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Episode 25: Unsichtbare Herkunft, stiller Migrationsschmerz – was bleibt von der Identität? // mit Nina Löwen

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Blond, mit einem deutschen Namen und akzentfreiem Deutsch – Nina Löwen erfüllt keine der klassischen „Dreifaltigkeitsfaktoren“, Hautfarbe, Name und Sprache, die sonst zur Frage „Woher kommst du wirklich?“ führen. Doch die Migrationsgeschichte ihrer Familie als Russlanddeutsche erzählt eine andere Geschichte: das Gefühl, in Russland als „die Deutschen“ abgestempelt zu werden und in Deutschland trotzdem nicht ganz dazuzugehören.

Ninas Vater heißt Heinrich – ein Name, der ihn in Russland sofort als „den Deutschen“ erkennbar machte. Doch in Deutschland wurde er oft als „der Russe“ wahrgenommen. Diese doppelte Fremdzuschreibung zieht sich durch Ninas gesamte Familiengeschichte. In der neuesten Episode spricht Nina Löwen über diese Zerrissenheit und teilt mit uns, wie es war, zwischen zwei Welten aufzuwachsen.

Ein zentraler Punkt in unserem Gespräch ist die emotionale Sprachlosigkeit in ihrer Familie. Generationen von Entwurzelung und Migration haben dazu geführt, dass über Gefühle kaum gesprochen wurde. Nina erzählt, dass Zuneigung oft auf praktische Weise ausgedrückt wurde – in Handlungen, nicht in Worten. Das erinnert mich stark an meine eigene Erfahrung. Auch meine Mutter drückte ihre Liebe oft durch Kochen für uns aus, statt über Gefühle zu reden. Diese Art der emotionalen Distanz ist etwas, das viele migrantische Familien teilen und das oft unausgesprochen bleibt.

Es gibt Dinge, die Nina sehr vermisst. Besonders stark ist die Sehnsucht nach der „russischen Seele“, dieser tiefen Melancholie, die durch Musik und Filme transportiert wird. Sie spricht darüber, wie diese Nostalgie ein Teil ihrer Identität geblieben ist, auch wenn sich ihr Leben verändert hat und sie teilweise einen Bruch mit ihren Wurzeln erlebt.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Unsichtbarkeit, die viele Russlanddeutsche erleben. Sie leben oft im „Stealth-Modus“, wie Nina es nennt – sie passen sich an und verbergen ihre Herkunft. Das ist für sie möglich, weil sie äußerlich und mit Namen als Deutsche durchgehen. Doch was geht verloren, wenn man sich ständig anpasst? Wie viel von der eigenen Identität bleibt, wenn man sich unsichtbar macht, um nicht aufzufallen?

Wie stark prägt uns unsere Herkunft? Und wie geht man damit um, wenn man nach außen hin als „normale Deutsche“ wahrgenommen wird, innerlich aber den Migrationsschmerz mit sich trägt?

Wir haben festgestellt, dass das Gefühl, verstanden zu werden und sich einer Community anzuschließen, helfen kann, den Schmerz der Entwurzelung und die Fragen der Identität zu bewältigen.

Dieser Podcast ist auch eine Community, und ich lade euch alle ein, gemeinsam diese Episode anzuhören und über die eigene Identität zu reflektieren.
Infos über Nina:
Nina Löwen ist eine Psychotherapeutin und forscht im Bereich User Experience (UX) und Nutzerverhalten, speziell im Zusammenhang mit digitalen Gesundheitslösungen. Sie legt großen Wert auf gendersensible und antirassistische Arbeit in der Therapie. Neben ihrer Tätigkeit als Therapeutin ist sie auch in der Entwicklung von digitalen Lösungen für psychische Erkrankungen aktiv und setzt sich für die Einbindung von Patienten in diese Prozesse

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Bitte Feedback oder Fragen an Erdal Ahlatci per Mail , LinkedIn oder Instagram
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Musik & Postproduktion:
Joscha Grunewald

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Ninas Vater heißt Heinrich – ein Name, der ihn in Russland sofort als „den Deutschen“ erkennbar machte. Doch in Deutschland wurde er oft als „der Russe“ wahrgenommen. Diese doppelte Fremdzuschreibung zieht sich durch Ninas gesamte Familiengeschichte. In der neuesten Episode spricht Nina Löwen über diese Zerrissenheit und teilt mit uns, wie es war, zwischen zwei Welten aufzuwachsen.

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Es gibt Dinge, die Nina sehr vermisst. Besonders stark ist die Sehnsucht nach der „russischen Seele“, dieser tiefen Melancholie, die durch Musik und Filme transportiert wird. Sie spricht darüber, wie diese Nostalgie ein Teil ihrer Identität geblieben ist, auch wenn sich ihr Leben verändert hat und sie teilweise einen Bruch mit ihren Wurzeln erlebt.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Unsichtbarkeit, die viele Russlanddeutsche erleben. Sie leben oft im „Stealth-Modus“, wie Nina es nennt – sie passen sich an und verbergen ihre Herkunft. Das ist für sie möglich, weil sie äußerlich und mit Namen als Deutsche durchgehen. Doch was geht verloren, wenn man sich ständig anpasst? Wie viel von der eigenen Identität bleibt, wenn man sich unsichtbar macht, um nicht aufzufallen?

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Nina Löwen ist eine Psychotherapeutin und forscht im Bereich User Experience (UX) und Nutzerverhalten, speziell im Zusammenhang mit digitalen Gesundheitslösungen. Sie legt großen Wert auf gendersensible und antirassistische Arbeit in der Therapie. Neben ihrer Tätigkeit als Therapeutin ist sie auch in der Entwicklung von digitalen Lösungen für psychische Erkrankungen aktiv und setzt sich für die Einbindung von Patienten in diese Prozesse

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