Artwork

Inhalt bereitgestellt von Podcast – netzpolitik.org. Alle Podcast-Inhalte, einschließlich Episoden, Grafiken und Podcast-Beschreibungen, werden direkt von Podcast – netzpolitik.org oder seinem Podcast-Plattformpartner hochgeladen und bereitgestellt. Wenn Sie glauben, dass jemand Ihr urheberrechtlich geschütztes Werk ohne Ihre Erlaubnis nutzt, können Sie dem hier beschriebenen Verfahren folgen https://de.player.fm/legal.
Player FM - Podcast-App
Gehen Sie mit der App Player FM offline!

Staatstrojaner: Deutsche Firma entwickelt Spionagesoftware mit neuer Qualität

 
Teilen
 

Archivierte Serien ("Inaktiver Feed" status)

When? This feed was archived on December 07, 2021 08:57 (2+ y ago). Last successful fetch was on October 09, 2021 22:04 (2+ y ago)

Why? Inaktiver Feed status. Unsere Server waren nicht in der Lage einen gültigen Podcast-Feed für einen längeren Zeitraum zu erhalten.

What now? You might be able to find a more up-to-date version using the search function. This series will no longer be checked for updates. If you believe this to be in error, please check if the publisher's feed link below is valid and contact support to request the feed be restored or if you have any other concerns about this.

Manage episode 217595489 series 178468
Inhalt bereitgestellt von Podcast – netzpolitik.org. Alle Podcast-Inhalte, einschließlich Episoden, Grafiken und Podcast-Beschreibungen, werden direkt von Podcast – netzpolitik.org oder seinem Podcast-Plattformpartner hochgeladen und bereitgestellt. Wenn Sie glauben, dass jemand Ihr urheberrechtlich geschütztes Werk ohne Ihre Erlaubnis nutzt, können Sie dem hier beschriebenen Verfahren folgen https://de.player.fm/legal.

In einer Reportage berichtet SWR2 Wissen darüber, dass deutsche Wissenschaftler*innen im Jahr 2017 eine neue modifizierte Version des Trojaners „Finfisher“ entdeckten, der von einer Münchner Firma vertrieben wird. Bis zuletzt mussten User auf einen Link klicken oder ein angehängtes Foto öffnen, um der Schadsoftware unbewusst Zugang zu gewähren. Die neue Variante von „FinFisher“ tritt dagegen in einem anderen Gewand auf: in der Form von tagtäglich genutzter Software, um die Geräte zu infiltrieren. Darunter fallen laut SWR2 Anwendungen wie Skype, Avast oder WinRAR. Falls jemand ein Update der eben genannten Programme herunterladen möchte, kann Finfisher die Nutzer*innen auf eine nahezu identische Website weiterleiten. Dort erhält man dann das gewünschte Update und gratis dazu die Finfisher-Schadsoftware.

Die Firma FinFisher GmbH wirbt mit „erstklassigen Cyber-Lösungen für erfolgreiche Operationen gegen das organisierte Verbrechen“, aber nachdem sie ihre Software verkauft hat, fehlt ihr jedwede Kontrollmöglichkeit. Kunden, wie der Staat Bahrain, können FinFisher nach dem Kauf also beliebig einsetzen. Natürlich gehen sie nicht nur gegen das organisierte Verbrechen vor, sondern greifen unliebsame Kritiker*innen an. So gelang es der Regierung in Bahrain beispielsweise, das Handy einer Menschenrechtsaktivistin in eine Wanze umzufunktionieren. Laut Angaben von SWR2 reagierte die FinFisher GmbH seit 2013 auf keine journalistische Anfrage.

Das Europäische Parlament stimmte Anfang 2018 gegen die Lieferung von Trojanern an Diktaturen. Wenige Monate zuvor musste die deutsche Bundesregierung noch zugeben, dass der Export von „Überwachungsausrüstung“ und „Netzwerk-Überwachungssystemen“ in Staaten wie Iran, Saudi-Arabien und Turkmenistan vollzogen wurde. Dadurch gab die Bundesregierung autoritären Regierungen eine weitere Möglichkeit, kritische Stimmen in den jeweiligen Staaten zu unterdrücken. Interessanterweise gehört auch das Bundeskriminalamt zu den Kunden von FinFisher, obwohl die Spionagesoftware lange Zeit gar nicht eingesetzt werden durfte, da sie zu mehr im Stande war, als es deutsches Recht erlaubte. Anfang 2018 genehmigte das Bundesinnenministerium schlussendlich den Einsatz von FinFisher, um die Messenger-Dienste von Verdächtigen zu überwachen.

