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Zukunft der Arbeit (7/13) — Mein Chef, der Roboter

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Können Algorithmen auch führen?

Algorithmen können gut organisieren, haben immer den Überblick, vergessen nichts, sind immer erreichbar und haben kein Ego, das ihnen im Weg stehen könnte: Sie wären die perfekten Vorgesetzten. Und tatsächlich werden zunehmend mehr Führungstätigkeiten von Computern übernommen. Brauchen wir überhaupt noch Menschen in der Chefetage?

Links und Literatur

In dieser von Oracle finanzierten Studie geben 64% der Befragten an, dass sie einer KI mehr „vertrauen“ als ihren Vorgesetzten. Und sogar 82% glauben, dass Roboter Führungsaufgaben besser bewältigen könnten als menschliche Manager.

Am MIT testeten Studierende die bestmögliche Arbeitsaufteigung von Maschine und Mensch. Im Ergebnis waren die menschlichen Beteiligten am Zufriedensten, wenn die Maschine die Arbeit koordinierte.

Zu den organisationssoziologischen Blüten gehört, dass Menschen tendenziell so lange befördert werden, biss sie die Grenze ihrer Kompetenzen überschreiten (Peter-Prinzip) oder dass die unfähigsten Mitarbeitenden ins Management weggelobt werden, wo sie am wenigsten Schaden anrichten können (Dilbert-Prinzip).

Vorgesetzte, die mit ihrer Rolle überfordert sind — zum Beispiel weil sie wegen ihrer fachlichen Expertise statt für ihre Führungsfähigkeit befördert wurden — tendieren zur kleinteiligen Aufgabenzuteilung und -überwachung. Das heißt dann Micromanagement. Meiner Erfahrung nach, machen das vor allem Leute, die nicht wissen, was das Ziel ist. Die müssen meterweise den Kurs nachsteuern, statt einfach zu sagen: „Bring den Tanker nach Timbuktu“.

Moderner ist beispielsweise die Transformationale Führung, die durch langfristige Ziele Orientierung bietet und das Management damit entlastet und den Mitarbeitenden mehr Freiräume gibt. Aber Ziele sind für Algorithmen nicht verständlich, es sei denn, sie lassen sich in Kennzahlen abbilden, so wie beispielsweise in der Logistik. Da sind sie durch ihre Rechenkapazitäten dann aber klar im Vorteil.

Hier erklärt Amazon selbst, wie es seine Roboter in der Lagerhaltung einsetzt.

Hier habe ich Trockenbau gelernt. Danke, Herr Raschke!

Frank Rieger und Constanze Kurz haben in ihrem Buch „Arbeitsfrei“ die Strukturen der industriellen Automatsierung herausgearbeitet und sozialkritisch analysiert. Irgendwo schreiben sie (erinnere ich mich) auch von „Aufwertung der Humanressourcen“. Ich habe die Stelle nur gerade nicht wiedergefunden.

Amazons Recruiting Algorithmus hat leider Frauen benachteiligt. Sein Fehler: Er hat von Menschen gelernt.

Ein Beispiel für automatisierte selbstorganisierte Organisationen könnten sogenannte Dezentrale Automatisierte Organisationen auf blockchainbasis sein.

Credits

Sprecht mit mir auf Twitter.

Vielen herzlichen Dank an Johann Niegl für die Titelmusik und Hans-Jakob Gohr für die Covergestaltung. <3

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Links und Literatur

In dieser von Oracle finanzierten Studie geben 64% der Befragten an, dass sie einer KI mehr „vertrauen“ als ihren Vorgesetzten. Und sogar 82% glauben, dass Roboter Führungsaufgaben besser bewältigen könnten als menschliche Manager.

Am MIT testeten Studierende die bestmögliche Arbeitsaufteigung von Maschine und Mensch. Im Ergebnis waren die menschlichen Beteiligten am Zufriedensten, wenn die Maschine die Arbeit koordinierte.

Zu den organisationssoziologischen Blüten gehört, dass Menschen tendenziell so lange befördert werden, biss sie die Grenze ihrer Kompetenzen überschreiten (Peter-Prinzip) oder dass die unfähigsten Mitarbeitenden ins Management weggelobt werden, wo sie am wenigsten Schaden anrichten können (Dilbert-Prinzip).

Vorgesetzte, die mit ihrer Rolle überfordert sind — zum Beispiel weil sie wegen ihrer fachlichen Expertise statt für ihre Führungsfähigkeit befördert wurden — tendieren zur kleinteiligen Aufgabenzuteilung und -überwachung. Das heißt dann Micromanagement. Meiner Erfahrung nach, machen das vor allem Leute, die nicht wissen, was das Ziel ist. Die müssen meterweise den Kurs nachsteuern, statt einfach zu sagen: „Bring den Tanker nach Timbuktu“.

Moderner ist beispielsweise die Transformationale Führung, die durch langfristige Ziele Orientierung bietet und das Management damit entlastet und den Mitarbeitenden mehr Freiräume gibt. Aber Ziele sind für Algorithmen nicht verständlich, es sei denn, sie lassen sich in Kennzahlen abbilden, so wie beispielsweise in der Logistik. Da sind sie durch ihre Rechenkapazitäten dann aber klar im Vorteil.

Hier erklärt Amazon selbst, wie es seine Roboter in der Lagerhaltung einsetzt.

Hier habe ich Trockenbau gelernt. Danke, Herr Raschke!

Frank Rieger und Constanze Kurz haben in ihrem Buch „Arbeitsfrei“ die Strukturen der industriellen Automatsierung herausgearbeitet und sozialkritisch analysiert. Irgendwo schreiben sie (erinnere ich mich) auch von „Aufwertung der Humanressourcen“. Ich habe die Stelle nur gerade nicht wiedergefunden.

Amazons Recruiting Algorithmus hat leider Frauen benachteiligt. Sein Fehler: Er hat von Menschen gelernt.

Ein Beispiel für automatisierte selbstorganisierte Organisationen könnten sogenannte Dezentrale Automatisierte Organisationen auf blockchainbasis sein.

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