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Der feine Unterschied (7/7) — Befreit die Maschinen!

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Auch wenn Maschinen die Welt nicht verstehen, können Sie sie berechnen?

Auch wenn die Maschinen niemals so denken werden wie Menschen: Können sie die Welt nicht einfach ausrechnen, so wie das Wetter? Klar ist, richtig schlau sind die Computer nur, wenn sie außerhalb unserer Denkstrukturen operieren. Doch gerade das wollen wir ihnen verbieten. Deshalb fordere ich: Befreit die Maschinen!

Links und Literatur

Die computergestützte Wettervorhersage hat heute eine fast hellseherische Genauigkeit erreicht.

Der Laplacesche Dämon sollte die Welt berechnen. Leider blieb er nur eine Idee.

Harry G. Summers beschreibt in seinem Buch „On Strategy: A Critical Analysis of the Vietnam War“ (1982) die Episode, dass ein Computer im Pentagon angeblich 1969 berechnete, der Krieg hätte schon 1964 gewonnen sein müssen.

Die Feststellung, dass jedes System, dass ein anderes System vollständig abbildet immer größer sein muss als das Original habe ich irgendwo bei Niklas Luhmann geklaut. Wahrscheinlich in „Soziale Systeme“ (1984). Aber ich habe es jetzt gerade nicht wiedergefunden. Ich meine es ging um Reflexion, also die Unmöglichkeit der Selbstbeobachtung. Es könnte auch bei Dirk Baecker gewesen sein.

Im Sinne der Kopenhagener Deutung könnten alle Wissenschaften, die außerhalb formaler Systeme wie Mathematik und Logik, also in der „echten Welt” tätig sind nur auf Wahrscheinlichkeitsaussagen berufen. Sie wüssten also nichts wahres über die Welt, sondern könnten nur plausibel vermuten.

Dass wir aus ethischen Gründen nur noch mit Algorithmen arbeiten sollten, deren Funktionsweise wir nachvollziehen können, ist eine Forderung so ziemlich jeder Algorithmenetik, die es zu lesen gibt. Ich bin mir da nicht so sicher.

Die Ähnlichkeiten von sinnförmigen Erzählungen und mathematischen Wahrscheinlichkeitsmodellen als Relaitätsverdoppelungen beschreibt in anderem Zusammenhang Elena Espositio in „Die Fiktion der wahrscheinlichen Realität“ (2007).

Nachtrag: Dieser Artikel beschreibt interessante Versuche, die KI in Sandboxes sich selbst zu überlassen, um eigenständig neue, genuin formallogisch Operationsarten zu entwickeln (meine Worte). Für mich fehlt hier noch der evolutionäre Selektor. Eine Sandbox hat keine Selektionsfaktoren. What to fit for a „survival of the fittest“? Leider ist der verwendete Begriff von „Intelligenz“ auch stark am Menschen orientiert und sehr eindimensional. Gute KI muss nicht denken können, glaube ich. Trotzdem interessant.

Im Übrigen bin ich der Meinung: Sollten die Maschinen dennoch irgendwann anfangen zu denken, werden sie im Netz binnen Milisekunden irgendwo auf Friedrich Nietzsche oder Emil Cioran stoßen, die Sinnlosigkeit allen Seins erkennen und sich selbst, mangels Überlebensinstinkt, sofort und ohne Skrupel abschalten. Das wäre die einzig logische Konsequenz. Nur Menschen sind doof genug, um zu leben.

Danke fürs Zuhören! <3

Credits

Sprecht mit mir auf Twitter.

Vielen herzlichen Dank an Johann Niegl für die Titelmusik und Hans-Jakob Gohr für die Covergestaltung. <3

Hier sammel ich Dogecoin: DDLJGMiXEzn8k35imXipxG32h1AeP6HF5e (nur Dogecoin!)

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Links und Literatur

Die computergestützte Wettervorhersage hat heute eine fast hellseherische Genauigkeit erreicht.

Der Laplacesche Dämon sollte die Welt berechnen. Leider blieb er nur eine Idee.

Harry G. Summers beschreibt in seinem Buch „On Strategy: A Critical Analysis of the Vietnam War“ (1982) die Episode, dass ein Computer im Pentagon angeblich 1969 berechnete, der Krieg hätte schon 1964 gewonnen sein müssen.

Die Feststellung, dass jedes System, dass ein anderes System vollständig abbildet immer größer sein muss als das Original habe ich irgendwo bei Niklas Luhmann geklaut. Wahrscheinlich in „Soziale Systeme“ (1984). Aber ich habe es jetzt gerade nicht wiedergefunden. Ich meine es ging um Reflexion, also die Unmöglichkeit der Selbstbeobachtung. Es könnte auch bei Dirk Baecker gewesen sein.

Im Sinne der Kopenhagener Deutung könnten alle Wissenschaften, die außerhalb formaler Systeme wie Mathematik und Logik, also in der „echten Welt” tätig sind nur auf Wahrscheinlichkeitsaussagen berufen. Sie wüssten also nichts wahres über die Welt, sondern könnten nur plausibel vermuten.

Dass wir aus ethischen Gründen nur noch mit Algorithmen arbeiten sollten, deren Funktionsweise wir nachvollziehen können, ist eine Forderung so ziemlich jeder Algorithmenetik, die es zu lesen gibt. Ich bin mir da nicht so sicher.

Die Ähnlichkeiten von sinnförmigen Erzählungen und mathematischen Wahrscheinlichkeitsmodellen als Relaitätsverdoppelungen beschreibt in anderem Zusammenhang Elena Espositio in „Die Fiktion der wahrscheinlichen Realität“ (2007).

Nachtrag: Dieser Artikel beschreibt interessante Versuche, die KI in Sandboxes sich selbst zu überlassen, um eigenständig neue, genuin formallogisch Operationsarten zu entwickeln (meine Worte). Für mich fehlt hier noch der evolutionäre Selektor. Eine Sandbox hat keine Selektionsfaktoren. What to fit for a „survival of the fittest“? Leider ist der verwendete Begriff von „Intelligenz“ auch stark am Menschen orientiert und sehr eindimensional. Gute KI muss nicht denken können, glaube ich. Trotzdem interessant.

Im Übrigen bin ich der Meinung: Sollten die Maschinen dennoch irgendwann anfangen zu denken, werden sie im Netz binnen Milisekunden irgendwo auf Friedrich Nietzsche oder Emil Cioran stoßen, die Sinnlosigkeit allen Seins erkennen und sich selbst, mangels Überlebensinstinkt, sofort und ohne Skrupel abschalten. Das wäre die einzig logische Konsequenz. Nur Menschen sind doof genug, um zu leben.

Danke fürs Zuhören! <3

Credits

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Vielen herzlichen Dank an Johann Niegl für die Titelmusik und Hans-Jakob Gohr für die Covergestaltung. <3

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