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Stolz auf Bonn

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Bonner Erklärung zu Moria

Ich bin stolz auf meine Stadt Bonn, Gerade komme ich aus dem Stadthaus zurück, wo der Bonn Oberbürgermeister die Vertreter aller Ratsfraktionen und der Kirchen zu einem Gespräch eingeladen hat. Das Thema: Solidarität und Hilfe für die Geflüchteten auf Lesbos, die Opfer des Brands im Flüchtlingslager Moria geworden sind. Das kurzfristig anberaumte Gespräch war direkte Reaktion auf eine tags zuvor öffentlich bekannt gemachte Aufforderungen der Kirchen und kirchlichen Wohlfahrtsverbände an den Rat und die Verwaltung der Stadt Bonn. Darin wurden sie eindringlich gebeten, sich für die Stadt Bonn mit den obdachlosen Geflüchteten auf Lesbos zu solidarisieren und der Bundesregierung Hilfe bei der Aufnahme von Opfern anzubieten. Wohltuend war zuerst die Feststellung, dass allen Parteien daran gelegen war, dass die Not der Geflüchteten nicht als Wahlkampfthema missbraucht wird. Bonn befindet sich kurz vor der Stichwahl für das Amt des Oberbürgermeisters. Allein diese einheitlich vermittelte politische Sensibilität unter den versammelten Kräften konnte beeindrucken. Schnell wurde klar, dass sich nahezu alle Parteien schnell darauf verständigen konnten, eine gemeinsame Bonner Erklärung abzugeben. In ihr soll das Mitempfinden mit den ehemaligen Bewohnern von Moria und die Bereitschaft zum Ausdruck gebracht werden, Betroffene in der Bundestadt aufzunehmen. Diese Einigung wurde in wenigen Minuten erzielt. Das lässt zweifelsfrei erkennen, dass in der Stadt, in der das Bonner Grundgesetz niedergeschrieben wurde, ein Verständnis von der Unantastbarkeit der Menschenwürde vertreten wird, das nicht an den Grenzen Deutschlands oder Europas endet, sondern universale Geltung besitzt. Auch kommt in beachtlicher Weise zum Ausdruck, wie stark die Stadtgesellschaft hier vor Ort, wie auch in zahlreichen anderen Kommunen, noch von der christlichen Idee der Nächstenliebe und den Idealen des Humanismus geprägt ist. Gott sei Dank! Wie lange es nun braucht, bis die Bonner Erklärung, die in der kommenden Woche ausgefertigt und unterschrieben werden soll, Wirkung auf die Berliner oder Brüsseler Politik zeigt und Menschen auf Lesbos konkret hilft, steht abzuwarten. Es wäre zu wünschen, die Entscheidungsbereitschaft und -schnelligkeit wäre dort annähernd so schnell wie in Bonn. Denn Hilfe, die zupackt, wenn die Not vorüber ist, wird zur Karikatur und stellt die Glaubwürdigkeit der Handelnden in Frage. Also kann man nur hoffen und beten, dass Berlin zügig reagiert, auch die europäische Union, und wenn es die Not der Betroffenen erforderlich macht auch über die zunächst festgelegte Zahl von 1500 Flüchtlingen hinaus. Die Bürger, nicht nur in Bonn, werden das mehrheitlich mittragen. In der Summe bin ich stolz auf meine Stadt und auf die moralische Integrität der Kommunalpolitik. Daran ändert auch nichts, dass sich zwei Parteien in Bonn erwartungsgemäß an der Erklärung nicht beteiligen werden. Sie zeigen einmal mehr, wes Geistes Kind sie wirklich sind.

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Bonner Erklärung zu Moria

Ich bin stolz auf meine Stadt Bonn, Gerade komme ich aus dem Stadthaus zurück, wo der Bonn Oberbürgermeister die Vertreter aller Ratsfraktionen und der Kirchen zu einem Gespräch eingeladen hat. Das Thema: Solidarität und Hilfe für die Geflüchteten auf Lesbos, die Opfer des Brands im Flüchtlingslager Moria geworden sind. Das kurzfristig anberaumte Gespräch war direkte Reaktion auf eine tags zuvor öffentlich bekannt gemachte Aufforderungen der Kirchen und kirchlichen Wohlfahrtsverbände an den Rat und die Verwaltung der Stadt Bonn. Darin wurden sie eindringlich gebeten, sich für die Stadt Bonn mit den obdachlosen Geflüchteten auf Lesbos zu solidarisieren und der Bundesregierung Hilfe bei der Aufnahme von Opfern anzubieten. Wohltuend war zuerst die Feststellung, dass allen Parteien daran gelegen war, dass die Not der Geflüchteten nicht als Wahlkampfthema missbraucht wird. Bonn befindet sich kurz vor der Stichwahl für das Amt des Oberbürgermeisters. Allein diese einheitlich vermittelte politische Sensibilität unter den versammelten Kräften konnte beeindrucken. Schnell wurde klar, dass sich nahezu alle Parteien schnell darauf verständigen konnten, eine gemeinsame Bonner Erklärung abzugeben. In ihr soll das Mitempfinden mit den ehemaligen Bewohnern von Moria und die Bereitschaft zum Ausdruck gebracht werden, Betroffene in der Bundestadt aufzunehmen. Diese Einigung wurde in wenigen Minuten erzielt. Das lässt zweifelsfrei erkennen, dass in der Stadt, in der das Bonner Grundgesetz niedergeschrieben wurde, ein Verständnis von der Unantastbarkeit der Menschenwürde vertreten wird, das nicht an den Grenzen Deutschlands oder Europas endet, sondern universale Geltung besitzt. Auch kommt in beachtlicher Weise zum Ausdruck, wie stark die Stadtgesellschaft hier vor Ort, wie auch in zahlreichen anderen Kommunen, noch von der christlichen Idee der Nächstenliebe und den Idealen des Humanismus geprägt ist. Gott sei Dank! Wie lange es nun braucht, bis die Bonner Erklärung, die in der kommenden Woche ausgefertigt und unterschrieben werden soll, Wirkung auf die Berliner oder Brüsseler Politik zeigt und Menschen auf Lesbos konkret hilft, steht abzuwarten. Es wäre zu wünschen, die Entscheidungsbereitschaft und -schnelligkeit wäre dort annähernd so schnell wie in Bonn. Denn Hilfe, die zupackt, wenn die Not vorüber ist, wird zur Karikatur und stellt die Glaubwürdigkeit der Handelnden in Frage. Also kann man nur hoffen und beten, dass Berlin zügig reagiert, auch die europäische Union, und wenn es die Not der Betroffenen erforderlich macht auch über die zunächst festgelegte Zahl von 1500 Flüchtlingen hinaus. Die Bürger, nicht nur in Bonn, werden das mehrheitlich mittragen. In der Summe bin ich stolz auf meine Stadt und auf die moralische Integrität der Kommunalpolitik. Daran ändert auch nichts, dass sich zwei Parteien in Bonn erwartungsgemäß an der Erklärung nicht beteiligen werden. Sie zeigen einmal mehr, wes Geistes Kind sie wirklich sind.

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