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Juliane Marie Schreiber: Gegen den Terror des Positiven – Literaricum 2022

21:09
 
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Juliane Marie Schreiber beim Literaricum Lech 2022 (Foto: Tischer)

Juliane Marie Schreiber beim Literaricum Lech 2022 (Foto: Tischer)
Juliane Marie Schreiber beim Literaricum Lech 2022 (Foto: Tischer)

Ihr Buch trägt den Titel von Bartlebys berühmten Satz: »Ich möchte lieber nicht – Eine Rebellion gegen den Terror des Positiven«. Die Autorin Juliane Marie Schreiber erläutert in einer weiteren Podcast-Folge vom Literaricum 2022, warum die Suche nach Glück oft unglücklich macht und Bartleby nicht ganz als Vorbild taugt.

Früher war es ein Beutel Kamillentee, heute ist es »Zeit für eine Tasse Gelassenheit«. Selbst Produkte versprechen uns mittlerweile ein glückliches Leben.

Früher war es ein Beutel Kamillentee, heute ist es »Zeit für eine Tasse Gelassenheit«. Glücksversprechen auf einer Produktverpackung. (Foto: Tischer)
Früher war es ein Beutel Kamillentee, heute ist es »Zeit für eine Tasse Gelassenheit«. Glücksversprechen auf einer Produktverpackung. (Foto: Tischer)

Diese Glücksversprechen beim Produktkauf seien die Folge des neoliberalen Denkens, sagt die Politologin Juliane Marie Schreiber. Demnach sei nicht der Staat, nicht die Gesellschaft gefragt, nein, wir selbst werden aufgefordert, beständig an unserem Glück zu arbeiten. Wer unglücklich ist, sei selbst daran schuld. Wir müssen uns optimieren und notfalls von einem »Glückscoach« auf positive Pfade bringen lassen.

Bereits vor Jahren verkündete der Bestseller »Das Geheimnis« von Rhonda Byrne, wer arm oder krank sei, habe leider nicht positiv genug gedacht.

Dieser Weltbestseller sei gefährlich und unwissenschaftlicher Humbug, sagt Schreiber im Gespräch.

Glück werde heute als Normalzustand definiert, der es jedoch gar nicht sei. Leid und Schmerz gehören zur menschlichen Existenz.

Das Buch »Ich möchte lieber nicht – Eine Rebellion gegen den Terror des Positiven« von Juliane Marie Schreiber ist bei Piper erschienen. (Foto: Tischer)
Das Buch »Ich möchte lieber nicht – Eine Rebellion gegen den Terror des Positiven« von Juliane Marie Schreiber ist bei Piper erschienen. (Foto: Tischer)

Auch Schimpfen und Fluchen könne durchaus helfen. So können andere feststellen, dass vieles kein individuelles Problem ist, sondern ein allgemeines, das man dann gemeinsam lösen kann.

Bartlebys »Ich möchte lieber nicht« (Text und Hörbuch hier zum Download) wurde in jüngster Zeit vom Philosophen Slavoj Žižek positiv gedeutet. Doch Bartleby, sagt Juliane Marie Schreiber, sei nur bedingt Vorbild, da er die Verweigerungshaltung ad absurdum führe. Am Anfang sei er noch eine autonome Figur und durchaus Vorbild, am Ende habe er dies jedoch so konsequent umgesetzt, dass er daran sterbe.

Hören Sie das ausführliche Gespräch mit Juliane Marie Schreiber, das Wolfgang Tischer am Rande des Literaricum Lech geführt hat, im Podcast des literaturcafe.de. Nutzen Sie den Player unten nach dem Beitrag. Der Podcast des literaturcafe.de ist zudem auf allen Portalen wie Apple iTunes, Spotify oder Deezer zu hören und zu abonnieren. So verpassen Sie künftig keine Folge mehr.

Juliane Marie Schreiber: Ich möchte lieber nicht: Eine Rebellion gegen den Terror des Positiven. Broschiert. 2022. Piper Paperback. ISBN/EAN: 9783492062848. 16,00 € » Bestellen bei amazon.de Anzeige oder im Buchhandel
Juliane Marie Schreiber: Ich möchte lieber nicht: Eine Rebellion gegen den Terror des Positiven. Kindle Ausgabe. 2022. Piper ebooks. 15,99 € » Herunterladen bei amazon.de Anzeige