Hier gibt’s die MP3.


Hilf mit! Mit Deiner finanziellen Hilfe unterstützt Du unabhängigen Journalismus.

  continue reading

78 Episoden

Artwork
iconTeilen
 

Archivierte Serien ("Inaktiver Feed" status)

When? This feed was archived on December 07, 2021 08:57 (2+ y ago). Last successful fetch was on October 09, 2021 22:04 (2+ y ago)

Why? Inaktiver Feed status. Unsere Server waren nicht in der Lage einen gültigen Podcast-Feed für einen längeren Zeitraum zu erhalten.

What now? You might be able to find a more up-to-date version using the search function. This series will no longer be checked for updates. If you believe this to be in error, please check if the publisher's feed link below is valid and contact support to request the feed be restored or if you have any other concerns about this.

Manage episode 217595489 series 178468
Inhalt bereitgestellt von Podcast – netzpolitik.org. Alle Podcast-Inhalte, einschließlich Episoden, Grafiken und Podcast-Beschreibungen, werden direkt von Podcast – netzpolitik.org oder seinem Podcast-Plattformpartner hochgeladen und bereitgestellt. Wenn Sie glauben, dass jemand Ihr urheberrechtlich geschütztes Werk ohne Ihre Erlaubnis nutzt, können Sie dem hier beschriebenen Verfahren folgen https://de.player.fm/legal.

In einer Reportage berichtet SWR2 Wissen darüber, dass deutsche Wissenschaftler*innen im Jahr 2017 eine neue modifizierte Version des Trojaners „Finfisher“ entdeckten, der von einer Münchner Firma vertrieben wird. Bis zuletzt mussten User auf einen Link klicken oder ein angehängtes Foto öffnen, um der Schadsoftware unbewusst Zugang zu gewähren. Die neue Variante von „FinFisher“ tritt dagegen in einem anderen Gewand auf: in der Form von tagtäglich genutzter Software, um die Geräte zu infiltrieren. Darunter fallen laut SWR2 Anwendungen wie Skype, Avast oder WinRAR. Falls jemand ein Update der eben genannten Programme herunterladen möchte, kann Finfisher die Nutzer*innen auf eine nahezu identische Website weiterleiten. Dort erhält man dann das gewünschte Update und gratis dazu die Finfisher-Schadsoftware.

Die Firma FinFisher GmbH wirbt mit „erstklassigen Cyber-Lösungen für erfolgreiche Operationen gegen das organisierte Verbrechen“, aber nachdem sie ihre Software verkauft hat, fehlt ihr jedwede Kontrollmöglichkeit. Kunden, wie der Staat Bahrain, können FinFisher nach dem Kauf also beliebig einsetzen. Natürlich gehen sie nicht nur gegen das organisierte Verbrechen vor, sondern greifen unliebsame Kritiker*innen an. So gelang es der Regierung in Bahrain beispielsweise, das Handy einer Menschenrechtsaktivistin in eine Wanze umzufunktionieren. Laut Angaben von SWR2 reagierte die FinFisher GmbH seit 2013 auf keine journalistische Anfrage.

Das Europäische Parlament stimmte Anfang 2018 gegen die Lieferung von Trojanern an Diktaturen. Wenige Monate zuvor musste die deutsche Bundesregierung noch zugeben, dass der Export von „Überwachungsausrüstung“ und „Netzwerk-Überwachungssystemen“ in Staaten wie Iran, Saudi-Arabien und Turkmenistan vollzogen wurde. Dadurch gab die Bundesregierung autoritären Regierungen eine weitere Möglichkeit, kritische Stimmen in den jeweiligen Staaten zu unterdrücken. Interessanterweise gehört auch das Bundeskriminalamt zu den Kunden von FinFisher, obwohl die Spionagesoftware lange Zeit gar nicht eingesetzt werden durfte, da sie zu mehr im Stande war, als es deutsches Recht erlaubte. Anfang 2018 genehmigte das Bundesinnenministerium schlussendlich den Einsatz von FinFisher, um die Messenger-Dienste von Verdächtigen zu überwachen.

Hier gibt’s die MP3.


Hilf mit! Mit Deiner finanziellen Hilfe unterstützt Du unabhängigen Journalismus.

  continue reading

78 Episoden

Alle Folgen

×
 
Loading …

Willkommen auf Player FM!

Player FM scannt gerade das Web nach Podcasts mit hoher Qualität, die du genießen kannst. Es ist die beste Podcast-App und funktioniert auf Android, iPhone und im Web. Melde dich an, um Abos geräteübergreifend zu synchronisieren.

 

Kurzanleitung