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Zukunft als Auftrag- Ökosoziale Marktwirtschaft

 
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In dieser Sendung berichten wir von der “Zukunft als Auftrag”. Das RCE (Regional Centre of Expertise)-Graz lud zur gleichnamigen Veranstaltung an der UNI-Graz.Anläs slich des 75. Geburtstages von Josef Riegler, dem großen Vordenker der Ökosozialen Marktwirtschaft, machten sich 58 namhafte Experten, langjährige Wegbegleiter und junge Engagierte auf Einladung von Ernst Scheiber und Kurt Ceipek Gedanken zur Zukunft unseres Wirtschafts- und Gesellschaftssystems, quasi als Auftrag für uns alle. Ernst Scheiber und Kurt Czeipek brachten für Josef Riegler ein Buch heraus, mit dem Titel: Zukunft als Auftrag – Die Welt gehört unseren Kindern

– Außerdem bringen wir einen kurzen Bericht über die in Graz stattgefundene Fachkonferenz zum Thema Integrationspolitik,

– sowie aktuelle News und Veranstaltungshinweise.

Musikalisch begleitet werden wir heute von unserem lieben Freund und Gitarrenshootingstar Georg Neureiter. Seine Musik beschreibt der 25-jährige Gitarrist, Sänger, Komponist, Maler und Poet als ACOUSTIC GROOVES. Heute hören wir einige Tracks aus seiner neuen CD „Deepest Blue“.

Prof. Ernst Scheiber spricht kurz über sein Buch „Zukunft als Auftrag – Die Welt gehört unseren Kindern“. Wie ein gutes Leben für derzeit acht Milliarden Menschen auf der Erde – bei begrenzten Ressourcen – aussehen kann, beantwortet Ernst Ulrich von Weizsäcker: Zu einer „dramatischen Verbesserung der Energie- und Ressourcenproduktivität gibt es überhaupt keine wohlstandsförmige Alternative“. Ähnlich argumentiert Martin Gerzabek, Rektor der Universität für Bodenkultur: Die weltweiten Ungleichheiten in Einkommen und Ressourcen seien Basis potenzieller Krisen, die sich nur abwenden ließen, wenn das Konzept der Nachhaltigkeit auch für politische, soziale und finanzielle Fragen angewandt werde. In der diskutierten Weltordnung sollten nicht die Politik oder die Wirtschaft den Vorrang haben, sondern die Würde des Menschen, fordert der Theologe Hans Küng: Es gelte der Primat des Ethos. Ähnlich dieser Haltung verlangt auch Heinrich Wohlmeyer, Wissenschafter und Publizist, eine ökologisch geordnete Ernährungssouveränität aller Menschen. Diese „muss beharrlich als Menschenrecht thematisiert werden“. Eine globalisierte Wirtschaft verlangt jedoch nach einer globalen Ordnung – darin sind sich die Autorinnen und Autoren einig. Laut Theologe Herwig Büchele sollen sich Menschen nicht nur zur Heimat bekennen, sondern auch als Weltbürger fühlen – lokal handeln, aber global denken. Netzwerke könnten diese ökologisch und sozial verantwortliche Denkweise stärken. Worin deren Prinzipien bestehen, zeigt Günther Humer, Leiter der Agenda 21 in der Zukunftsakademie Oberösterreichs, in fünf Thesen auf. Das Gespräch darüber sei dringend zu führen: „Man muss den Markt zwingen, in den sozialen Dialog und in die Umweltdebatte einzutreten“, fordert Alois Schwarz, Bischof der Diözese Gurk, im Gespräch mit Martin Kugler. Und die Märkte brauchen Regeln, wie Wilhelm Molterer, Vizepräsident der Europäischen Investitionsbank, gegenüber Gerhard Schwischei erläutert: „Gerade der Finanzsektor zeigt deutlich, dass ohne europäische Regelung keine Chance besteht, die Kräfte des Marktes in richtige Bahnen zu lenken“. Konkret zu politischen Projekten äußert sich u. a. der Präsident des Ökosozialen Forums Stephan Pernkopf. Pernkopf fordet ein Bundesministerium für erneuerbare Energien. Die Energiepolitik sei gewichtiges staatliches Thema, die Energiewende hin zu den Erneuerbaren „muss unumkehrbar sein“. Die Notwendigkeit neuen Denkens hinsichtlich Ressourcen- Generationengerechtigkeit formuliert der deutsche CDU-Politiker Heiner Geißler in einem Satz: „Ohne Alternative zum kapitalistischen System in Form der Ökosozialen Marktwirtschaft ist eine humane Weltwirtschafts- und Weltfriedensordnung nicht möglich.“

