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Eine kritische Stimme zu Digitalisierung und Digitaler Transformation – Gespräch mit Arno Rolf
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Wie wichtig sind kritisches Nachdenken und Vorausdenken über gesellschaftliche und wirtschaftliche (Wechsel- und Folge-) Wirkungen des Einsatzes von Informationssystemen für Wirtschaftsinformatikerinnen und Wirtschaftsinformatiker? Von elementarer und weitreichender Bedeutung sagt mein Gesprächspartner in dieser Folge, Prof. Dr. Arno Rolf. Er plädiert dafür, Wechselwirkungen und „Nebenfolgen“ von Informationstechnik für Systemnutzer, vor allem aber für Wirtschaft und Gesellschaft deutlicher in den Blick zu nehmen und bereits in der schulischen Auseinandersetzung mit (Wirtschafts-)Informatik, insbesondere aber dann im Studium dieser Fächer zu thematisieren. Wir sprechen in dieser Folge über seine Interpretation beobachtbarer Auswirkungen der „Digitalisierung“ und „digitalen Transformation“ auf Wirtschaft und Gesellschaft, und über die Schlussfolgerungen, die er aus seinen Beobachtungen zieht. Unsere Gesprächsthemen berühren Fragen nach der gesellschaftlichen Verantwortung derjenigen, die Wirtschaftsinformatik „betreiben“ (in der Praxis und an Hochschulen) und nach Fragen der Ethik der Wirtschaftsinformatik und Informatik.
Arno Rolf ist pensionierter Professor für Informatiksysteme in Organisationen und Gesellschaft im Fachbereich Informatik an der Universität Hamburg und dort Mitinitiator des Arbeitsbereichs „Angewandte und Sozialorientierte Informatik" sowie der betrieblichen Umweltinformatik in Deutschland. In seinem Arbeitsbereich wurde die Ökobilanzsoftware Umberto sowie die Kooperationssoftware CommSy entwickelt. Er wirft in unserem Gespräch einen kritischen Blick auf das, was derzeit unter „Digitalisierung“ und „Digitale Transformation“ diskutiert wird und fordert dazu auf, eine besondere Sensibilität für gesellschaftliche und wirtschaftliche Wechselwirkungen und „Nebenfolgen“ zu entwickeln – was seiner Auffassung nach gerade für Wirtschaftsinformatikerinnen und Wirtschaftsinformatiker besonders bedeutsam ist. Wir sprechen dann über Möglichkeiten, eine solche Sensibilität selbst zu entwickeln, in dem man sich einen Zugang zu einschlägigen Diskursen verschafft. Am Ende unseres Gesprächs überlegen wir, welche Fächer in einem Studiengang der Wirtschaftsinformatik belegt werden könnten, um die Voraussetzungen zu schaffen, über das übliche Verfügungswissen hinaus interdisziplinäres Orientierungswissen zu erarbeiten. Im Zuge der rasant fortschreitenden digitalen Transformation wird neben Verfügungswissen über Technik interdisziplinäres Orientierungswissen immer wichtiger, so Arno Rolf. Gleichzeitig liegen hier nach seiner Auffassung Defizite in der Hochschullehre. Verfügungswissen und Orientierungswissen sind Begriffe, die der Philosoph Jürgen Mittelstraß betont und zu denen er bereits 1989 anmerkt: „Orientierungswissen ist ein regulatives Wissen, ein Wissen um Ziele und Maximen. […] Orientierungswissen ist das, von dem man sagt, daß es in dieser Welt zunehmend fehlt“ (u.a. Mittelstraß 1989). Arno Rolf bloggt unter http://www.mikropolis.org.
