Episode 017: Ecogood Business Canvas - Ein neues Werkzeug für regenerative Unternehmen - Hartmut Schäfer
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In dieser Episode sprechen David und Sebastian mit Hartmut Schäfer über regeneratives Wirtschaften und den Ecogood Business Canvas. Hartmut erklärt, dass regeneratives Wirtschaften mehr ist als nur das Erreichen von Netto-Null. Es geht darum, die negativen Auswirkungen der Vergangenheit zu berücksichtigen und Schulden gegenüber der Natur und Gesellschaft zu begleichen. Er teilt seinen persönlichen Werdegang und beschreibt, wie er zur Gemeinwohlökonomie gekommen ist.
Der Ecogood Business Canvas ermöglicht eine ganzheitliche Betrachtung von Unternehmen, die über das klassische Business Model Canvas hinausgeht. Er berücksichtigt nicht nur die wirtschaftlichen Aspekte, sondern auch Werteversprechen an verschiedene Berührungsgruppen. Unternehmen können das Canvas eigenständig oder mit Unterstützung von Experten durchlaufen. Hartmut betont, dass Unternehmen oft bei der Definition von Sinn und Vision sowie beim systemischen Denken auf Herausforderungen stoßen. Eine Vision von Regeneration und die Integration von Werten in das Geschäftsmodell sind zentrale Themen.
Ein Beispiel für die erfolgreiche Anwendung der Gemeinwohlökonomie und des Ecogood Business Canvas ist nach Einschätzung von Hartmut z. B. das Unternehmen WEtell.
(Anm. d. Redaktion: Alma Spribille hatten wir hier bereits im Interview.)
In einem weiteren Teil des Gesprächs wird die Rolle der Digitalisierung und Innovation in der Gemeinwohlökonomie diskutiert. Hartmut stellt die Frage, ob Digitalisierung ein Mittel oder ein Zweck ist, und betont die Notwendigkeit, Unternehmen auf ökologische und regenerative Ziele auszurichten. Ein weiteres Beispiel ist Wooden Valley, eine gemeinnützige GmbH, die im Bereich des zirkulären Bauens tätig ist und digitale Methoden einsetzt, um regeneratives Bauen zu erforschen und bekannt zu machen.
Zum Abschluss spricht Hartmut über die Rahmenbedingungen der Digitalisierung und die Notwendigkeit, Innovationen im Kontext der sozial-ökologischen Transformation zu reflektieren. Er teilt seine Vision, dass der Ecogood Business Canvas zum Standard für Unternehmensgründungen wird und eine andere Form von Wirtschaft ermöglicht.
Takeaways- Regeneratives Wirtschaften bedeutet, Schulden zu begleichen und sich um die Auswirkungen der Vergangenheit zu kümmern.
- Regeneratives Wirtschaften geht über Netto Null hinaus und berücksichtigt auch die Auswirkungen anderer.
- Der Gemeinwohlökonomie-Canvas ist ein Framework, das Unternehmen dabei unterstützt, sich gemeinwohlorientiert auszurichten.
- Der Canvas basiert auf einer Wertelogik, die das Gemeinwohl fördert, und berücksichtigt verschiedene Akteure in einem Ecosystem.
- Der Sinn und die Vision eines Unternehmens sind der Ausgangspunkt des Canvas. Das Ecogood Business Canvas ermöglicht eine ganzheitliche Betrachtung von Unternehmen und deren Auswirkungen auf die Gesellschaft.
- Die Definition von Sinn und Vision sowie das Denken in Systemen sind häufige Herausforderungen bei der Anwendung des Ecogood Business Canvas.
- Eine Vision von Regeneration und die Integration von Werten in das Geschäftsmodell sind wichtige Aspekte auf dem Weg zu einer nachhaltigen Wirtschaft.
- Ein Beispiel für ein Unternehmen, das die Gemeinwohlökonomie und das Ecogood Business Canvas erfolgreich umgesetzt hat, ist WEtell. Die Digitalisierung sollte als Werkzeug genutzt werden, um ökologische und regenerative Ziele zu erreichen.
- Es ist wichtig, Innovationen zu reflektieren und in den Kontext der sozial-ökologischen Transformation zu stellen.
- Best Practices und Erfahrungen spielen eine wichtige Rolle in der Gemeinwohlökonomie.
- Das Ecogood Business Canvas hat das Potenzial, zum Standard für Gründungen zu werden.
- Die Gemeinwohlökonomie ermöglicht eine andere Form von Wirtschaft, die auf Gemeinwohl und Regenerativität ausgerichtet ist.
- "Regenerativ ist, ich kümmere mich auch um das, was ich angerichtet habe, oder das, was auch andere angerichtet haben."
- "Wir leben nach wie vor massiv auf Kosten dieses Planeten."
- "Das Canvas möchte einfach eine einfache Struktur geben, wo der Spaß macht, kreativ zu arbeiten."
- "Wir wollen es wirklich drauf haben auf dem Canvas, weil wir rekursive Schleifen haben und sagen, zahlt das dann wirklich ein?"
- "Es kann Werteversprechen zu jeder Berührungsgruppe geben, sodass wir da ein Stück weit mächtiger sind als das klassische Business Model Canvas"
- "Wir wollen eine Lösung finden, dass Kaffee-Bäuerinnen und Bauern in Mittelamerika ein gutes Leben führen können und eine positive Zukunft haben."
- "Was ändert das eigentlich an dem Zweck, den ihr verfolgt im Unternehmen? Ganz häufig gar nichts."
- "Wir brauchen ein gemeinwohlorientiertes Businessmodell."
- "Ich bin skeptisch den Rahmenbedingungen, in denen wir Digitalisierung einsetzen."
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