Dr. Josef Riegler forcierte die Ökosoziale Marktwirtschaft in Österreich. Er feierte am 28. Oktober mit uns seinen Geburtstag. Durch den Auftrag des Generalsekretärs der Vereinten Nationen Ban Ki Moon verfasste eine hochrangige Resolution der UNO ein Programm, wodurch Dr. Josef Riegler seine Anliegen der Ökosozialen Marktwirtschaft auch auf internationaler Ebene im Kommen sieht.

Dr. Josef Riegler arbeitete jahrelang mit Prof. Franz-Josef Radermacher zusammen. Prof. Rademacher ist Professor für Informatik an der Universität Ulm und Leiter des Forschungsinstituts für anwendungsorientierte Wissensverarbeitung. Er setzte sich weltweit für die Ökosoziale Marktwirtschaft und für die Global Marshall Plan Initiative ein, für eine gerechtere Globalisierung. Er ist Mitglied des Club of Rome und erhielt zahlreiche Auszeichnungen. Uns ist er auch durch zahlreiche Bücher und Publikationen bekannt. Prof. Radermacher empfiehlt uns mehrere Projekte, in die wir sinnvoll investieren können. Eines davon ist das Regenwaldprojekt in Costa Rica, in das wir bereits investiert haben. Dabei wird in Kooperation mit den ansässigen Bauern Regenwald angekauft und damit geschützt. Näheres finden Sie auf der Website: www.costarica-individuell.de oder unter dem Begriff „Regenwald der Österreicher“. Solche Zertifikate eignen sich auch gut als persönliches Geschenk. Ein Herzensprojekt von Prof. Radermacher ist „Plant for the Planet“. Jonas Prihal aus Eggersdorf berichtet nun von dem bemerkenswerten Projekt, das der 9-jährige Felix Finkbeiner aus Deutschland ins Leben gerufen hat. Auch Jonas hat erst vor einem halben Jahr die Volksschule verlassen. Für seine Ausbildung hat Jonas ein Zertifikat erhalten, das sein Ausbildner Toni Ithaler und auch Felix Finkbeiner unterzeichnet haben. Durch dieses Projekt sind bis jetzt bereits 12,6 Milliarden Bäume gepflanzt worden. Kommen wir nun zu einem vergleichsweisen Mini-Projekt in Brasilien, bei dem nicht mehr nutzbare landwirtschaftliche Flächen durch Jatropha-Pflanzen wieder aufgeforstet werden und der fortschreitenden Wüstenbildung Einhalt gebietet. Außerdem wird das Einkommen von Kleinbauern gesichert. Ein vorbildliches Sozialmodell sieht Kindergartenmöglichkeiten, Schulen usw. in jeder Dorfgemeinschaft vor. Auch hier ist es möglich, sein Geld für ein gutes Klima zu spenden. Nähere Infos finden Sie unter www.1-globalclimatecent.com. Dr. Josef Riegler und Prof. Radermacher richten einen Appell an unser aller Vernunft.

