Urals öffentlich
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Anfang Februar 2020 habe ich Deutschland Richtung Russland verlassen, über meine Uni habe ich die Möglichkeit, ein ganzes Jahr in Sibirien zu leben, genauer gesagt in Kemerowo. In Anekdoten und Begegnugen schildere ich aktuelle Geschehnissen, kulturelle Unterschieden und Eigenheiten von Land und Leuten. In Staffel 1 geht es um den Alltag in der Steinkohleförderhauptstadt Russlands, in Staffel 2 kehre ich im Herbst 2021 nach Russland zurück, an den Ural, um dort zu studieren. Und plötzlich is ...
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Im September wird ein Traum wahr: zwei Freunde aus Deutschland kommen mich in Russland besuchen. Ich kann es kaum fassen: Der erste Besuch seit über zwei Jahren in Russland. Konrad und Lukas haben sich ein Herz gefasst und queren mit dem Bus die Landgrenze. Zusammen fahren wir nach Kemerowo. Doch die Angst, es mit einem Polizeistaat zu tun zu haben…
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Frohes Neues! Etliche Freunde hatten sich angekündigt, mich im Ural zu besuchen. Vor allem, da das während Corona in Kemerowo schon nicht geklappt hatte. Doch dann kam der Krieg, und es sieht so aus, als würde niemand kommen. Daher treffe ich mich mit deutschen Freunden in Usbekistan. Es ist ein bizarrer Mix, der hier entsteht, deutsche und usbekis…
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Frohe Weihnachten allen Hörerinnen und Hörer! Es ist Sommer geworden am Ural. Ich absolviere mein Pflichtpraktikum in einem deutschen Restaurant, wo ich mehrere Wochen kellnern muss und an sprachliche wie physische Grenzen gerate. Als das endlich vorbei ist, schwinge ich mich auf mein satteltaschenbepacktes Rad, breche mit Zelt und Schlafsack ausge…
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Der Rektor meiner Universität lädt mich auf eine exklusive Studentenkonferenz nach Moskau ein, Kost, Logis und Transport werden übernommen. Hier kommen ausländische Studierende aus ganz Russland zusammen. Ich schließe ganz außergwöhnliche Bekanntschaften mit Leuten aus der Mongolei, Ghana, China und Tadschikistan. Aus Europa jedoch bin ich der Einz…
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Es geht auf Klassenfahrt! Die Uni organisiert für alle Tourismusstudenten eine Exkursion in die süduralische Pampa, mit anschließender Übernachtung in einem Kurhotel. Davor jedoch besichtigen wir ein Autowerk, dass uns seine Probleme schildert, seit Russland kaum mehr Bauteile aus Europa importieren kann. Mit enthalten: Eine Presseschau verschieden…
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Früh morgens fahren wir in die Berge, um Ibragims Onkel zu besuchen. Ein ziemliches Raubein, der mir seine Sicht auf die Welt schildert... Diese Bekanntschaft war womöglich ein Kulturschock zu viel. Und ich freue mich schon wieder auf die Rückkehr nach Russland, wo mir alles so schön normal scheint. Handlungszeitraum: 28.04.2022 - 13.05.2022…
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Aimgul und ich treffen uns mehrmals, sie erzählt mir von ihrem Heimatland und von den Problemen, die es hier gibt. Zu viele, die gehen wollen, abwandern ins Ausland... Indes gibt Iljas unternehmungslustige Mutter kaum mehr Ruhe, wir fahren in benachbarte Städte und in die Berge. Die nette, aber schwatzhafte Art der Mutter lässt sich immer schwerer …
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Im April fliege ich in die usbekische Hauptstadt, nach Taschkent. Mehrfach schon wurde ich dorthin eingeladen. Ilja und Ibragim, die ich noch aus Kemerowo kenne, wohnen dort, außerdem Aimgul, die vor kurzem zurück in die Heimat gezogen ist. Das fremde Usbekistan erweist sich als exotischer als gedacht. Kulturell bedingte Fettnäpfchen umschiffend ge…
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Der DAAD streicht mir mein Stipendium - ersatzlos. Und wegen der Sanktionen kann mir kein Geld mehr nach Russland überwiesen werden. Angebote, nach Georgien oder Usbekistan umzuziehen, um dort zu studieren, verwerfe ich rasch. Stattdessen suche ich mir Arbeit und werde Dozent für deutsche Sprache an unserer Universität. Der Anfang gleicht einem Spr…
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Drei Monate sind vergangen seit Kriegsbeginn. Allmählich zeichnen sich die ersten Folgen im Land ab. Westliche Geschäfte schließen, Russen fahren nach Usbekistan, um sich Bankkarten zu machen, seit ihre eigenen hinter der Grenze zu einem wertlosen Stück Plastik geworden sind. Doch die Wirtschaft hält sich wacker, die Sanktionen scheinen die Russen …
