen verteilte Datenbank
  • Wurzelzone ist unter der Kontrolle der ICANN -> deswegen nicht dezentrale Datenbank

    • Verteilung der Wurzelzone durch die Root-Nameserver
    • finanzieller Anreiz zum Erlauben von immer mehr Top-Level-Domains (TLD)
  • Einträge in einer DNS-Zone heißen Records (Datensätze), mehrere Record Types möglich:

    • A, AAAA: IP-Adresse zu einer Domain (A = IPv4, AAAA = IPv6)
    • CNAME: Domain-Alias (anstatt direkt eine IP zu erhalten, erhält man eine andere Domain, die man stattdessen nach der finalen IP fragen muss)
    • PTR: Rückwärtsabfrage, Domain zu einer IP-Adresse
    • MX: Mail-Server zu einer Domain
    • SRV: ähnlich wie MX, aber für beliebige Dienste (z.B. XMPP)
    • TXT: beliebige Textinformationen (wird zum Beispiel für Mail-Empfangsregeln verwendet)
    • NS: Zonendelegation, die entsprechende Domain ist der Ausgangspunkt einer Unterzone und der Record enthält den autoritativen Nameserver für diese Zone
  • Abfrage einer bestimmten Domain

    • Grundidee: zuerst Root-Nameserver fragen, der delegiert an den Nameserver der TLD, der delegiert an den Nameserver der Second-Level-Domain, etc.
    • Problem: absurd hohe Last auf die Root-Nameserver
    • Lösung 1: jeder Eintrag in einer Nameserver-Datenbank hat eine TTL ("Time to Live")
    • Lösung 2: Endnutzer reden nicht direkt mit den autoritativen Nameservern, sondern mit Vermittlern (Resolver), die sie sich mit anderen Endnutzern teilen
  • Komplexbeispiel: Abfrage von de.wikipedia.org über die Root-Nameserver mit dem Unix-Tool dig (Ausgaben stark gekürzt)

$ dig A de.wikipedia.org @m.root-servers.net ;; QUESTION SECTION: ;de.wikipedia.org. IN A ;; AUTHORITY SECTION: org. 172800 IN NS a0.org.afilias-nst.info. ... ;; ADDITIONAL SECTION: a0.org.afilias-nst.info. 172800 IN A 199.19.56.1 ... $ dig A de.wikipedia.org @199.19.56.1 ;; QUESTION SECTION: ;de.wikipedia.org. IN A ;; AUTHORITY SECTION: wikipedia.org. 86400 IN NS ns0.wikimedia.org. ... ;; ADDITIONAL SECTION: ns0.wikimedia.org. 86400 IN A 208.80.154.238 ... $ dig A de.wikipedia.org @208.80.154.238 ;; QUESTION SECTION: ;de.wikipedia.org. IN A ;; ANSWER SECTION: de.wikipedia.org. 86400 IN CNAME dyna.wikimedia.org. $ dig A dyna.wikimedia.org @199.19.56.1 ;; QUESTION SECTION: ;dyna.wikimedia.org. IN A ;; AUTHORITY SECTION: wikimedia.org. 86400 IN NS ns0.wikimedia.org. ... ;; ADDITIONAL SECTION: ns0.wikimedia.org. 86400 IN A 208.80.154.238 ... $ dig A dyna.wikimedia.org @208.80.154.238 ;; QUESTION SECTION: ;dyna.wikimedia.org. IN A ;; ANSWER SECTION: dyna.wikimedia.org. 600 IN A 91.198.174.192 
  • zum Vergleich: Abfrage von de.wikipedia.org über einen öffentlichen Resolver (beachte die unterschiedlichen TTL-Werte)
$ dig A de.wikipedia.org @9.9.9.9 ;; QUESTION SECTION: ;de.wikipedia.org. IN A ;; ANSWER SECTION: de.wikipedia.org. 32533 IN CNAME dyna.wikimedia.org. dyna.wikimedia.org. 227 IN A 91.198.174.192 
  • Beispiel: Rückwärtsabfrage der so erhaltenen IP mittels PTR-Record unter der Pseudo-Domain in-addr.arpa
dig PTR 192.174.198.91.in-addr.arpa ;; QUESTION SECTION: ;192.174.198.91.in-addr.arpa. IN PTR ;; ANSWER SECTION: 192.174.198.91.in-addr.arpa. 1104 IN PTR text-lb.esams.wikimedia.org. 
  • Woher kommt der Resolver?

    • normalerweise über DHCP (auf demselben Wege, über den das eigene Gerät eine IP-Adresse vom Router bekommt; oder über den der Router eine IP-Adresse vom ISP bekommt), unter Unix siehe /etc/resolv.conf
    • somit meist ein Resolver unter Kontrolle des ISP
    • alternative Resolver: z.B. 1.1.1.1 (Cloudflare), 8.8.8.8 (Google), 9.9.9.{9,10,11} (Quad9), 5.9.164.112 (Digitalcourage)
    • Resolverwahl: Implikationen für Privatsphäre und für Vertrauenswürdigkeit
  • DNS selbst ist unverschlüsselt -> neuere Entwicklung: DNS-over-TLS und DNS-over-HTTP

    • eigentlich würde DNS-over-TLS reichen, aber kann dann vom ISP geblockt werden; HTTP hingegen ist aus praktischen Gründen quasi unblockbar
    • Unterstützung in Betriebssystemen noch lückenhaft, aber Browser können DoT und DoH am Betriebssystem vorbei machen (Browsereinstellungen prüfen!)
  • alternative DNS-Roots: meist in privaten Netzen (z.B. Firmen-Intranet mit .corp-Domains), aber es gibt auch alternative Roots mit globalem Anspruch (z.B. Namecoin)

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