Bürgermeister der Stadt Graz Mag. Siegfried Nagl ist Präsident des Ökosozialen Forums. Er wurde nach Problemen gefragt: „Wir sollten ein Bekenntnis für den öffentlichen Verkehr ablegen: Jeder Steirer, jeder Steirerin sollte 9, 99 im Monat für den ÖV bezahlen. Dieser Vorschlag wurde leider von der Politik nicht weiter verfolgt, obwohl es dafür durchaus Verständnis in der Bevölkerung gab.“ In Graz gibt es aber auch sehr viele positive Bewegungen: -Mit dem Solardachkataster werden Hausdächer zur Nutzung der Sonnenenergie bewertet und offen gelegt. Dieser ist kostenlos im Internet abrufbar. Ein Bürgerbeteiligungsprojekt für Photovoltaikanlagen wurde initiiert. Graz ist SMART-City und möchte sich bis 2050 zu 100 % selbst mit regionaler Energie versorgen. Ganz aktuell gibt es eine Feinstaub-Initiative, bei der weitere Groß-Solaranlagen für Erzeugung von Warmwasser errichtet werden. Auch für die Modernisierung von Heizungen gibt es eine Förderung.

Nach diesem Sendeschwerpunkt Zukunft als Auftrag- Ökosoziale Marktwirtschaft bringen wir noch einmal das Thema Integration in Graz. Die Kommunen legen die Rahmenbedingungen dafür fest. Der ehemalige Salzburger Landeshauptmann Prof. Franz Schausberger gründete 2004 das Institut der Regionen Europas. Mit seinen Aktivitäten und Initiativen unterstützt das Institut die Regionalisierung und Dezentralisierung. Durch Fachveranstaltungen vermittelt es Wissen unter anderem in der Energieversorgung, dem Gesundheitsmanagement und Verkehr. In Graz fand Anfang Dezember eine solche Fachkonferenz zum Thema Integrationspolitik statt. Besonders hervorheben darf man auch hier die Leistungen Hessens, die ein vorbildliches Integrationsprojekt haben. Prof. Franz Schausberger führt das Gespräch mit Dr. Walter Kindermann. „Eine gute Bildung ist das Fundament für die bestmögliche Entwicklung“, wie Gemeinderat Detlev Eisel-Eiselsberg bekräftigt.

News und Ankündigungen:

– Der CCCA lädt zum ÖSTERREICHISCHEN KLIMATAG vom 2.-4. April 2014 in Innsbruck ein.

– In Vorau in der Mostschank Kuchlbauer findet der 1. INNOVATIONS-Stammtisch zur Förderung von Nachhaltigkeit am 27.02.2014 von 18 bis 21 Uhr statt. Die Veranstaltung wird von der Forschungsvereinigung zur Förderung von Nachhaltigkeit gemeinsam mit der ARGE SCIENCE-FIT (Technische Universität Graz, Universität Graz, Montanuniversität Leoben und Joanneum Research) organisiert und richtet sich an KMU (Klein- und Mittelunternehmen) aus der Ost- und Südoststeiermark – mit dem Ziel, Ideen besser auf den Markt zu führen.

Weitere Details entnehmen Sie bitte dem NOEST Terminkalender. Für eine umweltfreundliche Anreise können Sie die kostenlose Mitfahrbörse drivetogether.lev.at nutzen.

-In Salzburg wurden die internationalen Energy Globes vergeben. Wir möchten einige Projekte vorstellen.

Weltweit große Probleme bereitet Biomüll, der zumeist in Plastik verpackt, in der Restmülltonne landet. Er belastet die Böden und setzt klimaschädliche Gase frei. In Indien wurde ein Abfallmanagementsystem entwickelt, wodurch Biomüll, der nun getrennt gesammelt wird, mit Hilfe von Erdwürmern zu wertvollem Humus umgewandelt wird.

In den USA wurde ein neues Verpackungsmaterial entwickelt. Dabei wird aus Organischem Abfall wie Schalen von Getreide oder Reis mit HilfeHilfe von Pilzen ein Styropor-ähnlicher Schaumstoff hergestellt, der sogar gegessen werden könnte.

Auch ein österreichischer Betrieb ist unter den Gewinnern: Die Firma ecoduna aus Bruck an der Leitha verwertet Algen für die Medizin, Pharmazie, Kosmetikindustrie, in Nahrungsmitteln, für Tiernahrung und zur Energiegewinnung.