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Der Krieg richtet auch in meinem Leben eine ganze Menge Chaos an. Mein Wohnheimmitbewohner aus Österreich mit einem gewissen Hang zur Opulenz und Verschwendungssucht flieht aus Russland, nicht ohne die 3000 Kilometer zur Grenze standesgemäß im Taxi zurückzulegen. Wir treffen uns zu ausufernden Gelagen, insgeheim Vergessen suchend, während der Exodu…
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Am 24. Februar ändert sich alles. Russland greift die Ukraine an. Noch gelähmt von den schrecklichen Nachrichten versuche ich, Gründe für den Krieg zu finden, seine Ursachen zu verstehen. Und ich ahne noch gar nicht, welche Folgen das auch für mich haben wird. Wer weiß, wie lange ich noch hier sein kann, mein Aufenthalt steht auf Messers Schneide. …
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Einige Monate bin ich bereits in der Stadt, mein Freundes- und Bekanntenkreis erweitert sich ständig. Ich gehe Skifahren und bin auf nächtliche Spritztouren durch Jekaterinburg in alten Ladas eingeladen. Was sich außerdem bemerkbar macht: Die Stadt ist voller ausländischer Studenten. Überhaupt kein Vergleich zu Kemerowo. Die hiesigen Internationals…
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Gerade sind Winterferien. Silvester feiern wir auf einer kleinen Datscha, nicht weit weg vom Stadtrand, mit einem bunten Strauß spannender Gäste, die ihre Geschichten erzählen. Ein Freund von mir lädt mich nach Udmurtien ein, eine autonome Region westlich von Jekaterinburg, die von Udmurten bewohnt wird - jener Freund gehört selbst zu ihnen. Ebenfa…
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Werte Hörer, willkommen zurück bei Tiefschnee! Nach einer eineinhalbjährigen Uploadpause geht es jetzt in die zweite Staffel. Im September 2021 bin ich zurück nach Russland gefahren, für mein Masterstudium. Die meisten Folgen, die seit dieser Zeit entstanden ist, konnten wegen des Ukrainekrieges nicht veröffentlicht werden. Dies werde ich nun nachh…
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Im Dezember 2021 ist in Russland noch alles ruhig, der Alltag nimmt mich gefangen, mit all seinen Tücken. Die Prüfungszeit steht bevor, das Wohnheimleben nimmt mich gefangen, mit all seinen spannenden Bewohnern aus aller Herren Länder. Bei einem Kneipenabend mit Kommilitonen erzählt uns Valeria, selbst aus dem Jekaterinburger Umland, die Geschichte…
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Fast ein Jahr ist seit meiner Heimreise aus Kemerowo zurück nach Deutschland vergangen. Doch es hielt mich nicht lange daheim, im September kehrte ich nach Russland zurück, um dort meinen Master zu machen. Seit drei Monaten lebe ich in Jekaterinburg. Doch wegen Corona schloss man die Uni und ich nutzte die Zeit, um nach Kemerowo zurückzukehren. Ein…
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So unglaublich viel Zeit, die ich jetzt habe, viele Unikurse sind gestrichen, mein einziger mir verbliebener Unitag der Donnerstag, ansonsten habe ich frei. Doch was tun, so beschließe ich, mir meinen letzten Monat so schön wie möglich zu machen. Ich reise in die Provinzstadt Mariinsk, Lilia hat mich eingeladen, sie dort zu besuchen, mit Ilja brüte…
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Es wird schlimmer mit Corona, Krankenhäuser sind heillos überlastet, Apotheken ausverkauft, und wieder schließt die Uni ihre Pforten. Gut, dass ich mir mittlerweile mit meinem neuesten Freundeskreis in der Rockbar Vinyl die Nächte um die Ohren schlagen kann, dieser kleinen unterirdischen Oase, die mir stets wie eine surreale Traumwelt scheint. Zude…
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Mein Laptop ist unrettbar abgestürzt, und so entsteht diese Folge in einem schummrigen Computerclup zwischen videospielenden, schreienden Gamern. Seit kurzem scheint jeder Geburtstag feiern zu müssen, fast täglich finden irgendwelche Feierlichkeiten statt, entweder extravagant auf großen Landvillen begangen, oder asketisch in neonausgeleuchteten Tr…
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Der Sommer endete über Nacht, wie von Zauberhand verfärben sich die Blätter an den Bäumen, die Nächte lausig kalt, es ist kein Geheimnis, das der Winter nicht mehr lange auf sich warten lassen wird. Passend dazu die ersten Tage des beginnenden Herbstsemesters, das mit Irrwegen durch die zu große Uni und instabilen Raumplänen beginnt. Am ersten Woch…
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Zwar verbleiben noch gute eineinhalb Ferienwochen, dennoch entscheide ich mich dagegen, noch ein viertes Mal zu verreisen. Ich möchte jetzt, nach sechs recht chaotischen Monaten, endlich einmal Ordnung und Alltag in meinem Leben. Ein erster Schritt ist daher die Suche einer Arbeit, der ich nachgehen kann. Wie es der Zufall so will, werde ich Bäcker…