Erwähntes
- Studio-Link
- Interview mit Arno Rolf in ZEIT ONLINE: Digitalisierung - Erst denken, dann klicken
- Clayton Christensen
- Digitalisierung
- Werner Sesink
- Destruktion
- Dekonstruktion
- Taylorismus
- Wertschöpfungskette
- Metapher
- Papierloses Büro
- Homo oeconomicus
- Memorandum zur gestaltungsorientierten Wirtschaftsinformatik
- Rolf, A. & Möller, A. (ed.) (1998). Grundlagen der Organisations- und Wirtschaftsinformatik. Berlin: Springer. ISBN: 3540638814
- Digitale Güter
- Jeremy Rifkin
- Netzwerkeffekte
- Big Data
- Internet der Dinge (Internet of Things)
- Des Googles Kern und andere Spinnennetze : Die Architektur der digitalen Gesellschaft
- Digitale Plattformökonomie
- Constanze Kurz
- Frank Rieger
- Kurz/Rieger: Arbeitsfrei: Eine Entdeckungsreise zu den Maschinen, die uns ersetzen, Riemann Verlag, München Oktober 2013
- Frank Schmirrmacher
- Richard Sennett
- Glenn Greenwald
- Christopher Keese
- Jeremy Rifkin
- Paul Mason
- Fachbereich Informatik und Gesellschaft der Gesellschaft für Informatik e.V.
- Joseph Weizenbaum
- Chaos Computer Club
- Künstliche Intelligenz
- Maschinelles Lernen
- Rolf, A.: Mikropolis 2010. Menschen, Computer, Internet in der globalen Gesellschaft. Metropolis-Verlag, Marburg 2008. (mit Leseproben)
Ergänzendes
- Technikfolgenabschätzung
- Forum InformatikerInnen für Frieden und gesellschaftliche Verantwortung
- Krause, D., Rolf, A., Christ, M. & Simon, E. J. (2006). Wissen, wie alles zusammenhängt. Informatik Spektrum, 29, 263-273.
- Rolf, A. (1998). Herausforderungen für die Wirtschaftsinformatik.. Informatik Spektrum, 21, 259-264.
- Coy, W., Nake, F., Pflüger, J.-M., Rolf, A., Seetzen, J. (1992). Sichtweisen der Informatik. Vieweg. ISBN: 978-3-528-05263-8
- Kubicek, H., Rolf, A. (1985). Mikropolis. Mit Computernetzen in die "Informationsgesellschaft". Hamburg: VSA-Verlag.
- Mittelstraß, J.: Glanz und Elend der Geisteswissenschaften, Oldenburg (Bibliotheks- und Informationssystem der Universität Oldenburg) 1989 (Oldenburger Universitätsreden 27), 35 Seiten.
Zitieren z.B. als: Strecker, S.: “Eine kritische Stimme zu Digitalisierung und Digitaler Transformation - Gespräch mit Arno Rolf”, in: Perspektiven | Wirtschaftsinformatik-Podcast, Folge 6 vom 22.11.2016. https://perspektivenpodcast.podigee.io/6-eine-kritische-stimme-zu-digitalisierung-und-digitaler-transformation-gesprach-mit-arno-rolf (CC-BY-SA 4.0).
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Arno Rolf ist pensionierter Professor für Informatiksysteme in Organisationen und Gesellschaft im Fachbereich Informatik an der Universität Hamburg und dort Mitinitiator des Arbeitsbereichs „Angewandte und Sozialorientierte Informatik" sowie der betrieblichen Umweltinformatik in Deutschland. In seinem Arbeitsbereich wurde die Ökobilanzsoftware Umberto sowie die Kooperationssoftware CommSy entwickelt. Er wirft in unserem Gespräch einen kritischen Blick auf das, was derzeit unter „Digitalisierung“ und „Digitale Transformation“ diskutiert wird und fordert dazu auf, eine besondere Sensibilität für gesellschaftliche und wirtschaftliche Wechselwirkungen und „Nebenfolgen“ zu entwickeln – was seiner Auffassung nach gerade für Wirtschaftsinformatikerinnen und Wirtschaftsinformatiker besonders bedeutsam ist. Wir sprechen dann über Möglichkeiten, eine solche Sensibilität selbst zu entwickeln, in dem man sich einen Zugang zu einschlägigen Diskursen verschafft. Am Ende unseres Gesprächs überlegen wir, welche Fächer in einem Studiengang der Wirtschaftsinformatik belegt werden könnten, um die Voraussetzungen zu schaffen, über das übliche Verfügungswissen hinaus interdisziplinäres Orientierungswissen zu erarbeiten. Im Zuge der rasant fortschreitenden digitalen Transformation wird neben Verfügungswissen über Technik interdisziplinäres Orientierungswissen immer wichtiger, so Arno Rolf. Gleichzeitig liegen hier nach seiner Auffassung Defizite in der Hochschullehre. Verfügungswissen und Orientierungswissen sind Begriffe, die der Philosoph Jürgen Mittelstraß betont und zu denen er bereits 1989 anmerkt: „Orientierungswissen ist ein regulatives Wissen, ein Wissen um Ziele und Maximen. […] Orientierungswissen ist das, von dem man sagt, daß es in dieser Welt zunehmend fehlt“ (u.a. Mittelstraß 1989). Arno Rolf bloggt unter http://www.mikropolis.org.
