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Janina Ruh spielt Emilie Mayers Violoncellosonate op. 38

25:24
 
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Eine ambitionierte, junge Künstlerin

Emilie Mayer hatte ein ehrgeiziges Ziel. Schon in Jugendtagen wollte sie, die 1812 als Tochter eines Apothekers aus Friedland in Mecklenburg geboren wurde, eine professionelle Musikerin werden. Die Familie zeigte sich großzügig und erlaubte ihr, Klavier und Komposition zu studieren. Nach dem Tod des Vaters vollzog Mayer endgültig den Schritt von der Provinz in die Stadt. In Stettin studierte sie bei Carl Loewe. Anschließend ging sie nach Berlin und erhielt dort unter anderem Unterricht bei dem einflussreichen Musiktheoretiker Adolph Bernhard Marx. In Berlin konnte sie sich daraufhin als Künstlerin entfalten und genoss teils merkliche Anerkennung. Für eine Zeit konnte sie an einem bestimmten Tag des Jahres in einem besonderen Konzert ihre eigenen Werke vorstellen. Immerhin acht Symphonien und mindestens 15 Konzertouvertüren aus ihrer Feder wurden auf diese Weise publik.

Kammermusikalische Leidenschaft

Neben dem Orchester widmete sich die Komponistin vor allem der Kammermusik. Dies gerade auch in der Besetzung mit Streichinstrumenten, häufig mit ihrem eigenen Instrument, dem Klavier. Neben neun Violinsonaten konnte sie drei Cellosonaten in den Druck geben. Das Werk in d-Moll op. 38 ist das erste dieser Gattung. Gemeinsam mit seinem Schwesterwerk in C-Dur veröffentlichte Mayer es 1873 in Berlin.

Wie Feuer und Wasser

Die Kombination von unterschiedlichen Facetten zu einem stimmigen Ganzen zählt zu den bemerkenswerten Eigenschaften der Sonate. Während der Klavierpart im ersten Satz von schneller Figuration, akkordischem Beben und weitem Ambitus geprägt ist, übernimmt das Cello zunächst eher eine melodiöse, elegische Rolle. Im weiteren Verlauf der Sonate entwickelt sich das musikalische Geschehen immer weiter und wird zu einem stimmigen Ganzen voller traumwandlerischer Leichtigkeit, Virtuosität, rhythmischer Finesse und starken Klangfarben.

Schatzsuche

Mit der Entdeckung der d-Moll-Sonate ist die Erschließung des Werks von Emilie Mayer noch längst nicht abgeschlossen. Neben den veröffentlichten Schwesterwerken in C-Dur und D-Dur (1883) gibt es noch weitere Cellosonaten in handschriftlichen Partituren. Seit dem Tod Emilie Mayers 1883 in Berlin und dem viel zu schnellen Vergessen ihrer Schöpferin warten sie noch darauf, im Druck zu erscheinen.

Exklusiv beim SWR aufgenommen – fürs Radio und Internet

#Zusammenspielen heißt die Aufnahme-Reihe, für die SWR2 im Corona-Jahr 2020 freiberufliche Musiker*innen in die Studios eingeladen hat. Über 60 Musiker*innen und Ensembles unterschiedlicher Couleur waren dafür bei uns – mit Lieblingsstücken und Repertoire, das wir im Radio senden und im Netz anbieten wollen. Im Musik-Podcast #Zusammenspielen auf SWR2.de gibt’s die Aufnahmen kombiniert mit Musiker-Gesprächen; ausgewählte Stücke – wie dieses – bieten wir auch als Musikstück der Woche an. Viel Freude beim Hören!
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Eine ambitionierte, junge Künstlerin

Emilie Mayer hatte ein ehrgeiziges Ziel. Schon in Jugendtagen wollte sie, die 1812 als Tochter eines Apothekers aus Friedland in Mecklenburg geboren wurde, eine professionelle Musikerin werden. Die Familie zeigte sich großzügig und erlaubte ihr, Klavier und Komposition zu studieren. Nach dem Tod des Vaters vollzog Mayer endgültig den Schritt von der Provinz in die Stadt. In Stettin studierte sie bei Carl Loewe. Anschließend ging sie nach Berlin und erhielt dort unter anderem Unterricht bei dem einflussreichen Musiktheoretiker Adolph Bernhard Marx. In Berlin konnte sie sich daraufhin als Künstlerin entfalten und genoss teils merkliche Anerkennung. Für eine Zeit konnte sie an einem bestimmten Tag des Jahres in einem besonderen Konzert ihre eigenen Werke vorstellen. Immerhin acht Symphonien und mindestens 15 Konzertouvertüren aus ihrer Feder wurden auf diese Weise publik.

Kammermusikalische Leidenschaft

Neben dem Orchester widmete sich die Komponistin vor allem der Kammermusik. Dies gerade auch in der Besetzung mit Streichinstrumenten, häufig mit ihrem eigenen Instrument, dem Klavier. Neben neun Violinsonaten konnte sie drei Cellosonaten in den Druck geben. Das Werk in d-Moll op. 38 ist das erste dieser Gattung. Gemeinsam mit seinem Schwesterwerk in C-Dur veröffentlichte Mayer es 1873 in Berlin.

Wie Feuer und Wasser

Die Kombination von unterschiedlichen Facetten zu einem stimmigen Ganzen zählt zu den bemerkenswerten Eigenschaften der Sonate. Während der Klavierpart im ersten Satz von schneller Figuration, akkordischem Beben und weitem Ambitus geprägt ist, übernimmt das Cello zunächst eher eine melodiöse, elegische Rolle. Im weiteren Verlauf der Sonate entwickelt sich das musikalische Geschehen immer weiter und wird zu einem stimmigen Ganzen voller traumwandlerischer Leichtigkeit, Virtuosität, rhythmischer Finesse und starken Klangfarben.

Schatzsuche

Mit der Entdeckung der d-Moll-Sonate ist die Erschließung des Werks von Emilie Mayer noch längst nicht abgeschlossen. Neben den veröffentlichten Schwesterwerken in C-Dur und D-Dur (1883) gibt es noch weitere Cellosonaten in handschriftlichen Partituren. Seit dem Tod Emilie Mayers 1883 in Berlin und dem viel zu schnellen Vergessen ihrer Schöpferin warten sie noch darauf, im Druck zu erscheinen.

Exklusiv beim SWR aufgenommen – fürs Radio und Internet

#Zusammenspielen heißt die Aufnahme-Reihe, für die SWR2 im Corona-Jahr 2020 freiberufliche Musiker*innen in die Studios eingeladen hat. Über 60 Musiker*innen und Ensembles unterschiedlicher Couleur waren dafür bei uns – mit Lieblingsstücken und Repertoire, das wir im Radio senden und im Netz anbieten wollen. Im Musik-Podcast #Zusammenspielen auf SWR2.de gibt’s die Aufnahmen kombiniert mit Musiker-Gesprächen; ausgewählte Stücke – wie dieses – bieten wir auch als Musikstück der Woche an. Viel Freude beim Hören!
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