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Kapitel

1. Schimpfen ist super! (00:00:00)

2. Intro (00:00:17)

3. Willkomen auf der Kriegeralpe in Lech (00:00:34)

4. Juliane Marie Schreiber im Gespräch (00:00:40)

5. Eine Rebellion gegen den Terror des Positiven (00:01:26)

6. Selbst unser Shampoo will uns glücklich machen (00:01:42)

7. Die Bürde des Glücklichseins (00:03:40)

8. Den Zustand des Glücks nie erreichen (00:04:43)

9. Das Negative positiv sehen (00:06:34)

10. Eine Wandlung zum Negativen? (00:08:26)

11. Das Negative ins Positive wenden? (00:10:26)

12. Schimpfen hilft (00:11:57)

13. Wenn's dir schlecht geht, bist du selbst schuld? (00:12:44)

14. Bartleby als Vorbild? (00:14:29)

15. Nicht glücklich, aber zufrieden sein (00:16:44)

16. Zur Entstehung des Buches (00:18:11)

457 Episoden

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Juliane Marie Schreiber beim Literaricum Lech 2022 (Foto: Tischer)

Juliane Marie Schreiber beim Literaricum Lech 2022 (Foto: Tischer)
Juliane Marie Schreiber beim Literaricum Lech 2022 (Foto: Tischer)

Ihr Buch trägt den Titel von Bartlebys berühmten Satz: »Ich möchte lieber nicht – Eine Rebellion gegen den Terror des Positiven«. Die Autorin Juliane Marie Schreiber erläutert in einer weiteren Podcast-Folge vom Literaricum 2022, warum die Suche nach Glück oft unglücklich macht und Bartleby nicht ganz als Vorbild taugt.

Früher war es ein Beutel Kamillentee, heute ist es »Zeit für eine Tasse Gelassenheit«. Selbst Produkte versprechen uns mittlerweile ein glückliches Leben.

Früher war es ein Beutel Kamillentee, heute ist es »Zeit für eine Tasse Gelassenheit«. Glücksversprechen auf einer Produktverpackung. (Foto: Tischer)
Früher war es ein Beutel Kamillentee, heute ist es »Zeit für eine Tasse Gelassenheit«. Glücksversprechen auf einer Produktverpackung. (Foto: Tischer)

Diese Glücksversprechen beim Produktkauf seien die Folge des neoliberalen Denkens, sagt die Politologin Juliane Marie Schreiber. Demnach sei nicht der Staat, nicht die Gesellschaft gefragt, nein, wir selbst werden aufgefordert, beständig an unserem Glück zu arbeiten. Wer unglücklich ist, sei selbst daran schuld. Wir müssen uns optimieren und notfalls von einem »Glückscoach« auf positive Pfade bringen lassen.

Bereits vor Jahren verkündete der Bestseller »Das Geheimnis« von Rhonda Byrne, wer arm oder krank sei, habe leider nicht positiv genug gedacht.

Dieser Weltbestseller sei gefährlich und unwissenschaftlicher Humbug, sagt Schreiber im Gespräch.

Glück werde heute als Normalzustand definiert, der es jedoch gar nicht sei. Leid und Schmerz gehören zur menschlichen Existenz.

Das Buch »Ich möchte lieber nicht – Eine Rebellion gegen den Terror des Positiven« von Juliane Marie Schreiber ist bei Piper erschienen. (Foto: Tischer)
Das Buch »Ich möchte lieber nicht – Eine Rebellion gegen den Terror des Positiven« von Juliane Marie Schreiber ist bei Piper erschienen. (Foto: Tischer)

Auch Schimpfen und Fluchen könne durchaus helfen. So können andere feststellen, dass vieles kein individuelles Problem ist, sondern ein allgemeines, das man dann gemeinsam lösen kann.

Bartlebys »Ich möchte lieber nicht« (Text und Hörbuch hier zum Download) wurde in jüngster Zeit vom Philosophen Slavoj Žižek positiv gedeutet. Doch Bartleby, sagt Juliane Marie Schreiber, sei nur bedingt Vorbild, da er die Verweigerungshaltung ad absurdum führe. Am Anfang sei er noch eine autonome Figur und durchaus Vorbild, am Ende habe er dies jedoch so konsequent umgesetzt, dass er daran sterbe.

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1. Schimpfen ist super! (00:00:00)

2. Intro (00:00:17)

3. Willkomen auf der Kriegeralpe in Lech (00:00:34)

4. Juliane Marie Schreiber im Gespräch (00:00:40)

5. Eine Rebellion gegen den Terror des Positiven (00:01:26)

6. Selbst unser Shampoo will uns glücklich machen (00:01:42)

7. Die Bürde des Glücklichseins (00:03:40)

8. Den Zustand des Glücks nie erreichen (00:04:43)

9. Das Negative positiv sehen (00:06:34)

10. Eine Wandlung zum Negativen? (00:08:26)

11. Das Negative ins Positive wenden? (00:10:26)

12. Schimpfen hilft (00:11:57)

13. Wenn's dir schlecht geht, bist du selbst schuld? (00:12:44)

14. Bartleby als Vorbild? (00:14:29)

15. Nicht glücklich, aber zufrieden sein (00:16:44)

16. Zur Entstehung des Buches (00:18:11)

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