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Genesung beginnt im Kopf: Das mache ich, wenn ich krank bin

 
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#015 Vor zwei Wochen war ich auf einem 2.000,- € teuren Seminar und dann bin ich nach zwei Stunden krank geworden. So bin ich damit umgegangen.

Kurz nach Beginn des Seminars habe ich gemerkt, dass ich Schüttelfrost bekomme, mir wurde immer kühler und es war klar: Das liegt nicht an der Temperatur im Raum, sondern mir geht es nicht mehr so gut.

Es wurde immer schlimmer und zwei Stunden später dachte mir: “Okay, mir geht es nicht gut.”

Zuerst habe ich mich ein bisschen selbst bemitleidet und zu mir gesagt: “Ach, das ist ja so ärgerlich, und ich zahle hier fast 2.000€ für dieses Seminar, und jetzt sitze ich hier und kann es nicht mal richtig aufnehmen, und das ist ja so ärgerlich. Ich bleibe jetzt hier sitzen, weil ich will das ja mitnehmen!”

Dann kam der Gamechanger:

Ich habe innegehalten und genau die gleichen Sätze noch einmal gesagt, aber diesmal mit den zwei Wörtern “Ich wähle” davor.

Ich wähle hier zu sitzen und ich habe Schüttelfrost, und ich wähle hier zu sitzen, das Seminar mitzumachen, und nicht mich hinzulegen.

Und mir ist es wie Schuppen von den Augen gefallen und ich dachte: Was mache ich hier eigentlich? Ich bin Coach und halte meine Klienten immer dazu an, auf sich zu hören, und selbst mache ich das gerade nicht.

Dann bin ich aufgestanden, bin in mein Zimmer gegangen, habe heiß geduscht und mich ins Bett gelegt.

Zu dem Zeitpunkt hatte ich so viel Schüttelfrost, dass ich meine Winterjacke angezogen habe und zwei Decken über mich gelegt habe. Und dann habe ich mir gesagt: Ich nehme hier bei diesem Seminar genau das mit, was ich mitnehmen kann, was für mich mitzunehmen ist. Ich bin immer zu richtigen Zeit am richtigen Ort und meine allerwichtigste Aufgabe ist es zu sehen, dass es mir gut geht!

Und dann habe ich mir selbst die Frage gestellt, die ich dir heute auch mitgeben möchte. Und zwar ist es die Frage: “Kann ich dir noch etwas Gutes tun?”

Ich lag also in meinem Hotelbett und habe mich gefragt: “Liebe Eva, kann ich dir noch etwas Gutes tun?” Und dann kam tatsächlich die Antwort: “Ja, ich will noch was trinken!” Ich habe mich aufgesetzt, ein Glas Wasser getrunken, mich wieder hingelegt und wieder gefragt: “Kann ich dir noch etwas Gutes tun?” Und dann kam einfach nur die Antwort: “Nein, ich möchte jetzt einfach schlafen, ich möchte mich jetzt ausruhen und schlafen.”

Ich habe von 20 Uhr bis am nächsten Morgen 08 Uhr geschlafen. Am nächsten Morgen ging es mir so gut, dass ich den kompletten Tag einfach am Seminar wieder teilnehmen konnte.

Ich tendiere in solchen Momenten dazu, dass ich mich selbst geißele und sage: “Nein, ich muss jetzt hier sein und ich habe doch das Geld gezahlt und ich verpasse etwas super Wichtiges, wenn ich hier jetzt drei Stunden nicht dabei bin.”

Das stimmt aber nicht. Mir ist wieder bewusst geworden, dass meine allerwichtigste Aufgabe ist zu sehen, dass es mir gut geht. Und dass jeder einzelne Mensch genau diese Aufgabe auch für sich hat, zu schauen: Was kann ich tun, damit es mir gut geht?

Und das meine ich nicht in dem Sinne, dass ich auf Teufel komm raus nur das mache, was mir gut tut, und mir ist total egal, was andere denken oder meinen. Das ist es überhaupt nicht. Aber zu schauen: Was brauche ich? Und mich überhaupt erstmal zu fragen, was ich denn brauche. Die Antwort ist eigentlich klar, aber wenn ich mich selbst nicht frage kann ich die Antwort ja gar nicht hören.

Aber sich diese Frage einfach mal selbst zu stellen und dann kannst du auch anfangen, anderen diese Frage zu stellen, zum Beispiel deinem Partner oder deiner Familie oder deinen Kindern, wenn du welche hast. “Kann ich dir noch etwas Gutes tun?” Oder: “Kann ich heute etwas tun, damit du einen schönen Tag hast?” Das ist so eine kraftvolle Frage, die du vor allem für dich anwenden kannst, aber auch in deinen Beziehungen.

