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Auf geht’s - der Reha-Podcast Folge 253 Mangelerscheinungen im Gesundheitssystem

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Strukturelle Probleme verhindern die Teilhabe von Menschen mit Behinderung. Covid hat hier Versorgungslücken aufgezeigt. Das System benötigt für schwer Betroffene einen Leuchtturm in der Führung des Reha- und Teilhabeprozesses.

Dr. Karin Kelle-Herfurth ist Spezialistin bei der Begleitung von Betroffenen mit Schlaganfallfolgen. Jetzt den Link für die Schlaganfallbegleitung einfügen https://schlaganfallbegleitung.de/ . Sie sieht jeden Tag, welche Systemdefizite und -Fehler dazu führen, dass Teilhabe gefährdet wird.

Mangelerscheinungen im System gibt es viele. Viel propagiert wird das Entlassmanagement zum Ende einer Krankenhausbehandlung. Nur wird dieses in vielen Fällen gar nicht gelebt. Oder die Betroffenen verstehen nicht, was sie machen müssen. Wer dann glaubt, dass der Hausarzt Mängel auffängt, der irrt. Hier werden Therapien und Hilfsmittel mit Hinweis auf das Budget nicht verordnet.

Auch führt eine Standard-Reha, wenn sie denn gewährt wird, nicht zwingend zum gewünschten Ergebnis der Teilhabe. Gerade dann, wenn es neurologische Veränderungen gibt. Hier ist eine individuelle Anpassung der Reha zur Teilhabe sinnvoll. Nur findet ein Teilhabeziel nicht einmal in Berichten der Reha-Zentren Erwähnung.

Und dann ist auch nicht ganz klar, wer überhaupt den Reha- und Teilhabeprozess führt. Angebote wie in der gesetzlichen Unfallversicherung (Berufsgenossenschaften und Unfallkassen) gibt es in den übrigen Sozialversicherungsbereichen nicht oder nur bedingt. Hier entstehen große Versorgungslücken, die für die Sozialversicherungsträger nur zu Mehrkosten führen. Das SGB IX hat hier auch nicht wirklich Abhilfe gebracht, weil zum Beispiel Teilhabekonferenzen nicht durchgeführt werden.

Betroffene Menschen können sich zum Beispiel Hilfe bei Institutionen wie der "Kinderneurologiehilfe" , dem Verein "Leben mit Schädel-Hirn-Trauma" oder der "Kinderunfallhilfe" holen.

Wichtig wäre es, wenn die beteiligten Stellen überhaupt einmal fragen würden, was der betroffene Mensch wirklich benötigt, um seine Alltagskompetenzen wiederzuerlangen oder den Alltag überhaupt zu bewältigen. Dabei ist auch eine emotionale Hilfe sehr wichtig. Und es geht nicht nur um Funktionen, sondern auch um Kompensationsstrategien für den Alltag.

Unterstützung für den Arbeitsalltag benötigen auch die Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen. Auch sie stehen mit ihren Problemen der Wiedereingliederung oft alleine dar.

Für die Betroffenen und ihr Umfeld ist die Situation schwierig, weil das neue Leben mit Einschränkungen erst mal in seinen ganzen Dimensionen verstanden und erfasst werden muss. Begleitende Hilfen fehlen hierbei oft.

Mehr zu Frau Dr. Karin Kelle-Herfurth findet ihr hier!

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Dr. Karin Kelle-Herfurth ist Spezialistin bei der Begleitung von Betroffenen mit Schlaganfallfolgen. Jetzt den Link für die Schlaganfallbegleitung einfügen https://schlaganfallbegleitung.de/ . Sie sieht jeden Tag, welche Systemdefizite und -Fehler dazu führen, dass Teilhabe gefährdet wird.

Mangelerscheinungen im System gibt es viele. Viel propagiert wird das Entlassmanagement zum Ende einer Krankenhausbehandlung. Nur wird dieses in vielen Fällen gar nicht gelebt. Oder die Betroffenen verstehen nicht, was sie machen müssen. Wer dann glaubt, dass der Hausarzt Mängel auffängt, der irrt. Hier werden Therapien und Hilfsmittel mit Hinweis auf das Budget nicht verordnet.

Auch führt eine Standard-Reha, wenn sie denn gewährt wird, nicht zwingend zum gewünschten Ergebnis der Teilhabe. Gerade dann, wenn es neurologische Veränderungen gibt. Hier ist eine individuelle Anpassung der Reha zur Teilhabe sinnvoll. Nur findet ein Teilhabeziel nicht einmal in Berichten der Reha-Zentren Erwähnung.

Und dann ist auch nicht ganz klar, wer überhaupt den Reha- und Teilhabeprozess führt. Angebote wie in der gesetzlichen Unfallversicherung (Berufsgenossenschaften und Unfallkassen) gibt es in den übrigen Sozialversicherungsbereichen nicht oder nur bedingt. Hier entstehen große Versorgungslücken, die für die Sozialversicherungsträger nur zu Mehrkosten führen. Das SGB IX hat hier auch nicht wirklich Abhilfe gebracht, weil zum Beispiel Teilhabekonferenzen nicht durchgeführt werden.

Betroffene Menschen können sich zum Beispiel Hilfe bei Institutionen wie der "Kinderneurologiehilfe" , dem Verein "Leben mit Schädel-Hirn-Trauma" oder der "Kinderunfallhilfe" holen.

Wichtig wäre es, wenn die beteiligten Stellen überhaupt einmal fragen würden, was der betroffene Mensch wirklich benötigt, um seine Alltagskompetenzen wiederzuerlangen oder den Alltag überhaupt zu bewältigen. Dabei ist auch eine emotionale Hilfe sehr wichtig. Und es geht nicht nur um Funktionen, sondern auch um Kompensationsstrategien für den Alltag.

Unterstützung für den Arbeitsalltag benötigen auch die Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen. Auch sie stehen mit ihren Problemen der Wiedereingliederung oft alleine dar.

Für die Betroffenen und ihr Umfeld ist die Situation schwierig, weil das neue Leben mit Einschränkungen erst mal in seinen ganzen Dimensionen verstanden und erfasst werden muss. Begleitende Hilfen fehlen hierbei oft.

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