Digitale Hysterie
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Digitale Hysterie. Mensch Mahler am 08.04.2022
Machen uns die Medien krank? fragen die Autoren Reginald Földy und Erwin Ringel in Ihrem Buch über Depression durch Überinformation. Die Frage ist hypothetisch. Wir wissen es längst. Das meint auf jeden Fall Georg Mitzner, der auch gleich den entsprechenden Fachausdruck dafür parat hat: Die digitale Hysterie hat uns fest im Würgegriff.
Selbst ich als Medienmensch, der begierig alles aufsaugt, was er zu hören und zu sehen kriegt, der oft N-TV in Dauerschleife im Hintergrund mitlaufen lässt, kann nicht mehr. Wie soll ein halbwegs normales Gehirn und noch mehr eine durchschnittlich belastbare Seele das aufnehmen, was derzeit auf uns einprasselt? „Du brauchst einfach mehr Resilienz“ raten mir meine klugen Freunde. Bullshit. Ich brauche einfach weniger Input. Ich möchte zuversichtlich und aufrecht bleiben. Das geht aber nur, wenn ich das Maß selbst bestimme, das ich an eigenem und fremdem Leid zu tragen in der Lage bin. Jesus sagt: „Kommt zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid. Ich will Euch erfrischen. Nehmt mein Joch auf Euch und lernt von mir, denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht.“
Ein sanftes Joch: so schwer, dass ich es tragen kann und so leicht, dass es mich nicht erdrückt und handlungsunfähig macht. Wenn ich am Boden bin, niedergestreckt vom Schnellfeuergewehr der Bad News, kann ich keinem mehr helfen. Noch nicht einmal mir selbst.
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