Henning Scherf im Gespräch mit Susanne Richter über Sinnfragen
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So viel mit Sinnfragen beschäftigt wie jetzt, das hab ich mein ganzes Leben lang nicht“, sagt Henning Scherf. Jahrelang war er Bürgermeister von Bremen. Eins seiner Lieblingsthemen ist das Altern in unserer Gesellschaft. Und wie das gut gelingen kann. Alt-Werden und auch Sterben sind wichtige Prozesse, sagt er. Wir dürfen Menschen in dieser Lebensphase nicht ausblenden oder gar ausgrenzen. Er selbst kann diesen Lebensphasen viel abgewinnen. Das beschreibt Henning Scherf inzwischen in einer ganzen Reihe von Büchern. Henning Scherf lebt seit über 30 Jahren in einem Mehrgenerationshaus im Zentrum von Bremen. Ein Lebensmodell und Wohnmodell, das einer möglichen Einsamkeit im Altern entgegenwirken soll, sagt er. Hier gibt es genug Gesprächspartner*innen und Impulse. Das wird mir schnell klar, als ich das Grundstück betrete. Henning Scherf hat mich zum Interview zu ihm nach Hause eingeladen. Wegen seiner Aussage, dass er sich jetzt so viel mit Sinnfragen beschäftigt, musste ich ihn natürlich als Interviewpartner unseres Podcasts „Sinn:Suche“ einladen. Im Garten des Hauses kommen mir gleich verschiedene Leute entgegen: Alles Mitbewohner*innen, die gärtnern, später Suppe kochen. Es geht sehr familiär zu. Ich bin mit einer ganzen Ladung von Fragen gekommen und ziehe mich mit Henning Scherf mit Kaffee ins Musikzimmer zurück: Welche Verbindung gibt es zwischen der Sinnfrage und politischem Engagement? Ich weiß, dass Henning Scherf schon seit Kindesbeinen an viele Anfragen an den Glauben gehabt hat. Trotzdem hat er als Bürgermeister den Kirchentag nach Bremen geholt. Welche Bedeutung hat das Thema Glauben jetzt für ihn? Beziehungsweise kann Glauben für ihn in der Sinnfrage sein? Henning Scherf ist ein begeisterter Erzähler: Manchmal muss man ihn stoppen, um zu Wort zu kommen. Was immer schade ist, weil er Spannendes erlebt hat. Wann spricht man schon mal mit Menschen, die Mandela gekannt haben und mit Gorbatschow befreundet waren? Das zeigt wieder, wie weltbürgerlich Henning Scherf fühlt und denkt. Kein Wunder, dass der Jurist in die Politik gegangen ist. Sinn hat für ihn darum viel mit verantwortungsvollem Handeln zu tun. Sehr spannend!“
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