In einer Meerenge vor der schottischen Insel Islay wurde weltweit das erste Wellenkraftwerk entwickelt, das Energie in das öffentliche Stromnetz einspeist. Zwischen Ebbe und Flut strömendes Wasser trifft auf zehn gigantische Rotoren, die an Windräder erinnern. Das 10 Megawatt Wellen-oder Gezeitenkraftwerk liefert Strom für die Versorgung von 5000 Haushalten.

In Malawi wurde ein Solarbrunnen errichtet, der trinkbares Wasser für ein ganzes Dorf liefert. Mit Hilfe einer Photovoltaikanlage und einer Pumpe kann aus einem Tiefbrunnen Wasser für die Aufbereitung, Speicherung und Verteilung genutzt werden.

Sonnenlicht verwandelt in Mali verschmutztes in sauberes Trinkwasser. Das Konzept ist einfach und günstig. In einem schwarzen Kanister wird angezeigt, wann das Wasser 55° Celsius erreicht hat und trinkbar ist.

In Kenia wird ein gigantisches Wiederaufforstungsprojekt realisiert. Dadurch soll auch die Trinkwasser-Situation verbessert werden. Die Aufforstung von nachhaltigen Baumarten soll vor allem der ärmeren Bevölkerung zugute kommen. 7 Millionen Studenten sollen jeweils jährlich 300 Jungpflanzen in 10 000 Baumschulen aufziehen.

T-Mobile vergibt insgesamt 50 000,- Euro beim diesjährigen Nachhaltigkeitspreis für smarte Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT). Details zur Einreichung findet man unter www.tun-fonds.at . Die Einreichfrist endet am 3.3.2014.

Am Dienstag, den 11. Februar möchten wir 2 interessante Veranstaltungen in Graz ankündigen:

– Tools zur Planung nachhaltiger Gebäude, veranstaltet vom NOEST, von
15 bis 18 Uhr im Hotel Weitzer und

– ein Vernetzungs- und Vorbereitungstreffen zum Thema Ernährungssouveränität um 18:30 Uhr im Grazer Forum Stadtpark. Nähere Infos finden sich auf der Website www.ernährungssouveränität.at.

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In dieser Sendung berichten wir von der “Zukunft als Auftrag”. Das RCE (Regional Centre of Expertise)-Graz lud zur gleichnamigen Veranstaltung an der UNI-Graz.Anläs slich des 75. Geburtstages von Josef Riegler, dem großen Vordenker der Ökosozialen Marktwirtschaft, machten sich 58 namhafte Experten, langjährige Wegbegleiter und junge Engagierte auf Einladung von Ernst Scheiber und Kurt Ceipek Gedanken zur Zukunft unseres Wirtschafts- und Gesellschaftssystems, quasi als Auftrag für uns alle. Ernst Scheiber und Kurt Czeipek brachten für Josef Riegler ein Buch heraus, mit dem Titel: Zukunft als Auftrag – Die Welt gehört unseren Kindern

– Außerdem bringen wir einen kurzen Bericht über die in Graz stattgefundene Fachkonferenz zum Thema Integrationspolitik,

– sowie aktuelle News und Veranstaltungshinweise.

Musikalisch begleitet werden wir heute von unserem lieben Freund und Gitarrenshootingstar Georg Neureiter. Seine Musik beschreibt der 25-jährige Gitarrist, Sänger, Komponist, Maler und Poet als ACOUSTIC GROOVES. Heute hören wir einige Tracks aus seiner neuen CD „Deepest Blue“.

