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#107: Lernen im Fokus

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Aus pädagogischer Sicht gibt es kein Patentrezept, was Lernen eigentlich ist. Unser Gast, Dr. Lars Kilian vom Deutschen Institut für Erwachsenenbildung, visualisiert Lernen gerne als Blackbox, die sich allmählich füllt. Es gibt Faktoren, mit denen Lehrende die Blackbox füllen und das Lernen variieren können. Dazu gehören Medien, Methoden, Ziele und Lerninhalte – sie werden zusammengefasst im sog. „Hamburger Modell“. Es gibt aber auch Faktoren, die Lehrende nicht beeinflussen können – die anthropogenen und soziokulturellen Faktoren.

Doch nicht nur die Pädagogik setzt sich Lernen auseinander, auch andere wissenschaftliche Disziplinen. Anfang der 2000er Jahre wurde zum Beispiel der Konnektivismus populär. Er ist aus der Entwicklung des Internets heraus entstanden und bezieht sich auf das Lernen im digitalen Zeitalter. Das besondere am Konnektivismus ist, dass er den Menschen nicht (mehr) isoliert als einzelnen Lernenden betrachtet, sondern als Teil eines Netzwerks. Im Konnektivismus kann sich der Mensch sogar mit nicht-menschlichen Quellen vernetzen.

Der Mensch lernt immer dann, wenn er mit seinem Latein am Ende ist. Daher lässt sich Lernen auch nicht von Dritten her initiieren – der Impuls muss stets vom Bedürfnis des Lernenden ausgehen. Lehrende müssen daher immer mehr die Rolle von Lernbegleitenden schlüpfen. Sie geben die Faktoren des Hamburger Modells ein Stück weit bewusst auf, damit sie Lernende in die Lage versetzen, ihre Probleme zu lösen. Das theoretische Modell dahinter liefert die Konstruktivistische Didaktik: Lernende müssen ihre eigene Wirklichkeit entdecken (Rekonstruktion), sich kritisch hinterfragen (Dekonstruktion) und am Ende neues Wissen in einer veränderten Umgebung anwenden (Konstruktion). Oder um es mit den Worten von Frigga Haug (deutsche Soziologin und Philosophin aus den 1970er Jahren) zu sagen: „Wir müssen unsere Erfahrungen in die Krise führen“.

Jetzt reinhören!

Shownotes:

Dr. Lars Kilian ist Keynotespeaker auf der 3. VDV-Bildungskonferenz (17.-18.09.2024, Phantasialand Brühl): https://www.vdv-akademie.de/tagungen/vdv-bildungskonferenz/.

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Aus pädagogischer Sicht gibt es kein Patentrezept, was Lernen eigentlich ist. Unser Gast, Dr. Lars Kilian vom Deutschen Institut für Erwachsenenbildung, visualisiert Lernen gerne als Blackbox, die sich allmählich füllt. Es gibt Faktoren, mit denen Lehrende die Blackbox füllen und das Lernen variieren können. Dazu gehören Medien, Methoden, Ziele und Lerninhalte – sie werden zusammengefasst im sog. „Hamburger Modell“. Es gibt aber auch Faktoren, die Lehrende nicht beeinflussen können – die anthropogenen und soziokulturellen Faktoren.

Doch nicht nur die Pädagogik setzt sich Lernen auseinander, auch andere wissenschaftliche Disziplinen. Anfang der 2000er Jahre wurde zum Beispiel der Konnektivismus populär. Er ist aus der Entwicklung des Internets heraus entstanden und bezieht sich auf das Lernen im digitalen Zeitalter. Das besondere am Konnektivismus ist, dass er den Menschen nicht (mehr) isoliert als einzelnen Lernenden betrachtet, sondern als Teil eines Netzwerks. Im Konnektivismus kann sich der Mensch sogar mit nicht-menschlichen Quellen vernetzen.

Der Mensch lernt immer dann, wenn er mit seinem Latein am Ende ist. Daher lässt sich Lernen auch nicht von Dritten her initiieren – der Impuls muss stets vom Bedürfnis des Lernenden ausgehen. Lehrende müssen daher immer mehr die Rolle von Lernbegleitenden schlüpfen. Sie geben die Faktoren des Hamburger Modells ein Stück weit bewusst auf, damit sie Lernende in die Lage versetzen, ihre Probleme zu lösen. Das theoretische Modell dahinter liefert die Konstruktivistische Didaktik: Lernende müssen ihre eigene Wirklichkeit entdecken (Rekonstruktion), sich kritisch hinterfragen (Dekonstruktion) und am Ende neues Wissen in einer veränderten Umgebung anwenden (Konstruktion). Oder um es mit den Worten von Frigga Haug (deutsche Soziologin und Philosophin aus den 1970er Jahren) zu sagen: „Wir müssen unsere Erfahrungen in die Krise führen“.

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