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Kolonialismus im Rheinland (Teil3): Boxeraufstand und geraubte Kunst
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Mit martialischen Worten schickt Kaiser Wilhelm deutsche Soldaten nach China, um dort den sogenannten „Boxeraufstand“ niederzuschlagen. „Kommt ihr vor den Feind, so wird er geschlagen. Pardon wird nicht gegeben, Gefangene nicht gemacht.“ Die Worte geht als „Hunnenrede“ in die Geschichte ein und gilt als Beleg für die äußerste Brutalität und Skrupellosigkeit der Deutschen, als es um neue Kolonien und mehr Macht im Ausland ging. Ähnlich wie bei den Kriegen in Afrika wird das Vorgehen des Kaiserreichs von einer breiten Unterstützung getragen. In Köln ehrte eine Arbeitergenossenschaft die Politik der Regierung mit der Benennung des Chinesenviertels in Neuehrenfeld, wo Straßen nach einem Kanonenboot, dessen Kapitän und dem Schlachtfeld benannt werden – ein weiteres Beispiel für die Würdigung der verbrecherischen Kolonialpolitik im Stadtbild. Umbenennungen stehen dort zur Zeit nicht auf der politischen Tagesordnung, so Bezirksbürgermeister Volker Spelthann von den Grünen im Interview bei „True Crime Köln“. Mit dem dritten Teil des Spezials der Podcast-Reihe des Kölner Stadt-Anzeiger „Kolonialismus im Rheinland“ begeben sich Laura Ostenda und Helmut Frangenberg wieder auf Spurensuche. Überall in der Stadt gibt es Erinnerungsstücke, Denkmäler und Zeugnisse des deutschen Weltmachtstrebens zwischen 1879 und 1918. Erinnert wird an die Täter, nicht an die Hunderttausenden Opfer. Besonders präsent ist das Thema im Rautenstrauch-Joest-Museum. „True Crime Köln“ erzählt, wie die Ausstellungsstücke nach Köln kamen, und fragt, was denn heutzutage die Aufgabe eines Völkerkundemuseums sein könnte. Kritik, Anregungen und Vorschläge sind unter [email protected] willkommen.
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