Erwähntes
- Studio-Link
- Interview mit Arno Rolf in ZEIT ONLINE: Digitalisierung - Erst denken, dann klicken
- Clayton Christensen
- Digitalisierung
- Werner Sesink
- Destruktion
- Dekonstruktion
- Taylorismus
- Wertschöpfungskette
- Metapher
- Papierloses Büro
- Homo oeconomicus
- Memorandum zur gestaltungsorientierten Wirtschaftsinformatik
- Rolf, A. & Möller, A. (ed.) (1998). Grundlagen der Organisations- und Wirtschaftsinformatik. Berlin: Springer. ISBN: 3540638814
- Digitale Güter
- Jeremy Rifkin
- Netzwerkeffekte
- Big Data
- Internet der Dinge (Internet of Things)
- Des Googles Kern und andere Spinnennetze : Die Architektur der digitalen Gesellschaft
- Digitale Plattformökonomie
- Constanze Kurz
- Frank Rieger
- Kurz/Rieger: Arbeitsfrei: Eine Entdeckungsreise zu den Maschinen, die uns ersetzen, Riemann Verlag, München Oktober 2013
- Frank Schmirrmacher
- Richard Sennett
- Glenn Greenwald
- Christopher Keese
- Jeremy Rifkin
- Paul Mason
- Fachbereich Informatik und Gesellschaft der Gesellschaft für Informatik e.V.
- Joseph Weizenbaum
- Chaos Computer Club
- Künstliche Intelligenz
- Maschinelles Lernen
- Rolf, A.: Mikropolis 2010. Menschen, Computer, Internet in der globalen Gesellschaft. Metropolis-Verlag, Marburg 2008. (mit Leseproben)
Ergänzendes
- Technikfolgenabschätzung
- Forum InformatikerInnen für Frieden und gesellschaftliche Verantwortung
- Krause, D., Rolf, A., Christ, M. & Simon, E. J. (2006). Wissen, wie alles zusammenhängt. Informatik Spektrum, 29, 263-273.
- Rolf, A. (1998). Herausforderungen für die Wirtschaftsinformatik.. Informatik Spektrum, 21, 259-264.
- Coy, W., Nake, F., Pflüger, J.-M., Rolf, A., Seetzen, J. (1992). Sichtweisen der Informatik. Vieweg. ISBN: 978-3-528-05263-8
- Kubicek, H., Rolf, A. (1985). Mikropolis. Mit Computernetzen in die "Informationsgesellschaft". Hamburg: VSA-Verlag.
- Mittelstraß, J.: Glanz und Elend der Geisteswissenschaften, Oldenburg (Bibliotheks- und Informationssystem der Universität Oldenburg) 1989 (Oldenburger Universitätsreden 27), 35 Seiten.
Zitieren z.B. als: Strecker, S.: “Eine kritische Stimme zu Digitalisierung und Digitaler Transformation - Gespräch mit Arno Rolf”, in: Perspektiven | Wirtschaftsinformatik-Podcast, Folge 6 vom 22.11.2016. https://perspektivenpodcast.podigee.io/6-eine-kritische-stimme-zu-digitalisierung-und-digitaler-transformation-gesprach-mit-arno-rolf (CC-BY-SA 4.0).
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