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Kidz 010 Lernen aus traumapaedagogischer Sicht (Theorie und Praxis 002)

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Seit nunmehr fast 10 Jahren beschäftigen wir uns mit Kindern und Jugendlichen mit früher Bindungstraumatisierung und mussten immer wieder feststellen, welche gravierenden Auswirkungen dies auf das Lernverhalten dieser Kinder hat. Oft scheint es, dass diese Kinder debil sind. Auch werden sie oft durch Intelligenztests eher in die Minderbegabung/Lernverhinderung oder geistige Behinderung eingestuft und getestet. Nienstedt und Westermann beschreiben dies als Pseudodebilität. Auch Brisch nennt es Pseudodemenz. Auffallend ist, dass diese Kinder nicht zeigen können, was in ihnen steckt.

Hüther beschreibt in seinem Buch „die Bilologie der Angst“ die Angst vor der Angst, die Erwachsene und Kinder/Jugendliche mit einer Traumatisierung haben, „Ihre“ Komfortzone zu verlassen. Angst bringt sie dazu, in ihrer Kompforzone zu verharren, bzw gefangen zu bleiben. Und die Angst, dass die große ohnmächtige Angst wieder kommt, hilft nicht, dies zu verändern, sondern lässt die Kinder in ihrer für Sie „sicheren Zone“ verharren. Sie versuchen jede Situation zu kontrollieren, scannen ihre Umwelt täglich, stündlich oder sogar minütlich nach neuen Gefahren ab, nach Situationen, die anders sind, als erwartet, um dem vorab begegnen zu können.

Verständlich, wenn wir uns alleine schon nur den Fakt der Entwicklung des Körperbildes- und des Selbstbildes. widmen. In der Interaktion zwischen Mutter und Säugling lernt das Kind sein Körperbild zu entwickeln. Durch Berührung wie streicheln, waschen, eincremen, etc, also in der alltäglichen liebevollen Versorgung durch die Mutter oder den Vaters. Die Eltern helfen dem Kind durch streicheln und kuscheln sich in schwierigen Situationen (ich habe Hunger, Schmerzen, Langeweile, …) zu beruhigen. Hierdurch lernt das Kind, sein Unwohlsein einzuschätzen und begreift, dass die Eltern die drohende Gefahr (zu verhungern, zu fallen, Schmerzen zu haben…) abwenden, dass die Eltern es versorgen, schützen, pflegen und beruhigen. Nach ein paar Monaten kennt der Säugling sein Körperbild und kann sich seinem Selbstbild widmen. Ich bin ein Wesen mit eigener Handlungsfähigkeit, eigenen Gefühlen und stehe in Zusammenhang mit meinen Eltern. In der Interaktion der Berührungswelt, Mimik Gestik und Sprache/ (Lautstärke, Rhythmus) mit den Eltern lernt es die Situationen einzuschätzen. Wenn ich so und so brülle, kommt Mama sofort, bei so und so redet sie beruhigend mit mir oder nimmt mich auf den Arm, tröstet mich, beruhigt mich und hierdurch kann ich mich beruhigen.

Uns beschäftigt die Frage:
Welche Auswirkungen frühkindliche Bindungstraumatisierung auf das Lernverhalten, Motivation, Zukunftsorientierung und die Perspektiventwickung von Kindern und Jugendlichen hat und welche Bedingungen benötigt werden, um eine Verbesserung der sozialen Teilhabe, höhere Bildungschancen zu erzielen.

Welche Sozialpolitische Überlegungen müssen aus den Ergebnissen erfolgen und welche Handlungsfelder ergeben sich hieraus?

Nur eine erste Näherung an all diese Themen versuchen wir in diesem Podcast zu erarbeiten.

Wer den Podcast weiterempfehlen möchte, gerne: hier ist ein pdf

Genutzte Literatur:
Karl Heinz Brisch: BindungstraumatisierungenElke Garbe: Das kindliche EntwicklungstraumaGerald Hüter: Biologie der AngstEgle;Joraschky; Lampe: Sexueller Missbrauch Misshandlung VernachlässigungKarl Heinz Brisch / Theodor Hellbrügge: Bindung und TraumaMonika Nienstedt; Armin Westermann: Pflegekinder


Wenn ihr mehr über uns erfahren wollt, ist Kinder in das Zentrum die beste Adresse.
Wenn ihr den Podcast oder unsere weiteren Aktivitäten unterstützen wollt, hier entlang. Vielleicht sind aber auch die Bilder von @momogibsnet euer Weg uns zu unterstützen. dann schaut mal bei MoWork.art vorbei. Wer uns gerne ein Geschenk machen will, kann gerne unsere Amazon Wishliste nutzen.