Prof. Ernst Scheiber spricht kurz über sein Buch „Zukunft als Auftrag – Die Welt gehört unseren Kindern“. Wie ein gutes Leben für derzeit acht Milliarden Menschen auf der Erde – bei begrenzten Ressourcen – aussehen kann, beantwortet Ernst Ulrich von Weizsäcker: Zu einer „dramatischen Verbesserung der Energie- und Ressourcenproduktivität gibt es überhaupt keine wohlstandsförmige Alternative“. Ähnlich argumentiert Martin Gerzabek, Rektor der Universität für Bodenkultur: Die weltweiten Ungleichheiten in Einkommen und Ressourcen seien Basis potenzieller Krisen, die sich nur abwenden ließen, wenn das Konzept der Nachhaltigkeit auch für politische, soziale und finanzielle Fragen angewandt werde. In der diskutierten Weltordnung sollten nicht die Politik oder die Wirtschaft den Vorrang haben, sondern die Würde des Menschen, fordert der Theologe Hans Küng: Es gelte der Primat des Ethos. Ähnlich dieser Haltung verlangt auch Heinrich Wohlmeyer, Wissenschafter und Publizist, eine ökologisch geordnete Ernährungssouveränität aller Menschen. Diese „muss beharrlich als Menschenrecht thematisiert werden“. Eine globalisierte Wirtschaft verlangt jedoch nach einer globalen Ordnung – darin sind sich die Autorinnen und Autoren einig. Laut Theologe Herwig Büchele sollen sich Menschen nicht nur zur Heimat bekennen, sondern auch als Weltbürger fühlen – lokal handeln, aber global denken. Netzwerke könnten diese ökologisch und sozial verantwortliche Denkweise stärken. Worin deren Prinzipien bestehen, zeigt Günther Humer, Leiter der Agenda 21 in der Zukunftsakademie Oberösterreichs, in fünf Thesen auf. Das Gespräch darüber sei dringend zu führen: „Man muss den Markt zwingen, in den sozialen Dialog und in die Umweltdebatte einzutreten“, fordert Alois Schwarz, Bischof der Diözese Gurk, im Gespräch mit Martin Kugler. Und die Märkte brauchen Regeln, wie Wilhelm Molterer, Vizepräsident der Europäischen Investitionsbank, gegenüber Gerhard Schwischei erläutert: „Gerade der Finanzsektor zeigt deutlich, dass ohne europäische Regelung keine Chance besteht, die Kräfte des Marktes in richtige Bahnen zu lenken“. Konkret zu politischen Projekten äußert sich u. a. der Präsident des Ökosozialen Forums Stephan Pernkopf. Pernkopf fordet ein Bundesministerium für erneuerbare Energien. Die Energiepolitik sei gewichtiges staatliches Thema, die Energiewende hin zu den Erneuerbaren „muss unumkehrbar sein“. Die Notwendigkeit neuen Denkens hinsichtlich Ressourcen- Generationengerechtigkeit formuliert der deutsche CDU-Politiker Heiner Geißler in einem Satz: „Ohne Alternative zum kapitalistischen System in Form der Ökosozialen Marktwirtschaft ist eine humane Weltwirtschafts- und Weltfriedensordnung nicht möglich.“

Dr. Josef Riegler forcierte die Ökosoziale Marktwirtschaft in Österreich. Er feierte am 28. Oktober mit uns seinen Geburtstag. Durch den Auftrag des Generalsekretärs der Vereinten Nationen Ban Ki Moon verfasste eine hochrangige Resolution der UNO ein Programm, wodurch Dr. Josef Riegler seine Anliegen der Ökosozialen Marktwirtschaft auch auf internationaler Ebene im Kommen sieht.

