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Dissoziative Anfälle - mit Dr. Rosa Michaelis *Neurologie/Psychiatrie

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Wie Du einen "echten" epileptischen Anfall von einem dissoziativen Anfallsgeschehen unterscheiden kannst und vieles mehr

Dr. Rosa Michaelis ist Fachärztin für Neurologie und ärztliche Psychotherapeutin. Sie beschäftigt sich von wissenschaftlicher und klinischer Seite vor allem mit dissoziativen Krampfanfällen.

Dabei sind dissoziative Anfälle häufig Teil einer funktionellen Störung.

Dissoziative bzw. funktionelle Anfälle sind in einem spezialisierten Epilepsiezentrum häufig und machen ca. jeden 5. Anfall aus. In einer "normalen" Notaufnahme hat ca. jeder 10. Pat. der mit einem Anfall vorgestellt wird, ein dissoziatives Anfallsgeschehen.

Dabei können jedoch auch dissoziative und "echte" Anfälle nebeneinander auftreten. So ist eine manifeste Epilepsie auch ein Risikofaktor für das Auftreten von dissoziativen Anfällen.

Video-Aufnahmen können häufig hilfreich bei Differenzierung sein.

Unterscheidungsmöglichkeiten zwischen einem "echten" und einem dissoziativen Anfall:

  • dissoziative Anfälle dauern häufig länger (Differential-Diagnose Status epilepticus)

  • geschlossene Augen

  • aktiver Widerstand gegen das Augenöffnen

  • Hin- und Herbewegungen im Stamm und Kopfbereich (Antagonistisch-Agonistisch, arhythmisch)

  • Zungenbiss/Einnässen können (selten) auch bei dissoziativen Anfällen auftreten

  • CK und Prolaktin steigen typischerweise nach "echten" Krampfanfällen an, sind aber nicht beweisend!

Was Du machen kannst bei dissoziativem Anfallsgeschehen:

  • keine Medikamente/keine Benzodiazepine

  • sich vor Augen führen, das sich die betroffene Person in einem Ausnahmezustand befindet und derzeit die Handlungsfähigkeit verloren hat

  • Ein ruhiges, geschütztes Umfeld schaffen, soweit möglich

  • offene Kommunikation mit dem Patienten auch über die Diagnose eines dissoziativen Anfallsgeschehens

  • "Anfallsbegleitung"

  • suggestive Interventionen: z.B. "ich merke, dass der Anfall langsam aufhört" können hilfreich sein, ggf. den Pat. zu willkürlichen Bewegungen auffordern und somit aus dem Anfall herausbegleiten.

Ggf. stationäre Aufnahme zur Endaktualisierung der Situation und zur Diagnosestellung.

Bei Zweifeln an der Diagnose "dissoziativer Anfall": Goldstandard "Video-EEG-Monitoring"

"Prognostisch entscheidend ist es, dass der Patient verstanden hat, um welches Erkrankungsbild es sich handelt und wie die Therapie aussieht."

Dissoziative Anfälle bzw. Funktionelle Störungen sind häufig assoziiert mit anderen psychiatrischen Erkrankungen (PTBS, Depressionen, Angsterkrankungen) und vor allem Persönlichkeitsstörungen.

Therapeutisch sollte dann eine psychotherapeutische Weiterbehandlung anschließen.

Hier findest Du den Link zu dem von Rosa Michaelis empfohlenen Video "Dis-sociated" bei YouTube:

https://m.youtube.com/watch?v=MA1EYAg9y5k

Und nun wünschen wir euch viel Spaß und viele neue Erkenntnisse beim Hören!

Mehr über Klinisch Relevant erfahrt ihr auf unserer Webseite www.klinisch-relevant.de

Zu unserer Fortbildungsakademie geht es hier entlang: www.fortbildung.klinisch-relevant.de

Aktuelles

On-demand Video-Kurs „Ganzheitliche Handtherapie“ mit Lina Bücker in 6 Modulen

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Dabei sind dissoziative Anfälle häufig Teil einer funktionellen Störung.

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Dabei können jedoch auch dissoziative und "echte" Anfälle nebeneinander auftreten. So ist eine manifeste Epilepsie auch ein Risikofaktor für das Auftreten von dissoziativen Anfällen.

Video-Aufnahmen können häufig hilfreich bei Differenzierung sein.

Unterscheidungsmöglichkeiten zwischen einem "echten" und einem dissoziativen Anfall:

  • dissoziative Anfälle dauern häufig länger (Differential-Diagnose Status epilepticus)

  • geschlossene Augen

  • aktiver Widerstand gegen das Augenöffnen

  • Hin- und Herbewegungen im Stamm und Kopfbereich (Antagonistisch-Agonistisch, arhythmisch)

  • Zungenbiss/Einnässen können (selten) auch bei dissoziativen Anfällen auftreten

  • CK und Prolaktin steigen typischerweise nach "echten" Krampfanfällen an, sind aber nicht beweisend!

Was Du machen kannst bei dissoziativem Anfallsgeschehen:

  • keine Medikamente/keine Benzodiazepine

  • sich vor Augen führen, das sich die betroffene Person in einem Ausnahmezustand befindet und derzeit die Handlungsfähigkeit verloren hat

  • Ein ruhiges, geschütztes Umfeld schaffen, soweit möglich

  • offene Kommunikation mit dem Patienten auch über die Diagnose eines dissoziativen Anfallsgeschehens

  • "Anfallsbegleitung"

  • suggestive Interventionen: z.B. "ich merke, dass der Anfall langsam aufhört" können hilfreich sein, ggf. den Pat. zu willkürlichen Bewegungen auffordern und somit aus dem Anfall herausbegleiten.

Ggf. stationäre Aufnahme zur Endaktualisierung der Situation und zur Diagnosestellung.

Bei Zweifeln an der Diagnose "dissoziativer Anfall": Goldstandard "Video-EEG-Monitoring"

"Prognostisch entscheidend ist es, dass der Patient verstanden hat, um welches Erkrankungsbild es sich handelt und wie die Therapie aussieht."

Dissoziative Anfälle bzw. Funktionelle Störungen sind häufig assoziiert mit anderen psychiatrischen Erkrankungen (PTBS, Depressionen, Angsterkrankungen) und vor allem Persönlichkeitsstörungen.

Therapeutisch sollte dann eine psychotherapeutische Weiterbehandlung anschließen.

Hier findest Du den Link zu dem von Rosa Michaelis empfohlenen Video "Dis-sociated" bei YouTube:

https://m.youtube.com/watch?v=MA1EYAg9y5k

Und nun wünschen wir euch viel Spaß und viele neue Erkenntnisse beim Hören!

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