Der Podcast als solcher soll weiterhin kostenfrei bleiben, das ist uns wichtig.

Wollt ihr mit uns in Kontakt treten, dann am einfachsten per Mail: podcast@kinder-in-das-zentrum.de aber natürlich auch auf Twitter unter @kidz_pod, Mastodons unter @Kidz_pod@podcasts.social oder den weiteren Kontaktadressen auf unserer Webseite.

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Kapitel

1. Einführung (00:00:00)

2. Pseudo-Debilität / Intelligenztests (00:03:12)

3. Angst (00:16:30)

4. Dissoziation (00:24:42)

5. Scannen (00:31:10)

6. Mißtrauen in soziale Beziehungen (00:35:36)

7. Selbstwert / Selbstwahrnehmung (00:39:28)

8. Und jetzt? Tolle Kinder, die viel leisten! (00:44:26)

9. Wie müßte Schule sein? (00:47:54)

10. Die Integrationskraft (00:51:21)

11. Dissoziation in die Lehrerausbildung (00:55:28)

12. Was können die Eltern / Erzieher für die Kinder in der Schule tun? (00:59:52)

13. Die Situation zu Hause (01:10:24)

14. Der Fehlertag! (01:20:52)

15. Verabschiedung (01:23:29)

91 Episoden

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Hüther beschreibt in seinem Buch „die Bilologie der Angst“ die Angst vor der Angst, die Erwachsene und Kinder/Jugendliche mit einer Traumatisierung haben, „Ihre“ Komfortzone zu verlassen. Angst bringt sie dazu, in ihrer Kompforzone zu verharren, bzw gefangen zu bleiben. Und die Angst, dass die große ohnmächtige Angst wieder kommt, hilft nicht, dies zu verändern, sondern lässt die Kinder in ihrer für Sie „sicheren Zone“ verharren. Sie versuchen jede Situation zu kontrollieren, scannen ihre Umwelt täglich, stündlich oder sogar minütlich nach neuen Gefahren ab, nach Situationen, die anders sind, als erwartet, um dem vorab begegnen zu können.

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Uns beschäftigt die Frage:
Welche Auswirkungen frühkindliche Bindungstraumatisierung auf das Lernverhalten, Motivation, Zukunftsorientierung und die Perspektiventwickung von Kindern und Jugendlichen hat und welche Bedingungen benötigt werden, um eine Verbesserung der sozialen Teilhabe, höhere Bildungschancen zu erzielen.

Welche Sozialpolitische Überlegungen müssen aus den Ergebnissen erfolgen und welche Handlungsfelder ergeben sich hieraus?

Nur eine erste Näherung an all diese Themen versuchen wir in diesem Podcast zu erarbeiten.

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Genutzte Literatur:
Karl Heinz Brisch: BindungstraumatisierungenElke Garbe: Das kindliche EntwicklungstraumaGerald Hüter: Biologie der AngstEgle;Joraschky; Lampe: Sexueller Missbrauch Misshandlung VernachlässigungKarl Heinz Brisch / Theodor Hellbrügge: Bindung und TraumaMonika Nienstedt; Armin Westermann: Pflegekinder


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2. Pseudo-Debilität / Intelligenztests (00:03:12)

3. Angst (00:16:30)

4. Dissoziation (00:24:42)

5. Scannen (00:31:10)

6. Mißtrauen in soziale Beziehungen (00:35:36)

7. Selbstwert / Selbstwahrnehmung (00:39:28)

8. Und jetzt? Tolle Kinder, die viel leisten! (00:44:26)

9. Wie müßte Schule sein? (00:47:54)

10. Die Integrationskraft (00:51:21)

11. Dissoziation in die Lehrerausbildung (00:55:28)

12. Was können die Eltern / Erzieher für die Kinder in der Schule tun? (00:59:52)

13. Die Situation zu Hause (01:10:24)

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