Dr. Josef Riegler arbeitete jahrelang mit Prof. Franz-Josef Radermacher zusammen. Prof. Rademacher ist Professor für Informatik an der Universität Ulm und Leiter des Forschungsinstituts für anwendungsorientierte Wissensverarbeitung. Er setzte sich weltweit für die Ökosoziale Marktwirtschaft und für die Global Marshall Plan Initiative ein, für eine gerechtere Globalisierung. Er ist Mitglied des Club of Rome und erhielt zahlreiche Auszeichnungen. Uns ist er auch durch zahlreiche Bücher und Publikationen bekannt. Prof. Radermacher empfiehlt uns mehrere Projekte, in die wir sinnvoll investieren können. Eines davon ist das Regenwaldprojekt in Costa Rica, in das wir bereits investiert haben. Dabei wird in Kooperation mit den ansässigen Bauern Regenwald angekauft und damit geschützt. Näheres finden Sie auf der Website: www.costarica-individuell.de oder unter dem Begriff „Regenwald der Österreicher“. Solche Zertifikate eignen sich auch gut als persönliches Geschenk. Ein Herzensprojekt von Prof. Radermacher ist „Plant for the Planet“. Jonas Prihal aus Eggersdorf berichtet nun von dem bemerkenswerten Projekt, das der 9-jährige Felix Finkbeiner aus Deutschland ins Leben gerufen hat. Auch Jonas hat erst vor einem halben Jahr die Volksschule verlassen. Für seine Ausbildung hat Jonas ein Zertifikat erhalten, das sein Ausbildner Toni Ithaler und auch Felix Finkbeiner unterzeichnet haben. Durch dieses Projekt sind bis jetzt bereits 12,6 Milliarden Bäume gepflanzt worden. Kommen wir nun zu einem vergleichsweisen Mini-Projekt in Brasilien, bei dem nicht mehr nutzbare landwirtschaftliche Flächen durch Jatropha-Pflanzen wieder aufgeforstet werden und der fortschreitenden Wüstenbildung Einhalt gebietet. Außerdem wird das Einkommen von Kleinbauern gesichert. Ein vorbildliches Sozialmodell sieht Kindergartenmöglichkeiten, Schulen usw. in jeder Dorfgemeinschaft vor. Auch hier ist es möglich, sein Geld für ein gutes Klima zu spenden. Nähere Infos finden Sie unter www.1-globalclimatecent.com. Dr. Josef Riegler und Prof. Radermacher richten einen Appell an unser aller Vernunft.

Bürgermeister der Stadt Graz Mag. Siegfried Nagl ist Präsident des Ökosozialen Forums. Er wurde nach Problemen gefragt: „Wir sollten ein Bekenntnis für den öffentlichen Verkehr ablegen: Jeder Steirer, jeder Steirerin sollte 9, 99 im Monat für den ÖV bezahlen. Dieser Vorschlag wurde leider von der Politik nicht weiter verfolgt, obwohl es dafür durchaus Verständnis in der Bevölkerung gab.“ In Graz gibt es aber auch sehr viele positive Bewegungen: -Mit dem Solardachkataster werden Hausdächer zur Nutzung der Sonnenenergie bewertet und offen gelegt. Dieser ist kostenlos im Internet abrufbar. Ein Bürgerbeteiligungsprojekt für Photovoltaikanlagen wurde initiiert. Graz ist SMART-City und möchte sich bis 2050 zu 100 % selbst mit regionaler Energie versorgen. Ganz aktuell gibt es eine Feinstaub-Initiative, bei der weitere Groß-Solaranlagen für Erzeugung von Warmwasser errichtet werden. Auch für die Modernisierung von Heizungen gibt es eine Förderung.

Nach diesem Sendeschwerpunkt Zukunft als Auftrag- Ökosoziale Marktwirtschaft bringen wir noch einmal das Thema Integration in Graz. Die Kommunen legen die Rahmenbedingungen dafür fest. Der ehemalige Salzburger Landeshauptmann Prof. Franz Schausberger gründete 2004 das Institut der Regionen Europas. Mit seinen Aktivitäten und Initiativen unterstützt das Institut die Regionalisierung und Dezentralisierung. Durch Fachveranstaltungen vermittelt es Wissen unter anderem in der Energieversorgung, dem Gesundheitsmanagement und Verkehr. In Graz fand Anfang Dezember eine solche Fachkonferenz zum Thema Integrationspolitik statt. Besonders hervorheben darf man auch hier die Leistungen Hessens, die ein vorbildliches Integrationsprojekt haben. Prof. Franz Schausberger führt das Gespräch mit Dr. Walter Kindermann. „Eine gute Bildung ist das Fundament für die bestmögliche Entwicklung“, wie Gemeinderat Detlev Eisel-Eiselsberg bekräftigt.

News und Ankündigungen:

– Der CCCA lädt zum ÖSTERREICHISCHEN KLIMATAG vom 2.-4. April 2014 in Innsbruck ein.

