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ZK020 - Grusel-Biologie

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Menschen mit Porphyrie wurden eventuell im Mittelalter als Vampire identifiziert. Sie sind lichtempfindlich, anämisch (blutarm), Lippen und Gaumen schrumpfen, so dass die Zähne hervortreten. Sie haben oft blutiger Zahnbelag entsteht. Licht kann Finger und Nase verkrüppeln. Porphyrine sind biochemische Grundprodukte des Häm-Blutfarbstoffs. Weil Häm auch in Muskel und Nerven vorkommen, wirkt sich die Krankheit auch auf deren Funktion aus. Zu ähnlichen Symptomen kam es auch bei der damals nicht seltenen Bleivergiftung: Blasse haut, da sich die Blutgefäße zusammenziehen, gestörte Blutbildung, Blutarmut, Schlaflosigkeit, Aggressivität und Apathie.

Der Werwolf-Mythos geht bis in auf den antiken König Lycaon zurück. Als Erklärungsansätze wurden Porphyrie und eine erblich bedingte Ganzkörperbehaarung herangezogen. Am wahrscheinlichsten waren sogenannte Werwölfe einfach Opfer von Tollwut.

Der Hexenglaube wurde buchstäblich durch sog. Flugsalben beflügelt. Mit Bilsenkraut, Fliegenpilz und Mutterkorn konnte man Halluzinationen hervorrufen. Die Inhaltsstoffe – sekundäre Pflanzenstoffe – wurden medizinisch von Heilerinnen eingesetzt. Wenn das schief ging, konnte sie sich schnell eine Hexenklage einhandeln. Und dann waren diese Stoffe oft noch im Bier, um dem ein wenig Pepp zu verleihen. Zu den Alkaloiden gehören Hyoscyamin, Scopolamin und Atropin (Bilsenkraut, Alraune), Muscimol (Fliegenpilz) und Ergotamin, Ergometrin und α-Ergokryptin (Mutterkorn).

Aus dem Mutterkorn-Pilz kann Lysergsäure gewonnen werden, aus der das Psychedelikum LSD hergestellt werden kann.

Die Entstehung von Zombies wurde ursprünglich durch die Wirkung von Giften des Kugelfischs, von Kröten oder Fröschen erklärt, doch wird das immer noch kontrovers diskutiert. Bei den wenigen wissenschaftlich untersuchten Zombies ließ sich meistens eine psychische Erkrankung oder ähnliches feststellen.

Woher kommt eigentlich die Wahrnehmung von Gespenstern? Das können Wahrnehmungsstörungen sein. Mit einer Roboterhand kann man Gespenster-Empfindungen im Labor erzeugen. Die University von Coventry wurde von einem Ventilator bespukt. Auch starke Temperatuschwankungen können gespenstisch sein, denn unter Umständen fühlen sie sich an wie eine Berührung. Dann können noch Magnetfelder unsere Nervenweiterleitung stören. Wirklich gruselig ist auch die sog. Schlafparalyse. Hört euch dazu auch diese Folge von Hoaxilla an.

Manche Chemikalien können dazu führen, dass sich während der Entwicklung des Fetus im Mutterleib die beiden Körperhälften im Kopf nicht richtig trennen. Es entstehen keine zwei Gehirnhälften und nur ein Auge. So könnte der Zyklopen-Mythos entstanden sein. Die Pflanze Veratrum californicum (Kalifornischer Germer) produziert z.B. solche Substanzen und wird gern von Schafen gefressen.

Bio-Frage: Wachsen Fingernägel und Haare weiter nachdem man gestorben ist.

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Kapitel

1. Bio-Frage (00:02:19)

2. Vampire (00:05:57)

3. Werwolf (00:19:04)

4. Abschweifung HIV (00:27:23)

5. Hexen (00:30:38)

6. Spoiler Ruhig Blut (00:33:04)

7. Spoiler zu Ende (00:33:54)

8. Zombies (00:48:34)

9. Gespenster (00:57:23)

10. Zyklopen (01:15:49)

11. Bio-Antwort (01:23:40)

30 Episoden

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Der Werwolf-Mythos geht bis in auf den antiken König Lycaon zurück. Als Erklärungsansätze wurden Porphyrie und eine erblich bedingte Ganzkörperbehaarung herangezogen. Am wahrscheinlichsten waren sogenannte Werwölfe einfach Opfer von Tollwut.

Der Hexenglaube wurde buchstäblich durch sog. Flugsalben beflügelt. Mit Bilsenkraut, Fliegenpilz und Mutterkorn konnte man Halluzinationen hervorrufen. Die Inhaltsstoffe – sekundäre Pflanzenstoffe – wurden medizinisch von Heilerinnen eingesetzt. Wenn das schief ging, konnte sie sich schnell eine Hexenklage einhandeln. Und dann waren diese Stoffe oft noch im Bier, um dem ein wenig Pepp zu verleihen. Zu den Alkaloiden gehören Hyoscyamin, Scopolamin und Atropin (Bilsenkraut, Alraune), Muscimol (Fliegenpilz) und Ergotamin, Ergometrin und α-Ergokryptin (Mutterkorn).

Aus dem Mutterkorn-Pilz kann Lysergsäure gewonnen werden, aus der das Psychedelikum LSD hergestellt werden kann.

Die Entstehung von Zombies wurde ursprünglich durch die Wirkung von Giften des Kugelfischs, von Kröten oder Fröschen erklärt, doch wird das immer noch kontrovers diskutiert. Bei den wenigen wissenschaftlich untersuchten Zombies ließ sich meistens eine psychische Erkrankung oder ähnliches feststellen.

Woher kommt eigentlich die Wahrnehmung von Gespenstern? Das können Wahrnehmungsstörungen sein. Mit einer Roboterhand kann man Gespenster-Empfindungen im Labor erzeugen. Die University von Coventry wurde von einem Ventilator bespukt. Auch starke Temperatuschwankungen können gespenstisch sein, denn unter Umständen fühlen sie sich an wie eine Berührung. Dann können noch Magnetfelder unsere Nervenweiterleitung stören. Wirklich gruselig ist auch die sog. Schlafparalyse. Hört euch dazu auch diese Folge von Hoaxilla an.

Manche Chemikalien können dazu führen, dass sich während der Entwicklung des Fetus im Mutterleib die beiden Körperhälften im Kopf nicht richtig trennen. Es entstehen keine zwei Gehirnhälften und nur ein Auge. So könnte der Zyklopen-Mythos entstanden sein. Die Pflanze Veratrum californicum (Kalifornischer Germer) produziert z.B. solche Substanzen und wird gern von Schafen gefressen.

Bio-Frage: Wachsen Fingernägel und Haare weiter nachdem man gestorben ist.

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Kapitel

1. Bio-Frage (00:02:19)

2. Vampire (00:05:57)

3. Werwolf (00:19:04)

4. Abschweifung HIV (00:27:23)

5. Hexen (00:30:38)

6. Spoiler Ruhig Blut (00:33:04)

7. Spoiler zu Ende (00:33:54)

8. Zombies (00:48:34)

9. Gespenster (00:57:23)

10. Zyklopen (01:15:49)

11. Bio-Antwort (01:23:40)

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