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Alexandra Kollontais Einsatz für ein Ende der Einsamkeit

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Zum 150. Geburtstag der Visionärin «In meinem Leben hat es alles gegeben – Erfolge, ungeheuer viel Arbeit, Anerkennung, Beliebtheit bei den Massen, Verfolgung, Hass, Gefängnisse, Misserfolge und mangelndes Verständnis für meine Grundidee in der Frauenfrage und beim Problem mit der Ehe, viele schmerzhafte Diskrepanzen mit Genossen, Meinungsverschiedenheiten mit ihnen aber auch lange Jahre einträchtiger und harmonischer Arbeit in der Partei (unter der Führung Lenins).» Alexandra Kollontais Lebendigkeit war von Ideen und Visionen kommunistischer Liebe und Klassenkampf geprägt. Wer sich fragt, was Liebe ist und sein kann, um der Kälte kapitalistischer Einsamkeit zu entkommen, findet in ihren Schriften eine warme Beratung. Sie wurde am 9. März 1872 geboren und starb am 31. März 1952. Sie war und ist die erste Ministerin der Welt. Nach der Hinrichtung sechs junger Menschen, die 1881 ein Attentat auf Zar Alexander den Zweiten verübten, wandte sie sich der Kritik am Zarenreich zu. Mit der Geburt ihres Sohns 1894 entwickelte sie ein Interesse an sozialistischer Literatur und beschäftigte sich zunehmend mit den Lebensrealitäten von Arbeiterinnen. Obwohl sie selbst aus gutem Hause kam, lehnte sie die bürgerlichen Feministinnen ab, da diese doch zu oft keinen Einblick in das Leben der Arbeiterfrauen hatten. Kollontai hingegen stärkte Frauen, sich selbst zu ermächtigen. Sie brachte Arbeiterinnen das Lesen und Schreiben bei und ließ hier erste sozialistische Ideen in den Unterricht einfließen. Sie entwickelte Visionen und Lösungen, um die Kinderfürsorge zu verbessern und Frauen von der zusätzlichen Last der Hausarbeit zu befreien. Um das Elend der Arbeiterklasse zu beenden, schwebten ihr stets kollektive Vergesellschaftungsformen vor, mittels denen sich ein tatsächliches «Liebespotenzial» entfalten könne. Überhaupt machte Sie die Jahrhunderte alte Frage nach gelingenden Liebesbeziehungen zwischen den Geschlechtern zu einem sozialistischen Politikum. In einer sich wandelnden Sexual- und Liebesmoral der Arbeiter*innenklasse, die dem Egoismus, dem Besitzdenken an der anderen Person und der Ungleichheit der Geschlechter entgegen wirkte, machte sie eine neue Waffe des sozialistischen Kampfes aus. Sie wurde zur ersten Ministerin für soziale Fürsorge der Welt und erzielte mit der Lockerung des Eherechts und dem Recht auf Schwangerschaftsabbruch wichtige Errungenschaften. Nicht die Liebe an dem einen Menschen, wie es die bürgerliche Moral fordert, sondern die Liebe am Kollektiv und die so entstehende Entfaltung von Solidarität weisen in ihrem analytischen und literarischen Schaffen in mögliche Zukünfte. Sie wollte die Finsternis der Einsamkeit vertreiben. Nina Thaler und Anna Stiede lesen Alexandra Kollontai, da ihr Werk keineswegs an Aktualität verloren hat. Mit ausgewählten Texten wird Sie als Kriegsgegnerin, Visionärin, Sozialanalytikerin und Politikerin vorgestellt. Sämtliche Texte sind dem im Dietz-Verlag neu erschienen Sammelband «Alexandra Kollontai oder: Revolution für das Leben», herausgegeben von Katharina Volk, entnommen. Danke Azadeh Zandieh für die technische Unterstützung und den Schnitt. Bild: Alexandra Kollontai (1872 - 1952), Autor*in unbekannt Zitat: Aus den Notizbüchern der letzten Jahre (1946-1951) In: Katharina Volk (Hrsg.): «Alexandra Kollontai oder: Revolution für das Leben». Dietz Verlag, 2022, S.156 // Aus Alexandra Kollontai: Ich habe viele Leben gelebt...Autobiographische Aufzeichnungen, Berlin 1985, S.502f.)
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