Jon Kabat-Zinn, der Entwickler des MBSR (Mindful-Based-Stress-Reduction) hat es so schön formuliert: “Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, dass wir angesichts dieser Rundum-Vernetzung die Gefahr laufen, den Kontakt zu uns selbst zu verlieren? Angesichts der von allen Seiten auf uns einströmenden Verführungen können wir leicht vergessen, dass unsere wichtigste Verbindung zu unserem Leben durch unser Inneres zustande kommt. Es ist die Erfahrung unseres eigenen Körpers und all unserer Sinne, einschließlich des Geistes, die es uns erlaubt, mit der Welt in Berührung zu sein und uns von ihr berühren zu lassen sowie angemessen auf sie zu reagieren. Um all das tun zu können brauchen wir Momente, die nicht von irgendetwas angefüllt sind, in denen wir nicht auf dem Sprung sind, noch ein Telefonat anzunehmen oder noch eine Email zu senden, in denen wir nicht noch eine weitere Aktivität planen oder unseren Terminkalender weiter anfüllen. Wir brauchen Augenblicke der Reflexion, der Besinnung, der Nachdenklichkeit.”

Deswegen möchte ich dich ermutigen, dass du einmal deine Aufmerksamkeit nach Innen richtest und dich dann selbst fragst: “Kann ich dir gerade etwas Gutes tun?” Lausche einfach, was du dir gerade gutes tun kannst. Vielleicht ist es, ein Glas Wasser zu trinken, vielleicht ist es, eine warme Dusche zu nehmen, vielleicht ist es aber auch, dich einfach zehn Minuten aufs Sofa zu legen und dein Handy auszumachen. Oder vielleicht ist es auch ein Spaziergang und einmal frische Luft schnappen oder einfach einmal das Fenster zu öffnen, um Sauerstoff zu atmen.

Und dann lade ich dich ein, genau das zu tun, was dir jetzt gerade gesagt wurde, was dir gut tut, und für dich zu sorgen. Dabei wünsche ich dir ganz viel Spaß und ich freue mich, wenn du dich jetzt das erste Mal fragst: “Kann ich dir noch etwas Gutes tun?”

Der Beitrag Genesung beginnt im Kopf: Das mache ich, wenn ich krank bin erschien zuerst auf Eva Hunger.

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#015 Vor zwei Wochen war ich auf einem 2.000,- € teuren Seminar und dann bin ich nach zwei Stunden krank geworden. So bin ich damit umgegangen.

Kurz nach Beginn des Seminars habe ich gemerkt, dass ich Schüttelfrost bekomme, mir wurde immer kühler und es war klar: Das liegt nicht an der Temperatur im Raum, sondern mir geht es nicht mehr so gut.

Es wurde immer schlimmer und zwei Stunden später dachte mir: “Okay, mir geht es nicht gut.”

Zuerst habe ich mich ein bisschen selbst bemitleidet und zu mir gesagt: “Ach, das ist ja so ärgerlich, und ich zahle hier fast 2.000€ für dieses Seminar, und jetzt sitze ich hier und kann es nicht mal richtig aufnehmen, und das ist ja so ärgerlich. Ich bleibe jetzt hier sitzen, weil ich will das ja mitnehmen!”

Dann kam der Gamechanger:

Ich habe innegehalten und genau die gleichen Sätze noch einmal gesagt, aber diesmal mit den zwei Wörtern “Ich wähle” davor.

Ich wähle hier zu sitzen und ich habe Schüttelfrost, und ich wähle hier zu sitzen, das Seminar mitzumachen, und nicht mich hinzulegen.

Und mir ist es wie Schuppen von den Augen gefallen und ich dachte: Was mache ich hier eigentlich? Ich bin Coach und halte meine Klienten immer dazu an, auf sich zu hören, und selbst mache ich das gerade nicht.

Dann bin ich aufgestanden, bin in mein Zimmer gegangen, habe heiß geduscht und mich ins Bett gelegt.

Zu dem Zeitpunkt hatte ich so viel Schüttelfrost, dass ich meine Winterjacke angezogen habe und zwei Decken über mich gelegt habe. Und dann habe ich mir gesagt: Ich nehme hier bei diesem Seminar genau das mit, was ich mitnehmen kann, was für mich mitzunehmen ist. Ich bin immer zu richtigen Zeit am richtigen Ort und meine allerwichtigste Aufgabe ist es zu sehen, dass es mir gut geht!

