„Es geht nicht nur darum, zu erkennen, wer ich bin – sondern das auch zuzulassen.“
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„Es geht nicht nur darum, zu erkennen, wer ich bin – sondern das auch zuzulassen.“
Wir treffen Melanie in ihrem begehbaren Kleiderschrank, denn da ist die beste Akustik in ihrer Wohnung. Dass sie eines Tages aber mal so einen Kleiderschrank haben würde, das war nicht immer in ihrem Leben klar.
Melanie ist in zwei Welten groß geworden: Als Kind einer Mutter, die an Schizophrenie erkrankt war, und deren Eltern sich früh getrennt haben, wuchs sie in einer Plattenbausiedlung im Frankfurt Brennpunkt auf. Dort konnte sie ihre Kreativität leben, war aber auch oft auf sich alleine gestellt und in einem gewissen Sinne auch schutzlos – denn ihre Mutter und sie lebten in diesem Umfeld Tür an Tür mit Gewalt und Drogen.
Mit ca. 3 Jahren begann für Melanie ihr Leben in der zweiten Welt, denn ab sofort ging sie Sonntagabend zu ihren Großeltern, um dort die Woche zu verbringen, da ihre Mutter arbeiten ging. Dort wuchs sie sehr behütet auf, im besten Stadtteil Frankfurts, bei zwei Akademikern, die Wert auf Leistung und Hausaufgaben legten, „damit aus mir mal was wird.“ Sie lebte von nun an also zwischen Freiheit und Anpassung, Kreativität und Leistungsdruck.
Sie berichtet uns von diesem Spannungsfeld und wie sie schon als Kind ihre Strategien gefunden hat, um damit umzugehen.
Mitten in der Pubertät traf sie dann eine prägende und für dieses Alter sehr untypische Entscheidung: Sie wählte die Anpassung und den Leistungsdruck, zog mit ihren Großeltern weg aus Frankfurt und fokussierte sich voll auf die Schule. Mit ihrer Mutter hatte sie dadurch noch weniger Kontakt und wollte das auch erst einmal nicht.
Auslöser dafür war ein Erlebnis in ihrem Freundeskreis, bei dem sie kurz davor war „abzurutschen“ und sich – mutig in diesem Alter – entschied, dass sie nun nicht dazugehören wollte, sondern dass ihr Leben anders verlaufen solle.
Daraus resultierte ein sehr gutes Abitur, ein gutes Wirtschaftswissenschaftsstudium und zunächst eine Bilderbuchkarriere in der Wirtschaft.
Doch schleichend über die Zeit und viele Jahre zeigte ihr ihr Körper, dass irgendwas in ihrem Leben nicht so richtig stimmte. Sie wollte es lange nicht hören, nicht sehen – bis es nicht mehr ging und sie ein Burnout bekam.
Wie Melanie damit umgegangen ist, was sie aus dieser Zeit gelernt hat und wie sie es heute schafft, ihre Individualität zu leben und beide Welten zuzulassen, erzählt sie uns in der nächsten Folge. Auch diesmal haben wir uns entschieden, das Gespräch in zwei Teilen auszuspielen, denn es ist intensiv und voller Impulse.
Vielen Dank, Melanie, für deine Offenheit und dein Vertrauen!
Wir freuen uns, wenn ihr auch beim zweiten Teil wieder zuhört und bis dahin gerne den Podcast abonniert, teilt und bewertet.
Außerdem findet ihr hier die Links zu Melanies Buch, Podcast, Instagramprofil und Website:
https://open.spotify.com/show/71sL2t8oXOF40wp1hG5pbC?si=XoEBISCXRby96KSvB747lQ
https://www.instagram.com/melanie_moebus?igsh=YzVkODRmOTdmMw==
Über diesen Podcast:
Mit unserem Podcast wollen wir vermeintlich „ganz normalen“ Menschen eine Stimme geben. Denn wir sind der Meinung: Viele Menschen können Vorbild sein und Denkanstöße geben, gerade diejenigen, die an ähnlichen Punkten im Leben stehen wie man oder frau selbst.
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