Artwork

Inhalt bereitgestellt von ZEIT ONLINE. Alle Podcast-Inhalte, einschließlich Episoden, Grafiken und Podcast-Beschreibungen, werden direkt von ZEIT ONLINE oder seinem Podcast-Plattformpartner hochgeladen und bereitgestellt. Wenn Sie glauben, dass jemand Ihr urheberrechtlich geschütztes Werk ohne Ihre Erlaubnis nutzt, können Sie dem hier beschriebenen Verfahren folgen https://de.player.fm/legal.
Player FM - Podcast-App
Gehen Sie mit der App Player FM offline!

Ricarda Lang und Michael Kruse: "Armut ist tatsächlich eine politische Entscheidung"

1:15:22
 
Teilen
 

Manage episode 334446483 series 2522441
Inhalt bereitgestellt von ZEIT ONLINE. Alle Podcast-Inhalte, einschließlich Episoden, Grafiken und Podcast-Beschreibungen, werden direkt von ZEIT ONLINE oder seinem Podcast-Plattformpartner hochgeladen und bereitgestellt. Wenn Sie glauben, dass jemand Ihr urheberrechtlich geschütztes Werk ohne Ihre Erlaubnis nutzt, können Sie dem hier beschriebenen Verfahren folgen https://de.player.fm/legal.

In zwei kurzen Impuls-Vorträgen entwerfen Ricarda Lang und Michael Kruse ihre Vorstellung von einem besseren Sozialstaat. Bevor sie, moderiert von ZEIT-Redakteurin Anna Mayr, miteinander ins Gespräch kommen und dann noch die zahlreich gestellten Publikumsfragen beantworten. Der FDP-Politiker überrascht mit der Meinung, dass seine "Idealvorstellung von einem Sozialstaat eigentlich wäre, dass wir ihn möglichst gar nicht brauchen". Der Sozialstaat solle sich möglichst auf die Rolle des "Enablers" beschränken, in einer Gesellschaft, in der "jeder seines Glückes Schmied ist".

Ricarda Lang hingegen meinte, man müsse über den als etwas "schmuddelig" geltenden Begriff "Armut" sprechen. Sie führt aus: "Warum reden wir nicht gerne über Armut? Weil wir Armut immer noch häufig als persönliches Problem verstehen, als ein persönliches Scheitern des Einzelnen. Und meine Utopie eines Sozialstaates ist, dass wir genau davon wegkommen. Denn aus meiner Sicht ist Armut kein Naturgesetz, es ist auch kein persönliches Scheitern, sondern es ist tatsächlich eine politische Entscheidung." Deshalb reiche es nicht, nur auf Chancengleichheit zu schauen.

Der im ärmeren Hamburger Stadtteil Steilshoop aufgewachsene Michael Kruse betont die Freiheit jedes einzelnen, sich seine eigenen Ziele zu setzen und diese auch erreichen zu können. Beide sind sich einig, dass faire Löhne gezahlt werden sollten. Und wenn das so wäre, sagt Ricarda Lang, dann liefere, "niemand mehr in 15 Minuten dein Gorilla-Essen nach Hause". Wolle man diesen Luxus weiterhin haben, "dann muss es gut bezahlt sein und dann ist es vielleicht in dem Fall die paar Euro teurer".

Das Gespräch mit Ricarda Lang und Michael Kruse, moderiert von Anna Mayr, fand im Rahmen der achten Langen Nacht der ZEIT am Samstagabend, 2. Juli 2022, in Hamburg statt.

  continue reading

45 Episoden

Artwork
iconTeilen
 
Manage episode 334446483 series 2522441
Inhalt bereitgestellt von ZEIT ONLINE. Alle Podcast-Inhalte, einschließlich Episoden, Grafiken und Podcast-Beschreibungen, werden direkt von ZEIT ONLINE oder seinem Podcast-Plattformpartner hochgeladen und bereitgestellt. Wenn Sie glauben, dass jemand Ihr urheberrechtlich geschütztes Werk ohne Ihre Erlaubnis nutzt, können Sie dem hier beschriebenen Verfahren folgen https://de.player.fm/legal.

In zwei kurzen Impuls-Vorträgen entwerfen Ricarda Lang und Michael Kruse ihre Vorstellung von einem besseren Sozialstaat. Bevor sie, moderiert von ZEIT-Redakteurin Anna Mayr, miteinander ins Gespräch kommen und dann noch die zahlreich gestellten Publikumsfragen beantworten. Der FDP-Politiker überrascht mit der Meinung, dass seine "Idealvorstellung von einem Sozialstaat eigentlich wäre, dass wir ihn möglichst gar nicht brauchen". Der Sozialstaat solle sich möglichst auf die Rolle des "Enablers" beschränken, in einer Gesellschaft, in der "jeder seines Glückes Schmied ist".

Ricarda Lang hingegen meinte, man müsse über den als etwas "schmuddelig" geltenden Begriff "Armut" sprechen. Sie führt aus: "Warum reden wir nicht gerne über Armut? Weil wir Armut immer noch häufig als persönliches Problem verstehen, als ein persönliches Scheitern des Einzelnen. Und meine Utopie eines Sozialstaates ist, dass wir genau davon wegkommen. Denn aus meiner Sicht ist Armut kein Naturgesetz, es ist auch kein persönliches Scheitern, sondern es ist tatsächlich eine politische Entscheidung." Deshalb reiche es nicht, nur auf Chancengleichheit zu schauen.

Der im ärmeren Hamburger Stadtteil Steilshoop aufgewachsene Michael Kruse betont die Freiheit jedes einzelnen, sich seine eigenen Ziele zu setzen und diese auch erreichen zu können. Beide sind sich einig, dass faire Löhne gezahlt werden sollten. Und wenn das so wäre, sagt Ricarda Lang, dann liefere, "niemand mehr in 15 Minuten dein Gorilla-Essen nach Hause". Wolle man diesen Luxus weiterhin haben, "dann muss es gut bezahlt sein und dann ist es vielleicht in dem Fall die paar Euro teurer".

Das Gespräch mit Ricarda Lang und Michael Kruse, moderiert von Anna Mayr, fand im Rahmen der achten Langen Nacht der ZEIT am Samstagabend, 2. Juli 2022, in Hamburg statt.

  continue reading

45 Episoden

Tous les épisodes

×
 
Loading …

Willkommen auf Player FM!

Player FM scannt gerade das Web nach Podcasts mit hoher Qualität, die du genießen kannst. Es ist die beste Podcast-App und funktioniert auf Android, iPhone und im Web. Melde dich an, um Abos geräteübergreifend zu synchronisieren.

 

Kurzanleitung