Und dann habe ich mir selbst die Frage gestellt, die ich dir heute auch mitgeben möchte. Und zwar ist es die Frage: “Kann ich dir noch etwas Gutes tun?”

Ich lag also in meinem Hotelbett und habe mich gefragt: “Liebe Eva, kann ich dir noch etwas Gutes tun?” Und dann kam tatsächlich die Antwort: “Ja, ich will noch was trinken!” Ich habe mich aufgesetzt, ein Glas Wasser getrunken, mich wieder hingelegt und wieder gefragt: “Kann ich dir noch etwas Gutes tun?” Und dann kam einfach nur die Antwort: “Nein, ich möchte jetzt einfach schlafen, ich möchte mich jetzt ausruhen und schlafen.”

Ich habe von 20 Uhr bis am nächsten Morgen 08 Uhr geschlafen. Am nächsten Morgen ging es mir so gut, dass ich den kompletten Tag einfach am Seminar wieder teilnehmen konnte.

Ich tendiere in solchen Momenten dazu, dass ich mich selbst geißele und sage: “Nein, ich muss jetzt hier sein und ich habe doch das Geld gezahlt und ich verpasse etwas super Wichtiges, wenn ich hier jetzt drei Stunden nicht dabei bin.”

Das stimmt aber nicht. Mir ist wieder bewusst geworden, dass meine allerwichtigste Aufgabe ist zu sehen, dass es mir gut geht. Und dass jeder einzelne Mensch genau diese Aufgabe auch für sich hat, zu schauen: Was kann ich tun, damit es mir gut geht?

Und das meine ich nicht in dem Sinne, dass ich auf Teufel komm raus nur das mache, was mir gut tut, und mir ist total egal, was andere denken oder meinen. Das ist es überhaupt nicht. Aber zu schauen: Was brauche ich? Und mich überhaupt erstmal zu fragen, was ich denn brauche. Die Antwort ist eigentlich klar, aber wenn ich mich selbst nicht frage kann ich die Antwort ja gar nicht hören.

Aber sich diese Frage einfach mal selbst zu stellen und dann kannst du auch anfangen, anderen diese Frage zu stellen, zum Beispiel deinem Partner oder deiner Familie oder deinen Kindern, wenn du welche hast. “Kann ich dir noch etwas Gutes tun?” Oder: “Kann ich heute etwas tun, damit du einen schönen Tag hast?” Das ist so eine kraftvolle Frage, die du vor allem für dich anwenden kannst, aber auch in deinen Beziehungen.

Jon Kabat-Zinn, der Entwickler des MBSR (Mindful-Based-Stress-Reduction) hat es so schön formuliert: “Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, dass wir angesichts dieser Rundum-Vernetzung die Gefahr laufen, den Kontakt zu uns selbst zu verlieren? Angesichts der von allen Seiten auf uns einströmenden Verführungen können wir leicht vergessen, dass unsere wichtigste Verbindung zu unserem Leben durch unser Inneres zustande kommt. Es ist die Erfahrung unseres eigenen Körpers und all unserer Sinne, einschließlich des Geistes, die es uns erlaubt, mit der Welt in Berührung zu sein und uns von ihr berühren zu lassen sowie angemessen auf sie zu reagieren. Um all das tun zu können brauchen wir Momente, die nicht von irgendetwas angefüllt sind, in denen wir nicht auf dem Sprung sind, noch ein Telefonat anzunehmen oder noch eine Email zu senden, in denen wir nicht noch eine weitere Aktivität planen oder unseren Terminkalender weiter anfüllen. Wir brauchen Augenblicke der Reflexion, der Besinnung, der Nachdenklichkeit.”

Deswegen möchte ich dich ermutigen, dass du einmal deine Aufmerksamkeit nach Innen richtest und dich dann selbst fragst: “Kann ich dir gerade etwas Gutes tun?” Lausche einfach, was du dir gerade gutes tun kannst. Vielleicht ist es, ein Glas Wasser zu trinken, vielleicht ist es, eine warme Dusche zu nehmen, vielleicht ist es aber auch, dich einfach zehn Minuten aufs Sofa zu legen und dein Handy auszumachen. Oder vielleicht ist es auch ein Spaziergang und einmal frische Luft schnappen oder einfach einmal das Fenster zu öffnen, um Sauerstoff zu atmen.

Und dann lade ich dich ein, genau das zu tun, was dir jetzt gerade gesagt wurde, was dir gut tut, und für dich zu sorgen. Dabei wünsche ich dir ganz viel Spaß und ich freue mich, wenn du dich jetzt das erste Mal fragst: “Kann ich dir noch etwas Gutes tun?”

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