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Was die Wahl des nächsten Reisezieles betrifft, so trete ich dieses Mal kürzer und fahre in die mir schon bekannte Nachbarstadt Tomsk - auf dem Fahrrad. Dort treffe ich Ayimgul wieder, die usbekische Kinderchirurgin, mit der ich stundenlang am Tom sitze. Immer wieder aufs Neue bin ich erstaunt, was sie alles zu erzählen hat...…
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Meine nächste Fahrt führt mich gen Süden, in die einsamen Gebirgsszüge des Altais. Nach kräftezehrender Anreise beginnt eine strapaziöse Bergwanderung, auf der nichts so läuft wie geplant. Und zu allem Überfluss schließt mein Oblast über Nacht seine Grenze. Jeder Rückkehrer muss für zwei Wochen in streng überwachte Heimquarantäne...…
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Mit dem Bestehen der letzten Prüfung entlässt man mich in die Ferien. Doch Ruhe möchte sich nicht so recht einstellen, denn neben ewigen Papierkriegen und Wohnungssuche finden Militärparaden statt, wir gehen campen in der Steppe bei Kemerowo, kühlen uns im Tom von der Sommerhitze ab und feiern den Beginn der Ferien. Schließlich ziehe ich in ein völ…
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Mein erstes Semester in Kemerowo ist offiziell vorbei, nur noch ein paar kleine Prüfungen trennen mich von meinen Ferien. Doch wie sich diese gestalten werden, bleibt abzuwarten, denn die Reisefreiheit in Russland ist stark eingeschränkt. Um die Grenzen dieser Beschränkungen auszutesten, reise ich in die Nachbarstadt Tomsk, um herauszufinden, was b…
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Im Osten Kemerovos erstreckt sich ein Wald von der Größe Bayerns, in welchem nicht mehr als sechzig Menschen leben. Auf meinen Erkundungstouren hindurch warnt man mich vor den zahlreichen dort heimischen Bären. Und im Gespräch mit Freunden erfahre ich, dass diese ungewollten Treffen für die einheimische Bevölkerung durchaus nicht ungewöhnlich sind.…
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Heute ist der große Tag: Ich habe mir ein langersehntes Fahrrad gekauft und beginne, jeden Winkel Kemerovos zu erkunden. Die gefährlichen Viertel im Norden der Stadt, die riesigen Plattenbausiedlungen im Osten, das possierliche Zentrum und das Industriegebiet mit seinen qualmenden Fabrikschloten. Anschließend mache ich mich auf den Weg in die gottv…
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Zeit ist zu einer scheinbar unendlichen Ressource geworden. Die im Wohnheim gefangenen Studenten vertreiben sie sich auf der sonnigen Raucherinsel. Nach und nach werde ich mit meinen Mitbewohnern bekannt, mit der Alkoholikerin aus dem vierten, mit den beiden Lisas, mit Sanjar, der mir spannende Geschichten erzählt, aus dem Russland der 90er Jahre u…
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Neue Bestimmungen verbieten den Bewohnern Kemerovos, ihre Häuser zu verlassen. Wer kann, verlässt die Stadt oder fährt auf die Datscha. Zurück bleiben Studenten aus Kasachsten, Zentralasien und ich, eingesperrt in einem Wohnheim, dessen Innenleben ich erst jetzt so richtig kennen lernen kann... Schnell merke ich, dass die Ausgangssperre recht anneh…
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Die Regierung hat die zweiwöchige Quarantäne verlängert, die sich langsam aber sicher nach großen Ferien anfühlt. Genug für Ausflüge in die Region, ausgedehnte Spaziergänge, neue Bekanntschaften und wochendliche Gelage... Über alledem steht der hereinbrechende Frühling, der die ganze Stadt, endlich, mit Leben erfüllt…
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Das Coronavirus hat mittlerweile auch Russland erreicht. Mit diesmal etwas angezogenem Erzähltempo berichte ich über die Geschehnisse der letzten Wochen: Ich werde langsam heimisch in Kemerovo, Schritt für Schritt mache ich mich an die verzwickte Aufgabe, mir eine Existenz aufzubauen. Mein Hausstand wächst, Freundschaften entstehen, ich beginne, im…
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Die ersten Tage an der Universität bedeuten die Bekanntschaft mit unzähligen Menschen, Stress und stetiges Herumirren im unübersichtlichen Gewirr dutzender Flure. Auch die Art der Vorlesungen irritiert mehr, als das sie bildet. Währenddessen wird die Stadt von Schneestürmen erschüttert, ich erkunde die brutal anmutenden Schlafstädte Kemerovos mit i…
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Schon früh am Morgen erreicht der Kusbassexpress Kemerovo, fast unglücklich verlasse ich meinen behaglichen Zug, um mein neues Zuhause anzusehen. Tiefverschneite Straßen, Plattenbauten und ein Hauch von Kohle in der Luft, der erste Eindruck ist rustikal und abweisend. Es bleibt abzuwarten, ob er sich bewahrheiten wird, doch vieles spricht dagegen: …
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Kurzanleitung

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