– In Vorau in der Mostschank Kuchlbauer findet der 1. INNOVATIONS-Stammtisch zur Förderung von Nachhaltigkeit am 27.02.2014 von 18 bis 21 Uhr statt. Die Veranstaltung wird von der Forschungsvereinigung zur Förderung von Nachhaltigkeit gemeinsam mit der ARGE SCIENCE-FIT (Technische Universität Graz, Universität Graz, Montanuniversität Leoben und Joanneum Research) organisiert und richtet sich an KMU (Klein- und Mittelunternehmen) aus der Ost- und Südoststeiermark – mit dem Ziel, Ideen besser auf den Markt zu führen.

Weitere Details entnehmen Sie bitte dem NOEST Terminkalender. Für eine umweltfreundliche Anreise können Sie die kostenlose Mitfahrbörse drivetogether.lev.at nutzen.

-In Salzburg wurden die internationalen Energy Globes vergeben. Wir möchten einige Projekte vorstellen.

Weltweit große Probleme bereitet Biomüll, der zumeist in Plastik verpackt, in der Restmülltonne landet. Er belastet die Böden und setzt klimaschädliche Gase frei. In Indien wurde ein Abfallmanagementsystem entwickelt, wodurch Biomüll, der nun getrennt gesammelt wird, mit Hilfe von Erdwürmern zu wertvollem Humus umgewandelt wird.

In den USA wurde ein neues Verpackungsmaterial entwickelt. Dabei wird aus Organischem Abfall wie Schalen von Getreide oder Reis mit HilfeHilfe von Pilzen ein Styropor-ähnlicher Schaumstoff hergestellt, der sogar gegessen werden könnte.

Auch ein österreichischer Betrieb ist unter den Gewinnern: Die Firma ecoduna aus Bruck an der Leitha verwertet Algen für die Medizin, Pharmazie, Kosmetikindustrie, in Nahrungsmitteln, für Tiernahrung und zur Energiegewinnung.

In einer Meerenge vor der schottischen Insel Islay wurde weltweit das erste Wellenkraftwerk entwickelt, das Energie in das öffentliche Stromnetz einspeist. Zwischen Ebbe und Flut strömendes Wasser trifft auf zehn gigantische Rotoren, die an Windräder erinnern. Das 10 Megawatt Wellen-oder Gezeitenkraftwerk liefert Strom für die Versorgung von 5000 Haushalten.

In Malawi wurde ein Solarbrunnen errichtet, der trinkbares Wasser für ein ganzes Dorf liefert. Mit Hilfe einer Photovoltaikanlage und einer Pumpe kann aus einem Tiefbrunnen Wasser für die Aufbereitung, Speicherung und Verteilung genutzt werden.

Sonnenlicht verwandelt in Mali verschmutztes in sauberes Trinkwasser. Das Konzept ist einfach und günstig. In einem schwarzen Kanister wird angezeigt, wann das Wasser 55° Celsius erreicht hat und trinkbar ist.

In Kenia wird ein gigantisches Wiederaufforstungsprojekt realisiert. Dadurch soll auch die Trinkwasser-Situation verbessert werden. Die Aufforstung von nachhaltigen Baumarten soll vor allem der ärmeren Bevölkerung zugute kommen. 7 Millionen Studenten sollen jeweils jährlich 300 Jungpflanzen in 10 000 Baumschulen aufziehen.

T-Mobile vergibt insgesamt 50 000,- Euro beim diesjährigen Nachhaltigkeitspreis für smarte Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT). Details zur Einreichung findet man unter www.tun-fonds.at . Die Einreichfrist endet am 3.3.2014.

Am Dienstag, den 11. Februar möchten wir 2 interessante Veranstaltungen in Graz ankündigen:

– Tools zur Planung nachhaltiger Gebäude, veranstaltet vom NOEST, von
15 bis 18 Uhr im Hotel Weitzer und

– ein Vernetzungs- und Vorbereitungstreffen zum Thema Ernährungssouveränität um 18:30 Uhr im Grazer Forum Stadtpark. Nähere Infos finden sich auf der Website www.ernährungssouveränität.at.

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